Was die gute Küche können muss
Bei den Küchengeräten hat man oft die Qual der Wahl. Wie Sie die richtige Entscheidung treffen und worauf Sie bei den jeweiligen Geräten achten müssen, erklärt Martin Auf der Maur im Interview. Als Koch und Berater bei V-Zug weiss er genau, worauf es ankommt.

Foto: Tanya Hasler
Neben den klassischen Geräten, also Backofen, Kochfeld, Dunstabzug, Geschirrspüler und Kühlschrank, kann ich einen Kombi-Steamer wärmstens empfehlen. Insbesondere wenn man Besuch hat und mehrere Gänge zubereiten möchte, ist ein solches Zweitgerät ein dankbarer Helfer. Mit dem Kombi-Steamer kann man flexibel arbeiten. Man kann ihn entweder zum Dämpfen benutzen, für Gemüse, Reis oder einen Fisch zur Vorspeise, oder parallel zum Backofen, sodass ein Kartoffelgratin oder das Gemüse und das Fleisch gleichzeitig zubereitet und zusammen serviert werden können. Der grosse Vorteil des Kombi-Steamers ist, dass man sich keine Sorgen machen muss, dass etwas anbrennt, und dass der Timer das Signal gibt, wenn das Kochgut fertig ist. So kann man die Zeit dazwischen effizient nutzen, sei es für andere Küchenarbeiten, Vorbereitungen oder für die Kinder.Und was wäre «nice to have»?
Praktisch, aber nicht unbedingt notwendig ist eine Vakuumierschublade. Kombiniert mit dem Kombi-Steamer kann man damit die Garmethode Sous-vide, bei V-Zug Vacuisine genannt, praktizieren. Dabei wird das Lebensmittel mit den gewünschten Aromen vakuumiert und bei tiefer Temperatur gegart. Man kann das Vakuum auch nutzen, um die Lebensmittel portioniert im Gefrierfach aufzubewahren. So kann durch dieses Gerät auch die Vorbereitungsarbeit abgedeckt werden. Eine eingebaute Vakuumierschublade fügt sich ausserdem ästhetisch in jede Kücheneinrichtung ein und nimmt keine Arbeitsfläche weg. Ebenso sind auch eine eingebaute Kaffeemaschine und ein eingebauter Weinkühler «nice to have».
Auf der Suche nach einem neuen Gerät stellt man schnell fest, dass die Auswahl ziemlich gross ist. Wie entscheidet man sich für das richtige Küchengerät?
Es ist wichtig, dass Sie Ihre persönlichen Bedürfnisse kennen, damit Sie das richtige Gerät für sich finden. Oft hören wir bei der Beratung, dass die Kunden zum Beispiel einen Steamer gekauft haben, weil das Gerät von Freunden, der Familie oder dem Bekanntenkreis empfohlen wurde. Schliesslich merkten sie aber, dass dieses Gerät ihren Alltag nicht erleichtert. Dementsprechend nutzen sie es kaum, was sehr schade ist. Machen Sie sich deshalb vor dem Kauf eines neuen Geräts zunächst darüber Gedanken, wie Sie Ihre Küchengeräte bisher nutzen. Wie kochen Sie mit den bestehenden Geräten? Was vermissen Sie dabei? Wie möchten Sie in Zukunft kochen? Wenn Sie diese Fragen für sich beantwortet haben, dann schauen Sie sich die Geräte von zwei bis höchstens drei Herstellern an, um sich eine Übersicht zu verschaffen. Lassen Sie sich die Geräte in der Ausstellung der jeweiligen Anbieter demonstrieren, damit Sie sehen und erfahren können, wie die Geräte im täglichen Gebrauch funktionieren. So werden Sie auch schnell spüren, ob Ihnen das Gerät persönlich zusagt oder nicht.
Sie haben bereits die Vorzüge eines Kombi-Steamers genannt. Worauf kommt es bei den anderen Geräten an?
Beim Kühlschrank finde ich es wichtig, dass dieser eine Nullgradzone hat, also ein Fach oder mehrere Schubladenfächer, die um den Gefrierpunkt gekühlt sind. So bleiben die Lebensmittel bis zu vier Wochen frisch. Ein solcher Kühlschrank ist besonders jenen Nutzern zu empfehlen, die nur einmal pro Woche Lebensmittel einkaufen und sie dementsprechend länger lagern müssen. Wenn man ein grösseres Volumen über längere Zeit im Gefrierfach lagern möchte, dann ist es besser, einen separaten Gefrierschrank zu haben, zum Beispiel in einem Reduit oder im Keller, denn die Temperatur im Gefrierfach des Kühlschranks kann beeinträchtigt werden, da der Kühlschrank oft geöffnet wird.
