Ein Fall für Innenarchitektur

Wohnlich, elegant und zeitlos präsentiert sich das Interieur dieses Einfamilienhauses bei Zürich. Das stringente Konzept trägt die Handschrift der Orea AG.

Ein Fall für Innenarchitektur
Die Küche nimmt eine Fläche von rund 24 Quadratmetern ein, wobei die Kochinsel mit einer Länge von 4,4 Metern und einer Breite von 1,2 Metern die Raumproportionen in Einklang bringt.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Isabelle Kade

Das Projekt

Eine harmonische Innenausstattung über alle vier Stockwerke hinweg wünschte sich die Bauherrschaft dieses Familienhauses in der Nähe von Zürich. Für die Erstellung des Wohnkonzepts beauftragte sie die Orea AG.

Das Konzept

Die Übergänge von öffentlichen und privaten Zonen sowie Arbeits- und Begegnungsflächen sind fliessend. Küche, Bad und Ankleide unterstützen das, indem Funktionalität mit Gemütlichkeit verknüpft wird. Dieser Effekt wird durch wenige, aber robuste Materialien und warme Farben erzielt. Die Türen als Schnittstellen ergänzen das Konzept.

Das Material

Die Einbaumöbel und Türen sind aus geräucherter Eiche mit sägeroher Textur gefertigt. Stellenweise werden sie mit bronzefarbenen Aluminiumelementen sowie schwarzen Beschlägen und Glas kombiniert. Während Holz Natürlichkeit ausstrahlt, steht das Metall für Widerstandskraft. Die Wiederholung der wertigen und beständigen Materialien im gesamten Haus lässt die Räume schlicht und edel wirken.

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Eine filigrane Abdeckung aus Keramik und die High-End-Geräte von Miele und Bora Professional 2.0 fügen sich nahtlos ein und runden die edle Ästhetik ab.
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Flexible Tablare mit Lichtspots aus der Linie «The Wall» brechen die Strenge der monolithisch anmutenden Küche auf und setzen gezielte Highlights.
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Küche, Einbauschränke, sämtliche Türen, Badmöbel und die Ankleide – alles ist aus einer Hand und bildet durch das einheitliche Farb- und Materialkonzept einen roten Faden in der Innenarchitektur.
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Glasschiebetüren mit Alurahmen lassen in die Ankleiden blicken. Dabei gibt es eine für die Frau, eine für den Mann. Für die Ankleiden wurde der rund 13 Quadratmeter grosse Raum mit einer Wand geteilt. Während die offene Ankleide aus Eichenholzelementen besteht, sind die Schränke mit bronzefarbenen Alufronten bestückt.
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Im Badezimmer bringen beige Wand- und Bodenplatten das schwebend anmutende Holzmöbel sowie die Wanne und die Waschbecken zur Geltung. Der Raum im Dachgeschoss misst 11 Quadratmeter, wobei die Zonierung durch Nischen erlaubt, dass Dusche und WC offen sein können, ohne die Privatsphäre zu beeinträchtigen.
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Optisch und haptisch erhält das Interieur des Masterbads zusätzliche Geschmeidigkeit dank der Waschtische und der Wanne aus Acrylverbund. Schwarze Wandarmaturen von Gessi runden das Farbkonzept gekonnt ab.

Von der Kaufzusage bis zum Einzug

Die Zusage für Ihr künftiges Zuhause: ein emotionaler Moment. Beim formellen Ablauf können sich allerdings schnell Fehler einschleichen. Besonders wenn der Käufer mit Kaufverträgen, Notariaten und Grundbuchämtern nicht vertraut ist. Wir zeigen in sieben Schritt das Vorgehen.

Von der Kaufzusage bis zum Einzug
Deborah Fürstenberger, Leiterin Produktmanagement Hypotheken UBS Schweizubs.com/hypotheken
Text Deborah Fürstenberger
Die Zusage für Ihr künftiges Zuhause: ein emotionaler Moment. Beim formellen Ablauf können sich allerdings schnell Fehler einschleichen. Besonders wenn der Käufer mit Kaufverträgen, Notariaten und Grundbuchämtern nicht vertraut ist. Wir zeigen in sieben Schritt das Vorgehen.

