Vierbeiner willkommen

Für sich und ihre beiden Hunde haben Daphne und Roman Gmünder im Aargau ihr ganz persönliches Traumhaus gebaut.

Freudiges Hundebellen kündigt die Ankunft der Bauherrschaft an, welche von den frei laufenden Haustieren im sonnenbeschienenen Garten empfangen wird. Das mit dem Aussenraum verbundene Hundezimmer ist denn auch ein zentrales Element des Hauses. Ganze 16 Quadratmeter zählt es und lässt den Vierbeinern viel Freiheit. Auch die ländliche Umgebung ist hundefreundlich. Östlich und nördlich unverbaubares Kulturland, westlich ein Nachbarspaar. «Wir suchten lange ein bestehendes Haus zum Kauf», erzählt der Bauherr Roman Gmünder, «bis wir an dem Punkt ankamen, an dem wir uns auch einen Eigenbau vorstellen konnten. Meine Frau Daphne hat darauf sämtliche umliegenden Gemeinden antelefoniert und im Grundbuchamt nachgeschaut.» So fand die Bauherrschaft im aargauischen Ittenthal zu ihrer Parzelle mit Aussicht ins Tal.

«Es ist eine nicht ganz unproblematische Parzelle in Hanglage an der oberen Baugrenze des Dorfes», umschreibt der Architekt Bernhard Käser von Idealbau Architektur AG die Ausgangssituation. Die anspruchsvolle Terraingestaltung sowie die Voraussetzungen des Gebäudeaufbaus erforderten eine unkonventionelle Lösung: wohnen und essen im Obergeschoss, Schlafräume im Erdgeschoss – das Ganze auf Wunsch der Bauherrschaft loftartig und mit viel Sichtbeton. «Die Crux war eine Erschliessung von oben her, wir mussten die Garage in den Hauseingangsbereich integrieren», so Käser weiter. Das Grundkonzept hatte die im Finanzbereich tätige Bauherrin als Excel-Profi in ebendieser Software gezeichnet. «Diese Basis haben wir zur Projektrealisierung vorgelegt. Wir wollten eine Fensterfront für viel Lichteinfall und grosse, dafür wenige Zimmer. Diese passten wir unseren Wünschen an: Kochen, Nasszone und Ausrichtung auf die Hunde», sagt der Bauherr zum Konzept.

Schlafzimmer mit Ankleideraum

«Auf eine Unterkellerung mussten wir verzichten, dies hätte eine komplette Hangsicherung mit Anker vorausgesetzt und die Kosten in die Höhe getrieben», so der Architekt. Nun finden sich ein integrierter Keller, das Hundereich und der Technikraum im Untergeschoss unter der Garage. Der Bauherr über den Raum: «Wir liessen ihn mit hellen Platten auslegen. So ist alles ausgekleidet, man findet einen sauber aufgeräumten Ort vor.» Daneben ist ein offenes Studio – das als Arbeitszimmer fungiert, aber auch als Gästezimmer seinen Dienst erweisen könnte – sowie das Hauptschlafzimmer mit Ankleideraum und einem 16 Quadratmeter grossen Bad mit Sichtbetondecken. In dessen Planung fand sich gemäss dem Wunsch von Daphne Gmünder eine alleinstehende Badewanne sowie eine bodenebene Dusche. Ausgeführt wurde die Wanne schlussendlich mit einem markanten, podestartigen Aufgang mit Tritt vor der Badewanne. Die Ankleide mit Vorplatz liegt zwischen Arbeitszimmer und grossem Schlafzimmer und man begeht sie durch eine Glasschiebetüre. Sie führt auch ins Masterbad. «Der gewählte Beton im Untergeschoss ist bewusst nicht klassischer Sichtbeton, sondern ein Schalungstyp 2, unbehandelt und roh. Das sichtbare Industriedesign war von der Bauherrschaft gewollt», erklärt der Architekt. Bodentiefe Fenster bieten direkten Zugang auf die Terrasse, wo Hot Pool und Grillplatz viel genutzt werden.

Im Kleinen wohnen

Im Obergeschoss des Hauses mit Doppelschalenmauerwerk ermöglichen grosse Fensterflächen den Blick über das nahe Dorf und Zugang auf den über die ganze Hausfront reichenden Balkon. Hier liegt auch ein lichtdurchfluteter Wohn- und Essbereich mit offener Küche, deren Insel 2,4 Meter misst. «Wir kochen oft gemeinsam und haben viel Besuch, da ist der Aufenthaltsort in den meisten Fällen die Küche», erklärt der Bauherr.

Am meisten gefällt der Bauherrschaft, dass sie nach dem Wegzug von Oberhof wieder in einer kleinen Ortschaft wohnt. Und die spezielle Lösung für die Hunde mit Schmutzschleuse und separater Dusche, um die Vierbeiner zu reinigen. «Wir würden alles wieder genauso machen», schliesst Roman Gmünder erfreut. << idealbau.ch

TECHNISCHE ANGABEN

[ ARCHITEKTUR ]

Idealbau Architektur AG, idealbau.ch

[ KONSTRUKTION ]

Massivbau | Asymmetrisches Satteldach | Verputzte Fassade

[ Raumangebot ]

Bruttowohnfläche: 245 m² | Anzahl Zimmer: 4,5

[ Ausbau ]

Wandbeläge: Beton sichtbar, Verputz weiss gestrichen | Bodenbeläge: Parkett, Platten | Sichtbare Betondecken | Kunststoff-Aluminiumfenster, Insektenrollos

[ Technik ]

Wärmepumpe | Cheminée | Komfort-Lüftung | Photovoltaik

Den Wünschen der Bauherrschaft entsprechend, findet sich im Haus ein lichtdurchfluteter Wohnbereich.
Den Wünschen der Bauherrschaft entsprechend, findet sich im Haus ein lichtdurchfluteter Wohnbereich.
Die Treppe ist mittighaus und dient mit den Sichtbetonwänden als Raumtrenner zwischen Wohnen und Essen.
Die Treppe ist mittighaus und dient mit den Sichtbetonwänden als Raumtrenner zwischen Wohnen und Essen.
Ausschliesslich im Badezimmer wurde in Anthrazit gefliest und der Spiegelschrank in der Wand versenkt.
Ausschliesslich im Badezimmer wurde in Anthrazit gefliest und der Spiegelschrank in der Wand versenkt.
Die Fusspfette liegt vorne bei 6,39 und hinten bei 6,72 Metern, was dem Dach, das nur teilweise über die nach Nordwesten ausgerichtete Terrasse ragt, seitlich betrachtet, eine asymmetrische Form gibt.
Die Fusspfette liegt vorne bei 6,39 und hinten bei 6,72 Metern, was dem Dach, das nur teilweise über die nach Nordwesten ausgerichtete Terrasse ragt, seitlich betrachtet, eine asymmetrische Form gibt.
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