Mein Tisch, der hat viele Ecken

Mein Tisch, der hat viele Ecken

Drehen und wenden Sie diesen Beistelltisch wie Sie wollen – egal wie er steht, wird er Ihnen eine Ablagefläche bieten. Dabei lassen sich die drei Fächer frei positionieren. Der Glaskörper mit polyedrischer Form ist ein Blickfang und gestaltet das Wohnzimmer effektvoll.www.glasitalia.com

Mit dem Berghang gebaut

Die Architektur dieses Hauses im französischen Skiort Chamonix feiert geradezu die alpine Hanglage des Grundstücks. Natürliche Materialien und eine umweltbewusste Ausstattung bezeugen Respekt für die umliegende Natur.

Mit dem Berghang gebaut
Text Anna Ettlin | Fotos Jeremy Wilson
Die Architektur dieses Hauses im französischen Skiort Chamonix feiert geradezu die alpine Hanglage des Grundstücks. Natürliche Materialien und eine umweltbewusste Ausstattung bezeugen Respekt für die umliegende Natur.

Ein Haus am Hang fordert die Planer immer auf eine besondere Art. Von geschickter Terrassierung bis hin zur kompletten Abtragung des Terrains sind verschiedenste Lösungen denkbar. Architekt Pepijn Laforce schlug bei diesem Haus im französischen Skiort Chamonix einen etwas anderen Weg ein: Statt die Berglandschaft im Sinne der Architektur zu gestalten, passte er das Gebäude der steilen Lage an, sodass das Dach des Hauses parallel zum Hang verläuft.

Im Einklang mit der Natur

Chamonix, ein Dorf am Fuss des Mont-Blanc-Massivs im Dreiländereck zwischen Frankreich, Italien und der Schweiz, ist ein traditionsbewusster Ort. Die umliegende alpine Landschaft prägt nicht nur den Tourismus, sondern auch die Architektur. Der moderne Entwurf von Pepijn Laforce stiess deshalb zunächst auf etwas Widerstand. «Die Dachneigung entspricht allerdings genau den baulichen Vorgaben der Gemeinde, und für die Fassadenschalung haben wir heimisches Lärchenholz verwendet», sagt der Architekt. So konnte er die Gemeinde schliesslich vom Projekt überzeugen, und der Bau durfte beginnen.

Der Baukörper, der sich den Hang entlang zieht, harmoniert mit den umliegenden Berghängen, während die sägerohe Lärchenschalung der Fassade die vertikalen Linien des umliegenden Tannenwaldes aufnimmt. Wie das Haus selbst kommt auch das Land rundherum ohne grosse bauliche Eingriffe aus. Nicht einmal die Fläche des Gebäudes selbst wurde der Natur entzogen: Ein extensiv begrüntes Dach mit Regenwasserretention schafft Lebensräume für einheimische Pflanzen. Diese naturnahe Gestaltung, insbesondere die Integration des Baukörpers in den Hang, war nicht einfach. Der Einsatz des Planungs- und Bauteams hat sich jedoch auf der ganzen Linie gelohnt: Nicht nur Architekt und Bauherrschaft, sondern auch die anfangs skeptisch gesinnte Gemeinde sind mit dem Ergebnis zufrieden.

Doch die langgezogene Form des Hauses tut mehr, als der Landschaft zu schmeicheln: Sie ermöglicht es der Bauherrschaft, das Beste aus ihrem Grundstück zu machen. Als die Familie mit zwei Kindern zu Pepijn Laforce kam, stand auf dem Grundstück bereits ein Chalet, das sie erweitern und modernisieren wollten. Der Aufwand stellte sich jedoch als so gross heraus, dass es sinnvoller war, das alte Ferienhaus durch ein neues zu ersetzen. Die Abklärung der Lage ergab, dass das Hanggrundstück im oberen Bereich die beste Besonnung erhält, aber nur im unteren mit dem Auto erschliessbar ist. Die gewählte Bauart verbindet die Nutzungsbereiche, von der Garage auf Strassenniveau bis zum sonnigen Sitzplatz weiter oben, wo der Hang einer flachen Wiese weicht – ein Höhenunterschied von neun Metern.

