Umweltbewusst waschen

Der internationale Gerätehersteller Electrolux Group hat heuer eine Studie zum Waschverhalten in Europa veröffentlicht. Marius Rübenacker gibt Einblick in die Resultate mit Fokus Schweiz und Tipps für das ökologische Waschen.

In der im April 2023 veröffentlichten Studie «The Truth About Laundry» hat der weltweit führende Haushaltsgerätehersteller Electrolux Group das Waschverhalten von Haushalten in ganz Europa untersucht. Die über einen Zeitraum von drei Jahren erhobenen Daten zeigen auf, dass sich das Bewusstsein für ökologisches Waschen geschärft hat, jedoch das Potenzial der Technik noch stärker genutzt werden könnte.

Marius Rübenacker, wie hat sich das Waschverhalten in Schweizer Haushalten verändert?

Die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer plagt beim Wäschewaschen das schlechte Gewissen wegen den Auswirkungen auf die Umwelt. Anhand der in der Studie erhobenen Daten ist über die letzten drei Jahre ein klarer Trend erkennbar, wonach Konsumenten bei der Wäschepflege ihr Augenmerk vermehrt auf die Nachhaltigkeit richten. Diese positive Entwicklung wurde zusätzlich vom Risiko einer Energiekrise und von den steigenden Energiekosten vorangetrieben. 48 Prozent aller Schweizer Haushalte haben in den letzten zwölf Monaten ihre Gewohnheiten beim Wäschewaschen geändert und jede dritte Person versucht, die Wäsche umweltfreundlich zu waschen.

Wie ökologisch wird tatsächlich gewaschen?

Viele der Befragten waschen umweltbewusst, aber nicht die Mehrheit: 43 Prozent der Befragten waschen öfter bei niedrigen Temperaturen, 41 Prozent achten darauf, die Maschine ganz zu füllen, und 34 Prozent verwenden vermehrt ökologische Programme. Auch beim Kauf des Waschmittels wird zunehmend auf die Umweltverträglichkeit geachtet. Portionierte Waschmittel wie sogenannte Caps oder Pods stellen eine ökologische Alternative zu Pulver oder Flüssigwaschmittel dar und werden immer beliebter.

Wie wäscht man denn möglichst ökologisch?

Erstens sollte darauf geachtet werden, die Kleider zwischen den Waschgängen möglichst oft zu tragen. Nicht zu waschen ist in jedem Fall am ökologischsten. Beim Waschen hingegen sollte das volle Potenzial der Waschmaschinen genutzt werden. Die heutigen Modelle verfügen über innovative Technologien und vielfältige Programme, die einen bei einer möglichst ökologischen Wäschepflege unterstützen. Zudem können die Temperatur und die Dauer des Waschgangs individuell angepasst werden. Doch leider wird dieses Potenzial nicht ausgeschöpft, wie unsere Studie zeigt: 22 Prozent der Befragten geben an, dass sie die Gebrauchsanweisung ihres Geräts nie lesen. Und die durchschnittliche Anzahl der Einstellungen, die sie verwenden, liegt bei drei.

Wer die Umwelt und das Portemonnaie schonen möchte, soll bei niedriger Temperatur und voller Ladung waschen. Kann die Wäsche so denn wirklich sauber werden?

Bei vollen Ladungen zu waschen, ist sogar sehr empfehlenswert, da die Textilien geringeren Reibungseffekten ausgesetzt sind. Zudem reduziert sich die Anzahl Waschgänge. Daher gilt: Wenn immer möglich, die Maschine ganz füllen. Was die Temperatur betrifft, wird oft heisser gewaschen als nötig. Besonders bei leicht verschmutzter Wäsche reichen in der Regel 30 Grad. Aber selbst Flecken werden dank moderner Technologie wie der «SoftWater»-Technologie bei niedrigen Temperaturen von bis zu 30 Grad restlos entfernt. Dabei wird das Wasser von schädlichen Mineralien gereinigt, bevor es in die Waschtrommel gelangt. Auf diese Weise wird das Wasser enthärtet, wodurch sich die Reinigungskraft des Waschmittels bereits bei niedrigen Temperaturen vollständig entfalten kann.

Was können Waschmaschinen und Trockner heutzutage, was viele Nutzerinnen und Nutzer jedoch nicht wissen?

