Ein Fall für Innenarchitektur
Hat man ein separates Zimmer als Büro zur Verfügung, sind den Gestaltungsmöglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Das beweist Innenarchitekt Roland Schaad mit diesem Homeofficeprojekt im Kanton Bern.
Das Raumkonzept
Ausgehend vom Grundriss und den Wünschen der Bauherrschaft, hat Architekt Roland Schaad ein Konzept erarbeitet: Das Zimmer misst 15 Quadratmeter, es ist nach Süden ausgerichtet und grenzt an die Terrasse. Darin sollten zwei Arbeitsplätze, Stauraum und ein Sofa zum Lesen Platz finden. «Die Raumgrösse sowie die Organisation des Raums sind jeweils ausschlaggebend für die Erstellung eines Einrichtungskonzepts», erklärt Roland Schaad. Die Lösung für die Anordnung war schnell gefunden: Die Wand links von der Tür bot eine optimale Ecke für Regale und Schreibtisch. So blieb ausreichend Fläche frei für ein grosses Daybed, das zum Fenster ausgerichtet ist. Für die Einbauten arbeitete Roland Schaad eng mit einem Schreiner zusammen. Die Herausforderung bestand darin, einen Tisch mit praktischen Schubladen zu entwerfen. Es war darauf zu achten, dass die Schubladen die Bewegungsfreiheit nicht einschränken und kein Hindernis für die optimale Sitzhöhe darstellen. Ausserdem mussten die Schubladen genügend Stauraum bieten, sodass sie ihren Zweck erfüllen. «Es war ein Ausprobieren. Wir haben lange an der Lösung gefeilt, bis die Proportionen stimmten», erinnert sich Roland Schaad.
Die Farben und Materialien
Roland Schaad geht meist von einem bestimmten Material aus, das er unbedingt realisieren möchte, und aufgrund dessen kombiniert er weitere Farben und Materialien. Bei diesem Projekt war es der grüne Kunststoffteppich. «Ich wollte aus schalltechnischen Gründen kein Parkett für den Boden», erklärt Roland Schaad seine Entscheidung. Der Teppich optimiert also die Raumakustik und strahlt Wärme und Geborgenheit aus. Er ist aber auch praktisch und strapazierfähig im Alltag, sodass die Rollen der Schreibtischstühle mühelos gleiten, gleichzeitig aber keine Druckstellen hinterlassen. Ganz auf Parkett wollte Roland Schaad dennoch nicht verzichten. Deshalb setzte er das Holz für die Decke ein. Auf diese Weise konnte der Hohlraum für die Verkabelung der Leuchten genutzt werden – ein grosser Vorteil bei der Lichtplanung. Auf den grünen Teppich und das Eichenholz abgestimmt sind die schwarzen Kunstharzfronten. «Schwarz, Grün und Eiche ist immer eine harmonische Kombination», sagt Roland Schaad. Während die grüne Wand den Arbeitsbereich rahmt und die Farbe des Teppichs aufnimmt, stellt die weisse Wand eine Verbindung zur Zimmertür her und lässt das Sofa zur Geltung kommen.
Das Lichtkonzept
Licht ist für Roland Schaad immer ein wichtiges Thema. Hier ist es ihm gelungen, mit dimmbaren Lichtspots sowohl die Bereiche zu zonieren und in Szene zu setzen als auch gutes Licht zum Arbeiten zu bieten. Dazu hat er drei Spots beim Schreibtisch, drei Spots beim Sofa, einen Spot bei der Tür und einen in der Nische platziert, jeweils nahe an der Wand. Stilvoll abgerundet wird das Lichtkonzept mit einer dekorativen Designerleuchte.