Vom Waldspaziergang zur Kuscheldecke

ie Kollektion «Dolomiti» von Missoni reflektiert die Farben des Waldes. Rinde, Flechten, Kiefer, Zapfen und Wurzeln waren dabei ideengebend.

Vom Waldspaziergang zur Kuscheldecke
Die Kollektion «Dolomiti» von Missoni reflektiert die Farben des Waldes. Rinde, Flechten, Kiefer, Zapfen und Wurzeln waren dabei ideengebend. Die Decke und das Kissen mit Chevronmuster und Fransen sind aus garngefärbtem Wolljaquard gefertigt.missoni.com

Schweizer Skikultur im Postkartenformat

Wie sich der Skisport seit den 1950er-Jahren entwickelt hat, zeigt das Buch «Schnee von gestern» auf 40 heraustrennbaren Postkarten und mit einem Textheft mit 28 Seiten im Festeinband, herausgegeben vom Alpinen Museum der Schweiz.

Schweizer Skikultur im Postkartenformat
Wie sich der Skisport seit den 1950er-Jahren entwickelt hat, zeigt das Buch «Schnee von gestern» auf 40 heraustrennbaren Postkarten und mit einem Textheft mit 28 Seiten im Festeinband, herausgegeben vom Alpinen Museum der Schweiz. Die Corona-Pandemie wird die Skikultur sicherlich beeinflussen, doch eines Tages wird das hoffentlich ebenso Schnee von gestern sein.scheidegger-spiess.ch | ISBN 978-3-85881-668-9

Ein Haus für die kommende Generation

Bauen mit Holz ist für viele eine Frage des Geschmacks. Dabei spricht einiges für diesen natürlichen Baustoff, wie das Beispiel zeigt.

Ein Haus für die kommende Generation
Das verbaute Holz in diesem Einfamilienhaus entzieht der Atmosphäre 142 Tonnen CO2. Somit wäre beispielsweise der CO2-Inlandausstoss für die fünfköpfige Familie während 5,5 Jahren gedeckt, das gemäss Berechnungen des CO2-Instituts Schweiz.
Text Regula Gehrig | Fotos VGQ
Bauen mit Holz ist für viele eine Frage des Geschmacks. Dabei spricht einiges für diesen natürlichen Baustoff, wie das Beispiel zeigt.
Wohnen in einem Holzhaus steht auch heute noch für Gemütlichkeit und für ein gesundes Wohnklima. Der traditionsreiche Baustoff hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem Hightechbaustoff entwickelt, sowohl in der technischen Ausführung als auch in ökologischer Hinsicht. In der Schweiz werden mittlerweile rund 20 Prozent der Einfamilienhäuser in Holzbauweise realisiert – aus gutem Grund. Hat man die Möglichkeit, ein Einfamilienhaus zu bauen oder ein bestehendes Haus komplett zu renovieren, denken heute immer mehr Menschen an die Zukunft. Denn für die nächste Generation werden nachhaltige Baustoffe, die ein Gebäude mit einem geringen ökologischen Fussabdruck ermöglichen, immer wichtiger. Ein fast selbstverständlicher Wunsch an ein Haus der Zukunft ist ausserdem ein geringer Energiebedarf. Mit diesen Überlegungen beschäftigte sich auch die Bauherrschaft dieses Objekts, eine Familie mit drei Kindern.

Biologische Baustoffe

Ein energieeffizienter Baukörper aus nachhaltigen Werkstoffen sollte es sein: Die Konstruktion und die Fassade sind aus Holz, die Isolation ist aus recycelter Zellulose. Die Wände im Innenbereich sind mit Lehm bezogen. Dank dieser Kombination kann die Feuchtigkeit ideal reguliert werden – was insbesondere in den trockenen Wintermonaten im Zusammenspiel mit der CO2-gesteuerten Lüftung den Wohnkomfort deutlich verbessert. Für die Fassade wurde thermobehandeltes Holz gewählt, das auch ohne Oberflächenbehandlung beständig ist.

Kurze Bauzeit, langfristiger Nutzen

Während das Untergeschoss renoviert und saniert wurde, entstanden in der Werkhalle des Holzbauunternehmens die neuen Wände, Böden und Decken für den Ersatzneubau. Die Bauzeit hat sich dadurch so optimiert, dass das gesamte Projekt bereits sechs Monate später abgeschlossen werden konnte und das Haus bezugsbereit war.

Das Ergebnis lässt mit gutem Gewissen in die Zukunft blicken: Das Holzkleid fügt sich wunderbar in die bestehende Landschaft ein. Die Fenster schaffen eine Verbindung zur Umgebung und bringen viel Tageslicht in die Räume. Mit den Solarbatteriespeichern kann die Energie effizient und sparsam eingesetzt werden. Sie reicht überdies zum Heizen, zum Kühlen und für die Aufbereitung von Warmwasser und deckt sogar den Haushaltsstrom ab. Die in einem Jahr produzierte Energie von 45 000 Kilowattstunden reicht gut aus – es bleibt sogar ein kleiner Überschuss am Ende des Jahres. Im Vergleich zu konventionellen Bauten gewinnt diese Bauweise langfristig: Tiefe Betriebskosten überzeugen ebenso wie die Wahl der nachhaltigen Baustoffe Holz, Zellulose und Lehm. Denn Gebäude in Holzbauweise erfordern rund 20 Prozent weniger graue Energie – jene Energie, welche die einzelnen Verarbeitungsschritte verursachen – als andere Bauweisen. Zudem reduziert Holz als Kohlenstoffspeicher langfristig CO2.

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Regula Gehrig, Leiterin Kommunikation, Verband für geprüfte Qualitätshäuser (VGQ), vgq.ch

Fernsicht Norwegen

Auf zarten Stelzen und mit rauer Holzfassade kommt das Äussere dieser Skihütte aus dem hohen Norden daher. Im Inneren beeindruckt das Haus mit einer weichen Holzausstattung und einer spektakulären Raumform.