1. Zusage, Anzahlung und Vorvertrag

Schon lang sind die Zeiten vorbei, als Immobilienkäufe per Handschlag besiegelt wurden. Das Gesetz schreibt eine öffentliche Beurkundung beim Notar vor. Zur gegenseitigen Absicherung einigen sich beide Parteien oft schon vorher auf einen Reservationsvertrag, auch «Kaufzusage» genannt. Sowohl bei Neubauten, beim Kauf von Bauland als auch beim Erwerb bestehender Liegenschaften gehen solche Reservationen dem eigentlichen Kaufvertrag vor.

Der Reservationsvertrag kann sehr knapp gehalten sein und umfasst die Bezeichnung des Objekts, den vereinbarten Kaufpreis, die Aufteilung der Kosten des Grundbuchamts, das Datum der Übergabe und die Höhe einer allfälligen Anzahlung – einschliesslich der Regelung für den Fall, dass Käufer oder Verkäufer vom Vertrag zurücktreten.

2. Notar und Kaufvertrag

Notariate sind kantonal unterschiedlich organisiert. In einigen Kantonen sind die Notare freiberuflich tätig, in anderen handelt es sich um Staatsangestellte. Beide Varianten haben ihre Vorteile: Im ersten Fall können Käufer und Verkäufer wählen, wem sie das Geschäft anvertrauen wollen. Im zweiten Fall sind die Funktionen von Notariat und Grundbuchamt zusammengelegt, was die ganze Abwicklung vereinfacht – beispielsweise die Ausstellung des Schuldbriefs und die Eigentumsübertragung.

Der Notar setzt in der Regel den Entwurf des Kaufvertrags auf. Selbstverständlich haben sowohl Käufer als auch Verkäufer das Recht, die Unterlagen gründlich zu studieren, Fragen zu stellen oder Änderungswünsche anzubringen. Der Notar steht beiden Vertragsparteien beratend zur Seite.

Je nach Geschäft sind die einzelnen Vertragsbestimmungen unterschiedlich. In der Regel enthalten sie:

– Name von Käufer und Verkäufer

– nähere Umschreibung von Grundstück beziehungsweise Liegenschaft

– Kaufpreistilgung, vereinbarter Kaufpreis und vorgesehener Zahlungsablauf

– Datum der Eigentumsübertragung

– Haftung bei Mängeln

– Aufteilung der Handänderungs- und Notariatskosten

Massgeblich und bindend ist der Inhalt des Vertrags. Prospekte, Verkaufsunterlagen oder mündliche Absprachen sind rechtlich gesehen unbedeutend. Die Gebühren für Notariat und Grundbuchamt sind kantonal unterschiedlich geregelt. Oft teilen sich Käufer und Verkäufer die Kosten, in einigen Kantonen kommt allein der Käufer dafür auf.

3. Beurkundung

Die Beurkundung erfolgt ebenfalls auf dem Notariat. Dabei handelt es sich um einen sehr formellen Akt. Je nach Kanton und Notar wird der Vertrag im Wortlaut vorgelesen und noch einmal Punkt für Punkt besprochen. Hier besteht nochmals die Gelegenheit, fachliche Fragen zu stellen. Allerdings müssen zu diesem Zeitpunkt die Formalitäten geklärt sein:

– Als Käufer sollten Sie sich zum Beispiel gründlich darüber informieren, ob im Grundbuch gewisse Einträge für das betreffende Grundstück, sogenannte Dienstbarkeiten und Lasten, beispielsweise Wegrechte zugunsten von Nachbarn, vor- oder angemerkt sind. Diese können für die künftige Nutzung und Bebauung der Parzelle wesentlich sein.

