Den indigenen Völkern soll die Teppichkollektion «Siamo tutti uno» eine Stimme geben, da die Eingeborenen neben Gewalt, Sklaverei und Rassismus nun auch vom Gesundheitsnotstand bedroht sind. Mit ihrem nachhaltigen Lebensstil sind sie vorbildliche Hüter der natürlichen Welt. Für Carpet Edition, Roberta Mari und Silvia Zylberman Pio ist die Verteidigung dieser Völkerrechte daher der beste Weg, die Umwelt zu schützen.carpetedition.com
Steckbrief von …
Robin Fessels Weg führte einmal um die Welt. Nach Hause kam er mit der Leidenschaft als Innenarchitekt und der Liebe für die Kunst.
Redaktion - 24. August 2020
Foto: Tereza Smolik
Text Lina Giusto
Robin Fessels Weg führte einmal um die Welt. Nach Hause kam er mit der Leidenschaft als Innenarchitekt und der Liebe für die Kunst.
Innenarchitektur versteht Robin Fessel als Symbiose aus räumlicher Gestaltung und Kunst. Wohl deshalb hat er diese beiden Leidenschaften zu seinen beiden Berufen verbunden. Bei einem Projekt wurde diese Symbiose seines Schaffens besonders deutlich. 2006 bewies er sein Können für die Olympischen Winterspiele, für die er für Kunst am Bau und Signaletik tätig war.
Das Bin ICH
Vorname und Nachname: Robin Fessel
Diese drei Worte beschreiben mich: Offen, neugierig, farbenfroh
Interior-Design habe ich zum ersten Mal erlebt/wahrgenommen: Bewusstes Wahrnehmen unseres braunen Teppichs im Wohnzimmer in den 80ern
Lieblingsbuch: Architecture for the Poor, Hassan Fathy, 1969
Ein Designer, ein Architekt, ein Künstler: Ken Adam, Renzo Piano, Picasso
Berufswunsch als Kind oder Jugendlicher: Architekt und Tennisspieler
Mein Interior-Design-Traum: Gemütliche Interieurs zu schaffen für öffentliche und private Räume
Ohne diesen Gegenstand verlasse ich nie das Haus: Skizzenbuch und Stifte
Lieblingsevent im Jahr: Wimbledon
Wie erklären Sie einem Kind Ihren Beruf: Alles was im Kopf herumsaust, auf ein Papier zeichnen. Mit vielen Leuten diese Zeichnungen weiter diskutieren, bis etwas entsteht, das man anfassen kann.
Ken Adam
Der deutsch-britische Filmarchitekt erlangte in den 1960er-Jahren Berühmtheit mit seinen aufwendigen Szenebildern für mehrere James-Bond-Filme.
Lieblingsmöbel
1977 brachte Ikea den Schwingsessel «Poäng» auf den Markt: unkompliziert, bequem, preiswert und formschön. Der Stuhl stammt aus der Feder des japanischen Gestalters Noburu Nakamura.
Kunst am Bau
Für die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin hat Robin Fessel neben der Signaletik diverse Kunstobjekte wie diese Sitzgelegenheiten designt.
Die Lieblings-Farben von Robin FesselDie Lieblings-Materialien von Robin Fessel
Tipps vom Profi: Verschmelzung widerspiegelt den sozialen Wandel
Die Küche zieht ins Wohnzimmer, das Bad rückt näher an die Ankleide und das Schlafzimmer. Welche Chance das Verschmelzen von Räumen für die Innenarchitektur und seine Bewohner bietet, verrät Go-Interiors-Inhaberin Nicole Gottschall.
Redaktion - 24. August 2020
Wenn sich das Wohnzimmer und die Küche näher kommen, gilt es, bei der Ausstattung auf wenige, aber in sich stimmige Materialien zu achten.
Interview Lina Giusto | Fotos Go Interiors
Die Küche zieht ins Wohnzimmer, das Bad rückt näher an die Ankleide und das Schlafzimmer. Welche Chance das Verschmelzen von Räumen für die Innenarchitektur und seine Bewohner bietet, verrät Go-Interiors-Inhaberin Nicole Gottschall.
Nicole Gottschall, in der heutigen Zeit wird gern offen und mit fliessenden Übergängen zwischen den Räumen gebaut. Welche Anforderungen stellt dieses Verschmelzen der Räume an die Innenarchitektur? Ziel ist es, diese Räume als Ganzes wahrzunehmen, deshalb gehen Materialien und Farben ineinander über, wenn sie nicht sogar gleich sind. Beispielsweise wird der Bodenbelag bei der Küche nicht mehr getrennt, was veränderte Anforderungen an die Benutzerfreundlichkeit mit sich bringt. Die Küche will nicht mehr nur als Küche wahrgenommen werden, sondern als sozialer Lebensraum. So verschwinden hängende Hauben über den Kochinseln.Früher war die Küche ein abgeschlossener Raum, heute ist sie wohnlicher Teil des Ess-, und des Wohnbereichs. Worauf muss man bei der Einrichtung besonders achten? Materialien sollten stimmig über alle Räume eingesetzt werden. So können sich beispielsweise Holzelemente aus dem Wohnbereich beim Bartresen, bei der Küchenabdeckung oder der Front widerspiegeln. Farben harmonieren miteinander, Leitfarben zeigen sich verschmelzend in allen Bereichen. Textilien bringen nicht nur optische Wärme, sondern auch Schalldämmung. Vorhänge im Wohnbereich finden sich oft als Jalousie in der Küche wieder. Aber Achtung: Eine regelmässige Reinigung muss möglich sein, gerade bei Textilien in der Küche. Licht lässt zusätzlich die Räume ineinander übergehen, deshalb wird das funktionale Lichtkonzept in offene Küchenbereiche weitergezogen. Dabei ist zu beachten, dass der Bereich der Zubereitung und des Kochens mehr Licht braucht, weshalb es unbedingt dimmbare Zonen benötigt. Das Licht muss individuell eingestellt werden können. Wohngefühl erreicht man durch die Integration dekorativen Lichts mittels Steh-, Tisch- und Wandleuchten.
Welche Chancen bietet diese architektonische Entwicklung dem Interior-Design? Das Schönste an dieser Entwicklung ist die Rückkehr zum Sinn unseres Berufs: Wir schaffen Lebensräume, um den Menschen ein Umfeld zu geben, in dem sie ihren Alltag positiv erleben können. Das Verschmelzen der Räume widerspiegelt den sozialen Wandel: Wohnen definiert sich als soziale Interaktion – mit dem Raum, mit der Familie, mit den Beziehungen untereinander. Darin liegt die Chance, Menschen in ihrem Alltag und ihrem Sein zu unterstützen und so ein bisschen glücklicher zu machen.
Auch das Badezimmer wandelt sich zur Wellnessoase und ist bereits ein deutliches Stück näher ans Schlafzimmer gerückt. Welche Vor- und Nachteile hat diese Annäherung aus innenarchitektonischer Sicht? Um die Jahrtausendwende waren die Versuche zur Verschmelzung noch augenscheinlicher. Damals galt es als hip, offene Badezimmer und vielfach sogar offene Toiletten zu bauen. Davon ist man mittlerweile zum Glück abgekommen. Badezimmer dienen heute als Rückzugszone und werden deshalb als Raum mit Wellnesscharakter umgesetzt. Menschen brauchen Momente des Rückzugs aus der lauten Welt; das kann nirgendwo so gut zelebriert werden als in einem Raum «für sich». Hier tut man sich selbst Gutes und schliesst die Welt für einen Moment aus. Die Rückzugszone, bestehend aus Schlafzimmer, Badezimmer, Ankleide, ist ein intimer Raum. Dass sie ineinanderfliessen, hat meist alltägliche Gründe: vom Bett ins Bad in die Ankleide und dann raus in die Welt. Ich persönlich finde diese sozialen Zonierungen toll, es gibt private Bereiche für den Rückzug und es gibt soziale Bereiche für den Austausch. Der Nachteil ist, dass solche Zonierungen einen grösseren Raumbedarf mit sich bringen und dass der grosse Teil der bestehenden Wohnungen in der Schweiz diesem gesellschaftlichen Wunsch nach Rückzug nicht ausreichend Rechnung trägt.
Was gilt es, bei der Materialisierung von Schlaf- und Badbereich zu berücksichtigen? Vergessen Sie die Ankleide nicht – diese gehört mittlerweile als fester Bestandteil in diese Zone. Das Bad wird wohnlich gebaut, oft mit Sitzmöglichkeiten und warmen Materialien. Wände werden nicht mehr, ausser im Nassbereich, bis unter die Decke gefliest, sondern verputzt. Die Nassräume gleichen sich den Wohnräumen und ebenso dem Schlafzimmer an. Auch hier werden die Räume beim Bodenbelag oft nicht mehr getrennt. Parkett kommt vermehrt auch im Bad zum Einsatz. Lichtquellen lassen sich individuell steuern, je nach Tageszeit und Bedürfnis. Glaswände werden wegen des erhöhten Reinigungsbedarfs reduzierter eingesetzt. Farben und Materialien befinden sich in einem fliessenden Miteinander.
Die Terrasse wird mehr und mehr zum Outdoor-Wohnzimmer. Auch hier entsteht das Bedürfnis nach einem fliessenden Übergang zwischen innen und aussen. Welche Einrichtungstipps sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente? Auch das Outdoor-Wohnzimmer widerspiegelt einen gesellschaftlichen Trend. Der Aussenraum ist zugleich Entspannungszone und Gemeinschaftsraum. Durch die Inspiration aus wärmeren Ländern wünschen wir uns Ferienfeeling für das Zuhause – das schenkt uns einen Moment des Geniessens und Loslassens. «Inside-Out – Outside-In» entspricht dem Prinzip, dass die Flächen innen wie aussen ineinandergehen und deshalb auch hier auf fliessende Materialien, Übergänge, Farben, Licht und Möblierungen Rücksicht genommen werden muss. Die Möblierung soll zum Verweilen einladen, Farben passen sich dem Innenraum an, Bodenbeläge sollen visuell den Raum erweitern, also ähnlich dem Innenbelag gewählt werden. Licht trägt entscheidend dazu bei, dass ich mich auch in der Dämmerung wohlfühle und der Aussenraum optisch erweitert wird. Direktes Licht sollte nur in Form von dekorativen Leuchten eingesetzt werden. Kerzen und Laternen steigern die Romantik. Grünpflanzen dürfen auf keinen Fall fehlen, auch auf kleinstem Raum nicht. Denn Grün hilft der Entspannung und verstärkt das Gefühl, draussen zu sein.