Fernsicht Norwegen
Text Lina Giusto | Fotos Juan Benavides und Bruce Damonte
Auf zarten Stelzen und mit rauer Holzfassade kommt das Äussere dieser Skihütte aus dem hohen Norden daher. Im Inneren beeindruckt das Haus mit einer weichen Holzausstattung und einer spektakulären Raumform.

[ Was ]

«Skigard Hytte» ist eine Berghütte im Kvitfjell, einem Skigebiet in Norwegen, die Casper und Lexie Mork-Ulnes zusammen mit ihren Kindern nutzen.

[ Wer ]

Architekt Casper Mork-Ulnes und Innenarchitektin Lexie Mork-Ulnes, Mork Ulnes Architects, morkulnes.com

[ Grundstück ]

45 Minuten nördlich von Lillehammer befindet sich das 2000 Quadratmeter grosse Grundstück mitten in einem Skigebiet auf 943 m ü. M. beinahe auf dem Gipfel des Hausbergs.

[ Herausforderung ]

Das Areal liegt von November bis April auf der Skipiste, im Frühling und Sommer mitten im Wandergebiet respektive im Kulturland weidender Schafe. Aufgrund der Höhenlage muss das Haus dem strengen Winterwetter standhalten. Es ermöglicht einen wunderbaren Blick auf das Tal, das sich teilweise im Nebelmeer versteckt.

[ Lösung ]

Das Haus liegt auf Pfeilern und ist mit seiner schlauchartigen Form als erhöhte Aussichtsplattform konstruiert. Die Bauherren haben bereits Erfahrung mit der Errichtung von Gebäuden auf Stelzen. Deshalb war ihnen klar, dass das eine effektive Massnahme gegen hohe Schneeverwehungen ist. Zugleich blieb mit der Pfeilerlösung das Erdreich von Fundamentarbeiten verschont, und so können auch die Schafe weiterhin auf dem Areal weiden. Mit dem Anheben des Wohngeschosses maximierte das Ehepaar zudem den natürlichen Lichteinfall. Während das Haus von aussen geradlinig und im Querschnitt gar quadratisch anmutet, ist jede der vier Wohnzonen – Gäste-, Kinder-, Wohn- und Masterschlafzimmer – als Kegel konzipiert. Am Scheitelpunkt der Kegeldecken sorgen Dachfenster für zusätzliches Licht. Zudem setzen bodentiefe Fenster in jedem Zimmer die Natur spektakulär in Szene. Besonders beeindruckend ist es im Wohnbereich, wo zwei sechs Meter lange raumhohe Glaswände einander gegenüberliegen.

[ Besonderheit ]

Jede Oberfläche der Skihütte ist mit Holz verkleidet. Die sichtbare Fassade besteht aus Skigard, einem Holzzaun, dessen drei Meter lange Latten jeweils aus einem Viertel eines Baumstamms bestehen. Diese Holzform wird im Norden gerne für Zäune verwendet. Somit nimmt die Struktur der rauen Fassade Bezug auf die ländliche Architektur und die bewaldete Vegetation. Im Winter, wenn sich die Holzlücken mit Schnee füllen, erhält das Haus einen weicheren Ausdruck. Alle Aussen- und Innenwände sind mit eingeblasenen Holzfasern isoliert. Im Frühling und im Sommer erinnert das begrünte Dach an die traditionellen Sodendächer, die mit Gras- und Torfstücken belegt sind. Entsprechende Überdachungen waren bis ins 19. Jahrhundert bei skandinavischen Blockhäusern üblich. Auch wenn es auf den ersten Blick wie ein Flachdach wirkt, erkennt man bei näherer Betrachtung den symmetrischen leichten Anstieg zur Dachmitte hin. Das Grasdach speichert Regenwasser und bietet Isolierung gegen zusätzliche Wärme im Sommer und gegen Wärmeverlust im Winter. Der mit hellem, glattem Kiefernholz ausgestattete Innenraum ergänzt die Architektur auf homogene Weise. Einbauten und Möbel sind aus dreischichtig, kreuzweise verleimten Kiefernholzplatten hergestellt. So ist die Skihütte eine standortspezifische Reaktion der Architekten auf das umliegende Kulturland sowie eine Verbindung zwischen vergangenem Wissen und gegen-wärtiger Architektur.

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Das Eingangsportal ist durchgehend offen, was das Naturerlebnis ins Zentrum rückt. Links erreicht man über eine separate Tür den Gästebereich.
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Südliche und nördliche Aussenansicht
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Querschnitt
Mork-Ulnes Architects - Skigard Hytte - PH W_112 - photo by Juan Benavides
Bei hohem Schneefall wirkt das schlauchförmige Haus als hätte es sich in den Schnee gelegt.
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Jede Wohnzone im Haus ist als Kegel konzipiert, der im Scheitel des Dachinneren in ein Oberlicht mündet.

Stoffe, die Geschichten erzählen

Muster und Materialien. Die Stoffe beeindrucken mit natürlicher Haptik und funktionalen, flammenhemmenden Garnen. fine.at

Stoffe, die Geschichten erzählen

Mit der Linie «Poesie» übersetzt der österreichische Fine Textilverlag Stimmungen und Gefühle in Farbe, Muster und Materialien. Die Stoffe beeindrucken mit natürlicher Haptik und funktionalen, flammenhemmenden Garnen.fine.at

Naturgebilde

Einzigartig ist die Idee von RH Design, aus verwurmtem Altholz moderne Leuchten zu kreieren, die auf wundersame Weise eine doppelte Funktion erfüllen:

Naturgebilde
Einzigartig ist die Idee von RH Design, aus verwurmtem Altholz moderne Leuchten zu kreieren, die auf wundersame Weise eine doppelte Funktion erfüllen: Sie spenden direktes Licht und fungieren aufgrund der Wurmlöcher zugleich als Stimmungsbeleuchtung.rh-design.ch

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Kabelästhetik

Wer keinen Kabelsalat mag, muss Alternativen kennen. Eine davon ist der «KAB 30» von Gugler.