– Sie müssen einen verbindlichen Nachweis vorgelegt haben, dass der Kaufpreis tatsächlich finanzierbar ist. Das entsprechende Dokument ist kantonal unterschiedlich und nennt sich «unwider-rufliches Zahlungsversprechen» oder «Finanzierungsbestätigung der Bank». Zum Teil ist auch eine verbindliche Prüfung einer Finanzierungsanfrage durch die Bank ausreichend.

Sind alle Unterlagen vollständig, wird der Kaufvertrag von beiden Vertragsparteien sowie vom Notar unterzeichnet.

4. Eigentumsübertragung

Als Eigentumsübertragung bezeichnet man den Übergang des Eigentums vom Verkäufer auf den Käufer. An diesem Termin müssen die zur Sicherung der Finanzierung notwendigen Schuldbriefe ausgestellt worden und vorhanden sein.

Rechtlich gesehen sind die Beurkundung des Kaufvertrags und die Eigentumsübertragung zwei unterschiedliche Vorgänge. Je nachdem, wie das die Notariate und Grundbuchämter im jeweiligen Kanton regeln, wechselt das Objekt den Eigentümer direkt nach der Beurkundung. Häufig kommt es auch vor, dass die Beurkundung des Kaufvertrags und die tatsächliche Eigentumsübertragung zeitlich auseinanderliegen.

5. Auszahlung der Hypothek

Damit die Bank die Hypothek auszahlt, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein:

– Der Kunde hat sich für eine passende Hypothek entschieden und den Hypothekarvertrag der Bank unterzeichnet.

– Er hat das Eigenkapital – seinen Anteil am Kaufpreis, in der Regel 20 Prozent der gesamten Summe – einbezahlt.

– Sämtliche für den Kredit nötigen Sicherheiten liegen vor: Schuldbriefe, allenfalls zusätzliche Sicherheiten, Verpfändungen und so weiter.

– Der Kaufvertrag ist beurkundet.

6. Protokoll und Übergabe der Immobilie

Der Käufer übernimmt das Objekt exakt in dem Zustand, in dem er es bei der Besichtigung angetroffen hat. Es ist branchenüblich, dass in Kaufverträgen für bestehende und insbesondere ältere Liegenschaften jede Haftung für Mängel ausgeschlossen wird. Der Verkäufer kann also nicht zur Rechenschaft gezogen werden, wenn kurz nach der Übergabe die Heizung defekt ist. Was sich nach dem Gesetz nicht wegbedingen lässt, sind «arglistig verschwiegene Mängel» (OR-Artikel 199). Dieser Tatbestand wäre beispielsweise dann erfüllt, wenn der Verkäufer wusste, dass die Heizung nicht funktioniert.

Um sich abzusichern, sollten Sie das Objekt deshalb vor dem Kauf auf Herz und Nieren prüfen lassen, zum Beispiel durch einen Architekten oder Bauexperten. Natürlich haben Sie als Käufer auch die Möglichkeit, sich im Vertrag gewisse Eigenschaften oder einen bestimmten Zustand zusichern zu lassen. In jedem Fall sollte bei der Übergabe des Objekts ein detailliertes Protokoll erstellt werden. Bei einem Neubau sind Sie in einer stärkeren Position als bei einer älteren Liegenschaft: Sie können sich auf die üblichen Garantien für Bauarbeiten berufen und zum Beispiel die Handwerker für eine einwandfreie Arbeit zur Verantwortung ziehen.

7. Nebenkosten abrechnen

Es ist Sache des Verkäufers respektive bei Stockwerkeigentum der Verwaltung bereits geleistete Zahlungen auf das Datum der Übergabe abzurechnen. Darunter fallen unter anderem:

– vorhandene Vorräte in einem Öltank

– im Voraus bezahlte Prämien für die Gebäudeversicherung (Feuer und Elementar) oder eine Gebäude-Wasserversicherung

– Kehrichtgebühren oder andere Abgaben an die öffentliche Hand

Fällt der Tag der Übergabe nicht gerade auf das Jahresende, werden diese Kosten pro rata temporis abgerechnet.