Wie verhindert man, dass man sich in einem Haus, das sich von Raum zu Raum durch fliessende Übergänge charakterisiert, nicht verloren fühlt? Schall ist beim offenen Wohnkonzept ein grosses Thema. Durch hallende Geräusche fühle ich mich wie in einer Halle. Das lässt keine Geborgenheit aufkommen. Trotz offener, übergehender Räume ist es sinnvoll, sie mit Raumtrennern zu zonieren. Gemütlichkeit setzt Nähe und begrenzten Raum voraus. Zonen helfen, den Raum optisch zu definieren. Mit inszenierten Lichtinseln oder auch Teppichen im Wohnbereich können optische Abgrenzungen sehr gut umgesetzt werden.
Wie sind Privatsphäre und Rückzug mit sich verschmelzenden Räumen vereinbar? Räume definieren sich über ihre Funktion. So hat der Wohnraum die Funktion des Beisammenseins und charakterisiert sich als sozialer Interaktionsraum oder als Begegnungszone. Schlafbereiche sind Rückzugsorte, an denen die Bewohner zur Ruhe kommen können. Meist liegt zwischen diesen Räumen ein Korridor oder ein Treppenhaus – das fungiert als natürliche Trennung der Zonen. Insofern sind Zonen innerhalb ihrer selbst verschmelzbar. Jedoch ist eine Verschmelzung von Begegnungs- und Ruhezone als solches nicht zu befürworten.
Welche Einrichtungs-No-Gos bei zueinander offen liegenden Räumen gibt es? Offene Toiletten und Badezimmer, Badewannen im Schlafzimmer, Badezimmer ohne direkten Zugang zur Ankleide. Stilbrüche zwischen den Zonen, Küchen ohne Reduit oder zumindest Stauzonen. Begegnungszonen ohne klaren Treffpunkt tragen nicht zur sozialen Interaktion bei, grosse Fensterflächen ohne Vorhänge können sehr kühl wirken. Farbakzente ohne Einbindung ins Ganze ruinieren die Atmosphäre genauso wie viele wechselnde Materialien.
Ein möglicher Grundriss, der aufzeigt, wie sich Begegnungs- und Ruhezone anordnen und einrichten lassen. Das Treppenhaus wird dabei zur natürlichen Trennung zwischen den Bereichen.Weiche Textilien, wenige und harmonierende Farben – so schafft man eine angenehme Atmosphäre für einen Rückzugsort.Diskrete Nähe: Eine Schiebetür trennt die frei stehende Badewanne vom Schlafbereich ab.Nicole Gottschall, Inhaberin Go Interiors GmbH, Innenarchitektin VSI.ASAI., Dozentin an der SHL Luzerngo-interiors.ch
Mit Weitblick hausen
Bis ins Detail durchdacht und geplant – bei diesem Haus übernahmen die Bauherren die Federführung und schufen gemeinsam mit dem Architekten von Kobelthaus ein zukunftsfähiges Wohnkonzept.
Redaktion - 24. August 2020
Schlicht und elegant erstreckt sich das Einfamilienhaus über drei Wohnetagen. Vor der weissen Fassade kommt der ganzjährige Blumen- und Staudengarten prachtvoll zur Geltung.
Text Lina Giusto | Fotos Holger Jacob
Bis ins Detail durchdacht und geplant – bei diesem Haus übernahmen die Bauherren die Federführung und schufen gemeinsam mit dem Architekten von Kobelthaus ein zukunftsfähiges Wohnkonzept.
Vom Scheitel bis zur Sohle oder umgekehrt von der Tiefgarage bis ins dritte Stockwerk unter dem Flachdach – dieses Haus stammt beinahe vollständig aus der Feder seiner Bauherren. Als diese kurz vor ihrer Pensionierung standen, musste sich das Ehepaar aus Würenlos zwischen dem Kauf einer Eigentumswohnung und dem Neubau eines Einfamilienhauses entscheiden. Da die Bauherren genaue Vorstellungen von Raumschnitt und Ausstattung hatten, war schnell klar, dass sie noch ein zweites Mal das Abenteuer Hausbau wählen. Dass die Landparzelle unterhalb ihres bisherigen Domizils im Familienbesitz war, erleichterte die Entscheidung zusätzlich.Über Freunde lernte das Ehepaar schliesslich den Architekten Dietrich Deppeler, den damaligen Leiter des Regionalbüros des Generalunternehmens Kobelthaus AG in Baden-Dättwil, kennen. Trotz des umfassenden Angebots an Systemhäusern entschied sich das Ehepaar für einen Architekturauftrag mit umfassender Mitsprache von der Gestaltung bis zur Vergabe der Arbeiten an lokale Handwerker. «Mir war wichtig, die Kosten selbstständig kontrollieren zu können – auch so kann man das Budget bei einem Hausbau einhalten. Man muss einfach bereit sein, den eigenen, nicht zu unterschätzenden Aufwand dafür in die Hand zu nehmen», sagt der Bauherr. Der Vorteil beim Hausbau mit einem Generalunternehmen seien natürlich die Einheitspreise der von Kobelthaus vorgeschlagenen Handwerker und Zulieferer, von denen die Bauherren auch hätten profitieren können. Die geografische Nähe zur Baustelle habe manche bauliche Umsetzung wie auch Unklarheit zeitlich wie auch inhaltlich erleichtert. Als während des Baus dann noch plötzlich eine Stützwand zur Hangsicherung eingebaut werden musste, führte das zu einer dreiwöchigen Verzögerung. Trotzdem konnte der Bauplan grösstenteils eingehalten werden. Nach rund zwei Jahren Planungs- und Bauzeit konnte das Ehepaar dann sein zweites selbst geplantes Einfamilienhaus endlich beziehen.
«Wir entschieden uns für einen altersgerechten und flexibel umnutzbaren Hausentwurf.» Der Bauherr
Wie deutlich wird, lehrt Erfahrung Weitblick. «Wir entschieden uns für einen Hausentwurf, der unseren Ansprüchen genügt, altersgerecht umfunktioniert werden kann und eine flexible Nutzung zulässt, wenn künftig wieder eine Familie mit Kindern das Haus bewohnen sollte», sagt der Bauherr. Deshalb verfügt das Haus über einen ebenerdigen Zugang im Erdgeschoss neben dem offenen, grosszügigen Ess- und Wohnbereich mit Gartenanschluss, über ein behindertengerechtes Bad und ein Büro, das aufgrund der Fläche und der Stromanschlüsse wie auch der Steckdosen problemlos in ein Schlafzimmer umfunktioniert werden kann. Die offene Küchenzeile bezeichnet das Ehepaar als «Basic». «Wir sind keine virtuosen Köche – deshalb haben wir hier eine Standardküche mit viel Stauraum sowie Schubladen und Oberschränken mit Touch-Point-Funktion gewählt», sagt die Bauherrin. Damit sie zum Material- und Farbkonzept im Haus passt, setzte das Ehepaar auf eine zweifarbige Küche. Im Erdgeschoss gibt es noch ein kleines Reduit, das als Vorrats- und Stauraum genutzt wird. Direkt darüber befindet sich im Obergeschoss dasselbe Reduit. «Möglicher Raum für den Einbau eines Liftes», erklärt der Bauherr die bauliche Überlegung, die dahintersteckt. «Für uns war in erster Linie wichtig, dass wir über ausreichend Stauraum verfügen, da wir zugunsten des Attika im dritten Stock auf einen Estrich verzichtet haben», sagt er weiter.
Sonnengruss mit Blick aufs Limmattal
Die beiden oberen Wohnetagen sind über ein grosszügiges Treppenhaus erschlossen, das altersgerecht individuell gestaltet wurde. Das heisst: Auf expliziten Wunsch des Ehepaars wurde die Höhe der Treppenabsätze verringert und die Auftrittsfläche, sprich die Tiefe der Stufen, vergrössert. «Aufgrund dieses Wunsches musste die Rückwand des Hauses um 40 Zentimeter nach hinten versetzt werden», erklärt der Pensionär die baulichen Konsequenzen. Im ersten Obergeschoss befindet sich derzeit das Masterschlafzimmer mit Ankleide und eigenem Badezimmer. Zudem gibt es noch zwei weitere Zimmer, die über eine Loggia miteinander verbunden sind, ein separates Bad sowie einen grossen Vorraum. Beim Aufstieg in das oberste Stockwerk fällt dem Besucher sofort die himmelblaue Decke auf. Tatsächlich fühlt man sich damit im Attikageschoss mit Terrasse und weitem Blick über das Limmattal und bei schönem Wetter bis zu den Mythen dem Himmel ein Stück näher. Hierher kommt die Bauherrin jeden Morgen für ihre Yogarunde und erklärt, was ihr persönliches Highlight im Attikageschoss ist: «Ich habe diese Deckenfarbe bereits bei einem anderen Objekt gesehen. Begeistert hat mich, wie der Raum dadurch optisch höher und luftiger wird.»
Über alle drei Stockwerke hinweg sind raumhohe Fenster ein-gebaut – die Loggia wie auch die Terrasse verfügen über ein Glasgeländer – und sorgen für lichtdurchflutete Innenräume. Im Untergeschoss mit 2,4 Meter Raumhöhe befindet sich neben dem Technikraum und einem Kellerraum die grosszügige Doppelgarage sowie ein zusätzlicher Raum für einen Arbeitsplatz und genügend Stauraum. In einem komplett ausgebauten, beheizten und unterteilbaren 50 Quadratmeter grossen Mehrzweckraum hat der Bauherr seinen Modelleisenbahntraum verwirklicht. Überraschend an dieser Stelle sind die beiden vorhandenen Fenster. «Der Mehrzweckraum verfügt über alle notwendigen Anschlüsse und könnte in zwei zusätzliche Zimmer oder Büroräume unterteilt werden», sagt der Bauherr.
Auch die Grünfläche mit überdachtem Sitzplatz hat das Ehe-paar selbst geplant und mit dem Gärtner Schoop aus der Region realisiert. Von blau über rosa und weiss bis zu violettrot blühen Blumen und Sträucher, die mit Steinen und steinernen Stützen in unterschiedliche Bereiche eingeteilt sind. «Über das ganze Jahr blüht etwas. So sieht der Garten zwar immer gleich, aber doch anders aus», sagt die Bauherrin. Eine schönere Begrüssung kann man sich beim Nachhausekommen wahrlich nicht wünschen.