Kabelästhetik
Wer keinen Kabelsalat mag, muss Alternativen kennen. Eine davon ist der «KAB 30» von Gugler. Der zweiteilige Kabeldurchlass aus mattem Edelstahl hat einen Durchmesser von 60 Millimetern, wobei das 30 Millimeter grosse Zentrumloch Platz für sechs bis acht Kabel bietet. Produziert wird das praktische Designelement in der Schweiz.patrickgugler.com

Für Körper und Seele

Viele Gegensätze scheint «Gallus’ Traum» zu vereinen: Das Haus verbindet einen konservativen

Für Körper und Seele
Viele Gegensätze scheint «Gallus’ Traum» zu vereinen: Das Haus verbindet einen konservativen, jahrhundertelang bewährten Baustoff mit modernster Haustechnik und nachhaltiger ökologischer Bauweise. Eine klassische Architektur verschmilzt mit modernen Gestaltungsdetails und Natürlichkeit. Bodenständigkeit trifft auf freien Geist, und warme Behaglichkeit kontrastiert mit lichtdurchfluteter Transparenz. Es ist ein Ort, wo die moderne, urbane Schweiz mit ihren ursprünglichen landwirtschaftlichen und industriellen Traditionen sowie zukunftsweisenden Technologien zusammentrifft. Neben der heimeligen Atmosphäre, die durch den Baustoff Holz erreicht wird, besticht der Neubau mit grosszügigen, offenen Wohnflächen, die von reichlich einfallendem natürlichem Licht geflutet werden. Durch seinen sehr hohen Kniestock besitzt das Fullwood-Haus zwei Vollgeschosse und weist rund 250 m² Wohnfläche plus Kellergeschoss auf. Zudem machen die massiven Holzwände eine zusätzliche Wärmedämmung überflüssig, und dank der Photovoltaikanlage ist das Haus sogar energieautark. Nicht umsonst darf sich der Blockhausspezialist seit über vier Jahrzehnten als Experte bezeichnen, wenn es um qualitativ hochstehende Wohnblockhäuser geht.

Technische Angaben

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Obergeschoss
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Erdgeschoss

[ Konstruktion ]

Einschalige massive Blockbohlenbauweise | Satteldach | Fassade: vierfach laminiertes Kiefernholz, silbergrau lasiert

[ Raumangebot ]

Nettogeschossfläche: 229 m2 | Anzahl Zimmer: 6,5

[ Ausbau ]

Boden: Fliesen und Holzdielen | Wandbeläge: Kiefernholzwände ohne Beläge, nur in den Bädern Wandfliesen | Fenster: Aluminium / Holz

[ Technik ]

Erdwärmepumpe | Photovoltaikanlage

Fullwood Wohnblockhaus

Sunnsite 2, 3256 Seewil
031 872 10 22

Alpenblick 7, 5733 Leimbach
079 208 51 42

Hinterhasli 1357, 9427 Wolfhalden
071 891 20 15

info@fullwood.ch
fullwood.ch

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Mit farbigen Samtstoffen bezogene Sofas und Sessel setzen im Wohnbereich einen frischen Kontrast zum dunklen Boden und zum hellen Deckenholz.
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Kiefernholzwände im Badezimmer sorgen für einen chaletartigen Charakter. Dank bodentiefen Fenstern geniesst man von der Badewanne aus eine schöne Aussicht.
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Erdgeschoss
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Obergeschoss

Dem Wald ganz nah

Mit dem Ziel, Nachverdichtung zu ermöglichen, haben Berktold Weber Architekten dieses Familienzuhause in der Typologie eines lang gezogenen, gemeinschaftlich strukturierten Eigenheims mit zukunftsorientierten Entwicklungsoptionen erschaffen.

Dem Wald ganz nah
Eine Fassade aus Weisstannenlamellen verleiht dem zweistöckigen Wohnhaus eine zarte Silhouette.
Text Lina Giusto Fotos Kurt Hörbst
Mit dem Ziel, Nachverdichtung zu ermöglichen, haben Berktold Weber Architekten dieses Familienzuhause in der Typologie eines lang gezogenen, gemeinschaftlich strukturierten Eigenheims mit zukunftsorientierten Entwicklungsoptionen erschaffen.
Das Anwesen, das am Waldrand steht und von Bäumen umringt ist, die ein schützendes Rückgrat bilden, ist in eine mystische Stimmung getaucht. Nähert man sich von der Westfassade aus dem Haus, würde man nicht vermuten, dass es 24 Meter lang ist. Am Rand zum Eulenwald endet im oberösterreichischen Kremstal die Siedlung, deren Grenze das 2019 erbaute Einfamilienhaus auf neuartige Weise prägt. Da das Grundstück stark ansteigt, galt es, bei der Gestaltung des Gebäudes eine durchdachte Lösung bei der Positionierung, der Höhenlage und den Bezügen zur Umwelt zu finden. Helena Weber und Philipp Berktold, die verantwortlichen Architekten des gleichnamigen Architekturbüros aus Dornbirn, haben deshalb ein der Typologie eines Langhauses folgendes Wohnhaus entworfen. Diese Bauform charakterisiert sich durch ihre lang gezogene Struktur und die offene Raumaufteilung, in der die Bewohner gemeinschaftlich zuammenleben. «Die Bauherren wünschten sich ein nachhaltiges, schlichtes Zuhause, das flexibel auf künftige Veränderungen reagieren kann. Auch die Ausführung in Holzbauweise war eine Vorgabe», sagen die beiden Architekten zu dem realisierten Bauauftrag.Das moderne Holzhaus mit schlichter Silhouette schmiegt sich auf zwei Etagen an den Hang. Über einen Aufgang vom Carport gelangt man zum Eingang des Hauses, der auf der unteren Ebene liegt. Hier findet eine kleine Einliegerwohnung ihren Platz. Die rückwärts in den Hang gegrabenen kühlen Räume dienen als Lager. Das Leben der Familie findet auf der Wohnebene im oberen Geschoss mit heimeligen Dachschrägen statt. Die Topografie des Geländes wird so genutzt, dass man auch auf diesem Stockwerk ebenerdig zum Garten gelangt. Das lang gezogene, einzeilige Haus ist durch unterschiedliche Raumzonen strukturiert, die fliessend ineinander übergehen. Durch diese räumliche Einteilung entsteht ein lebendiges Spiel zwischen miteinander verbundenen Lebensräumen und den Bereichen, die als Rückzugsmöglichkeiten dienen. Besonders deutlich wird das bei der Küche, dem Ess- und Wohnbereich, die mit einem als Raumteiler konzipierten Ofen zoniert werden. Eingezogene Trennwände strukturieren dahinter die privateren Räume wie Bad und Schlafzimmer. Aber auch diese sind offen zum restlichen Wohnraum gestaltet.

