Eine Farbe, die Emotionen hervorruft



Als persönliches Highlight im Haus bezeichnen die Hausbesitzer den offenen Wohn- und Küchenbereich. Aufgrund des grosszügigen Fensters charakterisiert sich der zentrale Ort des Familienlebens nun sehr offen und hell. Aufgrund der Hanglage des Hauses kann die dreiköpfige Familie drinnen wie draussen, beim Kochen und beim Essen den Blick über das umliegende Tal schweifen lassen. Die Hanglage sorgte zu Beginn allerdings für eine bauliche Herausforderung, wie der Bauherr erzählt: «Wir hatten während der Bauphase einen Hangrutsch, welcher jedoch dank Bauversicherung für uns als Bauherren kaum Kosten verursachte.»
Die Lage des Grundstücks stellte die Architekten aber noch vor weitere Aufgaben: Es galt den geeigneten Kompromiss zwischen Aussicht und Abendsonne zu finden. Dank optimaler Beratung verfügt das 5,5-Zimmer-Einfamilienhaus nun über zwei Gartensitzplätze. Ein Ort wurde für die Aussicht und einer für den Genuss der Innerschweizer Abendsonne konzipiert.
Ein weiterer Wunsch, den sich die Bauherrschaft erfüllte, war die Gestaltung eines Badezimmers, das genügend Fläche für eine freistehende Wanne bietet. «Da wir die Schlafzimmer so gross wie möglich bauen wollten, ist das Badezimmer im Vergleich etwas kleiner ausgefallen», erklärt der Hausherr die Raumaufteilung des Wohnhauses. Dank der kompetenten Beratung durch den Generalunternehmer sei die Wanne aber so platziert worden, dass sie nicht erdrückend wirke und für viel Genuss sorge.


Konstruktion: Massivbau | Satteldach | Wände: Beton, Kalksandstein, Backstein, mit Wärmedämmung | Fassade: Abrieb, eingefärbt Raumangebot: Nettogeschossfläche 210,2 m² | 5,5 Zimmer Ausbau: Boden: Platten, Beton roh, Zementüberzug | Wände: Abrieb, Platten, Beton roh, Kalksandstein roh | Decken: Abrieb, Beton roh, Täfer | Fenster: Kunststoff Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe
Eichweid 1, 6203 Sempach Station | Tel. 041 545 80 00
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Stadt und Land: Der Architekt Bertrand Counson aus Nyon hat eine Vorliebe für städtische Architektur, selbst wenn das Projekt ausserhalb der Stadt liegt. Dieses Einfamilienhaus in Founex ist ein gutes Beispiel dafür.