Schliesslich sollten bei der Übergabe auch Pläne, Garantiescheine, Betriebsanleitungen und weitere Unterlagen ausgehändigt werden – und das Haus sollte sauber geputzt sein. Auch hier gilt die Regel: Am besten fahren Käufer und Verkäufer, wenn sie sich im Voraus über die Formalitäten der Übergabe verständigen.

«Massgeblich ist der Inhalt des Kauf-vertrags. Prospekte und mündliche Absprachen sind rechtlich gesehen unbedeutend.»Deborah Fürstenberger, Leiterin Produktmanagement Hypotheken UBS Schweiz

Tipps vom Profi: «Wandgestaltung braucht Mut»

Die Wand umfasst meist eine grössere Fläche als der Boden in einem Haus, entsprechend gross ist ihr Einfluss auf die Raumatmosphäre. Reto Bernasconi, Inhaber der Firma Bernasconi Boden, Decken und Wände, erklärt im Gespräch, worauf beim Gipsen, Bemalen und Bemustern von Wänden zu achten ist, damit sie einen positiven Effekt erzielen.

Tipps vom Profi: «Wandgestaltung braucht Mut»
Niedrige Räume wirken mit vertikalen Streifen – in Form von Tapete oder Farbe – optisch höher.
Interview Lina Giusto | Fotos Bernasconi Boden Decken Wände
Die Wand umfasst meist eine grössere Fläche als der Boden in einem Haus, entsprechend gross ist ihr Einfluss auf die Raumatmosphäre. Reto Bernasconi, Inhaber der Firma Bernasconi Boden, Decken und Wände, erklärt im Gespräch, worauf beim Gipsen, Bemalen und Bemustern von Wänden zu achten ist, damit sie einen positiven Effekt erzielen.
Reto Bernasconi, warum soll man Wände überhaupt gestalten?
Der Grund dafür liegt in der Aktualität des Themas. Viele Designer, Architekten und Innenarchitekten befassen sich intensiv mit der Wandgestaltung. Es gibt eine riesige Menge an Designs und Möglichkeiten. Das ist auch das Schöne und Spannende an diesem Thema. Es ist vom Gestaltungspotenzial her unendlich. Man kann mit jedem erdenklichen Material ganze oder auch nur Teile von Wänden gestalten. Auch individuell designte Tapeten sind heute möglich. Nur schon das vielfältige Spektrum spricht dafür, dass man unbedingt die eigenen vier Wände gestalten soll, und zwar immer wieder aufs Neue.Warum geht dann die Wandgestaltung so häufig vergessen?
In der Schweiz leben mehr Mieter als Eigentümer. In Mietwohnungen sind die Wände meist in Weiss gehalten. Wenn Mieter später dann doch noch Eigentümer werden, haben sie das Thema oft nicht präsent. Zudem braucht die aktive Wandgestaltung Mut, weil die Fülle der Dekorationsmöglichkeiten für Verunsicherung sorgt.

Welchen Tipp würden Sie Bauherren gern mit auf den Weg geben?
Bauherren sollten sich bewusst mit der Wandgestaltung auseinandersetzen. Immer mit dem Ziel, dass die Ästhetik und die Funktionalität der Wand und somit des Raums mit den angewandten Materialien übereinstimmen. Zudem sollten sich Bauherren nicht zu viele Gedanken über die Langlebigkeit der Wandgestaltung machen. Tapeten kann man ohne grösseren Zeit- und Kostenaufwand entfernen, wenn sie nicht mehr gefallen.

Wände umfassen beinahe die grösste Fläche im Haus: Welchen Einfluss hat ihre Gestaltung auf die Raumwirkung?
Die Gestaltung der Wand hat grösseren Einfluss auf das Raumambiente als die Bodengestaltung. Trotzdem wird dem Boden viel mehr Beachtung geschenkt. Bei den Wänden ist man zurückhaltend, weil die Wirkung der Gestaltung viel grösser ist. Darin liegt aber auch die Chance, die Atmosphäre im Raum tatsächlich beeinflussen zu können. Grafische Muster beispielsweise können einen Raum visuell komplett verändern. So wirkt ein niedriger Raum mit vertikalen Streifen – in Form von Tapete oder Farbe – höher oder bei horizontalen länger.