Ein Haus im Haus

Aussicht, Einsicht und Durchblick ermöglicht die lang gezogene Bauweise des Hauses wie auch eine grosszügige Verglasung. Umhüllt wird das Haus von einem Kleid aus Weisstannenlamellen. Die vertikal strukturierte Fassade verleiht dem Baukörper einen ruhigen, aber differenzierten Charakter. Subtil entflechtet sich die Fassade vom Wohngebäude, der auf drei Seiten verglaste Wohnraum scheint ein Haus im Haus zu bilden. Dadurch entstehen reizvolle, umlaufende Wege, die das äussere und das innere Haus spürbar werden lassen. Gleichzeitig wirkt der überdachte, ums Haus verlaufende Freiraum wie eine organische Verbindung zwischen dem inneren und äusseren Gebäudevolumen. Atmosphärisch wird der Wohnraum durch abwechselnde Sequenzen von Licht und Schatten, Transparenz und Privatsphäre beeinflusst.

«Mit dem integrierten Brotbackofen strömt öfter der Duft von frisch gebackenem Brot durch den Wohnraum.»
Helena Weber und Philipp Berktold

Eingekleidet ist die Innenausstattung des Familienhauses mit Weisstanne und einem kraftvollen Boden aus Esche. Zudem setzten die Bauherren auf Lehm im Badezimmer und auf Schwarzstahl bei Küche und Ofen. «Architektur und Innenarchitektur sind in einer fliessenden Gebäudestruktur dieser Art nicht zu trennen, sondern sind miteinander gedacht», sagt Helena Weber. Passend dazu wurden raumzonenbildende Möbel eigens von einem Tischler aus der Region gefertigt.

Nachhaltige Wärme

Den Bauherren war es ein Anliegen, durchgehend ökologische Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen einzusetzen. Auch bei den Dämmmaterialien hat man deshalb Holzwolle und Zellulose gewählt. Zudem wurde das Haus in Niedrigenergiebauweise errichtet, der Heizbedarf erfolgt über eine Luft-Wärme-Pumpe. Ergänzt wird das ökologische Konzept mit einem im Wohnraum dominant positionierten Speicherofen. Diesen bezeichnen die beiden Architekten Helena Weber und Philipp Berktold als ihr persönliches Highlight: «Mit dem integrierten Brotbackofen strömt öfter der Duft von frisch gebackenem Brot durch den Wohnraum.» Es ist ein Duft, der einen das Zuhause fühlen lässt. Darüber hinaus ist auch der Kontrast des warm anmutenden Holzhauses, das in seiner Schlichtheit Respekt vor der umliegenden rauen Naturkulisse vermittelt, etwas, das die Architekten als gelungen bezeichnen. Das lag ihnen besonders am Herzen: «Die Bauaufgabe selbst ist immer wieder spannend, da man alle Themen der Architektur streift. Wichtig dabei sind immer die ortsbauliche Einbindung und der Bezug zur Umgebung, damit die gebaute Struktur eine natürliche und angemessene Ergänzung darstellt», sagen die Architekten zur Anforderung und zum Vorgehen.

Weil sie als grundsätzliches Problem im Einfamilienhausbereich die Zersiedelung und den hohen Verbrauch an Grund und Boden nennen, ist ihr Ziel stets, die Häuser derart anzulegen, dass eine Nachverdichtung möglich ist. Aufgrund dessen wurden die Bauherren auch auf das Architektenduo aufmerksam. «Ihnen ist unsere Grundhaltung und die Art, wie wir mit den Bauaufgaben umgehen, aufgefallen», sagt Philipp Berktold. Der Bauherr selbst ist im gestalterischen Sektor tätig, was bei gewissen Themen zu Know-how-Synergien führte, weshalb der Architekt die Zusammenarbeit und die gemeinsame Entwicklung des Hauses als fruchtbar bezeichnet. Und so ist das Haus als Fingerabdruck der Haltung und der Werte der Hausbesitzer zu verstehen. Denn die Architekten sind überzeugt: «Jedes Haus ist anders und speziell. Es fliesst immer ein Stück weit die Persönlichkeit der Bauherren mit ein.» So war es auch beim Haus am Eulenwald, das sich zurückhaltend, natürlich und mit seinem warmen Ambiente aus Holz vor dem angrenzenden Waldgebiet verneigt.

Technische Angaben

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Obergeschoss
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Erdgeschoss

[ Architektur ]

Berktold Weber Architekten, Helena Weber und Philipp Berktold, berktold-weber.com

[ Konstruktion ]

Holzelementbauweise mit Zellulosedämmung | Satteldach | vertikale Weisstannenlamellen

[ Raumangebot ]

Nettowohnfläche: 138 m2 | Anzahl Zimmer: fliessende Raumübergänge

[ Ausbau ]

Boden: Esche geölt und gebürstet | Wände: Täfer aus sägerauer Weisstanne (Bandsägeschnitt) | Fenster: Weisstanne geölt, 3-fache Wärmeschutzverglasung

[ Technik ]

Luft-Wärme-Pumpe | Niedrigenergiesystem | gemauerter Speicherofen, kalkgespachtelt, mit integriertem Brotofen

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Von überdachten Wegen umgeben, mutet der Wohnbereich im Obergeschoss wie ein Haus im Haus an.
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Zum Eschenboden und zur Auskleidung mit Weisstanne setzt die schwarze Stahlküche einen angenehmen Kontrast und Ankerpunkt.
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Als Raumtrenner konzipiert, zoniert der mit Kalk gespachtelte und gemauerte Speicherofen den Ess- und den Wohnbereich.
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Die lang gezogene Bauweise und die rundum verlaufende Verglasung ermöglichen viel Aussicht und Einsicht, aber auch Durchblick.
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Komplett mit Holz ausgestattet, ist das Schlafzimmer ein idealer Wohlfühlort.
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Ein Langhaus ist durch eine offene Raumeinteilung gekennzeichnet, die ein gemeinschaftliches Zusammenleben fördert.
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Vom Waldrand aus ist die lang gezogene Form des Hauses für den Betrachter noch ein Geheimnis.
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Erdgeschoss
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Obergeschoss

Bauhausstil neu interpretiert

Das eigene Zuhause soll ein Ruhepol inmitten der Hektik des Alltags sein.