Eines Tages entdeckten sie jedoch eine Anzeige auf Homegate. Ein von einem Obstgarten besetztes Grundstück in Founex in der Nähe einer Bauzone stand zum Verkauf. 400 Meter zur Schule, in der Nähe von Bahnhof und Tennisplatz, 15 Autominuten vom Flughafen entfernt, mit schöner Aussicht auf den Jura. Das Grundstück entsprach voll ihren Bedürfnissen, und so kauften sie es. Das wichtigste Kriterium war jedoch der private Charakter des Ortes.
Die schmale Parzelle erinnerte den Besitzer an seine Londoner Zeit: «Da man im London der viktorianischen Häuser wegen der strengen Heimatschutzregeln nicht in der Höhe bauen konnte, baute man unterirdische Wohnungen, was mir die Idee gab, unseren Lebensraum auf die gleiche Weise zu erweitern.»
Tatsächlich begann dieser Trend in London Ende der Neunzigerjahre. Statt aus den engen Häusern auszuziehen, baute man sie nach unten aus. Seit der Rezession 2008 werden in den wohlhabenderen Gegenden Süd- und Westlondons gar grosse unterirdische Wohnflächen gebaut. Oftmals beherbergt dieser neue Raum einen luxuriösen Marmorpool, ein Heimkino oder eine Garage für Oldtimerautos.
Davon war jedoch hier nicht die Rede. Die Familie wollte nur zusätzlichen Spielraum für die Kinder und einen Raum, wo auch einmal ein Gast nächtigen könnte. Deshalb beauftragte sie den Architekten Bertrand Counson, den Bruder der Bauherrin, mit dem Bau ihres Hauses. Die Familie wünschte sich grosse Räume und eine geschützte Privatsphäre. Der Architekt riet ihr zunächst, keine Ideen aus Zeitschriften oder Instagram zu sammeln, um offen für architektonische Ideen und Konzepte zu bleiben. So konnten Bertrand Counson und die Projektleiterin Mélanie Verdonck dieses Projekt mit viel gestalterischer Freiheit entwickeln.
Ausgangspunkt für die Architekten war also das mit Obstbäumen besetzte Grundstück. Die erarbeitete Skizze umfasste eine Studie mit verschiedenen Form- und Grundriss-Varianten des Hauses. Bertrand Counson hatte sich bisher hauptsächlich mit Stadtarchitektur befasst, und so gab er auch diesem Projekt einen «städtischen» Touch, auch wenn das Projekt ausserhalb der Stadt angesiedelt ist. «Auch der Bau einer Villa ist Teil der Stadt-Land-Entwicklung. Wir stellen daher immer die Frage nach dem Zusammenhang mit der städtischen Umwelt.» In diesem Fall materialisiert sich die städtische Präsenz durch den Bürgersteig und die Strasse gegen Süden, entlang derer der Architekt eine einen Meter hohe Mauer baute. Flachdach, Mauer, Obstgarten als Ausgangspunkt: Die Gemeinde Founex war sehr offen für diese ungewöhnlichen Merkmale. Dies in einem kleinen Dorf, wo sonst Satteldächer dominieren. Die Baugenehmigung war somit kein Hindernis. Einzige Anforderung war, dass drei Bäume auf der Baustelle erhalten werden mussten.
Die Architekten haben sich vor allem zum Ziel gesetzt, den Bauherren ein privates Wohnumfeld zu bieten. Ihnen zufolge ist das Haus vor allem ein Zufluchtsort. Die Mauer am Rand des Weges ermöglicht es, einen privaten Innenhof zu schaffen. Im Süden schottet die L-förmige Form die Villa vom Nachbarhaus auf der Juraseite ab und bildet im Osten eine Terrasse. Die Architekten beschlossen, zwei wichtige Elemente der Anlage hervorzuheben: eine grosse Linde im Nordosten und den bestehenden privaten Park im Osten. Die Planung dauerte sechs Monate, gefolgt von 14 Monaten Bauzeit.
Die Bordsteinmauer und die Garage, die nach dem Bürgersteig beginnen, wurden gebaut, um einen Innenhof zu schaffen, der den Zugang für Fussgänger und Fahrzeuge organisiert. Das enge Gelände inspirierte die Architekten dazu, eine Aufteilung zu wählen, die es ermöglicht, das gesamte Gelände ohne Restflächen zu nutzen. Für die Form des Hauses wählten sie ein L.
Counson nennt seine Architektur mineralisch und monolithisch. Das hohe Volumen hat identische Fensteröffnungen, mit Ausnahme der grossen Fenster zur Terrasse im Süden und der Eckfenster zur Terrasse im Osten. Im Erdgeschoss entsteht dadurch ein fliessender Übergang vom Innen- zum Aussenraum. Die Küche und das Wohnzimmer sind in ständigem Kontakt, während das Wohnzimmer durch eine Wand und einen Holzschrank von einer Büroecke getrennt ist, deren grosses Fenster den Obstgarten überblickt.
Im ersten Stock befinden sich die Privaträume der Familie. Das Schlafzimmer beziehungsweise die Elternsuite sind auf der Nordseite des L angesiedelt, mit Bad und Diele. Die Eltern haben von ihrem Schlafzimmer aus einen weiten Blick auf den Obstgarten im Norden. Ein Fenster im Flur öffnet sich zum benachbarten Park.
Die Architekten trennten die Elternschlafzimmer von den drei Kinderzimmern, welche durch einen breiten Durchgangsbereich verbunden sind. Dieser dient gleichzeitig als Spiel- und Ruhezone. Die Kinderzimmer befinden sich entlang dieser Durchgangszone auf der Südseite des Hauses mit Blick auf Rasen und Strasse.
Das erste Stockwerk und das Erdgeschoss haben jeweils eine Wohnfläche von 145 Quadratmetern. Der Platz ist somit inklusive der 100 Quadratmeter Untergeschoss gut ausgelastet und bietet Eltern und Kindern ausreichend Raum auf insgesamt 390 Quadratmetern Wohnfläche.
Was das Untergeschoss betrifft, so sind die Räume mit grossen Oberlichtern ausgestattet, die Licht einfluten lassen. In den Spielräumen können die Kinder ihre Lego- und Playmobil-Konstruktionen herumliegen lassen. Im Untergeschoss befinden sich auch Räume, die als Lager und für Sportgeräte benutzt werden. Zudem sind im Untergeschoss die Luft-Wärme- und Klimapumpe installiert, die als Fussbodenheizung im Winter und zur Fussbodenkühlung in der Sommerzeit dienen.
Unter dem Rasen und vor der Aussenmauer erstreckt sich das Untergeschoss bis zur Garage, mit einem unterirdischen Zugang zu dieser. Neben der Wärmepumpe ist das Dach des Hauses mit einer 100 Quadratmeter grossen, fast unsichtbaren Photovoltaikanlage ausgestattet, die das Haus energieautonom macht. Ausserdem wurde im Garten ein Regenauffangbecken unter der Erde installiert.
Anstelle der von Bertrand Counson vorgeschlagenen Stahlbetonfassade bevorzugten die Bauherren für ihre Fassade eine feinere Färbung des Betons. Das Architekturbüro beauftragte die Firma Desax mit der Fertigstellung der Betonglasur. Der Beton selbst kommt aus dem Jura und hat bereits eine gelbe Färbung, die dem Haus im Dorf den Spitznamen «Champagnerhaus» einbrachte.
Für die Bauherrschaft wie für den Architekten war es wichtig, ein Schweizer Haus in der Schweiz mit Schweizer Produkten, Materialien und Geräten wie beispielsweise von V-Zug, Laufen und Bauwerk zu bauen.
Die junge Familie fühlt sich in ihrem neuen Zuhause bestens aufgehoben. Nachdem die Sonne aufgegangen ist, ist sie den ganzen Tag über präsent: morgens auf der Obstgartenseite, um 11 Uhr überquert sie die Spitze des Hauses, um schliesslich auf der Westseite wieder einzutreten.



Bertrand Counson | counson architecte |counson-architecte.ch
Bauleitung: Mélanie Verdonck
Massivbau | Flachdach | Fassade: Stahlbeton
Nettowohnfläche: 390 m² | Anzahl Zimmer: 5
Boden: Parkett | Wandbeläge: Verputz | Fenster: dreifach isoliert
Luft-Wärme- und Klimapumpe | Fussbodenheizung | Photovoltaikanlage

















Das lokale Studio DiDeA hat in Palermo eine Wohnung aus den 1970er-Jahren in ein modernes Apartment verwandelt, das italienische Eleganz verkörpert. Beige- und Brauntöne sowie Eichenholz und lokaler Billiemi-Marmor spielen dabei eine wichtige Rolle.

Obwohl die Badezimmer jeweils lediglich sechs Quadratmeter gross sind, gewinnen sie insbesondere durch grossflächige, massgefertigte Spiegel und dezente Farbnuancen an Grosszügigkeit und Leichtigkeit. Das Farbkonzept besteht aus Beige- und Brauntönen. Kontraste werden durch weisse und silbrige Elemente wie hier die Waschbecken von Rexa-Design und Edelstahl-Armaturen von CEA-Design erzielt. Accessoires aus massgefertigten Holz-Elementen runden das edle Erscheinungsbild ab. In beiden Badezimmern sind die Wände in Schlamm-Tönen gestrichen. Das gibt den Räumen mehr Tiefe und lässt sie wohnlicher wirken.
Doch in einem Punkt unterscheiden sich die Bäder wesentlich voneinander. Während sich das Gästebad neutral präsentiert, gibt sich das Hauptbad extravaganter: «Wie ein Laufsteg zieht sich der Marmor von der Ankleide bis zur Duschwand», erklärt Architektin Emanuela Di Gaetano. Beiden gemein ist das diffuse, homogene Licht, das ebenfalls zu einem angenehmen Ambiente beiträgt. «Die richtige Beleuchtung und die Auswahl von Materialien und Farben machen ein Badezimmer erst zu einem Wohlfühlbad», sagt Emanuela Di Gaetano.





