Tipps vom Profi: Wandfarbe

Eine beige Wand hier, eine blaue Vase dort. Einrichtung ist Geschmackssache, und trotzdem gibt es einige Punkte, die es zu beachten gilt, wenn man das Inneneinrichtungskonzept mit Farbe aufpeppen will. Susanne Bader ist Leiterin der Schweizer Stiftung Farbe, gibt Tipps zur Farbwahl und spricht über Giftstoffe und gesundheitliche Aspekte.

Die acht Grundfarben sind Rot, Grün, Blau, Cyan, Magenta, Gelb, Weiss und Schwarz. Schwarz und Weiss sind die unbunten Grundfarben, die sechs anderen sind die bunten Grundfarben. Doch das ist erst der Anfang. Die Theorie der Farben und deren Wahrnehmung gehen viel weiter. Wenn jedoch Wände farbig gestrichen, Teppiche und Vorhänge ausgewählt oder Möbel gekauft werden sollen, spielt weniger die Theorie, sondern vielmehr das Gefühl eine grosse Rolle. Doch es ist nicht nur die Nuance, die eine Entscheidung beeinflusst. Wichtig ist auch die Information über die Inhaltsstoffe, die eine Farbe hat. Susanne Bader erzählt, wie sich die Zusammensetzung der Farben, mit denen man Wände streicht, mit den Jahren verändert hat und was die Umwelt-Etikette damit zu tun hat.

Susanne Bader, gibt es Farben, die sich mehr, und solche, die sich weniger für die eigenen vier Wände eignen?

Die Wahl des Farbtons ist Geschmackssache. Fast jede Produktart kann exakt auf den gewünschten Farbton abgestimmt werden. Wichtiger ist unseres Erachtens der gesundheitliche Aspekt. Dünstet die Farbe über die Zeit Lösemittel oder andere potenziell gesundheitsgefährdende Stoffe aus? Hier hilft die Umwelt-Etikette, sich mit einem Blick eine Übersicht zu verschaffen und Produkte unter dem Aspekt des Gesundheitsschutzes direkt vergleichen zu können.

Wozu dient die Umwelt-Etikette?

Mit der Umwelt-Etikette lassen sich Beschichtungsstoffe in einem transparenten und übersichtlichen Schema nach Kriterien von Umwelt-und Gesundheitsschutz sowie der Gebrauchstauglichkeit einstufen. So können alle angemeldeten Produkte kostenlos verglichen und Gefahrenpotenziale unter diesen Aspekten aufgezeigt werden.

Welche Inhaltsstoffe hatten Farben früher, die heute undenkbar wären?

Viele Farbtöne wurden früher mit schwermetallhaltigem Blei, Chrom oder anderem ausgestattet. Auch andere potenziell gesundheits-und umweltgefährdende Zusatzstoffe wurden beigemischt und gelangten in die Raumluft. Man hatte damals nicht das Wissen über die potenzielle Gefahr dieser Stoffe. Heute setzen die Hersteller vor allem darauf, wasserbasierte Systeme zu entwickeln und so die Lösemittel möglichst zu reduzieren. Das ist vor allem für den verarbeitenden Maler durchaus positiv.

Reicht das Wissen von Bauherrschaften über Farben aus, oder müsste dafür vermehrt ein Experte eingesetzt werden?

Aus technischer Sicht ist hier zu sagen: Ein gut ausgebildeter Maler ist unabdingbar. Die Umwelt-Etikette ist eine grosse Hilfe, wenn es um die Auswahl und den bewussten Umgang mit den Produkten geht.

Welche Fehler machen Privatkunden bei der Wahl der Farben am häufigsten?

Der Grundsatz lautet: das richtige Produkt für die richtige Anwendung. Alle Produktarten haben ihre Berechtigung. Für die meisten Flächen im Wohnraum kann man in der Regel gut auf die Umwelt-Etikette A–C zurückgreifen. Dennoch gibt es Fälle, wo der Griff zu einem Produkt der Kategorie G angebracht ist. Beispielsweise bei der Schimmelsanierung. Genau hier berät ein Maler fachmännisch.

Nachhaltigkeit nimmt einen immer grösseren Stellenwert im Alltag ein. Inwiefern haben sich Farben in den letzten Jahren verändert?

Der Trend geht zu mehr Nachhaltigkeit. Die Hersteller reduzieren Lösemittel und potenziell gesundheits-oder umweltgefährdende Stoffe, experimentieren mit nachwachsenden Rohstoffen oder kompensieren sämtliche Treibhausgasemissionen, die bei der Fertigung eines Produkts entstehen. Die Bemühungen der Hersteller kann man sehr gut an der Entwicklung der prozentualen Anteile der Kategorien der Umwelt-Etikette ablesen. Man erkennt einen deutlichen Shift zu «grüneren» Produkten.

Funkelndes Juwel–Im Jahr 2005 entwickelten die Designerinnen Patricia Urquiola und Eliana Gerotti eine Leuchte mit Kultstatus: die «Caboche». Noch bril- lanter, mit verbesserter Technologie und wahlweise grauen Kugeln funkelt 2021 die überarbeitete Version «Caboche Plus» und taucht den Raum in eine magische Atmosphäre. foscarini.com

Leuchtende Stars

Licht an für diese Ikonen, die nicht nur gutes Licht förmlich verkörpern, sondern auch Scheinwerfer der Zeitgeschichte sind.

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