Feuer und Flamme für Cheminées und Öfen

Wünschen Sie sich ein Cheminée für Ihr Zuhause? Experte Charly Stutz zeigt auf, wie vielfältig die Möglichkeiten sind und was es bei der Planung zu berücksichtigen gilt.

Feuer und Flamme für Cheminées und Öfen
Cheminées können elegante Raumtrenner sein. Dieses Exemplar bietet eine grossflächige Sicht auf das Feuer von beiden Seiten und spendet gleichzeitig wohltuende Wärme.
Interview Donika Gjeloshi | Fotos Rüegg Cheminée Schweiz AG
Wünschen Sie sich ein Cheminée für Ihr Zuhause? Experte Charly Stutz zeigt auf, wie vielfältig die Möglichkeiten sind und was es bei der Planung zu berücksichtigen gilt.
Charly Stutz, welche Feuerstellen gibt es?
Es werden heute Anlagen mit verschiedensten Brennmaterialien wie Stückholz, Pellet, Gas, Bio-Ethanol und Wasserdampf verwendet. Im Einfamilienhaus sind meist Anlagen mit Holz gefragt, wobei Gas einen immer grösseren Stellenwert einnimmt.Warum?
Einerseits wurde das Gasnetz in einigen Regionen der Schweiz in den letzten Jahren stetig ausgebaut. Die Verfügbarkeit von Erdgas hat sich flächendeckend erhöht. Andererseits verändert sich das Nutzerverhalten: Die Scheiben eines Gas-Cheminées bleiben über längere Zeit sauber, und die Nutzer müssen keine Zeit für die Holzbeschaffung aufwenden. Zudem sind keine tieferen Kenntnisse des Anwenders zur Verbrennung nötig – das Feuer wird auf Knopfdruck ein- und ausgeschaltet. Zu beachten ist, dass Gas-Cheminées im Vergleich zu Holz-Cheminées mit Speicherlösungen eine hohe Nennwärmeleistung produzieren und sich nicht für alle Räumlichkeiten eignen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Ofen und einem Cheminée?
Als Cheminée bezeichnen wir eine geschlossene Feuerstelle, die in einem Raum eingebaut wird. Dagegen wird der Cheminée-Ofen – oder landläufig Schwedenofen genannt – im Raum aufgestellt und nur an den Kamin angeschlossen. Der Einbau eines Cheminées verursacht typischerweise einen höheren Aufwand als der Cheminée-Ofen. Jedoch lassen sich mit einem Cheminée alle Bedürfnisse der Kundschaft realisieren wie beispielsweise Speicher-, Warmluft-Cheminée und Hypokausten-Anlagen, während man mit einem Cheminée-Ofen schnell an Grenzen stösst.

Auf welche Feuerstelle sollte man setzen, wenn das Cheminée als Heizsystem genutzt werden soll, und auf welche, wenn der Schwerpunkt beim Ambiente liegt?
Man kann mit allen Brennmaterialien ein schönes Ambiente schaffen. Zum Heizen sind sicher Holz und Gas ideal; es gibt auch die Möglichkeit, die Cheminée-Anlage an ein Wasser geführtes System anzuschliessen.

«Die Planung des Cheminées vor dem Hausbau spart Zeit und Geld.»
Charly Stutz

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Planung eines Cheminées?
Die Planung sollte schon zum grossen Teil erledigt sein, bevor der Hausbau beginnt, weil vielfach Frischluftrohre oder Gasleitungen in die Bodenplatte oder in die Kellerdecke eingebaut werden müssen. Der Standort und die Technik sollten beim Rohbau bereits definiert sein.

Ist es möglich, das Cheminée nachträglich einzubauen?
Das ist möglich. Jedoch vergrössert sich der Aufwand, da die fertigen Böden, Wände und Möbel geschützt werden müssen. Das Arbeiten ist ebenfalls aufwendiger, und daraus resultieren Mehrkosten gegenüber einer Montage während des Hausbaus. Wird auch der Kamin im Nachhinein gebaut, sind Deckendurchbrüche und eine zusätzliche Dachöffnung nötig.

Welche Feuerstelle wäre da vorteilhafter ?
Am einfachsten und günstigsten ist der nachträgliche Einbau eines Cheminée-Ofens, sofern der Kamin und die Frischluftzufuhr gegeben sind. Mittlerweile gibt es kostengünstige Alternativen durch sogenannte Fertig-Cheminées, welche die Vorzüge des Cheminées mit dem kleinen Installationsaufwand eines Cheminée-Ofens verbinden.