Bauhausstil neu interpretiert
Das eigene Zuhause soll ein Ruhepol inmitten der Hektik des Alltags sein. Genau danach sehnten sich Frieda und Hannes Lindberg. Ihren ganz persönlichen Rückzugsort haben sie mit dem Fertighaushersteller WeberHaus umgesetzt. «Die Planer waren offen für unsere Vorstellungen. Zudem überzeugte uns das ökologische Konzept des Hausanbieters», so Hannes Lindberg. Die Basis dafür bildet die innovative Gebäudehülle «Övo-Natur-Therm», die hauptsächlich aus Holz besteht. Für einen optimalen Wärmeschutz sorgen Holzfaserdämmplatten an der Aussenseite, die mit einer mineralischen Vollwärmedämmung zwischen der Holzfachwerkkonstruktion ergänzt werden. Eine beeindruckende Wirkung erzielt die rahmenlose Soreg-Glide-Verglasung, die sich durchgehend über einen grossen Teil der Fassade zieht. Neben dem grosszügigen Wohn-, Ess- und Kochbereich befinden sich im Erdgeschoss noch ein Büro, ein Gästezimmer, ein Gästebad mit Dusche sowie ein Abstell- und ein Technikraum. Das Obergeschoss beherbergt das Schlafzimmer des Paars samt Ankleide, zwei Gästezimmern für die erwachsenen Kinder und einem Wellnessbad mit Sauna und frei stehender Wanne. Die Einrichtung zeigt sich entsprechend dem Bauhausstils geradlinig und funktional.

Technische Angaben

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Obergeschoss
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Erdgeschoss

[ Konstruktion ]

Holzfertigbauweise Övo-Natur-Therm | Flachdach | Fassade: Holzschalung aus Sibirischer Lärche mit Holzfaserdämmplatten

[ Raumangebot ]

Bruttogeschossfläche: 223 m² | Anzahl Zimmer: 8

[ Ausbau ]

Boden: Fliesen, Parkett | Wandbeläge: Putz | Fenster: Holz-Alu-Fenster mit 3-facher Wärmeschutzverglasung, Anthrazitgrau innen und aussen, Soreg-Glide Verglasung

[ Technik ]

Gasheizung inklusive Solaranlage mit zwei Kollektoren | Multimedia-Heim-Netzwerk «Homeway» | Zentrale Staubsaugeranlage

WeberHaus GmbH & Co. KG

5034 Suhr
8598 Kreuzlingen
info@weberhaus.ch
weberhaus.ch

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Geradlinig und funktional präsentiert sich der Einrichtungsstil, der damit auch der Bauhausarchitektur nacheifert.
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Elf Meter lang und raumhoch verläuft die Fensterfront Richtung Norden und versorgt den offenen Wohnbereich und die Küche mit ausreichend Tageslicht.
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Im Obergeschoss befindet sich ein grosszügiges Badezimmer mit Sauna und frei stehender Wanne.
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Erdgeschoss
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Obergeschoss

Im malerischen Maloja

Kompakt, aber gemütlich. Modern, aber mit Respekt vor der Engadiner Baukultur. Die Ciäsa Alba ist ein Familienhaus auf einer Fläche von nur 7,2 mal 10 Metern, das sich als Neubau nahtlos in das pittoreske Dorfbild Malojas einfügt.

Im malerischen Maloja
Von Hand gehauener Naturstein aus der Region kleidet den Solitär aus. Die Ostfassade ist fast komplett verschlossen: Oben ist das Fenster des Elternzimmers, unten angeschnitten das Fenster der Gästewohnung.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Holger Jacob
Kompakt, aber gemütlich. Modern, aber mit Respekt vor der Engadiner Baukultur. Die Ciäsa Alba ist ein Familienhaus auf einer Fläche von nur 7,2 mal 10 Metern, das sich als Neubau nahtlos in das pittoreske Dorfbild Malojas einfügt.
Eine dicke glitzernde Schneedecke hat das auf 1809 m ü. M. liegende Passdörfchen in ein Winterwunderland verwandelt. Der Silsersee funkelt, und die kühle Bergluft streicht einem über das Gesicht. Es herrscht eine angenehme, vom Schnee gedämpfte Stille – ein Moment, den man einfangen und mit in die Stadt nehmen möchte, um zwischendurch dem Strassenlärm und der allgemeinen Hektik zu entfliehen.Das Haus von Peter und Daniela Battaglia liegt lediglich zwei Minuten vom See entfernt und grenzt an den Wald, wo Winterwanderwege vorbeiführen. Das Bild, das man von hier im Blickfeld hat, könnte einem Märchenbuch entsprungen sein. Da erstaunt es nicht, dass dieses Fleckchen Erde ein beliebtes Sujet für viele Werke der Künstler Giovanni Segantini und Giovanni Giacometti – Vater von Alberto Giacometti – war.

«Dadurch, dass sich die Treppe im Kern des Hauses befindet, konnten die Durchgangsflächen auf ein Minimum beschränkt werden.»
Peter Battaglia, Architekt und Bauherr

Ursprünglich stammen sie aus Chur und Erfurt (DE), nun haben sich Peter und Daniela Battaglia dieses Dorf, das zur Gemeinde Bergaglia gehört, als neue Heimat ausgesucht. «Als Städterin war es für mich eine Umstellung. Aber ich liebe es», sagt Daniela Battaglia, die zwei Jahre nach ihrem Mann zugezogen ist. Peter Battaglia lebt und arbeitet schon seit neun Jahren in Maloja. Er sagt, dass die Leute die Dorfidylle entweder lieben würden oder ihr komplett abgeneigt seien. Der Winter hier sei lang, er dauere von November bis Ende April. Im Sommer gebe es wenig Regentage, wobei die Temperatur kaum 25 Grad überschreite. Für die junge Familie ist Maloja der ideale Ort, wo die Kinder in der Natur sind und vom vielfältigen Freizeitangebot profitieren. Wenn es sie in die Wärme lockt, ist mit Italien das «Ferienfeeling» nur eine halbe Stunde entfernt.