Die Ansprüche ans Badezimmer sind hoch: Es soll praktisch, pflegeleicht und trotzdem ein Rückzugsort sein, an dem man sich wohlfühlt. Im Showroom von Sanitas Troesch gibt es Ausstattung, die jahrzehntelange Freude verspricht.

Obwohl in den vergangenen Jahrzehnten die Farbe Weiss die Waschtischkeramik klar dominierte, kommt nun langsam wieder Farbe ins Spiel. Anders aber als in den 1970er-Jahren, als Badezimmer oft im Einfarbenkonzept designt wurden, erleben derzeit Pastellfarben und matte Oberflächen von Lavabos und WCs eine Renaissance. Neben glänzendem Schwarz sind besonders von der Natur inspirierte Farben wie samtiges Blattgrün, das helle Blau eines Frühlingshimmels, das warme Grau eines Sandstrands oder das milchige Weiss von Kalk im Trend.
Naturverbunden geht es bei der Materialwahl der Unterbauten weiter. Bevorzugt werden dabei Holz oder matte Oberflächen in hellen Farben. «Das Badezimmer wirkt durch die hellen Farbtöne grösser», sagt Schmidlin. Aber nicht nur: Für ein zeitlos weisses Badezimmer spricht laut der Expertin, dass bei den Farben und Materialien von Teppich und Tüchern, aber auch sonstigen Accessoires regelmässig abgewechselt werden kann. Schmidlin sagt dazu: «Ein Badezimmer steht heute deutlich mehr für Lifestyle und Leben als noch vor einigen Jahren.»
Neben zeitlos wirkenden Waschtischfronten ist für Hausbesitzer neben Hygiene und Pflegeleichtigkeit die warme und weiche Haptik der Badezimmermöbel ein Muss. «Der Stauraum unterhalb des Lavabos ist bei der Badezimmerausstattung eines der grössten Themen», erklärt Schmidlin. Für diesen Effekt sorgen auch die immer öfter mit abgerundeten Ecken und Kanten konzipierten Wasch- und Schminktische. Gesamthaft verleihen die weichen Formen und sanften Farben der Badezimmerausstattung dem Raum ein junges, frisches, modernes und offenes Gesicht.
Für Luft und Licht in der persönlichen Wellnessoase empfiehlt Schmidlin schwebende Möbelelemente. Spiegelschränke werden, um dem Badezimmerbesucher nicht einzuengen, meist in die Wand eingelassen. Mit einer solchen Lösung wird die Fläche am stillen Örtchen nicht unnötig verbaut und sorgt beim Aufsuchenden des Badezimmers schon beim Eintreten für Entspannung. Zusätzlich werden Spiegel mit Leuchtelementen umrandet. «Der Spiegel wirkt damit wie ein Bild an der Wand und fördert das wohnliche Ambiente im Bad», so Schmidlin. Damit das innere Chi nicht aus den Fugen gerät, weil beim Händewaschen Wasserflecken und Kalk auf der Armatur ins Auge fallen, setzen Designer auf matte Oberflächen. Für ein Lächeln sorgen auch Wasserhähne mit haptisch wahrnehmbarer Oberflächenstruktur, die in Roségold und Bronze um die Wette strahlen.
Klar ist: Es sind schlichte Designs, leichte Farben und kleine, aber sehr feine Hingucker, die langfristige Freude und wohlige Ruhe im persönlichen Wellnessbereich ausmachen.










Eine gut geplante Einliegerwohnung kann Mietzinseinnahmen generieren und damit zur rascheren Amortisation der Hypothek sowie zu höherem Einkommen im Pensionsalter beitragen. Um dieses Ziel zu erreichen, gilt es einige bauliche, finanzielle und rechtliche Aspekte zu bedenken.