Welche Materialien kommen bei der Wandgestaltung hauptsächlich zum Einsatz?
Bei Gipsmaterialien wählt man glatt oder strukturiert, darauf folgt dann die Farbe. Neben diesen beiden Ausführungsmöglichkeiten gibt es Glasfaser-, Textil-, abwaschbare Vinyl- sowie atmungsaktive Vliestapeten auf Zellulosebasis, die zur Anwendung kommen. Es gibt auch Tapeten, die nicht als solche erkennbar sind. Das wäre beispielsweise die Rohfasertapete, die nach dem Anbringen übermalt wird. Bei Metalltapeten muss man sich eine Art Alufolie an der Wand vorstellen, die es auch bemustert gibt. Bei Tapeten geht es hauptsächlich um die innenarchitektonische Wirkung. Da sie in allen erdenklichen Farben, Mustern und Effekten bedruckt werden, lässt sich eine grosse Palette an unterschiedlichen Resultaten erzielen. Dieser Facettenreichtum ist mit Abrieb und Farbe allein nicht erreichbar.

Was macht Tapeten als Gestaltungsmittel so attraktiv?
Die Tapete hat eine Funktion. Zellulose, Glasvlies oder Textil sind die Trägermaterialien des tapezierten Wandbelags. Gerade heute, wo es um nachhaltiges Bauen geht, ist das Papier wohl eines der attraktivsten Materialien überhaupt. Es ist natürlich, atmungsaktiv und dampfdiffundierend. Im Sommer nimmt es Feuchtigkeit auf, im Winter gibt es welche ab. Papier an der Wand sorgt für ein gutes Wohnklima. Mit einem Wandbelag, der ökologisch unbedenklich und von der Baubiologie her hervorragend ist, kann man den Raum auf jede Art neutral gestalten. Die Akzentuierung folgt im zweiten Schritt. Diese setzt man, indem man gewisse Wände in Ruhe lässt, sprich Weiss oder nuanciert. Im Schlafzimmer beispielsweise eignet sich die Kopfwand des Bettes für farbliche, grafische oder florale Muster.

Was sind die Trends hinsichtlich Farben und Textur?
Derzeit sind Erdfarben gefragt, teilweise auch starke Farben. Pastelltöne sind nicht mehr so aktuell. Der Trend bei der Textur geht zum Relief. Beim Bedarf geht es in die Richtung textilähnlicher Oberflächen, die etwas aufgeworfen sind, eine gewisse Dreidimensionalität zeigen und auch etwas Körnigkeit vermitteln. Ganz glatt dagegen ist wieder aus der Mode gekommen.

«Derzeit sind Erdfarben im Trend, teilweise auch starke Farben.»
Reto Bernasconi, Vorsitzender der Geschäftsleitung Bernasconi Boden Decken Wände

Stichwort Wandteppich: Top oder Flop?
Klar ist, dass Bodenteppiche als Einzeldesignstücke derzeit wieder aufkommen. Bei den Wandteppichen dagegen ist mir nichts dergleichen bekannt. Solche Gestaltungsanwendungen sind eher eine Rarität.

Die Frage nach dem Huhn und dem Ei: Bestimmt der Nutzen eines Raums das Wandmaterial oder ist es umgekehrt?
Definitiv Ersteres. Der Raum bestimmt die Materialwahl, nicht nur hinsichtlich Ästhetik, sondern auch hinsichtlich Funktion. Wenn ein Raum mit Plattenboden ausgestattet ist, zudem viel Glas verbaut ist, dann sind glatte Wände einfach nicht sinnvoll. Hier braucht es eine Wand, die akustisch schluckt, beispielsweise mit Zellulosevlies oder mit textilem Material. Wenn der Raum sehr klein ist, muss er optisch vergrössert werden. Dann arbeiten wir mit Farbe und Mustern, die optisch strecken oder erhöhen.