TECHNISCHE ANGABEN
UntergeschossErdgeschossObergeschossAttika
[ ARCHITEKTUR ]
Kobelt AG | kobelthaus.ch
[ KONSTRUKTION ]
Massivbauweise in Beton und Mauerwerk | Flachdach | Wände: Aussendämmung | Fassade: Verputz eingefärbt mit Schutzanstrich
[ Raumangebot ]
Nettwohnfläche: 256 m² | Anzahl Zimmer: 6,5
[ Ausbau ]
Boden: Platten | Wände: Backstein und Beton mit Abrieb | Fenster: Kunststoff-Metall-Fenster
[ Technik ]
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Unaufdringlich schmiegt sich die Küche an die Wand und trennt mit der Arbeitsinsel den Ess- und Wohnraum ab.Im Attikageschoss geniessen die Bauherren einen weitläufigen Blick aufs Limmattal. Dank der hellblauen Decke fühlen sie sich auch drinnen dem Himmel ein Stück näher.Im Erdgeschoss befindet sich ein grosszügiges und rollstuhlgängiges Badezimmer mit bodenebener Dusche. So lässt sich die Etage auch im hohen Alter noch bewohnen,Das Treppenhaus wurde von den Bauherren altersgerecht gestaltet. Die Tritthöhe ist reduziert, und die Auftrittsfläche der Stufen ist grösser. Deshalb musste die Hauswand um 40 Zentimeter nach hinten versetzt werden.Zur Rückseite des Hauses sind die Fenster kleiner gehalten und geben den Bewohnern so ausreichend Privatsphäre.Das Masterschlafzimmer verfügt über eine integrierte Ankleide sowie ein Badezimmer mit Walk-in-Dusche.Im Erdgeschoss befindet sich ein grosszügiger, offener Koch-, Ess- und Wohnbereich, der direkt in den Garten führt, wo ein gedeckter Sitzplatz eingerichtet ist.Der runde Spiegel im Gästebad verleiht dem sonst sehr schlicht gehaltenen Raum das gewisse Etwas.Das Flachdachhaus charakterisiert sich durch bodentiefe Fenster, ein verglastes Balkongeländer und einen überdachten Gartensitzplatz.UntergeschossErdgeschossObergeschossAttika
Ein Fall für Innenarchitektur
Schlichte, wertvolle Materialien wie Glas, Stahl und Beton charakterisieren die Architektur der Villa, die das Architektenehepaar Gibert mit zeitlosen Designstücken und farbigen Textilien sowie Kunstwerken akzentuiert.
Redaktion - 24. August 2020
Möbel in hellen Farben und farbige Kissen mit unterschiedlichen Texturen sorgen für einen genussvollen Ausblick und harmonieren mit den grünen Bergen.
Text Lina Giusto | Fotos Studio Erick Saillet
Schlichte, wertvolle Materialien wie Glas, Stahl und Beton charakterisieren die Architektur der Villa, die das Architektenehepaar Gibert mit zeitlosen Designstücken und farbigen Textilien sowie Kunstwerken akzentuiert.
Das Projekt
Hoch über der Bucht der französischen Gemeinde Talloires mit Blick auf den See von Annecy und umgeben von grünen Bergen, liegt das grosszügige Einfamilien- und Agenturhaus von Archidomo, der Firma des Architektenehepaars Gibert.
Das Konzept
Unterschiedliche Volumen gliedern kaskadenartig auf drei Ebenen die im Hang verankerte Villa. Die räumliche Struktur erlaubt ein fliessendes und natürliches Navigieren zwischen Lebensräumen, dem Ein- und dem Ausgehen, der Arbeits- und der Entspannungszone, der Offenheit und dem Rückzug. Vom Eingang gelangt der Eintretende in einen Vorraum, wo ihn eine schwebende Treppe aus Metall und Eiche begrüsst. Auf einige Besprechungszimmer folgt ein erstes kleines Wohnzimmer, das zu einer Aussenterrasse führt, die durch den überhängenden Block des Obergeschosses überdacht wird. Dann folgen intimere Räume wie Küche mit Kochinsel aus Eiche und Edelstahl, die von einer Küchenzeile, bestehend aus grifflosen mattschwarzen Wandschränken, zum Gang hin abgeschlossen wird. Auf den offenen Essbereich folgt das Hauptwohnzimmer mit kathedralenartigem Dach. Die Inneneinrichtung bezieht die umliegende Berglandschaft in Form des aus grau meliertem Marmor bestehenden Kamins mit ein. Drei überhängende Volumen charakterisieren das Obergeschoss der Villa, wo sich die Büros der Bauherren und zwei Schlafzimmer mit Seeblick befinden.
Farben, Materialien und Möbel
Die Innenarchitektur der französischen Villa belegt das Können des Ehepaars, den architektonischen Entwurf logisch mit Interior-Design zu erweitern. Was die Auswahl der Möbel betrifft, widerspiegelt sie die Kultur der beiden Architekten, die auf der Suche nach Zeitlosigkeit, weit entfernt von den Phänomenen der Mode sind. So ist die Villa mit Sitzmöbeln von Antonio Citterio, Möbeln von Le Corbusier, einer Küche von Piero Lissoni sowie mit Eames- oder Alvar-Aalto-Objekten ausgestattet. Der Hausherrin war denn auch die Outdoor-Möblierung mit Designs von Patricia Urquiola, einer talentierten spanischen Architektin und Designerin, ein grosses Anliegen. Die unterschiedlichen Terrassen erweitern durch ihre wohnliche Einrichtung das Haus nach aussen um eine Wohnebene. Einfache und wertvolle Materialien wie Eiche, Beton und Glas harmonieren sowohl im Inneren als auch ausserhalb des Hauses. So finden sich die Materialien beim Parkettboden, bei der Aussenverkleidung des Hauses, bei den Trennwänden wieder. Aufgrund des einheitlichen Konzepts wirken die Räume strukturell eng mit der Architektur verbunden. Die horizontalen und vertikalen Linien des Gebäudes werden aussen wie innen mit einer kompakten Beleuchtung akzentuiert.
Die Bewohner, Architekten und Innenarchitekten
Carole und Fabrice Gibert sind ein Paar mit einer grossen Leidenschaft für die Erschaffung und die Gestaltung von Architektenhäusern, die zeitgenössisch eingerichtet sind und sich visionär präsentieren. Mit dem Büro Archidomo widmen sich die beiden ausschliesslich privaten Bauten, die sie mittels innovativer Technologien, origineller Umweltlösungen, zeitlosen Designs und aus beständigen Materialien kreieren, sodass die Gebäude die Sprache der Perfektion sprechen und sich in eine starke Ästhetik kleiden.
Nach dem Entree und bei der Treppe aus Eiche, Metall und Glas ist ein erstes kleines Wohnzimmer eingerichtet. Ein Gang führt direkt an der halb abgeschlossenen Küche ins Esszimmer.Die klaren Linien der Architektur übertragen sich ebenfalls auf die Innenarchitektur – sei es beim Verlauf der Räume und Gänge, bei den Deckenleuchten oder bei der Position des Sofatischs. Aufgebrochen wird die Strenge mit lieblichen Accessoires und farbigen Kunstwerken an der Wand vor dem Esstisch.Vom kleinen Wohnzimmer führt ein Gang in die Küche, die sich durch eine Kochinsel aus Edelstahl positioniert und zum zweiten Durchgang mit einer raumhohen, dunklen Küchenzeile abschliesst.Horizontale wie auch vertikale Linien finden sich neben der Architektur auch im Innenausbau sowie beim Beleuchtungskonzept wieder.Dominant und doch bodenständig präsentiert sich der Kamin im Hauptwohnzimmer aus grau meliertem Marmorstein.Ein helles Grau bildet den Grundton bei der Schlafzimmereinrichtung, gepaart mit dunklen Möbeln. Für farbige Akzente und Konstanz im Materialkonzept sorgt die Bettwäsche, welche die Muster und Farbtöne der Kissen im Wohnzimmer wieder aufnimmt.Unterschiedliche Volumen gliedern kaskadenartig auf drei Ebenen die im Hang verankerte Villa.Der Stuhl «Maia» stammt aus der Feder der bekannten und talentierten spanischen Architektin und Designerin Patricia Urquiola.Beinahe alle Räume der kaskadenartig strukturierten Villa verfügen über kleine Terrassen, die mit der Outdoor-Kollektion von Kettal ausgestattet sind. Im Erdgeschoss sind die Balkone aufgrund der überhängenden ersten Etage überdacht.Das Architektenehepaar Fabrice und Carol Gibert in seinem Hauptwohnzimmer vor dem Kamin aus grau meliertem Marmor, der über die gesamte Raumbreite führt und ein Gegengewicht zum Ausblick auf die Berglandschaft bietet.
Für familiäre Idylle
Redaktion - 24. August 2020
Modern, kompakt und schlicht: So präsentiert sich das neue Haus, das die Bauherren gemeinsam mit dem Generalunternehmen Atmoshaus AG wortwörtlich auf die Beine gestellt haben. «Wir standen dem Abenteuer Hausbau skeptisch gegenüber, aber unser Bauleiter, den wir Tag und Nacht kontaktieren durften, hat uns die Angst genommen und jede einzelne Frage beantwortet», sagen die Bauherren. Gemeinsam mit ihren beiden Kindern wohnen sie nun im neu gebauten Flachdachhaus. «Eigentlich wollten wir ein Satteldach, aber die kommunalen Auflagen ermöglichten uns lediglich einen Flachdachbau», sagt der Bauherr. Zufrieden sind die Hausbesitzer nun aber trotzdem damit, da ohne Dachschrägen die Räume grösser wirken. Der offene Grundriss sorgt für ein grosszügiges Wohngefühl. Vom Entree führen ein Gästezimmer und ein Tages-WC weg. Ein Gang führt weiter in den offenen Küchen- und Wohnbereich. Im Obergeschoss befinden sich dann die drei Schlafzimmer sowie ein Badezimmer mit Walk-in-Dusche. Im ersten Stockwerk weicht der Plattenboden dem Laminat. Mit wenigen, aber wertigen Materialien sowie hellen, erdigen Farben wirkt das kompakte Einfamilienhaus grosszügig und modern. Die Familie ist glücklich über ihr neues Zuhause: «Alle unsere Wünsche wurden erfüllt!»