Welche Sicherheitsmassnahmen sind bei der Planung und der Nutzung zu treffen?
Die Cheminées und Kamine müssen nach feuerpolizeilichen Vorschriften gebaut werden, dazu gibt es Bücher, die voll mit Vorschriften und Empfehlungen sind. Bei Gasanlagen kommen die Richtlinien betreffend Gas hinzu. Beim Nutzen einer Anlage muss die Betriebsanleitung des Herstellers befolgt werden, wie beispielsweise Menge und Art des Holzes oder Mindestabstände der Cheminée-Anlage zu brennbaren Möbelstücken und anderen Einrichtungsgegenständen.

Müssen sich die Bauherren selbst um die Einhaltung der feuerpolizeilichen Vorschriften kümmern?
Es ist sehr ratsam, einen ausgebildeten Ofenbauer mit in die Planung und die Installation einzubinden. Dieser übernimmt die gesamte Verantwortung für die Abnahme, sodass sich der Bauherr nicht damit beschäftigen muss. Zudem kennt der Ofenbauer alle baulich notwendigen Massnahmen, damit die Cheminée-Anlage auch über lange Zeit des Befeuerns keine optisch unschönen Risse in der Verkleidung bekommt.

Welche Modelle sind für ein Minergiehaus geeignet?
Grundsätzlich können alle Produkte verwendet werden, die einen geschlossenen und von der Raumluft unabhängigen Betrieb zulassen. Wichtig ist, dass der Feuerraum mit Glastür oder Schieber dicht verschlossen werden kann und die Verbrennungsluft direkt dem Feuerraum zugeführt wird.

Welche Designmöglichkeiten gibt es derzeit hinsichtlich Materialien und Formen?
Alle Materialien sind möglich – sogar Holz unter Berücksichtigung gegebener Vorschriften. Das erlaubt es uns, mit den verschiedensten Materialien zu arbeiten und individuelle Designwünsche unserer Kunden zu realisieren. Das ist das Schönste an unserem Beruf. Nebst den technischen und gestalterischen Aspekten muss die Anlage natürlich im Einklang mit dem Raum stehen.

Welche technischen Besonderheiten gibt es derzeit auf dem Markt?
Wasserdampffeuer und das Rüegg «Ambient Fire» sind sehr attraktiv, da diese Anlagen keine Kamine brauchen und somit für jede Anwendung geeignet sind. Sie geben keine Wärme ab und sind deshalb unabhängig von feuerpolizeilichen Vorschriften.

Wie funktionieren diese Anlagen?
Ein Wasserdampffeuer benutzt Ultraschallmembranen. Durch feinste Bewegungen der Membranen verdampft das eingefüllte Wasser. Dieser Dampf wird durch LED in warmen Farben beleuchtet, sodass das Bild eines nachempfundenen Feuers vermittelt wird. Eine solche Anlage muss regelmässig gewartet werden, damit sich nicht zu viel Feuchtigkeit ansammelt. Das «Ambient Fire» nutzt die neu verwendete Technologie eines Hologramms. Hierzu werden reale Holzimitate und 170 einzeln ansteuerbare LED verwendet, um das Glutbett im Innern des Feuerraums realistisch zu imitieren. Darüber wird mittels Projektion die Aufnahme eines echten Feuers gelegt, sodass ein dreidimensionales Feuerbild entsteht. Die speziell beschichteten Gläser spiegeln das Flammenspiel und erlauben gleichzeitig die Sicht in das Innere des Feuerraums.

Feuer und Flamme für Cheminées und Öfen
Auf den Raum sowie das Material- und das Farbkonzept abgestimmt, bildet das Cheminée einen Teil des Ganzen. Mit dem Stauraum für Holz entsteht ein gemütlicher Sitzplatz oder eine Ablage.
Feuer und Flamme für Cheminées und Öfen
Charly Stutz, Geschäftsführer und Inhaber, Rüegg Partner. Cheminéebau Stutz AG Birmensdorf ZH.chemineestutz.ch

Kugelrunde Ausgewogenheit

Kugelrunde Ausgewogenheit
Das frei hängende, um 360° drehbare Cheminée steht für Ausgewogenheit zwischen Technik und Schönheit, Nutzen und Vergnügen, Blickfang und Unauffälligkeit.wirth-schmid.ch