Inwiefern beeinflusst die Grösse des Raums die Wahl der Farbe, der Struktur und des Materials für die Wand?
Bei kleinen Räumen muss man zurückhaltend sein und kleinere Muster wählen. Gerade das Tages-WC bietet sich für Tapeten oder Fliesen mit kleinen Dessins an. Bei den grösseren Räumen eigenen sich grössere Dekore und stärkere Farben.

Was sagen Sie zu Tapeten im Badezimmer?
Wenn kein direkter Berührungspunkt mit dem Wasser gegeben ist, sind Tapeten im Bad unbedenklich. Vereinzelte Wasserspritzer sind allerdings gut zu entfernen und abzutrocknen. Gerade in den 1960er-, 1970er-Jahren waren viele Bäder ausserhalb des Nassbereichs mit Tapeten ausgestattet.

Worin unterscheiden sich die Tapeten, die extra für den Nassbereich konzipiert sind, von den herkömmlichen Ausführungen?
Tapeten für den Nassbereich unterscheiden sich vor allem im Trägermaterial, das gegen Feuchtigkeit beständig sein muss. Dabei kommen Wandbeläge mit Baumwollgewebe als Trägermaterial zum Einsatz. Zusätzlich zeugen diese Tapeten von guter Abwaschbarkeit, da sie vinylbeschichtet sind.

Wie sieht das planerische Konzept einer optimalen Wandgestaltung aus?
Die Wandgestaltung soll möglichst früh und möglichst gesamtheitlich angepackt werden. Also wenn man sich mit dem Innenausbau eines Hauses befasst, soll man auch an Boden, Decken und Wände denken und sie vor allem zusammen bemustern. Es ist einfach unglücklich, wenn man den Boden bestimmt, aber die Wände noch nicht. Bei der Gestaltung des Innenlebens eines Hauses braucht es ein ganzheitlich durchdachtes Konzept. Will man die Wand betonen, fährt man beim Boden zurück oder umgekehrt. So vermittelt der Raum einen tollen, stringenten Eindruck mit einer in sich geschlossenen Wirkung. Im Hotelbereich und im privaten Hochpreissegment hängt die Wahl von Boden, Decken und Wänden eng mit der Möblierung zusammen. Im mittelpreisigen Wohnsegment werden zuerst die Räume gestaltet und dann die Möbel ausgewählt.

Inwiefern wird denn die Decke unter Berücksichtigung von Wand und Boden richtig gestaltet?
Die Decke muss den Raum in seiner Ganzheit abrunden. Sie soll dahingehend gestaltet werden, dass die ästhetischen und funktionellen Gegebenheiten zusätzlich unterstützt werden.

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Wände und ihre Gestaltung beeinflussen die Raumwirkung intensiver als der Boden.
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Die Grösse der grafischen Muster richtet sich proportional nach der Raumfläche.
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Reto Bernasconi, Vorsitzender der Geschäftsleitung Bernasconi Boden Decken Wände.

Jeans für die Wand

Aus Denim und mit farbiger Stickerei kommt die Moooi-Kollektion «Indigo Macaque» daher.

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Aus Denim und mit farbiger Stickerei kommt die Moooi-Kollektion «Indigo Macaque» daher. Die textile Wandverkleidung zeigt eine verspielte Szene mit Makaken-Familien, die in ihrer liebsten Umgebung ein Bad nehmen.moooi.com

Goldregen

Das neue Thermostatsystem «5471S-061» von Vola mit Kopf- und Handbrause verzückt mit edler Kupferoberfläche und wohltuendem Regenduscherlebnis.

Goldregen
Das neue Thermostatsystem «5471S-061» von Vola mit Kopf- und Handbrause verzückt mit edler Kupferoberfläche und wohltuendem Regenduscherlebnis.vola.ch

Ein Schatz des Amazonas

Farben und Texturen der Kollektion «Amazone 2» sind von der Pracht des Regenwalds inspiriert.