Die hufeisenförmige Küche ist zum Wohnbereich hin offen. Durch ihre Struktur sind die Wege und Handgriffe kurz gehalten und somit auch ergonomisch.Das Farbkonzept wird im Wohnzimmer auf den ersten Blick klar: Sandige Farbtöne und natürliche Materialien wie Holz und Leder kombiniert die Hausherrschaft mit grünen Farbtupfern.ErdgeschossDachgeschoss
Mit Unterhaltskosten Steuern senken
Wohneigentum bietet aus steuerlicher Sicht interessante Abzugsmöglichkeiten. Vor allem Unterhaltsarbeiten und energetische Verbesserungen können die Steuerbelastung senken.
Redaktion - 24. August 2020
Nicole von Reding-Voigt, Vorstandsmitglied des Schweizerischen Treuhänderverbands Treuhand Suisse Sektion Zürich.
Text Nicole von Reding-Voigt
Wohneigentum bietet aus steuerlicher Sicht interessante Abzugsmöglichkeiten. Vor allem Unterhaltsarbeiten und energetische Verbesserungen können die Steuerbelastung senken.
Die meisten Wohnungs- und Hausbesitzer nutzen Hypothekardarlehen, um ihr Wohneigentum zu finanzieren. Das hat unter anderem den Vorteil, dass sie die Darlehenszinsen in der Steuererklärung vom steuerbaren Einkommen abziehen können. Aus steuerlicher Sicht noch interessanter sind allerdings die Abzüge für Unterhaltsarbeiten an der Liegenschaft.
Werterhaltend oder wertvermehrend?
Steuerlich gesehen gibt es zwei Kategorien von Unterhaltsarbeiten: werterhaltende und wertvermehrende. Die Ausgaben für werterhaltende Arbeiten können als Abzug in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Investitionen hingegen, die den Wert der Liegenschaft vermehren, kann man nicht abziehen. Bei vielen Sanierungsarbeiten vermischen sich diese beiden Kategorien. Schauen wir uns die drei Fälle konkret an.
Werterhaltende Aufwände
Alle Kosten für Arbeiten, die dazu dienen, den Wert der Liegenschaft zu erhalten, kann man vollumfänglich vom steuerbaren Einkommen abziehen. Das umfasst zum Beispiel die Reinigung oder den neuen Anstrich der Fassade, den Ersatz von Fensterläden durch ein gleichwertiges Modell oder das Auswechseln der Boden- oder Wandbeläge mit einem gleichwertigen Produkt. Bei einem neueren Haus halten sich solche Ausgaben naturgemäss in Grenzen. Dafür lassen sich gewisse Betriebskosten von den Steuern abziehen. Das umfasst Aufwendungen, die mit dem Besitz einer Liegenschaft wirtschaftlich oder rechtlich verknüpft sind. Typische Posten sind zum Beispiel die jährlichen Prämien für Schaden- oder Gebäudehaftpflichtversicherungen sowie Beiträge für Strassenunterhalt, -beleuchtung und -reinigung. Liegen diese Kosten tief, können Sie sich für den Pauschalabzug entscheiden. Und übrigens: Stockwerkeigentümer können ihre jährlichen Einlagen in den Erneuerungsfonds in den meisten Fällen ebenfalls als Unterhalt geltend machen und komplett vom steuerbaren Einkommen abziehen.
Wertsteigernde Investitionen
Anders sieht es aus, wenn Sie in Ausbauprojekte investieren. Ein typischer Fall ist der Umbau eines bisher ungenutzten Dachgeschosses. Wenn Sie dort neuen Wohnraum schaffen, können Sie diese Kosten in der Steuererklärung nicht abziehen. Das Gleiche gilt, wenn Sie ein zusätzliches Badezimmer oder einen Lift einbauen. Auch die Erweiterung der Liegenschaft um einen Wintergarten oder ein Schwimmbad kann schwerlich als werterhaltende Unterhaltsarbeit deklariert werden. Es handelt sich hier eindeutig um Ausgaben, die den Wert Ihrer Liegenschaft vermehren und folglich in der Steuererklärung nicht abzugsfähig sind. Eine gute Nachricht gibt es trotzdem: Man kann solche Investitionen bei einem späteren Verkauf der Immobilie in die Waagschale werfen und damit die anfallende Grundstückgewinnsteuer reduzieren. Das bedeutet aber auch, dass Sie dafür unbedingt die Belege von Rechnungen wie auch Zahlungen über Ihre Investitionen langfristig aufbewahren müssen.
Teilweise abzugsfähig
Viele Sanierungsmassnahmen stellen eine Kombination von werterhaltenden und wertvermehrenden Arbeiten dar. Wer zum Beispiel seine Küche erneuert, nutzt diesen Eingriff in der Regel für qualitative Verbesserungen: einen grösseren Kühlschrank, eine moderne Kochinsel oder einen multifunktionalen Backofen. Ähnlich sieht es bei einer Badezimmersanierung aus, wo neue Installationen wie ein Doppellavabo, eine Regendusche oder ein Closomat zusätzlichen Komfort bringen. Auch wer sein Garagentor oder die alten Sonnenstoren ersetzt, wählt oft ein hochwertigeres, automatisches Modell. Solche Qualitätsverbesserungen führen in der Regel dazu, dass ein Teil der Kosten als wertvermehrend und damit als nicht abzugsfähig taxiert wird. Die meisten kantonalen Steuerämter stellen für solche Abgrenzungsfragen Onlineinformationen zur Verfügung, aus denen detailliert hervorgeht, welcher Anteil der Ausgaben als werterhaltend beziehungsweise wertvermehrend gilt. Es ist empfehlenswert, diese Informationen frühzeitig durchzulesen und bei der (steuerlichen) Planung von Sanierungsprojekten zu berücksichtigen.
«Ihre Steuerersparnis ist höher, wenn Sie die Sanierung auf zwei, drei Jahre verteilen.» Nicole von Reding-Voigt, Vorstandsmitglied Treuhand Suisse
Steuerlich clever planen
Angenommen, Ihr Haus oder Ihre Wohnung ist in die Jahre gekommen und Sie planen eine umfassende Sanierung. Wenn Sie steuerliche Aspekte dabei strategisch in die Planung einfliessen lassen, kann das Ihre Steuerbelastung erheblich senken, wie das nachfolgende Beispiel zeigt. Gehen wir davon aus, dass der werterhaltende Anteil Ihrer Aufwände 200 000 Franken beträgt. Das wäre also der Betrag, den Sie vom steuerbaren Einkommen abziehen können. Nehmen wir ferner an, Ihr steuerbares Haushaltseinkommen beträgt 120 000 Franken. Und jetzt kommt die Krux. Denn wenn Sie die Sanierung in einem Schritt – also in einem Kalenderjahr – durchführen, bezahlen Sie in diesem Jahr zwar keinerlei Einkommenssteuern, weil Ihre Abzüge höher liegen. Allerdings verschenken Sie aus steuerplanerischer Sicht die Differenz von 80 000 Franken. Ihre Steuerersparnis ist deutlich höher, wenn Sie diese Sanierungsarbeiten über zwei, drei Jahre verteilen. Wenn Sie zum Beispiel über zwei Jahre je 100 000 Franken oder über drei Jahre jeweils rund 70 000 Franken abziehen. So brechen Sie die Steuerprogression und reduzieren Ihr steuerbares Einkommen über den entsprechenden Zeitraum spürbar. Wichtig ist bei diesem Modell, dass die Rechnungen der Handwerker in der Steuerperiode bezahlt werden, in der diese zum Abzug kommen sollen.
Privilegiert: energetische Massnahmen
Ausgaben für Energiespar- und Umweltschutzmassnahmen werden steuerlich privilegiert. Sie sind komplett abzugsfähig, auch wenn die Liegenschaft damit an Wert gewinnt. Wer also in den eigenen vier Wänden energetisch bessere Fenster einbaut, eine moderne Fassadendämmung oder Dachisolation realisiert oder in ein effizienteres System für Heizung und Warmwasseraufbereitung investiert, kann diese Kosten vollumfänglich vom steuerbaren Einkommen abziehen. Seit dem 1. Januar 2020 haben sich die Einsparungsmöglichkeiten bei energetischen Sanierungen sogar nochmals verbessert. Neue Begünstigungen bringen es mit sich, dass man bei energetischen Sanierungen jetzt auch die Rückbau- und Entsorgungskosten von den Steuern abziehen kann. Zwei Beispiele: Wenn Sie als Eigenheimbesitzer Ihre Ölheizung durch eine Erdsondenheizung ersetzen, konnten Sie die Kosten für die Beschaffung und den Einbau schon bisher abziehen. Seit Anfang 2020 umfasst das auch den Aufwand für die Demontage, den Abtransport und die Entsorgung der alten Anlage. Ein zweites Beispiel im grösseren Massstab: Wenn Sie Ihr Wohnhaus ganz abbrechen und mit einem Neubau ersetzen, können Sie die damit verbundenen Rückbaukosten neu ebenfalls in der Steuererklärung geltend machen. Als abziehbare Rückbaukosten im Hinblick auf den Ersatzneubau gelten die Kosten der Demontage von Installationen, des Abbruchs des vorbestehenden Gebäudes sowie des Abtransports und der Entsorgung des Bauabfalls. Wichtig zu wissen ist überdies, dass solche Investitionen in Energiespar- und Umweltschutzmassnahmen sowie Rückbaukosten im Hinblick auf den Ersatzneubau auf die beiden nachfolgenden Steuerperioden übertragen werden können, falls sie in dem Jahr, in dem sie angefallen sind, steuerlich nicht vollständig berücksichtigt werden können.
Kantonale Förderprogramme nutzen
Ein Teil der Kantone schafft mit speziellen Förderprogrammen weitere finanzielle Anreize für energetische Sanierungen. So hat zum Beispiel die Zürcher Regierung im Juli 2020 kommuniziert, dass sie den Ersatz der immer noch 120 000 Öl- und Gasheizungen im Kanton vorantreiben wolle. Klimaneutrale Heizsysteme, zum Beispiel Wärmepumpen, sollen mit zusätzlichen Fördermitteln unterstützt werden. Verpassen Sie es nicht, sich über entsprechende Möglichkeiten in Ihrem Wohnkanton zu informieren.