Zentral ist die Wahl des Bauunternehmens, das das Projekt ausführen wird. Idealerweise hat es gute Referenzen und keine Einträge im Betreibungsregister am Firmenstandort. Das A und O einer erfolgreichen Zusammenarbeit ist der schriftliche Werkvertrag. In diesem müssen die auszuführenden Bau- und Ausbauarbeiten sowie die zu verwendenden Materialien festgelegt und ein Fixpreis oder zumindest ein Kostendach vereinbart werden.
Bei den Zahlungsmodalitäten sollten nur kleinere Vorauszahlungen vereinbart werden. Die Schlusszahlung von zehn Prozent des Gesamtbetrags soll erst nach Abnahme des Baus und nach der Behebung allfälliger Mängel erfolgen. Weiter ist bei der Vertragserstellung den Mängelrechten grosses Gewicht beizumessen. Diesbezüglich ist die Vereinbarung der SIA-Norm 118 vorteilhaft. Sie garantiert der Bauherrschaft längere Rügefristen als das Obligationenrecht und verpflichtet den Unternehmer, im Streitfall zu beweisen, dass kein Mangel vorliegt.
Beim Erstellen einer Einliegerwohnung sind auch ökonomische Aspekte zu berücksichtigen. Der Bau einer Einliegerwohnung ist mit zusätzlichen Investitionskosten verbunden. Diese werden in der Regel durch eine höhere Hypothek abgedeckt, wofür die Banken von der Bauherrschaft mehr Eigenkapital verlangen. Zu den finanziellen Fragen gehört auch die Vermietbarkeit. Vor dem Bau sollte die Nachfrage nach kleinen Wohnungen am gegebenen Standort überprüft werden. Sind nur wenige Objekte im Internet ausgeschrieben, beträgt die durchschnittliche Insertionsdauer nur wenige Tage oder Wochen, ist das ein Indiz für eine hohe Nachfrage und damit für eine relativ sichere Quelle von Mietzinseinnahmen. Mit diesen kann die Hypothek sukzessive amortisiert werden. Im Pensionsalter besteht die Möglichkeit, in die Einliegerwohnung einzuziehen und das Haus zu vermieten. Diese Variante verspricht ein noch höheres Einkommen.
Von Bedeutung ist ein dem Baubeginn vorausgehendes Gespräch mit einem Versicherungsberater. Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung deckt Personenschäden von Dritten und durch die Bautätigkeit verursachte Schäden an Nachbargebäuden. Eine Bauwesenversicherung übernimmt die Kosten möglicher Schäden am eigenen Gebäude. Die Bauzeitversicherung schützt die eigene Baute gegen Feuer- und Elementarschäden. Sie ist in den meisten Kantonen obligatorisch. Nach der Erstellung der Einliegerwohnung ist der Versicherungswert der Gesamtliegenschaft angemessen zu erhöhen.
Die Existenz einer Einliegerwohnung hat steuerliche Auswirkungen. Erzielte Netto-Mietzinseinnahmen müssen als Einkommen versteuert werden. Dafür wird der Eigenmietwert der Liegenschaft anteilsmässig reduziert. Wird eine Wohnung zu günstig vermietet (also zum sogenannten Vorzugsmietzins), kann das Steueramt trotzdem den vollen Marktmietzins besteuern. Schlimmstenfalls könnten sogar noch Schenkungssteuern beim Mieter erhoben werden. Es lohnt sich also in jedem Fall, die Wohneinheit marktgerecht zu vermieten.
Die Unterhaltskosten sowie die Hypothekarzinsen können jährlich als Abzug berücksichtigt werden. Die Investitionskosten kommen nach einem Verkauf der Liegenschaft bei der Grundstückgewinnsteuer zum Tragen. Dies aber nur für Beträge, für die noch Rechnungen vorhanden sind. Aus diesem Grund ist es essenziell, alle Belege bis nach der Veräusserung der Immobilie sicher aufzubewahren, besonders auch jene, die älter als zehn Jahre sind. Selbst erbrachte Leistungen, werden steuerlich nicht berücksichtigt. Aktuell diskutiert die Politik, die Besteuerung der Eigenmietwerte sowie die Abzüge für die Hypothekarzinsen und den Liegenschaftsunterhalt abzuschaffen. Bei der Steuerplanung sollte diese mögliche zukünftige Rechtslage berücksichtigt werden.
Das heutige Mietrecht ist ein komplexes Regelwerk. Es ist ratsam, für die Vermietung eine Fachperson beizuziehen. Bereits die Wahl des richtigen Mieters ist sehr wichtig. In der Praxis hat sich die schriftliche Bewerbung der Mieter bewährt. Entsprechende Formulare können im Internet bezogen werden. Der zukünftige Mieter sollte sehr gute Referenzen vom Vormieter, keine Einträge im Betreibungsregister und einen Lohn haben, der mindestens das Dreifache des monatlichen Mietzinses beträgt.
Es ist vorteilhaft, Mietverträge schriftlich zu vereinbaren. Mündliche Verträge sind zwar rechtsgültig, in der Praxis bieten sie jedoch unnötiges Potenzial für Meinungsverschiedenheiten. Denn im Nachhinein lässt sich schwer beweisen, was genau vereinbart wurde. Gemäss Rechtsprechung sind nur Nebenkosten vom Mieter geschuldet, die im Mietvertrag einzeln aufgezählt sind. Werden beispielsweise die Schneeräumungskosten im Mietvertrag weder erwähnt noch angekreuzt, muss die Mieterschaft sie nicht bezahlen. Dies gilt selbst dann, wenn die Nebenkosten pauschal in Rechnung gestellt werden oder die Nebenkosten im vereinbarten Mietzins bereits inbegriffen sind.
Finanzielle Sicherheit für den Fall ausbleibender Mietzinszahlungen oder durch die Mieterschaft entstandene Mängel bietet die Mietzinskaution. Sie darf die Höhe des dreifachen monatlichen Mietzinses betragen und muss auf ein separates Mietzinskautionskonto einbezahlt werden, welches auf den Namen der Mieterin oder des Mieters eröffnet wird. Die Praxis zeigt, dass ein gewisses Mass an gesundem Misstrauen bei der Vermietung einer Einliegerwohnung von Nutzen ist. Deshalb empfiehlt es sich, die Wohnungsschlüssel erst nach Eingang der Mietzinskaution und des ersten Mietzinses zu übergeben. Vorsicht ist bei Vorzugsmietzinsen geboten, die unter dem Marktwert liegen. Für alle Fälle sollte im Mietvertrag ein Mietzinsvorbehalt in genügender Höhe vereinbart werden.
Neben Beton gehört Kalksandstein in der Schweiz zu den traditionellen Baustoffen. Mauerwerk erfährt laut Bauexperte Thomas Schmidt aus unterschiedlichen Gründen gerade ein designtechnisches Comeback.