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Farben und Texturen der Kollektion «Amazone 2» sind von der Pracht des Regenwalds inspiriert. Der plissierte Stoff gibt der Tapete einen irisierenden Effekt, sodass sie je nach Lichteinfall anders wirkt.arte-international.com

Eine Ode an die Natur

Gedeckte Farben, natürliche Werkstoffe und Kunstwerke nehmen Bezug auf die Kolorierung der Rebberge des Kap-Weinlands. Wie die Natur die Badgestaltung nähren kann, zeigt dieses Projekt in Südafrika.

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Vom Schlafzimmer aus erhascht man einen ersten Blick vom einladenden Bad en Suite. Dunkelgrünes Täfer setzt die frei stehende Wanne in Szene.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Elsa Young/Bureaux
Gedeckte Farben, natürliche Werkstoffe und Kunstwerke nehmen Bezug auf die Kolorierung der Rebberge des Kap-Weinlands. Wie die Natur die Badgestaltung nähren kann, zeigt dieses Projekt in Südafrika.
Diese Bauherrschaft hat sich ein Feriendomizil und Wochenendhaus errichten lassen, das später fester Wohnsitz im Ruhestand sein soll. Das Paar suchte dazu eine schöne Umgebung und wurde in Franshoek, der «Franzosenecke», fündig. Das historische Dorf in Südafrika wurde um 1700 von französischstämmigen Hugenotten gegründet. Der französische Einfluss macht sich auch heute noch durch die Spitzengastronomie und den Weinbau bemerkbar.Die Bauherrschaft wünschte sich eine zeitlose Architektur. Das Interieur sollte im Alltag robust und auch für die Enkelkinder praktisch sein. So legte man neben der Ästhetik ein Augenmerk auf die Funktionalität. Entstanden ist ein heimeliges Bijou mit Charme, aber ohne Schnörkel, mit Aussicht auf die Berglandschaft und den Garten.

Wertschätzung der Umwelt

Die verantwortlichen Innenarchitektinnen von Studio 19, Debbie Votin und Mia Widlake, griffen bei der Ausgestaltung des Hauses auf eine breite Farbpalette zurück, die von trüberen Grün- und Brauntönen bis zu verschiedenen Weissnuancen reicht, was insbesondere auch die Atmosphäre in den vier Badezimmern prägt. Die Farbauswahl ist eine Referenz auf das Kolorit der umliegenden Rebberge und Berglandschaften. Das Hauptbadezimmer stellt aufgrund seiner Ausgestaltung und Farbwahl einen angenehmen Rückzugsort dar. Vor der mit Holztäfer verkleideten Wand in Olivgrün kommt die frei stehende Wanne als Hauptdarsteller besonders zur Geltung. Die Komposition strahlt Ruhe und Geborgenheit aus. Das besondere Highlight dieses Badezimmers ist jedoch sein Wintergartencharakter, der sich beim Betreten des Raums offenbart: Eine hohe verglaste Wand und eine ebenso verglaste Decke lassen in den Garten blicken und das Tageslicht hineinströmen. Der Boden besteht aus grossen Granitfliesen, die dem Raum ein solides Fundament und eine beruhigende Ausstrahlung geben. Die weissen Wandkacheln harmonieren mit dem Bodenbelag und geben dem Raum eine zusätzliche Leichtigkeit. Sie stehen im Kontrast zum Holztäfer, wobei das sanfte Wesen des Badmöbels aus Eichenholz die Brücke zur Wohnlichkeit schlägt.

Um die Kostbarkeit des Wassers hervorzuheben, machten die Innenarchitektinnen die Duschen zum luxuriösen Erlebnis. «Alle Duschen haben eine wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Berge», führt die Innenarchitektin Mia Widlake aus.

Wertschätzung der Kultur

Die meisten Einbaumöbel hat das Studio 19 für die Eigentümer nach Mass fertigen lassen. Auch sonst legten die Bauherren grossen Wert auf lokale Produkte, weshalb nicht nur die Badezimmer, sondern das ganze Haus mit Möbeln, Accessoires, Textilien und Kunstgegenständen von einheimischen Herstellern und Künstlern ausgestattet ist. Auf diese Weise ist ein Masterbad entstanden, das die Vorstellungen der Eigentümer erfüllte: ein heller, luftiger, leichter Raum.