Moderner Weg zum Eigenheim
Endlich ein grosses Wohnzimmer, eine eigene Garage und einen Garten für die Kinder zum Spielen: der Traum vom Eigenheim. Viele träumen ihn, wenige wissen, wie man ihn wahr werden lässt. Insbesondere bei der Finanzierung braucht man Hilfe. Die Bank Thalwil führt in acht Schritten zum Ziel.
Redaktion - 24. August 2020
Beat Ruch, Leiter Marketing und Kommunikation, Mitglied erweiterte Geschäftsleitung Bank Thalwil.
Text Beat Ruch
Endlich ein grosses Wohnzimmer, eine eigene Garage und einen Garten für die Kinder zum Spielen: der Traum vom Eigenheim. Viele träumen ihn, wenige wissen, wie man ihn wahr werden lässt. Insbesondere bei der Finanzierung braucht man Hilfe. Die Bank Thalwil führt in acht Schritten zum Ziel.
Der Kauf einer Immobilie will vorausschauend geplant sein. Wer nicht länger nur von seinem eigenen Heim träumen will, muss zahlreiche Hürden überwinden und die Antworten auf viele offene Fragen finden. Hier kommt die Hilfe von Experten ins Spiel, die alle Fragen sachlich und kompetent beantworten und Käufer in allen Phasen des Kaufprozesses unterstützen: von der Planung und Vorbereitung über die Haussuche und die Besichtigung und Prüfung bis zum risikofreien Kauf. Denn beim Hauskauf sehen sich gerade viele junge Menschen mit Themen konfrontiert, bei denen ihnen das nötige Fachwissen fehlt – insbesondere wenn es um die Finanzierung geht.Schlagworte wie Eigenkapital, Tragbarkeit, Hypotheken und Zinsen stellen viele potenzielle Eigenheimbesitzer vor eine Herausforderung. Und beim Hauskauf gilt grundsätzlich: Studieren geht über probieren. Denn aus Fehlern lernt man zwar, beim Thema Immobilienkauf gehen solche aber schnell an die eigene Existenz. Wer sich schlecht vorbereitet und keine professionelle Unterstützung sucht, darf sich im Nachhinein nicht wundern, wenn auf den Wohntraum Wohnfrust folgt.
Doch wo fängt man an? Damit der Traum nicht zum Albtraum wird, helfen bereits einfache Tipps:
1. Eigene Bedürfnisse definieren
Als Erstes sollte man sich in Ruhe überlegen, wie das eigene Traumhaus aussehen soll: Wie viele Zimmer sind nötig, reicht eine Terrasse anstelle eines Gartens, und wie luxuriös soll die Ausstattung sein? Hinzu kommen Fragen rund um die Lage, die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, erwünschte Angebote in der Gemeinde und vieles mehr. Seine persönlichen Vorstellungen genau zu definieren, hilft dabei, sich im Angebotsdschungel potenzieller Traumhäuser zurechtzufinden, seine Wünsche entsprechend zu gewichten und realistisch einzuschätzen, was innerhalb des eigenen Budgetrahmens tatsächlich möglich ist.
2. Grobe Rechnung aufstellen
Sobald die eigenen Vorstellungen klar definiert sind, sollte eine grobe Rechnung aufgestellt werden. Wie viel teurer ist eine Immobilie im Stadtzentrum? Mit welchem Betrag muss gerechnet werden, wenn die zukünftige Küche mit den modernsten Geräten ausgestattet sein soll? Wie viel Kapital ist für den Erwerb des Traumhauses notwendig? Es lohnt sich, bereits hier den Kontakt mit der Bank seines Vertrauens zu suchen und auf das Know-how von Experten zu setzen. Fachleute können bei der Aufstellung einer ersten Rechnung helfen, Kosten gemäss ihren Erfahrungswerten einschätzen und bereits in einem frühen Stadium auf unrealistische Wünsche hinweisen.
3. Hürde Eigenkapital
Eine Hürde, mit der vor allem viele junge Familien und Paare zu kämpfen haben, ist das Eigenkapital. Um sich seine Traumimmobilie kaufen zu können, sind, unabhängig vom Objekt, mindestens 20 Prozent Eigenkapital nötig, da nur 80 Prozent des Kaufpreises über eine Hypothek finanziert werden können. Bei einem Kaufpreis von einer Million Schweizer Franken landet man so bereits bei einer stolzen Summe von 200 000 Schweizer Franken. Doch wie kommt man zu Eigenkapital? Eigene Mittel können sich aus Bankguthaben, Wertschriften, einem Erbvorzug oder Guthaben aus der zweiten und der dritten Säule zusammensetzen. Insbesondere letztere Möglichkeit stellt junge Familien und Paare aber bereits wieder vor Schwierigkeiten, da sie meist noch nicht genügend Vorsorgegelder gesammelt haben. Hier kann ein zinsloses Darlehen von der Familie oder Freunden helfen. Wichtig dabei: von einem Notar oder Anwalt ein Darlehensvertrag aufsetzen lassen, der mindestens den Betrag, die Laufzeit und den Zins festhält.
4. Simpel, aber sicher: Sparplan festlegen
Sobald eine ehrliche Übersicht über das eigene Budget erstellt wurde, bleibt künftigen Eigenheimbesitzern nichts anderes übrig als sparen, sparen, sparen. Um das Ziel vom Eigenheim zu erreichen, hilft ein Sparplan, der genau definiert, wie viel Geld monatlich zur Seite gelegt werden sollte. Optimal beginnt man mit dem Sparen natürlich bereits Jahre vorher, sodass man, wenn der Traum vom Eigenheim konkreter wird, bereits Kapital angespart hat. Und auch beim Sparplan gilt: Ehrlich währt am längsten. Neben sämtlichen Einnahmen sollten auch alle Ausgaben einkalkuliert und Reserven eingerechnet werden. Das geht von Ferien über Zigaretten bis zu ungeplanten Arztrechnungen.
5. Hypothek wählen: Augen auf bei der Partnerwahl
Wenn der Sparplan erfolgreich umgesetzt und die Frage des Eigenkapitals geklärt ist, ist es Zeit, sich um die Hypothek zu kümmern. Aber: Augen auf bei der Partnerwahl. Ob Festhypothek, variable Hypothek oder Geldmarkthypothek: Wichtiger als ein paar Franken zu sparen, ist bei der Wahl einer Hypothekenlösung, dass der Mensch mit seinem individuellen Lebensweg im Zentrum steht, man sich gut beraten und aufgehoben fühlt. Eine detaillierte und umfassende Beratung bei einem Finanzexperten sowie der Vergleich verschiedener Angebote lohnen sich bei der Hypothekenwahl auf alle Fälle.
6. Langfristig denken: Tragbarkeit berechnen
Oft vergessen künftige Eigenheimbesitzer, dass zum Kaufpreis noch weitere Kosten hinzukommen. Wie der Name bereits verrät, hilft eine Tragbarkeitsrechnung herauszufinden, ob die anfallenden Kosten für einen tragbar sind. Die persönliche Tragbarkeitsgrenze lässt sich aus Werten wie Hypothekarzinsen, Amortisation, Nebenkosten, Einkommenssituation und Vermögen errechnen. Eine erste Orientierung bieten Tragbarkeitsrechner, die viele Spezialisten wie beispielsweise die Bank Thalwil kostenlos online anbieten. Auch hier zahlt sich Aufrichtigkeit aus: Laufende Kosten wie Versicherungen oder spätere Ausgaben für die Instandhaltung werden oft zu wohlwollend berechnet. Allgemein gilt, dass die laufenden Kosten maximal einen Drittel des jährlichen Bruttoeinkommens ausmachen sollten.
7. Traumimmobilie auf Herz und Nieren prüfen
Wenn die Finanzierungsfragen geklärt sind und das Objekt der Begierde gefunden ist, steht die Besichtigung an. Diese soll die Frage klären, ob der geforderte Preis gerechtfertigt ist. Werden Mängel absichtlich verschwiegen? Mit welchen Erneuerungsarbeiten ist noch zu rechnen? Wer die Traumimmobilie in Ruhe auf sich wirken lassen und dennoch gründlich prüfen will, nimmt am besten einen Experten zur Besichtigung mit. Der Fachmann kann vor Ort alles genau unter die Lupe nehmen und eine fundierte Empfehlung abgeben.
8. Vertragsverhandlungen: Gut Ding will Weile haben
Bei den Vertragsverhandlungen gilt dasselbe wie bei der Besichtigung: Sämtliche Bestimmungen im Vertrag sollten klar sein und daher gründlich geprüft werden. Hierfür sollte der Verkäufer mindestens eine Frist von zwei bis drei Wochen gestatten. Ist das nicht der Fall und wird sogar eher auf einen Vertragsabschluss gedrängt, lieber die Finger vom Haus lassen. Unklare Klauseln sollte man auf gar keinen Fall akzeptieren und sich unbedingt juristisch beraten lassen. Der Notar ist zudem dazu verpflichtet, Auskunft zu den Vertragsinhalten zu geben, und kann daher bei Fragen ebenfalls einbezogen werden.
Der Erwerb seines Traumhauses ist ein mutiger Schritt, der mit vielen schönen Emotionen, aber auch Herausforderungen verbunden ist. Die kompetente und neutrale Beratung eines Experten hilft dabei, im Verlaufe des Prozesses auftauchende Fragen sachlich und ehrlich zu beantworten. Auf diese Weise können künftige Eigenheimbesitzer ihren Traum von den eigenen vier Wänden sicher wahr werden lassen.
Eigenheim wieder verkaufen – die wichtigsten Tipps für Verkäufer
Für den Immobilienverkauf hat sich die Bank Thalwil mit dem Immobilienprofi AgentSelly einen starken Partner an die Seite geholt. Das Start-up hat die wichtigsten Tipps für den Immobilienverkauf zusammengefasst:
1. Marktwert der Immobilie genau kalkulieren
Eine seriöse Bewertung der Liegenschaft ist der erste Schritt des Verkaufsprozesses und entscheidet über Erfolg oder Misserfolg.
2. Inserat zur richtigen Zeit online publizieren
Steht eine Anzeige schon sehr lange online, wirkt das auf Kaufinteressenten potenziell abschreckend. Eine intensive Auseinandersetzung mit der Vermarktung der Immobilie und eine aufeinander abgestimmte Publikation des Inserats auf analogen und digitalen Kanälen ist der Schlüssel.