Häuser aus Kalksandstein erhalten hinsichtlich Bauökologie und Raumklima ein gutes Zeugnis. Wie äussern sich diese Vorteile im Lebensalltag der Hausbesitzer?
Ein Betonhaus ist hermetisch abgeriegelt. Kochdampf kann bei Beton nicht entweichen und schlägt sich an den Wänden nieder, was mit der Zeit auch sichtbare Tropfspuren hinterlassen kann. Mauerwerk dagegen ist atmungsaktiv und wirkt wie eine Klimaanlage. Im Sommer schützt der Kalksandstein gegen Hitze, und im Winter dienen die Wände als Wärmespeicher. Die Wände aus Kalksandstein entziehen nämlich der Raumluft überschüssige Wärme und speichern diese. Dadurch wird die Höchsttemperatur im Innenraum reduziert. Gerade in den heissen Sommermonaten ist so für ein angenehmes Wohnklima gesorgt. Auch im Winter hat das hohe Wärmespeichervermögen von Kalksandstein seine Vorteile. Ob durch die Heizung oder die Beleuchtung, Kalksandstein nimmt jedes Übermass an Wärme aus der Luft auf und gibt es wieder ab, sobald die Raumtemperatur – beispielsweise während der Nacht – sinkt. Damit lassen sich die Heizzeiten tagsüber wesentlich verkürzen.
Sichtbeton gilt als ästhetisch. Welche Vorzüge hat Kalksandstein?
Kalksandstein war gerade in den 1980er- und 1990er-Jahren als Sichtmauerwerk äusserst populär. Man sagt, dass sich Design-Zyklen rund alle 20 Jahre wiederholen. Geht man nach diesem Grundsatz, kommt dieses Comeback nun zwar etwas verspätet, aber wir erleben tatsächlich gerade, dass wieder mehr Kalksandstein verbaut wird. Besonders die Sicht-Doppelschale, wo unterschiedliche Steingrössen verbaut werden und so der Fassadenoberfläche eine Struktur geben, scheinen derzeit auf grossen Anklang zu stossen. Neben dem Sichtmauerwerk kann die Oberfläche aber auch bearbeitet werden: Ob gestrichen, geschlämmt oder verputzt, mit Kalksandstein ist vieles möglich. Weiter erfüllt Kalksandstein in Kombination mit Holz, Glas, Stahl und Beton auch ästhetische Ansprüche.
Nach so viel Lob nun zur Kehrseite von Kalksandstein. Wo soll beim Hausbau auf diesen Werkstoff verzichtet werden?
Bei erdberührenden Wänden wie beispielsweise Kelleraussenwänden ergibt sich zusätzlich eine horizontale Belastung durch die Erdanschüttung oder den Druck des Grundwassers. Beton nimmt die resultierende Biegebeanspruchung einfacher auf. Kalksandstein kann diese Herausforderung ebenfalls lösen, müsste dafür aber zusätzlich bewehrt und verschalt werden. Bei leicht höheren Baukosten können Kelleraussenwände aus Kalksandstein mit dem entsprechenden Schutz gegen eindringendes Wasser schlank ausgeführt werden, beispielsweise mit Wanddicken über 24 Zentimeter. Dank der hervorragenden Statikwerte werden Kalksandsteine im Keller bevorzugt für die Innenwände eingesetzt.
Wie sieht das Preis-Leistungs-Verhältnis von Mauerwerkhäusern verglichen mit Bauten aus anderen Materialien aus?
Die Frage ist schwierig zu beantworten, da der Preis vom verbauten Mauerwerk abhängig ist. Ein Doppelschalenmauerwerk ist logischerweise teurer als ein einfaches Mauerwerk. Wenn es aber um den Vergleich von Beton, Backstein und Kalksandstein geht, kann man bei gleichen Investitionen einen Mehrwert hinsichtlich der Qualität des Wohnraum- und Wohlfühlklimas feststellen. Mauerwerk selber hält über 100 Jahre und erfordert per se keinen Unterhalt.
Mehr Informationen zu Kalksandstein als Baustoff auf kalksandstein.ch

Weil die Bauherren maritime Atmosphäre auch zu Hause im hohen Norden erleben wollen, strebten sie bei ihrem Neubau viel Tageslicht im Hausinneren und aus jedem Raum eine Verbindung nach draussen an.

Sonnige Offenheit bei Regen an mehr als 150 Tagen im Jahr und einer Durchschnittstemperatur von 10,1 Grad Celsius: Die Vorgabe der Bauherrschaft des kubischen Flachdachhauses an den Architekten orientiert sich am Lebensstil der Côte d’Azur – ihrer bevorzugten Feriendestination – und hat es in sich. Aus allen Räumen sollte deshalb eine direkte Verbindung ins Freie geschaffen werden. Diese Massgabe galt im Übrigen auch für die innenliegenden Räume wie beispielsweise das Treppenhaus. Architekt Georg von Houwald löste diese Herausforderung zusammen mit der Fensterfirma Velux mit einem weitläufigen, lichtdurchfluteten Flachdachbau. «Meine Vision war, bei jeder Tätigkeit in unserem neuen Zuhause entweder Pflanzen, Wasser oder den Himmel sehen zu können», sagt die Bauherrin. «Offenheit entspricht unserer Vorstellung von Familienleben», ergänzt der Bauherr. Dieser Familienkultur entsprach Architekt von Houwald, indem er das Erdgeschoss als Loft konzipierte: Auf fast 100 Quadratmetern Fläche erstrecken sich die Küche, ein grosszügiger Essbereich und ein mit einem Kamin heimelig gestalteter Wohnbereich. Der von innen nach aussen durchgehend verlegte Feinsteinboden versprüht Mittelmeeratmosphäre. Die Beigetöne der Sitzmöbel und des Teppichs wie auch das warme Nussholz in der Ess- und Küchenecke nehmen dem weissen Raum seine Strenge. Für das weitläufige Gefühl von Raum über die Terrassenanlage und den Garten hinweg sorgen die rahmenlos verbauten, grossflächigen Fenster. Die lichtdurchflutete Weite zieht sich als grundlegendes Prinzip durch den 9-Zimmer-Neubau.
Architekt von Houwald setzte bei der Konzeptionierung mehrheitlich auf Glas statt Wände. Dies wird besonders dann deutlich, wenn man vom Garten zum Haus blickt. Optisch unterbrechen lediglich die Türrahmen die luftige Glasfassade des Erdgeschosses. Vom Flur aus gelangt man entweder zur Tiefgarage oder in die obere Etage, wo sich die Schlafräume der vierköpfigen Familie befinden.
Der gewünschte Kontakt mit draussen wird durch zwei zentral platzierte quadratische Flachdachfenster in der Decke des Daches hergestellt. Die Deckenöffnungen durchfluten das Treppenhaus aus hellem Holz mit viel Tageslicht. In den Sommermonaten tragen die Fenster zudem zu einem angenehmen Raumklima im Inneren des Hauses bei. So können die Flachdachfenster nach einem heissen Sommertag mittels Funksteuerung geöffnet werden. Der sogenannte Kamineffekt setzt bei gleichzeitig geöffneten Fenstern im Erdgeschoss sogleich ein. Die warme, verbrauchte Luft entweicht über die Dachfenster, während kühle und frische Luft vom Garten ins Erdgeschoss strömen kann. «So lässt sich das Haus viel schneller abkühlen als durch unsere Lüftungsanlage», sagt die Bauherrin. Damit durch die Dachfenster tagsüber nicht zu viel Hitze in die Innenräume gelangt, sind genau passende, solarbetriebene Markisetten aus Stoff angebracht. Trotz Hitzeschutz ist das Treppenhaus auch dann mit ausreichend Tageslicht versorgt.
Das Obergeschoss des kubischen Hauses ist ebenfalls luftig und sonnig, aber deutlich privater als das Erdgeschoss konzipiert. Für die Privatsphäre zwischen den Schlafzimmern und dem Gästeraum setzte der Architekt auf ein geschlossenes Raumkonzept. Im Gegenzug erzeugen raumhohe Türen und bodentiefe Fenster die geforderte Offenheit. Eine breite Terrasse im Obergeschoss ermöglicht von jedem Zimmer aus den Gang ins Freie.
Vor dem Elternbadezimmerfenster erstreckt sich über die Länge der Badewanne eine kleine rechteckige Wasserfläche. Durch diesen kleinen Teich wird die Zeit in der Badewanne zum genussvollen Kurzurlaub für die Hausbesitzer. Neben der grossen Fensterfront verfügt auch das Badezimmer über natürliches Licht von oben. Nach dem Raum-im-Raum-Prinzip wurde der Badezimmerbereich in unterschiedliche, jeweils zueinander offene Ecken unterteilt. Neben der Wanne vor dem Fenster verfügt der private Wellnessbereich über eine kleine Sauna und eine Walk-in-Dusche. Die von den Bauherren gemachte Vorgabe «Naturnähe» setzt der Architekt mit der Travertin-Verkleidung, einem edlen Sedimentgestein, und einem Flachdachfenster direkt über der Regendusche um. Durch das elektrisch betriebene Dachfenster kann auch hier die warme und feuchte Luft schnell aus dem Bad abziehen.
Die wohl grösste Herausforderung, dem transparenten und offenen Wohngefühl nachzukommen, boten die Hausfassade und die Treppenverbindung zur Tiefgarage des Hauses. Die Vorderfassade des grosszügigen Hauses hält sich wegen der direkt davor liegenden Strasse mit wenigen Fenstern sichtbedeckt. Durch den loftartigen Charakter des Erdgeschosses fliesst viel Licht vom Garten über die Treppe zur Tiefgarage hinab. Eine grosse Glasscheibe trennt dort die Oldtimer-Parkplätze vom Wohnbereich des Hauses.