Ein Solitär …

Geradlinig und stolz erhebt sich der Baukörper neun Meter vom Erdreich in die Höhe. Er ist komplett mit von Hand gehauenem Naturstein aus der Region eingefasst. Übers Eck weicht das Trockenmauerwerk der Glasfront, die dem Esszimmer und dem Spielzimmer einen Panoramablick eröffnet. Sie ist aussen von heimischem Lärchenholz eingefasst, das mit perforierten Mustern verziert ist. Innen bildet Akazienholz den Rahmen, und aus Akazienholz ist auch der Tisch zum Arbeiten und zum Spielen. «Die Kinder lieben es, hier den Langläufern zuzuschauen», sagt Daniela Battaglia. Weil die grossen Fenster nach Norden ausgerichtet sind, bestand keine Gefahr für eine Überhitzung der Wohnräume. Das konnten die Architekten rechnerisch belegen. Deshalb durfte hier auf ein Beschattungssystem, das die Ästhetik getrübt hätte, verzichtet werden. Die übrigen Fenster sind gezielt platziert, um die Privatsphäre sicherzustellen, wenn in Zukunft weitere Häuser im Quartier die Ciäsa Alba umgeben.

2009 hat die Gemeinde den Plan für das Quartier Creista für den Bau von acht Einfamilienhäusern und einem Mehrfamilienhaus mit einer gemeinschaftlich genutzten Tiefgarage erstellt. 2016 wurde der Quartierplan genehmigt. Das sahen die jungen Eltern als Chance, um hier ein Eigenheim zu errichten. Bis heute steht nur ihr Haus im neuen Wohnquartier. So geniesst die Familie das Privileg, rundum freie Sicht auf die Natur zu haben.

… mit Kühler Schale …

Das Grundstück gehört der Gemeinde und kann noch mindestens 80 Jahre, also bis 2100, gemietet werden. Sollte sich eine der Parteien dazu entschliessen, den Mietvertrag aufzulösen, muss die Liegenschaft von der Gemeinde zum Mindestpreis von 80 Prozent des Werts übernommen werden. Diese Ausgangslage war für die Familie finanziell sehr attraktiv. Die Vorgabe, das Haus nach Minergie-Standard zu bauen, aber auch die Möglichkeit, eine Einliegerwohnung als Ferienappartement zu vermieten, gab den Eheleuten dabei zusätzliche Finanzierungssicherheit.

Die grosse Herausforderung war die vorgegebene Baufläche. Wie alle anderen Parzellen ist sie mit 7,2 mal 10 Metern ziemlich knapp bemessen. Dafür durfte man bis zu vier Stockwerke überirdisch bauen. Das Zweischalenmauerwerk mit einer Dicke von 65 Zentimetern grenzte die bewohnbaren Flächen weiter ein. Peter Battaglia konnte als Architekt das Haus mithilfe des Architekturbüros Fanzun AG, für das er arbeitet, planen und realisieren. Es hatte viele Vorteile, mit seinem Arbeitgeber zusammenzuspannen. Seine Kollegen sind alle Meister ihres Fachs: Bauingenieure, Innenarchitekten oder Bauphysiker. «Wir haben alle Planungs- und Bauspezialisten unter einem Dach, und ich konnte jederzeit Inputs bei meinen Kolleginnen und Kollegen holen», sagt Peter Battaglia.

… und warmem Kern

Das Familienhaus ist in fünf Stockwerke und nach Funktionen gegliedert. Das Untergeschoss mit Technik- und Kellerräumen bietet von der Tiefgarage aus direkten Zugang zum Haus. Der Haupteingang ist im Erdgeschoss, das Garderobe und Waschküche umfasst – rund drei Viertel der Etage nimmt die Ferienwohnung ein. Die Treppe zieht sich zentral über alle Stockwerke hoch, wobei das gedämpfte Akazienholz gestalterisch einen roten Faden bildet und Geländer sowie Trennwände darstellt. «Dadurch, dass sich die Treppe im Kern des Hauses befindet, konnten die Durchgangsflächen auf ein Minimum beschränkt werden», erklärt Peter Battaglia. Das wird spätestens im ersten Obergeschoss klar: Nach der letzten Treppenstufe steht man im Wohnzimmer. Links ist die Küche, rechts das Esszimmer. Zwischen Küche und Essbereich liegt bereits die erste Treppenstufe, die zu den Privaträumen führt. Zuerst ins zweite Obergeschoss, das die beiden Kinderzimmer und ein Badezimmer beherbergt. Der Weg zum nächsten Treppenlauf wird als Spielfläche und Arbeitszone genutzt. Das Raumgefühl auf dieser Fläche ist sehr grosszügig und luftig. Das ist dem grossen Panoramafenster und der hohen Decke, die über zwei Stockwerke reicht, zu verdanken. Die Treppe zum Elternbereich im dritten Obergeschoss bildet somit eine Art Galerie.

«Die Experten und die richtigen Materialien zu finden, war wie forschen. Es hat grossen Spass gemacht.»
Peter Battaglia, Architekt und Bauherr

So wie aussen arbeitete man innen mit wenigen Materialien, wodurch die Räume ruhig und grosszügig wirken. Auch hier wurde Holz mit Stein kombiniert, aber in dunkleren Farbnuancen. Über die Wahl der Materialien für die Innenausstattung habe das Paar lang diskutiert. Die gleichen Materialien aussen wie im Hausinneren zu verwenden, hätte Daniela Battaglia als zu rustikal empfunden. Gleichzeitig sei es schwierig gewesen, eine Holzart zu finden, die nicht zu dunkel, aber trotzdem warm wirke. «So sind wir auf die gedämpfte Akazie gekommen. Das ist ein Laubbaum aus Mitteleuropa», erzählt Peter Battaglia. Dazu kombiniert haben sie einen Lavastein aus Bergamo, der auch für die Nähe des Dorfs zu Italien steht.