3. Verwendung von qualitativ gutem Bildmaterial
Der erste Eindruck zählt: Interessenten entscheiden innerhalb von einer Sekunde, ob sie sich mit einem Objekt befassen oder auch nicht. Zeit oder Geld in ansprechende Fotos zu investieren, lohnt sich somit auf alle Fälle.
4. Informative Dokumentation
Eine attraktive, kompakte und professionell gestaltete Verkaufsdokumentation räumt bei Interessenten gleich zu Beginn allfällige Bedenken aus und schafft Vertrauen.
5. Richtig verhandeln
Immobilienverkäufe und Verhandlungen über grosse Vermögenswerte sind mit emotionalem Stress verbunden. Durch den Einsatz von erprobten Verhandlungsmethoden kann dieser gemindert werden.
6. Rechtliche Aspekte berücksichtigen
Sollten Immobilienverkäufer sich nicht mit rechtlichen Aspekten auskennen und auch nicht mit einem Makler zusammenarbeiten, sollten sie sich von einem Juristen beraten lassen.
Die Kraft kommt von Innen
Zwei Atrien bringen die Natur ins Haus, sodass bis in den Wellnessbereich Tageslicht vordringt. Sie sind wie Lungenflügel, die diese Villa am Zürichsee mit Licht und Leichtigkeit füllen.
Redaktion - 24. August 2020
Text Donika Gjeloshi | Fotos Holger Jacob
Zwei Atrien bringen die Natur ins Haus, sodass bis in den Wellnessbereich Tageslicht vordringt. Sie sind wie Lungenflügel, die diese Villa am Zürichsee mit Licht und Leichtigkeit füllen.
Lebenskraft, Ausdauer, Integrität, Bodenständigkeit – der Bambus ist positiv konnotiert, er ist ein Glückssymbol. Im Atrium in Szene gesetzt, ist das Hochgewächs das erste Highlight, das man als Besucher wahrnimmt, wenn man dieses Familienhaus am Zürichsee betritt. Auch die Bauherrschaft liebt das Gestaltungselement, das sich über alle Etagen erstreckt und so rundum erlebbar wird. Das immergrüne Hartgras – sagt man – mute wie die Wirbelsäule des Menschen an und sei damit auch Sinnbild für Rückgrat und Flexibilität zugleich. Auch dieses Bild kann auf die Architektur übertragen werden: Das begrünte Atrium gibt dem Baukörper Halt, wenn sich alle Etagen mit unterschiedlichen Funktionsbereichen darum herum gliedern – das Wohngeschoss, das Obergeschoss mit Kinderzimmern und das Dachgeschoss mit Elternbereich umgeben den grossen Innenhof; das kleine quadratische Volumen dringt vom Garten zum Wellnessbereich im Untergeschoss hindurch. Die Lichthöfe sind aber auch wie zwei Lungenflügel, die das Haus mit Luft und Leichtigkeit füllen. «Das begrünte Atrium im Haus wurde zum Mittelpunkt, zum Zentrum der Bewegung des Hauses. Die spektakuläre Aussicht wiederum definierte die Positionierung der Räume», sagt Arif Suyabatmaz, Inhaber der 19:4 Architects AG.Die Anpassungsfähigkeit der Architektur tritt durch die Idee der Umnutzung zutage. Sie sei schon zu Beginn ein zentrales Thema gewesen, führt der Architekt weiter aus: «Sämtliche Steigzonen und Installationsschächte sind zugänglich. So lässt sich das Haus technisch laufend nachrüsten und auf dem neuesten Stand der Technik halten.» Durch diverse Zugänge und Erschliessungsmöglichkeiten können später einzelne Geschosse oder Teilbereiche autonom, als separate Einheit genutzt werden.
Die Augen und das Herz
Steht man im Entree, sticht das zweite Highlight der Architektur hervor: die Durch-blicke – zur Galerie, zur Küche, zum Wohnzimmer, zum Essbereich. Betont werden diese durch das Licht, das in die Korridore fliesst. Das Tageslicht kommt nicht nur über das grosse Atrium, sondern auch durch die vielen bodentiefen Glasfronten oder Schiebefenster herein, denn alle Räume haben einen direkten Aussenzugang, ob zum Garten, zur Terrasse oder zu den umlaufenden Balkonen mit Aussicht auf den Zürichsee.
«Das Atrium wurde zum Zentrum der Bewegung des Hauses.» Arif Suyabatmaz, Architekt
Das Wohngeschoss ist das Herzstück des Hauses. Es ist offen gestaltet. «Alle Bereiche, die für ein Familienzusammensein notwendig sind, waren für die Bauherrschaft von grosser Bedeutung. Eine grosse Wohnküche sowie ein grosszügiger Wohn- und Essbereich waren deshalb ein sehr wichtiger Bestandteil des Konzepts», erklärt der Architekt. Dennoch gibt es die Möglichkeit, bei Bedarf die jeweiligen Zonen durch Schiebetüren voneinander zu trennen. Beispielsweise wenn Gäste zum Essen eingeladen werden und das Personal die Gesellschaft bekocht. Gezielt platzierte Wände und Fenster gewähren den Bewohnern wunderschöne Ausblicke zum See oder zum Garten und minimieren gleichzeitig Einblicke, sodass die Privatsphäre im dicht bebauten Einfamilienhausquartier gewährleistet ist.
Innere Ausgeglichenheit
Die rund 800 Quadratmeter grosse Villa zählt insgesamt zehn Zimmer, fünf Etagen und eine Einliegerwohnung. Jedes Stockwerk hat eine andere Funktion. Vom Erdgeschoss, das dem gemeinsamen Wohnen gewidmet ist, geht es hoch zum Obergeschoss, das die Kinder- und Gästezimmer beherbergt. Im Dachgeschoss sind die Rückzugsräume der Eltern mit Masterbad, Ankleide, Büronische und dem rundum schönsten Ausblick von Zürich bis zu den Alpen hinter Rapperswil. Das erste Untergeschoss ist ein Begegnungsort, der dem Ausgleich gewidmet ist. Hier sind das Fernsehzimmer und ein weiteres Gästezimmer, aber auch ein Zugang zur Einliegerwohnung. Im eleganten Weinkeller können die edlen Tropfen mit Freunden und Familie degustiert werden. Im Fitness- und Wellnessbereich werden neue Kräfte gesammelt. Auch dort sind Durchblicke ein Thema, denn Fitnesszone und Schwimmbad werden mit einer Glasscheibe getrennt. Sauna, Dusche und WC liegen etwas zurückgezogen. Der Lichthof im Hallenbad balanciert schliesslich das grosse Atrium aus. Zu guter Letzt befinden sich im zweiten Untergeschoss die Garage und mit den Lager-, Hauswirtschafts- und Technikräumen auch der Kopf des Baukörpers.
Natürliche Ausstrahlung
Die Materialisierung ist die nächste Besonderheit. Schwarzer Marmor führt vom Keller- zum Wohngeschoss und zieht sich durch die hoch beanspruchten Flächen und Nassräume. Fusswarmes, helles Eichenholz löst den Marmor ab und belegt die Wohnflächen und Schlafzimmer. Der Wechsel des Bodenbelags findet ebenso bei den Treppen statt, wobei die Holztreppen den Weg zu den Privaträumen weisen. Dunkle Holzwände und Türen fungieren als verbindende Nähte zwischen dem dunklen Stein, dem Parkettboden und den weissen Wänden. Das Kleid aus Naturmaterialien unterstreicht darüber hinaus die ökologische Bauweise mit hocheffizienter Erdsondenwärmepumpe und kontrollierter Lüftung. Die Materialisierung und das Raumkonzept gliedern den Baukörper also in unterschiedliche Funktionsbereiche. Doch erhält das Haus erst mit der von der Bauherrschaft sorgfältig ausgesuchten Einrichtung und ihrer Kunstsammlung Persönlichkeit. Letztlich aber gibt die junge Familie dem Haus eine Seele und füllt es mit Vitalität.
Eine Treppe führt zum südlich orientierten Haupteingang. Gezielt platzierte Fensterfronten bieten den Bewohnern Ausblicke zum Garten oder zum See.Die Durch- und Ausblicke werden bereits im Entree erlebbar. Links ist das Atrium, geradeaus geht es zur Küche, rechts ist der Wohn- und Essbereich.Die Küche wurde von der Rolf Zürcher AG gefertigt und mit Geräten von Gaggenau und Miele bestückt. Die gleiche Firma hat auch alle Schreinerarbeiten erledigt.Das Wohngeschoss ist offen konzipiert. Bei Bedarf sorgen Schiebetüren für Privatsphäre.Die Stringenz des Farb- und Materialkonzepts zeigt sich auch in der Küche. Der Übergang zum Esszimmer und zur Terrasse ist fliessend.Durchblick vom Wohnzimmer zum Atrium. Die Trennwand dient als Stellfläche für Fotografien.Durchblicke sind auch hier ein Thema: Eine Glaswand trennt den Fitnessraum vom Poolbereich. Hier ist das zweite Atrium des Hauses, das Licht und Leichtigkeit bringt.Im Untergeschoss ist der Fitness- und Wellnessbereich, der keine Wünsche offenlässt.Hinter einer Glastür sind die edlen Tropfen gut sortiert in Szene gesetzt. Der Weinkeller bietet Platz für die Degustation mit Freunden.Der Garten säumt das Gebäude ein und lässt Raum für Ruhe und Gelassenheit. Die Gartengestaltung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten von Enea.Das schmale Fenster bringt Licht in das Treppenhaus, das vom Erdgeschoss zum Obergeschoss führt.An einem leichten Hang liegt der Baukörper mit fünf Etagen, die alle in unterschiedliche Funktionsbereiche gegliedert sind.
Architekten-Interview
Arif Suyabatmaz, wie gestaltete sich die Ausgangssituation dieses Projekts? Das Quartier besteht mehrheitlich aus Einfamilienhäusern verschiedenster Art und verschiedensten Alters. Das Grundstück war zu Beginn der Planung bereits bebaut und befindet sich wie die meisten Parzellen in der Umgebung an einem leichten Hang. Wir wussten, dass die Topografie und der Garten wichtige Bestandteile zur Definierung des Bauvolumens sein würden und die alte Substanz nicht erhaltenswert ist. Schnell war klar, dass ein Neubau nach den Vorstellungen der Bauherrschaft erstellt werden musste.