Entweder man liebt ihn oder man kann ihn nicht ausstehen – Sichtbeton polarisiert. Architekt Reto Häfele erklärt, was Sie über den Baustoff wissen sollten – von den Materialeigenschaften über die Gestaltungsmöglichkeiten bis zu Pflege und Kosten.

Welche Eigenschaften hat Beton?
Beton ist wasser- und frostbeständig und erhärtet zu «Zementstein». Dieser ist sehr formstabil und druckfest. Mit der Bewehrung aus Stahl erhält Beton die Spanneigenschaft, wobei die Bewehrung die Zugkräfte übernimmt. Diese wesentlichen Eigenschaften machen Stahlbeton perfekt für Decken, Wände, Stützen, die statische Funktionen übernehmen müssen.
Was spricht für eine Sichtbeton-Fassade für ein Einfamilienhaus?
Dank ihrer Härte und den genannten Eigenschaften ist eine Sichtbeton-Fassade äusserst langlebig. Während eine Fassade aus Beton diverse Funktionen übernimmt, brauchen andere Fassadenaufbauten hinsichtlich Statik, Wetterhaut und erdberührten Bereichen mehrere Schichten beim Aufbau. Mit den heute möglichen Veredelungen und Schutzbeschichtungen bleibt Beton lange so bestehen wie am ersten Tag. Vor allem dort, wo mechanische Einflüsse auf eine Fassade wirken, ist es ein beständiges Material.
Wie lange dauert der Bau eines Einfamilienhauses in Beton-Bauweise im Vergleich zu anderen Bauweisen?
Für die Erstellung eines Massivbaus mit Sichtbeton sollte man in der Regel doppelt so viel Zeit kalkulieren. Da man sich aber die Gipser-Arbeiten schenken kann, gewinnt man wiederum Zeit; denn die Wand oder Decke ist ja bereits nach dem Betonieren fertig.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es bei einer Sichtbeton-Fassade, und wo sind ihnen Grenzen gesetzt?
Es ist wie beim Kuchenbacken: Man bereitet eine Masse nach Rezept zu und giesst sie in eine vorbereitete Form. Nach dem sinngemässen Backen (beim Beton Erhärten) erhält man die gewünschte Form und Oberfläche. Die Form nennt man beim Betonieren Schalung. Diese wird geölt, damit der Beton wie beim Kuchenteig nicht kleben bleibt. Benutzt man als Schalung zum Beispiel rohe Holzbretter, erhält der Beton einen Abdruck dieser Oberflächenstruktur. Die Gestaltungsmöglichkeit der Oberfläche kann von sehr glatten bis zu groben Strukturen oder eigenen Kreationen fast grenzenlos sein. Es gibt Mindestanforderungen an die Stärke, die Statik usw. – diese gibt es aber auch bei allen anderen Materialien, wobei der Beton höheren Anforderungen Rechnung trägt.
Was sind die Herausforderungen des Werkstoffs für Planung und Umsetzung?
Die Planung mit Ortbeton ist aufwendig und setzt meist viel Erfahrung voraus, sei es bei der Auswahl der Schalung oder bei der Bindung von zwei Schalen zu einer Form. Ähnliches gilt bei Vorfabrikationen, wobei hier eine höhere Anforderung an die Planung besteht. Anpassungen an der Form vor Ort sind nicht mehr möglich. Bei der Umsetzung kommen Witterungseinflüsse dazu. Es sollte im Idealfall nicht zu kalt und nicht zu warm sein. Für jede Situation gibt es aber mögliche Hilfsmassnahmen.
Welche Irrtümer müssen Sie bei Bauherren häufig aufklären?
Bauen mit Beton ist eine «gerissene» Bauweise, sagt man. Haarrisse können durch das Schwinden entstehen, beeinträchtigen aber meist die Eigenschaften von Beton nicht. Seine Herstellung ist ein Handwerk. Deswegen ist das Resultat abhängig von der Person, welche die Schale produziert. Witterungseinflüsse beim Ort-Beton können minimale Farbunterschiede ergeben.
Und was sollten Bauherren unbedingt wissen, bevor sie sich auf Beton einlassen?
Wie soll der Kuchen ausschauen? Je präziser Sie Ihre Wünsche beschreiben, desto besser wird das Resultat sein. Lassen Sie sich unbedingt genügend Zeit für die Planung, denn jede Steckdose, Leuchte, Einlage usw. ist vorab zu planen. Die Umsetzung von Sichtbeton vor Ort soll nie unter dem Druck des Bezugstermins stehen. Bilder aufzuhängen ist ein bisschen komplizierter, dafür aber eine langlebige Angelegenheit.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten bietet Sichtbeton im Hausinneren? Ist das Streichen von Wänden überhaupt möglich?
Eine Sichtbeton-Wand zu streichen ist meist die letzte Option, um ein allenfalls nicht geratenes Bauteil zu retten. Natürlich kann man die Sichtbeton-Wand auch streichen, wenn man zwar die Eigenschaften des Betons mit seiner Struktur mag, aber nicht die Farbe des Betons. Wenn einem der Beton per se zu grau dünkt, kann bereits die Mischung eingefärbt werden. Tatsächlich ist Sichtbeton aber nicht grau. Erst in Kombination mit angrenzenden Materialien kommt Beton zur Geltung und wird zum Leben erweckt. Klar wirkt er in einer Tiefgarage kalt. Doch setzt man den Baustoff in einem Raum mit Holzelementen und Cheminée ein, wirkt er durch die Wärme von Holz und Feuer ebenfalls behaglich. Viel trägt auch die Oberflächenstruktur bei. Wo in der Tiefgarage glatte Schalungen zum Einsatz kommen, wird bei Innenräumen eher eine gröbere Oberfläche wie eine Holzstruktur gewählt.