Der Hausbau war für die Familie eine positive Erfahrung. Daniela Battaglia erzählt: «Weil wir nur 100 Meter entfernt von der Baustelle unseres neuen Hauses wohnten, konnten wir es täglich wachsen sehen – so wie unser Baby in meinem Bauch. Die Fertigstellung des Hauses und die Geburt unseres zweiten Kindes empfanden wir als Beginn eines neuen Lebensabschnitts.»
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Um die Geradlinigkeit des Solitärs zu betonen, wurde auf Vordächer und Dachaufbauten verzichtet. Hier sieht man zum Hang hin, angrenzend am Wald die Terrasse auf der Wohnebene und gezielt platzierte Fenster bei den Schlafzimmern.
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Eine Haustür aus Glas oder aus Holz? Als Kompromiss entstand die perforierte Holztafel auf der Glastür, die aussen mit den Fenstern harmoniert und innen ein Lichtspiel erzeugt.
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Die Treppe ist zugleich ein Trennelement zwischen Essbereich und Küche, wobei der Raum rund um die Treppe offen ist.
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Der Essbereich im ersten Obergeschoss ist der Lieblingsplatz der Familie: «Man fühlt sich drinnen wie draussen.» Das Eckfenster öffnet den Blick zum Dorf.
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Die Panoramafenster wurden auf die äussere Fassadenflucht verschoben. So entstand Platz für den Arbeitstisch auf diesem Geschoss und für die Sitzbank beim Essbereich. Dadurch und mit Einbauschränken sparte die Familie Geld für Möbel.
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Wie ein roter Faden zieht sich das Akazienholz bis zum dritten Obergeschoss, das den Elternbereich beherbergt. Dabei streckt die Holzwand den Raum optisch.
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Im ersten Obergeschoss ist hinter der Treppe die Küche, wobei der Durchgang vorn zum Wohnzimmer und rechts zum Essbereich frei ist, sodass man rundum zirkulieren kann. Die Küche profitiert von einem grossen Fenster zum Wald hin, wobei die Schneeverwehung viel Licht ins Hausinnere reflektiert.
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Die zweite Etage ist durch die hohe Decke luftig. Dabei bildet die Treppe zum dritten Obergeschoss eine Art Galerie.
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Die Dachschräge macht das Elternbad heimelig. Für den Boden, die Wände und die Dusche wurde derselbe Naturstein verwendet.
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Porphyr aus Bergamo kleidet das Masterbad im Elternbereich aus. Warme Akzente setzt das Akazienholz beim Waschtischmöbel.
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Pure Eleganz: Lavabo und Armatur und der Spiegel, der, in das Mauerwerk gearbeitet, eine bündige Fläche mit der Natursteinwand bildet.
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Das Elternzimmer profitiert von einer zauberhaften Aussicht auf die Berge und den Wald. Die Dachschräge bedingte kurze Wände. Diese wurden auf zwei Seiten in voller Länge für die Einbauschränke genutzt.

Architekten-Interview

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Peter Battaglia, Architekt, Fanzun AG

Peter Battaglia, die knapp bemessene Baufläche war eine konzeptionelle Herausforderung. Welche Knackpunkte gab es sonst noch?
Wie so oft waren das das Geld und das Zeitmanagement. Auch die Planung der Ferienwohnung war herausfordernd, um auf 24 Quadratmetern Küche, Bad, Schlaf- und Wohnbereich unterzubringen. Das Budget konnten wir schliesslich einhalten, und alle Arbeiten wurden termingerecht fertig. In der Ferienwohnung fühlen sich unsere Gäste wohl. Uns macht es Spass, auf diese Weise mit neuen Menschen in Kontakt zu kommen. Wir pflegen einen unkomplizierten Umgang. Oft spielen die Gastkinder mit unseren Kindern im Garten. Viele Gäste kommen auch wegen des Hauses zu uns, weil sie an Architektur interessiert sind.

Wie war es für Sie, Bauherr und Architekt gleichzeitig zu sein?
Es machte vieles einfach. Mein Chef hat das Konzept erstellt, und ich habe das Projekt zu Ende geführt. Entscheidungen habe ich noch bewusster getroffen, das Budget behielt ich noch genauer im Blick. Meine Frau hat mir dabei viel Vertrauen geschenkt, wobei es doch ein paar Diskussionspunkte gab. Die Suche nach Handwerkern war wie forschen. Es war sehr schwierig, jemanden zu finden, der das Handwerk für Trockenmauerwerke beherrscht. Wir sind extra ins Veltlin gereist, weil es dort viele Weinbergmauern gibt. Dort haben wir einen Experten gefunden, der bereit war, die Fassade für uns zu bauen. Den Stein mussten wir aber selbst besorgen. Unser Heizinstallateur kommt aus Poschiavo und kannte dort jemanden, bei dem wir regionalen Stein zu einem guten Preis beziehen konnten. Den Stein für das Dach haben wir durch Internetrecherche bei einem Transportunternehmen gefunden, das gebrauchte Steinplatten zum Verkauf anbot.

Wo sind Sie und Ihre Frau Kompromisse eingegangen?
Bei der Wahl der Innenausstattung und bei der Gestaltung der Haustür. Die Haustür war in Glas gedacht, doch meine Frau wünschte sich Holz. So haben wir die Glastür mit einer perforierten Platte versehen, die wie bei der Fensterfront ein schönes Schattenspiel im Hausinneren erzeugt und gleichzeitig Sichtschutz bietet.