Für langsame, aber stetige Wärme

Für langsame, aber stetige Wärme
Auf jegliches überflüssige Dekor wurde bei diesem schlichten, modernen Specksteinofen verzichtet. Die grosse quadratische Feuerraumtür von «Raita» hat eine doppelte Verglasung, welche die Wärme nur langsam, aber stetig an den Raum abgibt.tulikivi.com

Für Ökologische Wärme

Für Ökologische Wärme
In Zusammenarbeit mit Wolfram Design ist «T-Two» entstanden. Das Cheminée ist die Essenz langjähriger Erfahrung in ökologischer Heiztechnik, gekoppelt mit elegantem Design, das als modulares System erhältlich ist.tiba.ch

Ein technischer Könner

Ein technischer Könner
Mit seinem besonders stylishen Smart-Pelletofen «HSP 8 Home» definiert Sibir Group Wärmedesign neu und macht das Heizen nicht nur von zu Hause aus möglich.sibirtherm.ch

Special – 2 Ausgaben gratis!

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Italienisches Flair in Paris

Für hochstehendes Design und ausgeprägtes Stilempfinden sind sowohl die Italiener als auch die Franzosen bekannt. In diesem Wohnbad eines renovierten Appartements treffen die beiden Nachbarländer quasi aufeinander.

Italienisches Flair in Paris
Nussbaumholz bildet auch hier eine gemütliche Nische und schafft viel Stauraum. Der Waschtisch ist aus dem italienischen Hause «Edoné».
Text Donika Gjeloshi | Fotos Romain Bourdais
Für hochstehendes Design und ausgeprägtes Stilempfinden sind sowohl die Italiener als auch die Franzosen bekannt. In diesem Wohnbad eines renovierten Appartements treffen die beiden Nachbarländer quasi aufeinander.
An der Rive Droite in Paris beeindruckt dieses Appartement mit extravagantem Design und italienischer Eleganz. Die rund 150 Quadratmeter grosse Wohnung befindet sich in einem Viertel nördlich der Seine in einem Haus aus dem 17. Jahrhundert. Für den Umbau zeichnet das Atelier Aurélie Rimbert verantwortlich.Mit Ausnahme der verglasten Veranda sollte die gesamte Wohnung komplett umgebaut werden. So kleiden neue Holzböden und strahlend weisse Wände die Räume, wobei schwarze Linien und Elemente verbinden und gleichzeitig definieren. «Die Kundin wünschte sich eine offene Wohnung ohne Türen», erklärt Aurélie Rimbert. Ausgehend von dieser Idee, gestaltete die Innenarchitektin klar separierte Räume mit schwellenlosen, aber von breiten Türpfosten gekennzeichneten Übergängen. Türen kommen nur dort zum Einsatz, wo es die Intimsphäre verlangt, so zum Beispiel beim Schlafzimmer und beim Badezimmer. Im Bad kommt die Idee von definierten Zonen in einem offenen Raum durch die Einrahmung mit massgefertigten Holzelementen zum Ausdruck: Mit Nussbaumholz gliedert die Innenarchitektin den Waschplatz und die Dusche und trennt somit die Bereiche gezielt voneinander, indem sie geschützte Nischen bildet. «Tatsächlich bestand das Badezimmer vorher aus zwei Räumen. Unsere Idee war es, die Trennwand in zwei Senken zu verwandeln, wo wir eben die Dusche und den Waschtisch platziert haben», erklärt die Innenarchitektin. Dunkelblaue Platten erinnern mit ihrem Muster an die bunten Glasfenster, die bei der Veranda erhalten blieben. Durch das Tageslicht, aber auch durch den hinterleuchteten Spiegel und die Einbauspots kreieren die Platten attraktive Reflexionen, wodurch ihre Struktur noch stärker zum Ausdruck kommt.

Spiel mit Gegensätzen

Die elegante Komposition wird insbesondere auch durch die edlen Armaturen von Ritmonio unterstützt. «Die Bauherrin hat den Vorschlag für die italienischen Armaturen gemacht», erzählt Aurélie Rimbert. Mit gebürstetem Edelstahl und Details aus Beton passte die Linie «Diametro 35 Inox Concrete» perfekt in das Konzept, das auf natürliche Materialien setzt und mit Gegensätzen spielt. Darüber hinaus sind die in Italien hergestellten Armaturen für ihre innovative Technik, die Energie und Wasser spart, bekannt. Nicht zuletzt überzeugt die Formensprache der edlen Wasserspender, die in diesem Badezimmer in Paris italienischen Charme versprühen.