Höhenversetztes Wohnen

Der spezielle Baukörper, der den oberen und den unteren Bereich des Grundstücks verbindet, bedurfte auch einer besonderen Innenarchitektur. Insgesamt vier Ebenen à drei Meter Höhe definieren das Hausinnere. Auf der untersten Ebene, auf Höhe der Strasse, befinden sich die Garage sowie ein Skiraum, der vom Architekturbüro mit massgefertigten Möbeln ausgestattet wurde. Hier werden Skier, Stöcke und andere Bergausrüstung getrocknet und bis zum nächsten Pistenausflug aufbewahrt. Auf der zweiten Ebene liegen ein Gästezimmer mit Dusche und WC sowie eine Sauna, auf der dritten zwei Kinderschlafzimmer, die sich ein Bad teilen. Auf der vierten und obersten Ebene liegen der offene Wohn- und Essbereich sowie die Elternsuite samt Badezimmer und Ankleide. Jede Ebene hat einen Zugang zum Aussenraum. Zuoberst gelangt man auf eine grosse, sonnige Holzterrasse, die mit einem eingelassenen Whirlpool Wellnessmomente bietet.

Eine durchgehende, gerade Treppe verbindet alle Ebenen miteinander. «Weil die Treppe in diesem Gebäude eine derart prominente Rolle spielt, haben wir sie als eigenen Raum gestaltet», erklärt Pepijn Laforce. «Sie ist breiter als üblich, und die Fenster sind mit Sitzbänken ausgestattet, wo man lesen oder in die Natur schauen kann.» Der Raum unter der Treppe wird als Stauraum genutzt. Das Architekturbüro gestaltete eigens dafür Einbauschränke auf Mass. «Wir übernehmen grundsätzlich die Interieur-Gestaltung», sagt der Architekt. Die Bauherrschaft wünschte eine minimalistische Einrichtung mit alpinem Touch. Die Böden in den Schlafzimmern wurden deshalb mit Eichenparkett gestaltet. Die offenen Bereiche, vom Wohnzimmer über die Treppe bis hin zu sämtlichen Korridoren, erhielten einen dunklen, fugenlosen Belag, der sie optisch verbindet. Die Oberflächenstruktur des Zementbelags verleiht ihm einen rustikalen Touch. Für Türen, Einbaumöbel und Täfer im Obergeschoss wurde das Holz der Weisstanne verwendet. Die offene Küche mit Geräten von Siemens und Edelstahlabdeckung wurde in schlichtem Weiss gehalten, sodass der an die Kochinsel angedockte Massivholzesstisch die Hauptrolle übernimmt. Minimalistische Leuchten sorgen abends für Stimmung, tagsüber lassen die grossen Fenster viel Tageslicht hinein. Daraus geniesst die Bauherrschaft auch einen Ausblick auf umliegende Berggipfel: Aiguille du Midi, Brévent und Prarion. Alle Schlafzimmer sind nach Nordosten ausgerichtet und bekommen Morgensonne. Hier und da sorgen Oberlichter zusätzlich für Helligkeit. Die weissen Wände und die zurückhaltende Einrichtung lassen die Räume noch heller wirken.

Der Respekt vor der Natur, welcher der Architektur des Hauses zugrunde liegt, spielte auch bei der Haustechnik eine Rolle. Eine Holzfaserdämmung und Dreifachverglasung sorgen für hervorragende Isolationswerte. Beheizt wird das Haus mit Erdwärme; eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt dafür, dass keine Heizenergie verschwendet wird. Damit entspricht das Gebäude in etwa dem Schweizer Minergie-Standard. «Wenn man in einer natürlichen Umgebung baut, sollte man die Natur miteinbeziehen und respektieren», sagt Pepijn Laforce.