Hatten Sie bei der Gestaltung freie Hand, oder gab es klare Vorstellungen seitens der Bauherrschaft? Die Bauherrschaft war sehr offen und hat uns viele kreative Freiheiten ermöglicht. Sie war aber in alle Prozesse involviert. Die Teamarbeit mit der Bauherrschaft war sehr spannend und sicherlich auch der Schlüssel für ein gelungenes Endresultat.
Welchen Einfluss übte die Bauherrschaft bei der Innenarchitektur aus? Wir hatten grosses Glück mit unserer Bauherrschaft. Ihr zeitloser und guter Geschmack hat alles spannender und einfacher gestaltet. Kunst, Fotografie, weisser und schwarzer Marmor, helles Parkett, hochwertige Materialien und Designerstücke verbinden sich mit einer absoluten Selbstverständlichkeit in allen Räumen dieses Hauses. Dadurch und in Verbindung mit ihrem persönlichen Stil und Gegenständen entsteht eine eigene und harmonische Atmosphäre.
Sie sagen, der Garten sei ein wichtiger Bestandteil zur Definierung des Bauvolumens gewesen. Was zeichnet ihn nun aus? Bei der Gartengestaltung wandten wir uns an die erfahrenen Landschaftsarchitekten von Enea. Von Anfang an war klar, dass ein Garten entstehen musste, der zum Haus und in das Quartier passt. Er sollte Privatsphäre gewähren, pflegeleicht und kinderfreundlich sein. Zusammen haben wir ein Konzept entwickelt, das den Vorstellungen der Bauherrschaft gerecht wird und das Beste aus dem exponierten Eckgrundstück herausholt.
Worauf sind Sie bei diesem Projekt besonders stolz? Wir haben erreicht, dass alle beteiligten Planer und Handwerker sowie die Bauherrschaft als Team zusammengearbeitet haben – vom Entwurf bis zur Inbetriebnahme.
Inwiefern unterscheiden sich Ihre Bauten in der Schweiz zu jenen im Ausland? In erster Linie realisieren wir unsere Projekte nach den Standortbedingungen und zeitgemässen technischen Möglichkeiten. Wir sorgen dafür, dass sie in Übereinstimmung mit den gegebenen geografischen, kulturellen und technischen Voraussetzungen entworfen und gebaut werden. Während wir in der Schweiz zurzeit vor allem Einfamilienhäuser realisieren, ergibt sich für uns international die Chance, grössere öffentliche Bauten zu errichten.
Die Durch- und Ausblicke werden bereits im Entree erlebbar. Links ist das Atrium, geradeaus geht es zur Küche, rechts ist der Wohn- und Essbereich.Die Küche wurde von der Rolf Zürcher AG gefertigt und mit Geräten von Gaggenau und Miele bestückt. Die gleiche Firma hat auch alle Schreinerarbeiten erledigt.Das Wohngeschoss ist offen konzipiert. Bei Bedarf sorgen Schiebetüren für Privatsphäre.Die Stringenz des Farb- und Materialkonzepts zeigt sich auch in der Küche. Der Übergang zum Esszimmer und zur Terrasse ist fliessend.Durchblick vom Wohnzimmer zum Atrium. Die Trennwand dient als Stellfläche für Fotografien.Durchblicke sind auch hier ein Thema: Eine Glaswand trennt den Fitnessraum vom Poolbereich. Hier ist das zweite Atrium des Hauses, das Licht und Leichtigkeit bringt.Im Untergeschoss ist der Fitness- und Wellnessbereich, der keine Wünsche offenlässt.Hinter einer Glastür sind die edlen Tropfen gut sortiert in Szene gesetzt. Der Weinkeller bietet Platz für die Degustation mit Freunden.1. UntergeschossErdgeschossDer Garten säumt das Gebäude ein und lässt Raum für Ruhe und Gelassenheit. Die Gartengestaltung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten von Enea.Das schmale Fenster bringt Licht in das Treppenhaus, das vom Erdgeschoss zum Obergeschoss führt.An einem leichten Hang liegt der Baukörper mit fünf Etagen, die alle in unterschiedliche Funktionsbereiche gegliedert sind.Eine Treppe führt zum südlich orientierten Haupteingang. Gezielt platzierte Fensterfronten bieten den Bewohnern Ausblicke zum Garten oder zum See.
Eine Ode An den Zürichsee
Redaktion - 24. August 2020
Bei «Bluemoon» bot die idyllische Hanglage mit Seeblick nahe der Stadt Zürich eine ideale Basis, um die hohen Ansprüche des Bauherrenpaars zu verwirklichen. Das Haus «Bluemoon» besteht aus einer dreigeschossigen Wohneinheit, bei der das Mittelgeschoss im Eingangsbereich durch eine Treppe mit dem Wohnen im Attikageschoss und dem Schlafbereich im Erdgeschoss verbunden ist. Die alle Wohnebenen verbindende Treppe, welche geschickt die Attikaregelung ausschöpft, gehört wie die Fassade mit ihren verschiedenfarbigen Vorsätzen zu den architektonischen Highlights des Hauses. Jede der drei Ebenen ist von einer einzigartigen Atmosphäre geprägt. Während die im unteren Geschoss liegende Schlafebene zum ungestörten Geniessen im Gartenbereich einlädt, ermöglicht die Terrasse einen fantastischen Ausblick auf den Zürichsee – die grosse Leidenschaft des Bauherrenpaars. Im Attikageschoss befindet sich die offene Wohnküche mit Insel, die zur grosszügig gestalteten Sofalandschaft mit Cheminée führt und so zu gemütlichen Stunden einlädt. Dank der angegliederten Terrasse lässt sich auch auf dieser Hausebene Zeit draussen verbringen, besonders aber auch den Seeblick geniessen.
TECHNISCHE ANGABEN
AttikageschossSockelgeschoss
[ KONSTRUKTION ]
Massivbau | Flachdach | Fassade: Aussenwände Backstein, teilweise Beton mit verputzter Wärmedämmung
[ Raumangebot ]
Bruttogeschossfläche: 283 m² | Anzahl Zimmer: 7,5
[ Ausbau ]
Boden: Parkett, Platten im Bad | Wände: Weissputz gestrichen | Fenster: Holz/Aluminium, 3-fache Isolierverglasung
Im Attikageschoss, wo sich Sofalandschaft, Cheminée und offene Wohnküche befinden, geniessen die Bauherren einen wunderbaren Ausblick auf den Zürichsee.Neben den weiss lackierten Fronten sind die bronze-farbenen Oberschränke in der offenen Wohnküche der absolute Blickfang.«Bluemoon» besteht aus drei Wohneinheiten, gewohnt wird im Attika-, geschlafen im Sockelgeschoss.SockelgeschossAttikageschoss
Kochen wie ein Profi
Redaktion - 24. August 2020
Dieses Küchenhandbuch macht jeden zum souveränen Koch und Gastgeber. Foodscout Richard Kägi präsentiert Klassiker, die immer gut ankommen, auf eine neue Art: Caesar Salad, das perfekte Steak, Sugo pomodoro und Rösti – aber auch überraschende Kombinationen wie Burrata mit Orangensalat, selbst gemachte Vanilleessenz und aussergewöhnliche Desserts.Erscheint im Oktober 2020, Vorbestellung unter at-verlag.ch | ISBN 978-3-03902-037-9
Das bunte Leben zelebrieren
Wer Freude am Bauen hat, wird es kaum beim einen Mal belassen. Dieses Haus im Kanton Luzern ist das zweite Eigenheim dieser Familie und strahlt mediterranes Flair aus.
Redaktion - 24. August 2020
Vom Valser Quarzit bis zur Gartenbepflanzung hat die Bauherrschaft mit Leidenschaft eigene Ideen verwirklicht.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Holger Jacob
Wer Freude am Bauen hat, wird es kaum beim einen Mal belassen. Dieses Haus im Kanton Luzern ist das zweite Eigenheim dieser Familie und strahlt mediterranes Flair aus.
In einem dicht besiedelten Wohnquartier im Kanton Luzern ist dieser Neubau gut integriert. Erst bei näherer Betrachtung wird klar, dass hier Einzigartiges umgesetzt wurde. Die Fassade ist aus Valser Naturstein. Wo man für gewöhnlich rechte Winkel vermutet, wird man von sanften Schwüngen überrascht. Dabei zeichnen dünne Messingplatten die Konturen der Silhouette nach und bringen den leicht goldigen Schimmer des Steins zum Vorschein. Dem Konzept von organischen Formen folgt auch der Pool.Von der Strassenseite gelangt man zum Hauseingang. Die Hausherrin bittet freundlich herein und lässt sich für einen kurzen Moment entschuldigen, denn eine kleine Panne mit den Lautsprechern müsse geklärt werden. «Die Musik lässt sich im Moment nicht leiser stellen», erklärt sie. Entlang des langen, aber breiten Korridors erlaubt eine Glasfront Einblick in die mit grossem Kronleuchter dekorierte Autogarage. Einladend stimmt der schmucke Innenhof: Wo ein Lift hätte sein können oder später sein könnte, zieren gemusterte Fliesen die Bodenfläche. Beistelltische setzen die Zimmerpflanzen in Szene und tragen sie ein Stück näher zum Tageslicht. Die Treppe mit Metallgeländer windet sich um diesen Lichthof und führt zum Wohngeschoss. Inzwischen kehrt im Haus wieder Ruhe ein, die Musikpanne scheint behoben zu sein. Während die Bauherrin Tee und Kaffee zubereitet, erzählt sie, wie dieses Haus so aussergewöhnliche Formen annehmen konnte und welchen Anteil sie und ihr Mann an der Gestaltung hatten.
Gelebte Passion für Architektur und Interior-Design
«Wäre mein Mann nicht in die Fussstapfen seines Vaters getreten, wäre er wohl Architekt geworden», sagt die Bauherrin. Ihr Mann ist gelernter Sanitärinstallateur und führt das in der Haustechnikbranche etablierte Familienunternehmen in zweiter Generation. Dieses Haus ist bereits das zweite, das er selbst entworfen hat. Mithilfe des Architekten Franz Amberg konnte das Paar die eigenen Vorstellungen verwirklichen.