Italienisches Flair in Paris
Der in Zement eingefasste Duschkopf und die Armatur der Serie «Diametro 35 Inox Concrete» setzen Kontrapunkte und runden das Konzept gekonnt ab.
Italienisches Flair in Paris
Am Waschtisch schlank, bei der Badewanne markant: Harmonierende Gegensätze finden sich auch innerhalb der Armaturenkollektion.
Italienisches Flair in Paris
So wie die Türen des Badezimmers ist auch die Schiebetür zur Ankleide gestaltet, wobei die perforierten Stellen eine raffinierte Transparenz besitzen.

Starker STein

Dachschrägen, bestehende Installationen und vordefinierte Raumgrössen: Diesen Herausforderungen stellten sich Innenarchitekt Martin Piffer und sein Team mit Bravour. Entstanden sind charaktervolle Nassbereiche aus natürlichen Materialien.

Starker STein
Lava- und Opalstein verleihen dem Waschtisch und der Badewanne im Masterbad eine kräftige Ausstrahlung.
Text Lina Giusto | Fotos Roomdresser GmbH
Dachschrägen, bestehende Installationen und vordefinierte Raumgrössen: Diesen Herausforderungen stellten sich Innenarchitekt Martin Piffer und sein Team mit Bravour. Entstanden sind charaktervolle Nassbereiche aus natürlichen Materialien.
Klare Linien folgen auf exklusive Materialien und eine luxuriöse Ausstattung. Interior-Designer Martin Piffer von Roomdresser achtete bei der Gestaltung des Masterbadezimmers, des Wellness-bereichs sowie der drei Gästebadezimmer darauf, dass die verschiedenen Nasszellen mit der restlichen Innenausstattung der Villa in Verbindung stehen. Dabei liess er sich hauptsächlich von den Bedürfnissen des Klienten sowie erlesenen Materialien leiten. Die Dachschräge im 37 Quadratmeter grossen Masterbadezimmer zog dabei einige gestalterische Schwierigkeiten nach sich. Aber auch die bereits vorhandene Raumstruktur sowie die bestehenden Installationen entpuppten sich beim Umbau und bei der Erweiterung der Nasszellen als wahre Herausforderung. Es liegt in der Natur der Sache, dass man erst bei kniffligen Aufgaben über sich selbst hinauswächst. Das Endresultat beweist, dass das dem Roomdresser-Team gelang.

Wertiges verleiht Wohlgefühl

Die Dachschrägen mit den eingelassenen Fenstern im Masterbadezimmer funktionierte der Innenarchitekt kurzerhand zu Spiegelschranknischen um, ohne dabei die Aussicht auf den See vollständig zu versperren. Die wertige und wohlige Atmosphäre in den Badezimmern und im Spabereich wurde mit Lava- und Opalstein, Eukalyptusholz, Rauchspiegel sowie dunklem Glas und von den Kunden gewünschte, mit Ruthenium behandelte Oberflächen geschaffen. Wie Martin Piffer sagt: «Die Materialien sind alle einzigartig, robust und von einer gewissen Exklusivität.» Neben Beständigkeit gegen Säure weisen sie ausserdem eine angenehme Haptik auf. Damit die Atmosphäre im Badezimmer tatsächlich stimmig ist, kommt es neben der Materialisierung und Anordnung der sanitären Anlagen laut Martin Piffer noch auf Folgendes an: «Es braucht viel indirektes, aber auch diskretes Licht.» Tatsächlich strahlen alle Nassbereiche – ungeachtet ihrer Grösse – Geborgenheit aus. Deshalb sollte man bei der Badezimmerplanung laut dem Innenarchitekten darauf achten, dass neben genügend Stauraum und Schubladen und einem grosszügigen Waschtisch immer noch ausreichend freier Raum vorhanden ist. «Für die allgemeine Grosszügigkeit», wie er sagt. Zudem würden Textilien im Fensterbereich, schöne Frotteewäsche und vor allem «echte» Materialien entscheidend zur Atmosphäre beitragen. Zu guter Letzt sei eine gute Bedarfs- und Budgetplanung das A und O für ein gelungenes und Freude bringendes Projekt wie dieses.