«Wir haben die Treppe als einen eigenen Raum gestaltet.»
Pepijn Laforce, Architekt

TECHNISCHE ANGABEN

[ Architektur ]

Pepijn Laforce ing. architecte, Chamonix www.laforcearchitecture.com

[ Konstruktion ]

Massivbau | Versetztes Pultdach, extensiv begrünt | Fassade: Vertikale Schalung, Lärche sägeroh

[ Raumangebot ]

Wohnfläche: 225 m² | Anzahl Zimmer: 5,5

[ Ausbau ]

Boden: fugenloser Belag, Eichenparkett, Platten in den Nassräumen | Wände: Putz, Täfer, Platten in den Nassräumen | Holz-Metall-Fenster | Holztüren

[ Technik ]

Erdsonde | Sole-Wasser-Wärmepumpe | Fussbodenheizung | Lüftung mit Wärmerückgewinnung | Cheminée

Mit dem Berghang gebaut
Minimalistisch mit alpinem Touch: Die offene Küche mit weissen Fronten und einem massiven Esstisch entspricht vollumfänglich den Design-Wünschen der Bauherrschaft.
Mit dem Berghang gebaut
Das Wohnzimmer auf der obersten Ebene öffnet sich zur grossen, sonnigen Terrasse.
Mit dem Berghang gebaut
Breite Fensterbänke entlang der Treppe laden zum Verweilen und Aussichtgeniessen ein.
Mit dem Berghang gebaut
Hinter der offenen Küche mit ihrer grossen Raumhöhe liegt das Elternschlafzimmer.
Mit dem Berghang gebaut
drittes Obergeschoss

Harmonisches Raumgefühl

Harmonisches Raumgefühl

Designer Arturo Alvarez bezieht sich bei der Kollektion «Onn» auf die Unterwasserwelt. An Muscheln, Algen und Korallen orientiert, weisen die voluminösen Pendelleuchten eine raffinierte Oberfläche auf. Dies gelingt dank einem lackierten Edelstahlgewebe, das auch dem Licht eine Struktur verleiht.www.arturo-alvarez.com

Der Haken ist …

Design-Studios Nendo für Cappellini

… auf der Innenseite des Gestells. Und genau das ist das Besondere daran, denn der filigrane Korpus erhält durch das Gewicht des Mantels noch mehr Stabilität. Diese aussergewöhnliche Garderobe «Koeda» ist eine Kreation des japanischen Design-Studios Nendo für Cappellini.www.capellini.it

In Farbe eingetaucht

In Farbe eingetaucht
Gibt man Farbpigmente in Wasser, weiten sich diese aus, und es entsteht eine helle Farbfläche. Von dieser Erfahrung und von antiken oxidierten Spiegeln inspiriert, hatte Constance Guisset die Idee für «Francis», einen runden Spiegel, der diesen besonderen Oxidations-Effekt mittels Digitaldruck erhält. Ein nackter Spiegel wäre doch zu simpel, nicht wahr?
www.petitfriture.com
In Farbe eingetaucht

Handarbeit vom Feinsten

Handarbeit vom Feinsten
So einzigartig wie Steine, die von einem Fluss geformt wurden, präsentiert sich die Kollektion von Rina Menardi, jedoch hauchdünn und mit unbeschwerter Natürlichkeit. Ihre Kreationen verkörpern Kunst, Design und Handwerk zugleich. Das Geschirr ist von Hand gefertigt, jede Schale und jeder Teller ist ein Unikat.
www.rinamenardi.com

Einladende Liegewiese

Einladende Liegewiese

Auch draussen soll es so gemütlich wie drinnen sein. Mit den Outdoor-Kollektionen von Roda fällt es leicht, den Gartensitzplatz in ein zweites Wohnzimmer zu verwandeln. Auf das Sofa «Arena» möchte man sich sofort hinlegen und das süsse Nichtstun geniessen.www.rodaonline.com

Marmorstein und Edelstahl

Marmorstein und Edelstahl

Oder bevorzugen Sie eine andere Materialkombination? Das ist bei mycs kein Problem, denn den Beistelltisch «Syde» können Sie individuell gestalten. Dazu stehen Tischplatten in sechs Grössen zur Verfügung. Wählen können Sie dabei aus klassischen Materialien wie Marmor, Rauchglas oder Holz in verschiedenen Farblacken. Auch das filigrane Gestell aus Edelstahl ist poliert, gebürstet oder mit pulverbeschichtetem, seidenmattem Finish in 18 Farben und drei verschiedenen Höhen erhältlich. www.mycs.com