Wie verhält es sich mit der Raumakustik in einem Haus mit Sichtbeton?
Es braucht nicht unbedingt eine Akustikdecke. Es ist aber richtig, dass die Akustik bei Sichtbetonbauten durch die harte Oberfläche, verglichen mit weicheren Materialen, speziell thematisiert werden muss. Positiv auf die Akustik wirken bereits Vorhänge und die sonstige Einrichtung. Zusätzliche Massnahmen können gezielt eingesetzt werden, wenn mit der Einrichtung die gewünschte Raumakustik nicht erreicht wird.
Muss Sichtbeton gereinigt werden?
Grundsätzlich ist eine Reinigung nicht nötig, denn der Verwitterungsprozess und die Patina (Alterung) gehören zum Sichtbeton. In jedem Fall sollten Reinigungsarbeiten vom Spezialisten durchgeführt werden. Allfällige Schutzbeschichtungen wie Hydrophobierungen (das Schliessen der Betonporen) oder ein Graffiti-Schutz sind in regelmässigen Abständen zu erneuern.
Wie teuer ist Bauen mit Beton im Vergleich zu anderen Massivbauweisen?
Beton als tragendes, sichtbares Element ist im Vergleich zu verputztem und gestrichenem Backstein pro Quadratmeter rund 50 bis 75 Prozent teurer. Sichtbeton ist in der Regel 15 bis 30 Prozent teurer als Normalbeton. Dabei variiert der Preis je nach Schalung und gewünschten Zusätzen. Sichtbeton bietet sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten und Freiheiten, weshalb sich der Aufpreis lohnt. Es ist Sache des Architekten, ein dementsprechend ausgeklügeltes System und den Entwurf dazu zu entwickeln. Bei jedem Aufbau mit Beton sind die Ingenieure und die Bauphysiker wichtige Partner.
Unter welchen Umständen würden Sie Bauherren von dieser Bauweise abraten?
Sichtbeton wird meist von Kunden explizit gewünscht oder nicht gewünscht. Abraten würde ich dann, wenn das Budget zu «sportlich» ist und der Bauherr trotz vielen Bedenken Beton möchte. Ein Sichtbetonhaus soll ja kein Experiment sein. Es braucht schon im Voraus eine positive Einstellung zum Baustoff.
Gibt es sonst noch etwas, das Bauherren beim Planen und Bauen mit Beton bzw. Sichtbeton unbedingt wissen sollten?
Sichtbeton ist kein Industrieprodukt, sondern ein sichtbares Handwerk, ob vor Ort oder in Vorfabrikation hergestellt.
Weshalb mögen Sie persönlich Sichtbeton?
Ich mag die Ehrlichkeit des Materials. Grobe Oberflächen mit einzigartigen, zum Teil nicht gewollten Strukturen erzeugen ein Unikat, das in seiner reinen Form ein einheitliches, edles Bild ergibt. Es ist keine sterile, hochglanzpolierte Oberfläche, welche ich persönlich als kälter empfinde. Jedes einzelne Bauteil hat seine eigene Geschichte.


Hausherrin Sylvia Plate schwärmt: «Es ist alles wunderbar gelungen, und wir fühlen uns in unserem einzigartigen, sehr komfortablen Haus rundum wohl und sehr sicher. Die ganze Technik ist von überall aus einfach zu bedienen. Mein Hauptarbeitsfeld ist der grosse Garten – beim Gärtnern kann ich wunderbar die Seele baumeln lassen.» Weil die Pflege eines grossen Gartenschwimmteichs arbeitsintensiv gewesen wäre, entschieden sich die Bauherren für zwei quadratische Poolbecken zwischen Terrasse und Garten. Der moderne, helle und luftige Bungalow mit seinem grosszügigen, offenen Wohn-Ess-Koch-Bereich profitiert von den ringsum bodentiefen Fenstern, die reichlich Tageslicht hereinlassen. Zu den naturhellen Kiefernholzwänden wurden weiss verputzte Ständerwände und sandfarbene Bodenfliesen kombiniert. Das Ganze wird gekrönt von einem hohen, offenen Sichtdachstuhl mit leichter Neigung. Zur Helligkeit und Weitläufigkeit ruft das sinnliche Holz der Wände und Decke ein angenehmes Mass an Geborgenheit hervor und bewirkt gleichzeitig ein wohltuendes Raumklima.
Auch aussen ist der barrierefreie, winkelförmige Bungalow glatt, hell und schlicht. Sein dunkelbraunes Tonziegeldach verleiht bodenständige Schwere, und die Holzfensterrahmen im selben warmen Braun gliedern die moderne Fassade harmonisch kontrastierend zum hellen Kiefernholz. Damit das Holz hell bleibt, wurde es innen mit UV-Schutz behandelt und aussen zusätzlich mit Vergrauungsschutz gestrichen. Der Aussenanstrich enthält sogar wenige weisse Pigmente, um den Kiefernton minimal aufzuhellen. Der Winkel des Bungalows öffnet sich nach Südwesten und bildet den Rahmen für eine von der Sonne verwöhnten Terrasse.