Fortschrittliche Maschinen besitzen Technologien, die das Dosieren des Waschmittels vereinfachen. Denn eine falsche Dosierung kann die Textilien überbeanspruchen, ausbleichen oder gar die Fasern beschädigen. Da sowohl die Wäschemenge als auch die Wasserqualität massgebend sind, ist die richtige Dosierung gar nicht so einfach. Hier helfen innovative Funktionen wie «AutoDose» von Electrolux, dank denen immer die exakt notwendige Waschmittelmenge automatisch hinzugefügt wird. Bei den Trocknern gibt es Funktionen wie die «3DScan»-Technologie, mit denen die Feuchtigkeit der Textilien nicht nur an der Oberfläche, sondern auch im Innern gemessen wird. Dies ist besonders bei mehrschichtiger Kleidung wie Daunenjacken essenziell, damit sie vollständig getrocknet werden. Dazu muss man wissen, dass an der Luft getrocknete Daunen leichter verkleben und dadurch die isolierende Funktion beeinträchtigt wird.

Welche weiteren technologischen Fortschritte haben die Geräte inzwischen gemacht?

Die künstliche Intelligenz, die zurzeit viel von sich reden macht, setzt sich auch bei der Entwicklung von modernen Waschmaschinen durch. Einerseits lassen sich die Geräte mit dem hauseigenen WLAN verbinden, wodurch Waschmaschine und Trockner miteinander kommunizieren und über das Handy gesteuert werden können. Die eigens entwickelten Applikationen bieten auch eine wertvolle Hilfestellung in Form von Ratgebern für die richtige Wäschepflege oder Benachrichtigungen bei Beendigung eines Waschgangs. Zudem können persönliche Waschprofile erstellt und oft genutzte Einstellungen gespeichert werden.

Wie wählt man das richtige Gerät für sich?

Die eigenen Waschgewohnheiten und Bedürfnisse sind zentral, um die passende Waschmaschine zu finden. In einem Haushalt mit kleinen Kindern beispielsweise fällt viel Wäsche an. Entsprechend lohnt sich ein grosses Fassungsvermögen von acht, neun oder gar zehn Kilogramm und vielfältige Waschprogramme für jede Art von Verschmutzungen. Wer hingegen seine Kleidung oft nur wäscht, um unangenehme Gerüche zu entfernen, könnte auf eine Maschine mit Dampffunktion setzen. Damit lassen sich die Kleider mit Dampf auffrischen. So spart man sich einen Waschgang, was die natürlichen Ressourcen und die Textilien schont.

Wie sehen die Waschmaschinen und Trockner der Zukunft aus?

Ein grosses Thema ist der Mikroplastikfilter, mit dem kleinste Plastikpartikel, die beim Waschen synthetischer Kleidung freigesetzt werden, abgefangen werden und so nicht ins Abwasser gelangen. Extern montierbare Filter sind heute schon erhältlich. Bestehende Applikationen werden mittels Machine Learning weiterentwickelt, um die Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Optimierung der Waschzyklen noch besser zu unterstützen. Auch die Standards der Energieeffizienzklassen werden stetig verbessert und damit der Wasser- und Stromverbrauch zusätzlich gesenkt. <<

Zur Studie «The Truth About Laundry» von Electrolux:

PDF – Studie The Truth About Laundry

Tipps für die richtige Wäschepflege:

  • So oft wie möglich bei niedrigen Tempera­turen waschen. Dadurch wird der Stromverbrauch reduziert und die Textilien werden weniger stark
    beansprucht. Um die Bildung von Bakterien in der Wäschetrommel zu verhindern, empfiehlt sich die regelmässige Nutzung des Reinigungsprogramms oder das Starten eines Heiss-
    wasser-Waschzyklus.
  • Energieeffiziente Geräte wählen.
    Das schont die Umwelt und – angesichts der steigenden Energiekosten – auch das eigene Portemonnaie.
  • Kleidung auffrischen, statt zu waschen.
    Dank moderner Technologien kann die Kleidung mit Dampf aufgefrischt und von Gerüchen befreit werden. Das schont die Textilien, spart Wasser und reduziert erst noch den Bügelaufwand.
  • Das volle Potenzial der Geräte nutzen.
    Eine einfache Möglichkeit, Kosten zu senken und die Umweltbelastung zu minimieren, besteht darin, die geeigneten Programme und Einstellungen der Geräte zu nutzen.
  • Volle Ladungen waschen. Diese einfache wie auch effektive Massnahme schont Ressourcen und trägt zur Kostensenkung bei.
Marius Rübenacker – Product Line Manager Care Electrolux Schweiz electrolux.ch
Marius Rübenacker – Product Line Manager Care Electrolux Schweiz electrolux.ch
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