Technische Angaben

[ Architektur ]

Fanzun AG, fanzun.swiss

[ Konstruktion ]

Hoch gedämmtes, massives Zweischalenmauerwerk mit Stahlbetondecke | Fassade: Naturstein aus dem Val Poschiavo | Holz aussen: Lärche gebürstet | Dach: Naturstein aus dem Val Malenco

[ Raumangebot ]

Bruttogeschossfläche: 195,1 m² | Anzahl Zimmer: 4,5

[ Ausbau ]

Bodenbeläge: Porphyr aus Bergamo, Admonter Akazie | Wandbeläge: Weissputz, Porphyr | Treppen: Akazienholz, Ortbeton im UG

[ Technik ]

Dezentrale Energieerzeugung mittels Erdsonden und Wärmetauscher | Bodenheizung | kontrollierte Wohnungslüftung | Minergie-Standard

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Dachgeschoss
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2. Obergeschoss
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1. Obergeschoss
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Erdgeschoss
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Umgebung
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Die Ciäsa Alba in Maloja besticht mit ihrer Fassade aus handgehauenen Steinen.
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Um die Geradlinigkeit des Solitärs zu betonen, wurde auf Vordächer und Dachaufbauten verzichtet. Hier sieht man zum Hang hin, angrenzend am Wald die Terrasse auf der Wohnebene und gezielt platzierte Fenster bei den Schlafzimmern.
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Eine Haustür aus Glas oder aus Holz? Als Kompromiss entstand die perforierte Holztafel auf der Glastür, die aussen mit den Fenstern harmoniert und innen ein Lichtspiel erzeugt.
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Die Treppe ist zugleich ein Trennelement zwischen Essbereich und Küche, wobei der Raum rund um die Treppe offen ist.
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Der Essbereich im ersten Obergeschoss ist der Lieblingsplatz der Familie: «Man fühlt sich drinnen wie draussen.» Das Eckfenster öffnet den Blick zum Dorf.
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Die Panoramafenster wurden auf die äussere Fassadenflucht verschoben. So entstand Platz für den Arbeitstisch auf diesem Geschoss und für die Sitzbank beim Essbereich. Dadurch und mit Einbauschränken sparte die Familie Geld für Möbel.
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Wie ein roter Faden zieht sich das Akazienholz bis zum dritten Obergeschoss, das den Elternbereich beherbergt. Dabei streckt die Holzwand den Raum optisch.
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Im ersten Obergeschoss ist hinter der Treppe die Küche, wobei der Durchgang vorn zum Wohnzimmer und rechts zum Essbereich frei ist, sodass man rundum zirkulieren kann. Die Küche profitiert von einem grossen Fenster zum Wald hin, wobei die Schneeverwehung viel Licht ins Hausinnere reflektiert.
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Die zweite Etage ist durch die hohe Decke luftig. Dabei bildet die Treppe zum dritten Obergeschoss eine Art Galerie.
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Die Dachschräge macht das Elternbad heimelig. Für den Boden, die Wände und die Dusche wurde derselbe Naturstein verwendet.
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Porphyr aus Bergamo kleidet das Masterbad im Elternbereich aus. Warme Akzente setzt das Akazienholz beim Waschtischmöbel.
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Pure Eleganz: Lavabo und Armatur und der Spiegel, der, in das Mauerwerk gearbeitet, eine bündige Fläche mit der Natursteinwand bildet.
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Das Elternzimmer profitiert von einer zauberhaften Aussicht auf die Berge und den Wald. Die Dachschräge bedingte kurze Wände. Diese wurden auf zwei Seiten in voller Länge für die Einbauschränke genutzt.
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Peter Battaglia, Architekt, Fanzun AG
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Umgebung
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Erdgeschoss
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1. Obergeschoss
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2. Obergeschoss
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Dachgeschoss

Kompakte Eleganz

In weissem Kleid lehnt sich dieser Neubau an den Hang und öffnet sich mit Leichtigkeit zum Garten

Kompakte Eleganz
In weissem Kleid lehnt sich dieser Neubau an den Hang und öffnet sich mit Leichtigkeit zum Garten. Dieses dreigeschossige Familienhaus verfügt über eine kompakte Nettowohnfläche von 162 Quadratmetern, die sich auf 5,5 Zimmer verteilen. Für das Raumkonzept wurde die Basishausidee «Zwirlo» als Grundlage genommen und den Wünschen der Bauherrschaft angepasst. Selbstverständlich wurde der Massivbau mit bekiestem Flachdach den Gegebenheiten des Grundstücks und den Bauvorschriften angepasst. So ist das Untergeschoss zum Teil unterkellert, und der Carport und der Abstellraumanbau sind im Obergeschoss angesiedelt. Das Familienhaus bietet im Erdgeschoss viel Raum fürs gemeinsame Wohnen, Essen und Kochen. Gemäss der Basishausidee wäre der Grundriss der Küche u-förmig gewesen. Auf Wunsch der Familie haben die Planungsexperten von Kobelthaus eine moderne Kochlandschaft mit Arbeitsinsel kreiert. Ebenso auf die Bedürfnisse der Bauherrschaft zugeschnitten ist die grosszügige Wohnraumgestaltung mit Holzrasterwand. Die Treppenbrüstung zum Obergeschoss mit vertikalen Metallstäben setzt dabei einen besonderen Akzent. Eine weitere Anpassung betrifft das WC im Erdgeschoss. Dieses wurde mit einer Dusche ergänzt.

Technische Angaben

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Dachgeschoss
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Erdgeschoss

[ Konstruktion ]

Massivbauweise in Beton und Mauerwerk | Flachdach | Fassade: Verputz eingefärbt mit Schutzanstrich, Farbe nach Wunsch

[ Raumangebot ]

Nettowohnfläche: 162 m² | Anzahl Zimmer: 5,5

[ Ausbau ]

Boden: Platten und Parkett | Wandbeläge: Abrieb, Platten in den Badezimmern | Fenster: Kunststoff / Alu, 3-fache Verglasung (bereits Minergie-Standard)

[ Technik ]

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Bodenheizung | Lüftung auf Wunsch möglich | Hausautomation | Photovoltaikanlage

Kobelt AG

Staatsstrasse 7, 9437 Marbach
5405 Baden-Dättwil
2500 Biel
Tel. 071 775 85 85
info@kobelthaus.ch
kobelthaus.ch

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Die Holzmöbel brechen den harten Kontrast zwischen schwarzen Boden- und weissen Wandplatten.
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Erdgeschoss
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Dachgeschoss
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