Autor: peterrufli
FlachdachFenster mit Bogenglas
Design Miami/Basel
Natur pur
Entspannung abseits der Stadt suchen viele Menschen, aber nur wenigen ist das so gut gelungen wie den zwei britischen Künstlern, die sich ihr ländliches Anwesen mit diesem naturnahen Schwimmteich bereichern liessen.
Das Wetter in diesem Teil von Wales ist bekannt dafür, auch im Sommer sehr nass zu sein – dadurch ergaben sich einige Schwierigkeiten bei der Zulieferung der Baumaterialien. Der Zugang zum Grundstück erfolgte ausschliesslich über einen Forstweg, der nicht von Lastwagen befahren werden konnte. So mussten die benötigten Materialien mit einem kleinen Kipplaster auf der 6 Kilometer langen Strecke durch den Wald zur Baustelle befördert werden. Der Rekord dafür: 19 Minuten und 30 Sekunden für eine Strecke.
Der vom Biotiop-Partner Poolscape realisierte Schwimmteich ist 144 m² gross und teilt sich auf in eine Regenerationszone von 40 m² und einen 104 m² grossen Schwimmbereich. Die Wassertiefe beträgt an der tiefsten Stelle 2,4 m. Bei der Errichtung bemühte man sich, so viele nachhaltige Materialien wie möglich zum Einsatz kommen zu lassen. Das Becken beispielsweise wurde mit den Biotop-Winkelelementen konstruiert, die aus Recycling-Material bestehen und gleichzeitig den Bedarf an grossen Betonmengen vermindern. Die verwendeten Steine kommen aus dem nahen Steinbruch.
Der Lounge-Bereich, der an einem Ende des Teiches zum Verweilen einlädt, wurde von den Künstlern selbst gestaltet. Deshalb kürte eine Jury mit internationalen Architekten und Landschaftsplanern das Projekt zum Sieger des «Biotop-Design-Froschkönig-Wettbewerbs 2016» in der Kategorie Schwimmteich.
Wie aus einem Guss
Ästhetisch ausbalanciert, technisch auf dem neuesten Stand: Dieser Sichtbeton-Pool verbirgt in seiner schlichten geometrischen Form intelligente, vollautomatische Gerätschaften, die Hygiene und Komfort sicherstellen.
Modernste Technik
Das rechteckige Sichtbeton-Becken ist 2,5 m breit und 7,75 m lang bei einer Wassertiefe von 1,5 m. Eine Treppe aus schwebenden Betonstufen bietet einen eleganten Einstieg, während ein Skimmer die Wasseroberfläche stets von Blättern und anderen Verunreinigungen befreit. Die automatische Unterflur-Rollladenabdeckung mit PVC-Solarlamellen erwärmt das Wasser auf eine natürliche Art, sodass sich bis in den Herbst hinein das volle Badevergnügen geniessen lässt. Nach der Öffnung verschwindet die Abdeckung unsichtbar im Rolladen-Parkkasten. Zwei Unterwasser-Scheinwerfer mit Farbwechsel schaffen am Abend Wellness-Stimmung. Um die körperliche Fitness und Vitalität zu steigern, bietet eine Gegenstromanlage die gewünschte Herausforderung. Das wahre Highlight dieses Pools ist für den aussenstehenden Betrachter jedoch nicht sichtbar: Die vollautomatische Wasseraufbereitungsanlage «AcDynamic» mit automatischer Flockung sorgt mit modernster Technik für klares Wasser. Als Desinfektionsmittel kommt dabei Aktivsauerstoff zum Einsatz, eine geruchsneutrale, hautfreundliche und ökologische Alternative zu Chlor. Die Technik ist nicht nur intelligent, sondern auch einfach zu bedienen: Die benutzerfreundliche Steuerung via Touchscreen reguliert sämtliche Geräte rund um den Pool.
Progressiv
Alles in einem
Ein Swimmingpool wie im Hotel
Swimmingpools mit versteckter Überlaufrinne, sogenannte Infinity-Pools,liegen dank ihrem eleganten Erscheinungsbild im Trend. Mit der Living-Pool-Technik sind solche Pools sogar ohne Chlorzusatz möglich.
Natürlichkeit ohne Kompromisse
Die Natürlichkeit der Szenerie wurde konsequent auf den Pool übertragen. Mit einem Zweikammer-Filtersystem der Living-Pool-Technik wird dem Wasser das Phosphat und damit den Algen die Lebensgrundlage entzogen. Das innovative Filtersystem ist in zwei getrennten Kammern unter dem Holzdeck untergebracht. Im Biofilter werden Trübstoffe und organische Verbindungen auf eine natürliche Art von Bakterien zerlegt. Danach fliesst das Wasser in eine zweite Filterkammer, in welcher der PhosTec-Filter das Phosphat bindet und dieses so dem Wasser entzieht. Daniel Egli, Pool-Experte und Mitinhaber des Gartenbauunternehmens egli jona ag, ergänzt: «Im Gegensatz zu Schwimmteichen braucht es bei Living-Pools keine Pflanzzone. Mit diesem Filtersystem bleibt das Wasser natürlich, lebendig und gleichzeitig kristallklar.» Das Filtersystem macht den Zusatz von Chlor überflüssig. So stört kein chemischer Geruch die idyllische Einbettung in die Natur. Einen letzten Finish verleiht der Natürlichkeit das Holzdeck zwischen Pool und Sitzplatz: Es schafft einen warmen Übergang vom Wasser hoch bis zum Haus. Leichte Abstufungen grenzen die Pool-Zone dezent vom Essplatz und vom restlichen Gartenbereich ab.