Konstruktion: Einschalige massive Blockbohlenbauweise aus Kiefernholz | Satteldach | Wände: Massives Polarkiefernholz Raumangebot: Nettogeschossfläche 156,75 m² | 6 Zimmer Ausbau: Boden: Fliesen | Wände: Holz und Putz | Decken: Sichtdachstuhl | Fenster: Holz Technik: Pelletheizung
Sunnsite 2, 3256 Seewil und Hinterhasli 1357, 9427 Wolfhalden | Tel. 031 872 10 22 und 071 891 20 15
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Durch die Garage oder den Haupteingang gelangt man ins Hausinnere. Vom Eingangsbereich, der ein Gäste-WC und die Garderobe erschliesst, führen wenige Treppenstufen zur nächsten Ebene. Der halbgeschossige Höhenunterschied vom Entrée zum Wohnbereich wurde hier aufgrund der Bauvorschriften auf drei Tritte reduziert. Zugunsten der schönen Aussicht tauschten die Planer die Reihenfolge von Vorratsraum und Küche aus. So können die Bewohner dank dem ebenfalls dazugeplanten Eckfenster die Aussicht auf den See schon beim Kochen geniessen. Damit die Bewohner die Möglichkeit haben, auch draussen zu jeder Tageszeit vom Weitblick zu profitieren, wurde sowohl auf der Südseite als auch auf der Ostseite des Hauses ein überdachter Sitzplatz errichtet. Letzterer erhält durch den Balkon im Obergeschoss Schutz vor Sonne und Regen. Den Balkon planten die Architekten auf Wunsch der Bauherrschaft zusätzlich ein. Dieser ist vom Elternzimmer aus zugänglich. Eine weitere Änderung, die von der Basisidee abweicht, stellt das Familienbad im Obergeschoss dar: Das elegante Badezimmer mit Dusche, WC und Doppelwaschtisch erhielt eine freistehende Badewanne und ein Eckfenster, denn hier lässt es sich wiederum mit Blick auf den See noch besser entspannen. Ausserdem wird so der Raum lichtdurchflutet und damit ein Ort zum Verweilen. Badezimmer und Elternbereich sind mit wenigen Treppenstufen von den beiden Kinderzimmern und dem Arbeitszimmer getrennt. Das Untergeschoss mit Disponibelraum rundet das Raumkonzept ab.
Die Kobelt AG legt grossen Wert auf dauerhafte, unterhaltsarme und natürliche Baumaterialien und arbeitet mit ortsansässigen Handwerkern zusammen. Bauherren haben auch die Möglichkeit, einzelne Arbeiten selbst auszuführen. Dieses vorgestellte Haus ist auch im Minergie-Standard erhältlich, wobei wichtige Bauteile wie Aussenwand und Fenster die Kriterien bereits erfüllen.


Konstruktion: Massivbauweise in Beton und Mauerwerk | Flachdach | Wände: EG/OG Backsteinmauerwerk mit 18 cm spezieller Aussendämmung (bereits Minergie-Standard) | Fassade: Verputz eingefärbt mit Schutzanstrich Raumangebot: Nettowohnfläche 178 m² | 5,5 Zimmer Ausbau: Boden: Platten und Parkett | Wände: Abrieb bzw. Platten in den Nasszellen | Fenster: Kunststoff/Alu, Dreifach-Verglasung (bereits Minergie-Standard) Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Bodenheizung
Staatsstrasse 7, 9437 Marbach | Pilgerstrasse 1, 5405 Baden-Dättwil | Solothurnstrasse 136, 2504 Biel | Tel. 071 775 85 85 |
info@kobelthaus.ch | kobelthaus.ch







Entstanden ist ein kleines, aber feines Haus, in dem sich seine Bewohner wohl fühlen und das zum Familienleben passt. Es präsentiert sich kompakt mit charmantem Satteldach. Die eingeschossigen Anbauten werden durch den überdachten Eingangsbereich miteinander verbunden. Sie dienen als Gartenhaus und Kellerersatz, weil der Holzfertigbau auf Bodenplatten fundiert. Mit dem durchdachten Raumkonzept auf zwei Etagen wird das Maximum an Wohnraum genutzt. Das Entrée mit Gäste-WC, Technikraum und Zugang zur Garage wird durch eine Tür vom Wohnbereich getrennt. Auf fast quadratischem Grundriss entfaltet der offen gestaltete Raum mit Küche, Wohn- und Essbereich seine Wirkung, wobei der Garten mit Wiese und Sitzplatz nach draussen lockt. Im Obergeschoss sind die Privaträume angesiedelt: Der Elternbereich mit Ankleide und Badezimmer, das Kinderzimmer mit separatem Duschbad sowie ein weiteres Zimmer, das als Homeoffice genutzt wird.
Abgesehen von den eigenen Wünschen und Bedürfnissen entwickelte sich die Planung durch Inspiration aus dem Musterhaus und Ideen von der Architektin. Der Besuch im Ausstattungszentrum am Schwörer-Firmensitz hat die Bauherrschaft auf weitere Ideen gebracht, die sie in ihrem Haus unbedingt umsetzen wollte: zum Beispiel die Badmöbel und die Duschwand in Holzoptik. Überzeugt hat die Bauherrschaft auch die Umsetzung von Sonderwünschen: zum Beispiel die grossformatigen Fliesen in Holz-Vintage-Optik.


Konstruktion: Holztafelbauweise | Satteldach | Fassade: Putz Raumangebot: Nettowohnfläche 142,11 m² | 4,5 Zimmer Ausbau: Boden: Platten im EG, Laminat im OG | Wände: Vliestapete | Fenster: Kunststoff | Türen: Edelholzfurnier Technik: Heizungswärmepumpe mit Fussbodenheizung | kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung | Gebäudeautomation
Hans-Schwörer-Strasse 8, 72531 Hohenstein-Oberstetten, Deutschland | Schwörer-Musterhaus, Home Expo, Bernstrasse Ost 46, 5034 Suhr | Tel. 062 842 85 40info@schwoerer.ch | schwoerer.ch