Was ist beim Geschirrspüler wichtig ?
Geräte mit Kurzprogramm sind sehr praktisch, insbesondere wenn man viel Besuch oder eine grosse Familie hat. Ein Kurzprogramm eignet sich vor allem für frisch verschmutztes, nicht eingetrocknetes Geschirr. Die neuen Geschirrspüler von V-Zug haben ein Party-Programm, das nur elf Minuten dauert. Die Idee dabei ist, dass nach jedem Gang das Geschirr schnell wieder einsatzbereit ist, ähnlich wie im Gastrobereich.
Gasherd, Glaskeramik oder Induktion?
Mich persönlich überzeugt das Induktionskochfeld. Mit Induktion ist man flexibler bezüglich der Pfannengrösse, da genau dort Hitze entsteht, wo der Pfannenboden Kontakt mit dem Kochfeld hat. Die Hitze wird direkt im Kochtopf erzeugt. Das spart einerseits Zeit, andererseits wird die Kochfläche nicht erhitzt, wodurch überlaufendes Wasser, Zucker oder Milch nicht auf der Glasplatte einkochen können, die Verbrennungsgefahr gering und die Reinigung mühelos ist. Doch ganz gleich, für welches Kochfeld Sie sich entscheiden, wichtig ist, dass Sie die Grösse der Kochfläche auf Ihren verfügbaren Platz abstimmen, sodass Sie auch genügend Ablagefläche zur Verfügung haben. Die Breite des Kochfeldes muss auch zur Breite des Dunstabzugs passen. Dieser sollte rund 20 cm breiter als das Kochfeld sein. Alternativ können Sie Muldenlüfter neben dem Kochfeld einsetzen.
Wann eignet sich eine Dunstabzugshaube, und wann ist ein Muldenlüfter neben dem Kochfeld sinnvoller?
Das ist in erster Linie Geschmackssache. Aber es müssen auch die Gegebenheiten der Raumgestaltung berücksichtigt werden. Bei einem Umbau wird vermutlich bereits eine Öffnung für die Lüftung vorhanden sein, dann wählt man eher wieder eine Haube. Beim Neubau kommt es darauf an, ob es ein Minergie-Standard ist oder nicht. Je nachdem muss man mit Umluft arbeiten oder kann trotzdem Geräte für die Abluft einsetzen. Bei einer Kochinsel ist ein Muldenlüfter praktischer, weil eine Dunstabzugshaube eher die Sicht versperrt. Das ist vor allem mühsam, wenn man zu zweit kocht, aber nicht gleich gross ist. Was man bei Muldenlösungen beachten muss, ist, dass man nicht automatisch ein Licht zum Kochen hat. Da sollte man mit dem Küchenbauer eine gute Lösung für die Beleuchtung finden. Bei Dunstabzugshauben ist die Beleuchtung meist integriert.
Brauchen wir in der europäischen Küche einen Teppanyaki-Grill oder Wok ?
Diese beiden Kochstellen kennt man aus der asiatischen Küche, doch sie sind in der Alltagsküche vielseitig einsetzbar. Die tiefe Wok-Pfanne heizt das Kochgut von allen Seiten gleichmässig auf. Es lässt sich fast alles darin zubereiten, von Teigwaren über Risotto und Sauce hollandaise bis hin zu einem Sabayon. Da eine Wok-Pfanne etwa 15 cm tief ist, muss man beachten, dass die Wok-Mulde entsprechend Platz im Unterbau braucht. Ein Teppanyaki-Grill ist nichts anderes als eine eingebaute Bratpfanne. Er eignet sich besonders für grosses Bratgut. Ist der Teppanyaki auf der Kochinsel angesiedelt, wird das Kochen auch für die Gäste zum Spektakel, der Spassfaktor ist in der Tat gross. Der Teppanyaki-Grill animiert die Gäste zum Mithelfen und Kommunizieren. Das neue Modell von V-Zug ist leicht muldenförmig, sodass man auch gut mit Saucen arbeiten kann.
Wie sieht Ihre Wunschküche aus?
Wenn ich in meiner Wohnung die Küche neu gestalten dürfte, dann hätte ich einen eingebauten Backofen mit Kombi-Steamer. Die beiden Geräte würde ich nebeneinander einbauen, weil so die Handhabung einfacher und bequemer ist. Dann hätte ich noch eine Wärmeschublade für die Teller und eine Vakuumierschublade. Ausserdem würde ich mich für einen Muldenlüfter, eine Wok-Kochstelle sowie für ein Induktionskochfeld mit zwei Kochstellen entscheiden.

Koch bei V-Zug und Leiter des Zugorama V-Zug AG
www.vzug.com