Vom Konzertsaal ins Wohnzimmer

Vom Konzertsaal ins Wohnzimmer

Vom Architekturbüro Herzog & de Meuron ursprünglich für die Elbphilharmonie in Hamburg entworfen, verleihen der Beistelltisch «Elbe II» und die Sitzbank «Elbe III» nun auch Ihrem Wohnzimmer stilvolle Eleganz. Wem Weiss nicht zusagt, wählt das pulverbeschichtete Gestell in Tiefschwarz.www.e15.com

Architektur für Hundefreunde

Die Besitzer dieses Anwesens in Holland wünschten sich ein Haus für sich und ihre beiden Hunde. Ihre Architekten kamen dann auf die Idee, ein rundes Haus mit Rundumverglasung zu bauen, damit jederzeit ein visueller Kontakt zwischen den Hausbewohnern und den Tieren möglich ist.

Architektur für Hundefreunde
Text Donika Gjeloshi | Foto Hannah Anthonysz
Nähe und Distanz rund um das Haus, rund um die Uhr.
Die Besitzer dieses Anwesens wünschten sich ein Haus für sich und ihre beiden Hunde. Alaskan Malamutes, die grösste Art der Schlittenhunde, brauchen Gesellschaft und viel Aufmerksamkeit, sie halten sich viel draussen auf und sind sehr aktiv. So hatten die Architekten Liong Lie und Rajiv Sewtahal vom Büro 123DV in Rotterdam (NL) die Idee, ein rundes Haus mit Rundumverglasung zu bauen, damit zu jeder Zeit ein visueller Kontakt zwischen dem Paar und ihren Tieren möglich ist. Diese Möglichkeit wird durch die Wandspiegel auf der Terrasse seitlich der raumhohen Fenster erweitert. Das auskargende Flachdach sorgt dabei nicht nur für angenehmen Schatten an sonnigen Tagen, sondern bietet auch den wachsamen Vierbeinern einen geschützten Platz bei Regenwetter.Die Hälfte des Gartens verläuft über einen kleinen Hügel, der mit hoch gewachsenen Gräsern vor Blicken von der Strassenseite schützt. Ebenso erlaubt dieses Plateau den Alaskan Malamutes, ihren Besitzern beim Kochen oder Zubettgehen auf gleicher Augenhöhe nahe zu sein.  Die «360 Villa» steht auf einem 4000 m² grossen Grundstück am Waldrand und bietet eine kompakte Wohnfläche von nur 85 m². Durch den offen gestalteten Raum und das stilvolle Interieur mutet das Haus wie eine luxuriöse Hotel-Suite an. Eine Wand trennt das Schlafzimmer vom Wohnbereich, während die Schiebeluke bei Bedarf Transparenz oder noch mehr Privatsphäre schafft.

Skulpturale Garderobe

Skulpturale Garderobe
Seidig glatt fühlt sich das Schichtholz an, das sich ganz natürlich, aber präsent zeigt. Die Garderobe «re» von Kati Meyer-Brühl könnte mit ihrer speziellen Form auch als Skulptur im Raum stehen – definitiv ein haptischer und visueller Genuss.www.bruehl.com

Auf den Kopf gestellt

Auf den Kopf gestellt
Eine runde Tischplatte aus Kristallglas oder Marmor, umfasst von einem Metallaufsatz aus massivem Messing, der von einem Glasfuss getragen wird. Ein Tischfuss aus Glas? Ganz genau – Sebastian Herkner stellt die gewohnte Konstruktion auf den Kopf. Er verleiht dem Beistelltisch «Bell Table» durch den mundgeblasenen Glassockel eine gewisse Leichtigkeit und schafft einen spannenden Kontrast von Material und Farbe. Jeder Tisch ist ein Unikat und das Ergebnis traditioneller Handwerkskunst.www.classicon.com

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