«Die Materialien sind alle einzigartig, robust und von einer gewissen Exklusivität.»Martin Piffer, Innenarchitekt

Starker STein
Die weiss marmorierte Badewanne setzt einen klaren Kontrast zur umrahmenden Holzfassung und zum dunklen Fussboden.
Starker STein
In diesem Badezimmer wird der weiss marmorierte Stein wieder aufgegriffen und mit indirektem Licht in Szene gesetzt.
Starker STein
In den Fensternischen in der Dachschräge hängen die beleuchteten Spiegelschränke, ohne dass dabei die Aussicht verloren geht.
Starker STein
Die in dunklen Farben gehaltenen Oberflächen der Walk-in-Dusche im Masterbadezimmer vermitteln einen orientalischen Wellness-Charakter.

Erfrischend charmant

Graues Altholz, hochwertiger Naturstein und exklusive Produkte zeichnen dieses Masterbad aus. Das kühle Blau setzt dabei einen frischen Farbakzent.

Erfrischend charmant
In heimeliger Atmosphäre steht die Badwanne «Spoon» von Agape und lädt zu einem erholsamen Bad ein.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Jermey Wilson
Graues Altholz, hochwertiger Naturstein und exklusive Produkte zeichnen dieses Masterbad aus. Das kühle Blau setzt dabei einen frischen Farbakzent.
Ausschliesslich natürliche Materialien wünschte sich der in Singapur lebende Bauherr für sein Chalet in Verbier. Das war die einzige Vorgabe. Ansonsten vertraute er auf das Können der Architektin Sophie Morard, die ihr Büro She Architecture im gleichen beliebten Wintersportort führt. «Das Chalet sollte zeitgemäss wirken und dennoch Alpenflair ausstrahlen», erklärt die Architektin das Konzept, das sie auch auf das Baddesign übertrug. Insgesamt beherbergt das Haus fünf Badezimmer, die zwischen 6 und 16 Quadratmeter gross sind. Das grösste ist dieses Masterbad.Für jedes Badezimmer verwendete die Architektin unterschiedlichen Naturstein in sanften Sandtönen. Lediglich im Masterbad kombinierte sie hellen Carrara-Marmor für den Duschboden mit schwarzem Blaustein aus Hainaut für die Duschwände. «Die Wahl der Materialien haben wir, um ehrlich zu sein, mit dem Kunden per WhatsApp besprochen», gesteht Sophie Morard. Ein grosses Vertrauen, das der Bauherr ihr schenkte. Doch genau das Vertrauen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer ist die beste Voraussetzung für ein gelungenes Projekt wie dieses. Hochwertige Armaturen und Sanitäranlagen von Agape und Vola suchte die Architektin aus, um die Badezimmer als exklusive Wohlfühlzonen zu gestalten. Die rustikalen Holzbalken kreieren das gewünschte Alpenflair. «Wir haben hier graues Altholz aus alten Häusern eingebaut. Sie sind deshalb grau, weil sie auf der Nordseite des Hauses nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt waren», erklärt Sophie Morard. In Kombination mit dem kühl anmutenden Blau der Wände versprüht das echte Altholz noch mehr Eleganz.

Erfrischend charmant
Im Masterbad ist auch eine geräumige und bodenebene Dusche integriert. Insgesamt strahlt dieses Zimmer ein edles und naturverbundenes Ambiente aus.

Natürliche Beständigkeit

Bei der Materialisierung des gesamten Hauses setzten die Architekten auf lokale Materialien, die den Ansprüchen an ein Badezimmer gerecht werden, sich aber auch für die klimatischen Bedingungen Mexikos eignen. Das umfassende Raumkonzept holt die Natur nach innen. Text Lina Giusto | Fotos Rafael GAmo

Natürliche Beständigkeit
Der Kleiderschrank aus dunklem Parota-Holz trennt das Gästeschlafzimmer vom Badbereich ab.
Bei der Materialisierung des gesamten Hauses setzten die Architekten auf lokale Materialien, die den Ansprüchen an ein Badezimmer gerecht werden, sich aber auch für die klimatischen Bedingungen Mexikos eignen. Das umfassende Raumkonzept holt die Natur nach innen. Text Lina Giusto | Fotos Rafael GAmo
Weiss gestrichene Zementdecken und -wände gehen am Boden in fest verankerte Möbel und in polierten Sichtbeton über. Gepaart werden die pragmatisch anmutenden Materialien mit Türen sowie Schränken aus dunklem Holz. Das Raumkonzept zieht sich durch das zweigeschossige Haupthaus sowie den angrenzenden Gästebungalow. Das Einfamilienhaus befindet sich in Sayulita, einer bekannten Surferstadt an der Westküste Mexikos. Es verfügt über eine Küche mit Panoramablick, einen offenen Wohn- und Essbereich mit Anbindung an den Infinity-Pool, zwei Schlafzimmer mit offenem Badezimmer und eine Terrasse mit Blick auf den Pazifik. Dass bei diesem über unterschiedliche Wohnebenen verlaufenden Gebäude die Grenzen zwischen innen und aussen fliessend ineinander übergehen, zeigt sich deutlich sowohl beim Haupt- als auch beim Gästeschlafzimmer.