Auch in den drei Badezimmern der Gästeräume setzt sich das Gestaltungskonzept des Hauptbads fort, wobei den Bädern durch eine Nuancierung im Farbton eine Eigenständigkeit zugestanden wird. Obwohl die Gästebadezimmer kompakte Grundrisse haben, konnte mit einer geschickten Auswahl der Einrichtungsgegenstände und deren Positionierung eine hohe Funktionalität des Raums erreicht werden. Trotz den beschränkten Platzverhältnissen bewahren die kleinen Badezimmer ihre Leichtigkeit.

Das Endergebnis ist geglückt. Sowohl die Bauherrschaft als auch die Innenarchitektinnen sind zufrieden. «Wir lieben die Zusammenarbeit zwischen Eigentümer, Architekt, Designer und Handwerker, da jeder von ihnen Ideen hat, die das Endergebnis verbessern», enthüllt die Innenarchitektin das Geheimnis des Erfolgs.

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Im Kontrast zur dunklen Kulisse der Badewanne steht der helle Duschbereich mit Wintergartencharakter. Das 15 Quadratmeter grosse Masterbad wirkt durch die Verglasung noch grosszügiger und luftiger. Man fühlt sich hier schon beinahe draussen in der Natur. Die Waschbecken und Möbel sind Eigenanfertigungen von Studio 19. Dazu kombiniert haben die Innenarchitektinnen Armaturen von Meir Australia.
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Gedeckte Naturfarben schaffen Gemütlichkeit. Das Schlafzimmer ist mit Glasfasertapete ausgekleidet. Sie bildet einen weichen Hintergrund für die Kunstwerke, die versteckte Strände von Kapstadt zeigen. Die Leuchte ist ein Entwurf von Studio 19. Bei den Matratzen setzte man auf Schweizer Qualität, diese sind von Sleepwell.
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Naturmaterialien und Naturtöne gestalten die Gästezimmer. Die Zierkissen sind von einer lokalen Textildesignerin.
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Die Badezimmer der Gäste sind kompakt und funktional. Sie folgen dem Konzept des Masterbads und haben dennoch eine autonome Ausstrahlung.
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Die Innenarchitektinnen Debbie Votin (links) und Mia Widlake leiten das Studio 19 in Johannesburg.

Kreative Vielfalt

Zusammen mit Museen, Designern und Illustratoren sind fünfzig neue Dekore entstanden.Zusammen mit Museen, Designern und Illustratoren sind fünfzig neue Dekore entstanden.

Kreative Vielfalt
Das flexible Wandsystem von IXXI besteht aus wasserabweisenden, UV-beständigen und knitterfesten quadratischen Karten, die über Verbindungsstücke aneinandergefügt sind. Zusammen mit Museen, Designern und Illustratoren sind fünfzig neue Dekore entstanden.ixxiyourworld.com

Luftig leicht

Die Kollektion «Spirit» von Talsee ermöglicht variantenreiche Kompositionen. Der Waschtischbank macht hier einen schwebenden Eindruck,

Luftig leicht
Die Kollektion «Spirit» von Talsee ermöglicht variantenreiche Kompositionen. Der Waschtischbank macht hier einen schwebenden Eindruck, die Kollektion kann aber auch mit dem Möbel verschmelzen oder asymmetrisch versetzt kombiniert werden.talsee.ch

Spa-Feeling mit Waffelmuster

Weiche, saugfähige Baumwolle mit dreidimensionaler Waffeltextur kennzeichnet die Kollektion von Hay, die aus diversen Badetüchern, Badmänteln und Slippern besteht.

Spa-Feeling mit Waffelmuster

Weiche, saugfähige Baumwolle mit dreidimensionaler Waffeltextur kennzeichnet die Kollektion von Hay, die aus diversen Badetüchern, Badmänteln und Slippern besteht.hay.dk

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