Weitsicht bis nach Wien
Warum sollte man sich der Natur mit Wänden verschliessen, wenn man sie förmlich ins Haus holen kann? Mit diesem Gedanken zeichnete der Architekt Zoran Bodrožic´ eine transparente Villa, die dank grosszügiger Verglasung mit ihrer Umgebung verschmilzt.
ein Spiel mit Licht und Schatten
Auf allen Etagen erweitern raumhohe und rahmenlose Schiebfenster von Sky-Frame die Innenräume von drei Seiten her nach aussen. Mühelos lassen sich die Fenster per Knopfdruck öffnen und schliessen. Während die dreifache Verglasung für eine optimale Wärme- und Schalldämmung sorgt, spenden die filigranen Jalousien bei starker Sonneneinstrahlung Schatten. «Bei Niedrig-Energie-Bauten ist die Beschattung der zur Sonne ausgerichteten Seiten unumgänglich», erklärt Zoran Bodrožic` . «In meiner Architektur ist der umliegende Sonnenschutz immer eingeplant, sei es durch Dachvorsprünge, Beschattungssysteme oder die Begrünung», führt er weiter aus. So ist es auch bei diesem Objekt nicht anders. Nebst dem filigranen Lamellen-System sorgen auch die umliegenden Bäume, die Bepflanzung im Garten und das Wasser des Bio-Pools und des Seerosenbeckens für ein angenehmes Klima im Sommer. Viel Sonnenschein braucht es keineswegs, um die Räume mit natürlichem Licht zu erhellen. Dank der grossflächigen Verglasung ist das Haus tagsüber auch bei bedecktem Wetter und im Winter stets lichtdurchflutet. Die Lichtreflexion nach innen funktioniere sogar am besten, wenn die Sonne weniger scheint, berichtet der Hausherr.
Ausgeklügelte Architektur
Sobald der Besucher den Fuss in dieses Haus setzt, verspürt er die spezielle Atmosphäre, die aufgrund der verwendeten Materialien herrscht. Die angenehme Aura hat dabei sowohl akustische wie auch optische Komponenten. Bei den Werkstoffen spielen Glas, Beton und Stahl die Hauptrolle, wobei die Natursteinfliesen einen besonderen Akzent setzten. Für die Innenarchitektur hat der Architekt mit dem Künstler Zsolt Szalai zusammengearbeitet, mit dem er auf Anhieb einig war, dass in diesem Haus nichts glänzen durfte, da dadurch das natürliche Lichtspiel durcheinander gebracht würde. So hat Szalai ein kunstvolles Treppenhaus aus Cortenstahl entworfen. Ein Element, das sich auch beim Cheminée, bei der Küchenverkleidung, den Esstischbeinen und der Decke des Kellergeschosses wiederfindet. Ebenfalls eindrücklich ist das Raumgefühl im Erdgeschoss, wo das Kochen, Essen und Verweilen auf einer grossen, offenen Fläche nebeneinander stattfindet. Eine Akustikdecke aus Eichenholz dämpft die Geräusche im lebendigen Raum, wodurch eine angenehme Ruhe das Empfinden bestimmt. Auf diese Idee kam der Architekt aufgrund der Zaha-Hadid-Bibliothek des Wiener WU-Campus, wo eine ähnliche Decke aus Gipskarton errichtet wurde. Die grosszügige Verglasung lässt den Wohnraum mit dem Garten verschmelzen, insbesondere im Sommer, wenn alle Schiebefenster die meiste Zeit offen bleiben.
Wenn man sich zu hause in den Ferien fühlt
Diese Villa lässt keine Wünsche offen. Im Kellergeschoss finden die Bewohner Erholung im Home-Spa, wo ein voll umfängliches Wellness-Programm absolviert werden kann. Sauna, Dampfbad und Indoor-Pool laden zur Entspannung ein. Wer Bewegung braucht und deshalb lieber aktiv sein möchte, kann sich im Fitness-Raum auspowern. Und wem nach einem guten Glas Wein ist, findet edle Tropfen im hauseigenen Weinkeller. Über die Treppe oder den Lift gelangt man zu den oberen Etagen. Neben der Bibliothek im Wohnbereich findet man auch im Heimkino gute Unterhaltung. Im Obergeschoss ist mit den vier Schlafzimmern genügend Platz vorhanden, damit nach einem geselligen Abend die Gäste der Bewohner gleich im Haus übernachten können. Am besten schläft es sich aber natürlich im Master-Bedroom im Penthouse, das in der vierten Ebene zurückversetzt errichtet wurde, um Platz für eine eigene Terrasse mit wunderschöner Aussicht zu schaffen. Das Hausherren-Paar kann hier in der frei stehenden Wanne ein Bad nehmen oder am Cheminée-Feuer sitzen und gleichzeitig den Blick über die Baumspitzen bis zum Petersdom in der Wiener Innenstadt schweifen lassen.
Schwimmteich mit Architektur
Diese doppelte Schwimmteichanlage verbindet Natur und Architektur zu einem harmonischen Ganzen.