Schlicht gehalten

In beiden Räumen ist das Badezimmer offen zum Schlafbereich gestaltet. Während der Kleiderschrank im Gästezimmer als Raumtrenner und Rückwand zum Bad- und Duschbereich fungiert, findet sich dieser im Hauptschlafzimmer gegenüber des Badbereichs. Die aus poliertem Beton gestaltete Badewanne ist dort unangefochten das Highlight des schlicht gehaltenen Nassbereichs, von dem aus man einen wunderbaren Blick auf den türkisblauen Pazifik geniesst. Der Blick durch die ebenfalls in dunklem Holz gehaltenen Fensterrahmen verleihen der Aussicht einen bildhaften Ausschnitt. Der private Bereich im Masterbadezimmer ist durch eine Schiebetür abgegrenzt. Beiden Badezimmern gleich sind die mattschwarzen Armaturen und weissen Lavabos, die sich auf einem Waschtisch mit Betonablage auf einem Untermöbel aus dunklem Holz befinden.

Lokal orientiert

Die Bauweise des Hauses orientiert sich an lokalen Gegebenheiten. Auch die verwendeten Materialien stammen aus der Region. Für die natürlich schlichten Möbel, Schränke, Türen und Fensterrahmen wurde einheimisches Parota-Holz wegen seiner Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit, des Salzgehalts in der Luft und der starken Sonneneinstrahlung verwendet. Gerade dieser Aspekt war für die Architekten von Main Office bei der Renovation der Anlage wichtig.

Das in Mexiko und Schweden ansässige Architekturbüro hat die in den 1950er-Jahren erbaute Wohnanlage inmitten von üppigem tropischem, mexikanischem Grün zwischen Februar 2017 und Juli 2018 erweitert und restauriert. Wo ursprünglich ein Komplex aus drei kleinen Häusern stand, findet sich nun ein Strandhaus, das sich über unterschiedliche Plattformen erstreckt, die sich der Topografie des Hanges, den Gehwegen auf dem Gelände und den umliegenden lebendigen Gärten anpassen. Dante Borgo, Mitbegründer von Main Office, sagt zur Bauweise und zur Materialisierung des neu angelegten Einfamilienhauses: «Die Hauptidee des Projekts besteht darin, die Entwurfsparameter des ursprünglichen Komplexes neu zu interpretieren und die Idee eines kleinen, geschlossenen Dorfes auf dem Gelände zu erhalten.»

Natürliche Beständigkeit
Lokales Holz, Badewanne und Waschtischablage aus poliertem Beton und mattschwarze Armaturen: Die Architekten setzten auf natürliche und lokale Materialien.
Natürliche Beständigkeit
Nicht nur das Material macht die Badewanne zum Highlight des Hauptschlafzimmers. Ihre Position am Fenster erlaubt einen wunderbaren Ausblick.
Natürliche Beständigkeit
Der Kleiderschrank greift das dunkle Holz aus dem Badezimmerbereich auf und verleiht dem Zimmer damit einen natürlichen Rahmen.
Natürliche Beständigkeit
Die Terrasse mit Infinity-Pool grenzt im Erdgeschoss an den offenen Wohnbereich.
Natürliche Beständigkeit
Die Schiebetür auf der Rückseite des Hauptbadezimmers trennt den WC-Bereich und den weiteren Ablageraum von der davorliegenden Betonbadewanne.
Natürliche Beständigkeit
Das Einfamilienhaus verläuft über unterschiedliche Plattformen, die sich der Topografie des Hanges, den Gehwegen und den Gärten anpassen.
Natürliche Beständigkeit
Weisser Zement, Parota-Holz und Sichtbeton: Das Terrassenhaus an der mexikanischen Küste wurde mit wenigen Materialien einheitlich konzipiert.
Natürliche Beständigkeit
Schlafzimmer GästeBungalow
Natürliche Beständigkeit
Schlafzimmer Haupthaus
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