«Wir haben stets versucht, in uns hineinzuhören, um herauszufinden, was uns wirklich gefällt.» Die Bauherrin
«Bei der Planung unseres Hauses haben wir nicht irgendwelche Ideen abgeschaut, sondern stets versucht, in uns hineinzuhören, um herauszufinden, was uns wirklich gefällt», erzählt die Bauherrin. Wohnen bedeutet für sie Lebensqualität. Als Krankenpflegerin bekomme sie Einblick in verschiedenste Wohnsituationen. «Wie man wohnt, ist immer Geschmackssache. Für mich muss es nicht hochstehendes Design sein. Mir ist viel wichtiger, dass man das Leben im Haus spürt. Das Zuhause muss bequem sein und Freude bereiten. Auch die Kinder müssen sich wohlfühlen.» Innenarchitektur habe sie schon immer fasziniert. Tapeten und Fliesen sind für sie Elemente, die dem Interieur Ausdruck verleihen können. Das wird spätestens beim Rundgang durchs Haus deutlich. Während das Stillleben im Grossformat die antike Möblierung des Wohnzimmers rahmt, lassen Dschungeltapeten die Kinderzimmer in ein eigenes Reich eintauchen. Farbige Fliesen setzen gezielt Akzente – bei der Haustür, im Lichthof, im Weinkeller, in der Küche oder in den Badezimmern. «Bunte oder gemusterte Fliesen haben mir schon immer gefallen und werden mir nie verleiden», sagt die Bauherrin. In der Küche habe die Gestaltung mit den glasierten Terrakottafliesen begonnen. Diese Idee habe sich dann weiterentwickelt, sodass später sogar eine ganze Badkollektion in Zusammenarbeit mit der Firma Talsee entstanden sei – die Special Edition Artisan. «Ich wünschte mir für die Badezimmer etwas, das Feriengefühle weckt», so die Bauherrin. Weil sie auch nach dem Rundgang durch den Showroom des Familienunternehmens nicht fündig wurde, kam der Impuls für eine Eigenkreation. So entwickelte das Ehepaar moderne Badmöbel mit Fronten aus Terrakottafliesen.
Details mit eigener Geschichte
Die übrigen Räume lassen ebenfalls Ferienstimmung aufkommen. Nebst den Fliesen sind auch die hohen Decken, das Parkett mit Fischgratmuster und die Luster von französischen Schlössern inspiriert. «Die antiken Kronleuchter sind von einem alten Haus im Bürgenstock», erzählt die Bauherrin, «die Hausbesitzerin wollte sie nicht einfach verkaufen, sondern jemandem geben, der wirklich Freude daran hat.» Im Kontrast dazu stehen die bunten, modernen Pendellampen, die bereits an der Decke im Obergeschoss hängen. Tagsüber dekorieren sie den Lichthof, und abends imitieren sie den natürlichen Lichteinfall. Dieses an Schnüren hängende Ensemble mit Schirmen in satten Farben sei ein Vorschlag des Architekten gewesen, wie der Bauherr später erklärt.
Was man aussen wahrnehmen kann, findet man innen wieder: Die runden Fenster sind auch im Hausinneren golden gerahmt, und der Valser Quarzit, der für die Fassade ausgesucht wurde, verkleidet drinnen das Cheminée. «Den Stein haben wir persönlich im Steinbruch in Vals ausgesucht», erzählt die Bauherrin weiter. Ihr gefiel der goldene Schimmer, der bei Sonnenlicht zum Vorschein kommt, weil dieser Wärme ausstrahlt. Das Cheminée ist nicht der einzige Raumtrenner. Die Vorhänge haben ebenfalls eine zonierende Funktion und verbessern die Raumakustik. Grosse Fenster machen den Garten vom Wohnzimmer aus erlebbar. Vom Frühling bis zum ersten Schnee wird das Haus von einer Blütenpracht umgeben. So beweist die Bauherrin, dass man auch im Garten – wie drinnen mit Tapeten und Fliesen – mit durchaus wenig Aufwand viel bewirken kann.
«Bei unseren vielen Ideen waren wir froh, dass unser Architekt uns so gut führen konnte», sagt der Bauherr. So sei es möglich gewesen, dass aus den verschiedenen Einfällen ein stimmungsvolles Ganzes entstanden sei. Aus seiner Erfahrung rät er, einen guten Architekten zu suchen und sich auf das Projekt Eigenheim einzulassen. Er fordert auch dazu auf, ruhig mutig zu sein und sich gestalterisch etwas zuzutrauen. Seine Frau stimmt zu. «Das Leben ist vergänglich. Es wäre doch zu schade, um langweilig zu wohnen.»
Eine Brücke führt vom Pool zur Rückseite des Hauses mit Hochbeeten, welche die Bauherrin mit ihren Nachbarn teilt. Zudem überdacht die Brücke den Garten der Kinderzimmer.Einladend ist das Entree mit langem, breitem Korridor. Links er-laubt die Glas-fassade einen Blick in die Autogarage.Farbige Leuchten und Fliesen dekorieren den Lichthof. Hier kann später bei Bedarf mit einem Lift nachgerüstet werden.Wie in einer Vitrine wird das Auto in Szene gesetzt.Bunte Terrakottafliesen und Messingplatten zieren die Küche, wobei runde Fenster und Oberlichter den Raum mit viel Tageslicht versorgen.Der Weinkeller ist ebenfalls mit Terrakottafliesen und Kronleuchtern geschmückt.Aus einem Guss wirken die Messingarmatur, das Waschbecken und die Abdeckung. Das Ensemble wirkt in Kombination mit den farbigen Fliesen. Diese waren übrigens Inspiration für die Badgestaltung, woraus sich später eine Badkollektion entwickelte.Gekonnt kombiniert sind auch die farbigen Sitzbänke. Sie sind gemütlich und praktisch, bieten sie doch viel Platz für die Familie und Gäste.Stillleben, Fischgratparkett und Kronleuchter – von französischen Schlössern inspiriert, integrierte die Bauherrin antike Elemente in den Neubau.Mit viel Liebe zum Detail hat die Bauherrschaft ihr Haus gestaltet und eingerichtet. Hier der Blick vom Esszimmer zum Treppenhaus mit den farbigen Leuchten.Dschungeltapeten zieren die Kinderzimmer, die überdies über einen eigenen Garten verfügen. Aussentreppen führen sodann zum grossen Garten mit Pool.Der Valser Quarzit kommt auch innen zum Einsatz. Er verkleidet das Cheminée, der das Wohnzimmer vom Essbereich trennt.Die Terrakottafliesen in der Küche brachten die Bauherrin auf die Idee, die Badezimmer ebenso farbig zu gestalten. Aus dieser Idee entwickelte sich sogar eine im Handel erhältliche Badkollektion.Draussen gibt es verschiedene Aufenthaltsbereiche, wobei der Balkon des Elternzimmers durch Vorhänge und verschiebbare Lamellen privat gehalten ist.Dieser Gartensitzplatz schliesst an das Esszimmer an. Auch hier bieten messingfarbene Lamellen und Vorhänge Sicht- und Sonnenschutz. In den kalten Monaten kann dieser Bereich durch Glasschiebetüren in einen Wintergarten verwandelt werden.Drei Seiten des Hauses sind mit runden Fenstern gespickt. Ihre messingfarbenen Rahmen unterstützen den Schimmer des Valser Quarzits.Die Messingplatte des Fensters bringt den goldenen Schimmer des Valser Quarzits zum Vorschein.Wildblumen säumen das Haus und setzen mit wenig Pflege farbige Akzente im Garten.Abgerundete Ecken, geschwungene Kanten und runde Fenster charakterisieren den Bau.Wo man rechte Winkel vermutet, wird man von sanften Schwüngen überrascht. Dieses Haus zeigt sich von jeder Seite anders, aber stets mit mediterranem Flair.
Architekten-Interview
Franz Amberg, Architekt und Inhaber Amberg Architekten AG
Franz Amberg, man spürt, dass dieses Haus die Persönlichkeit der Bauherrschaft reflektiert. Das Ehepaar konnte viele Wünsche verwirklichen und fühlte sich durch Sie gut geführt. Wie haben Sie die Entwurfsarbeit erlebt? Die Bauherrschaft hat mir ihre Ideen und Vorschläge unterbreitet. Wir haben diese zusammen besprochen und uns immer wieder intensiv damit auseinandergesetzt. Ich habe dann die Inputs in den Entwürfen berücksichtigt und stetig überarbeitet. Neue Gedanken und Ideen flossen ein, bis dann das Projekt stand.
Der Bauherr berichtete, dass die runden Fenster eine Herausforderung darstellten. Weshalb waren diese so knifflig? Es war technisch sehr anspruchsvoll zu lösen, damit es zu einem späteren Zeitpunkt nicht zu undichten Stellen kommt. Mit speziellen Zargen und einem Entwässerungssystem konnte diese Herausforderung schliesslich gelöst werden.
Welche Hürden mussten noch überwunden werden? Die verschiedenen Materialien wie keramische Platten, Parkett und Messing, die insbesondere in der Küche zusammenkommen, mussten in Einklang gebracht werden.
Was ist Ihr persönliches Highlight? Das Haus als Ganzes integriert sich sehr gut in die Umgebung. Besonders gefällt mir die Fassade mit dem Naturstein Valser Quarzit. Insgesamt war die Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft hervorragend. Es war spannend für mich, ihre ungewöhnlichen Ideen umsetzen zu dürfen.
Pläne
ObergeschossErdgeschossUntergeschoss
TECHNISCHE ANGABEN
[ ARCHITEKTUR ]
Amberg Architekten AG, ambergarchitekten.ch
[ KONSTRUKTION ]
Bauweise: Einsteinmauerwerk mit Natursteinfassade (Valser Quarzit) | Flachdach
Eine Brücke führt vom Pool zur Rückseite des Hauses mit Hochbeeten, welche die Bauherrin mit ihren Nachbarn teilt. Zudem überdacht die Brücke den Garten der Kinderzimmer.Einladend ist das Entree mit langem, breitem Korridor. Links er-laubt die Glas-fassade einen Blick in die Autogarage.Farbige Leuchten und Fliesen dekorieren den Lichthof. Hier kann später bei Bedarf mit einem Lift nachgerüstet werden.Wie in einer Vitrine wird das Auto in Szene gesetzt.Bunte Terrakottafliesen und Messingplatten zieren die Küche, wobei runde Fenster und Oberlichter den Raum mit viel Tageslicht versorgen.Der Weinkeller ist ebenfalls mit Terrakottafliesen und Kronleuchtern geschmückt.Aus einem Guss wirken die Messingarmatur, das Waschbecken und die Abdeckung. Das Ensemble wirkt in Kombination mit den farbigen Fliesen. Diese waren übrigens Inspiration für die Badgestaltung, woraus sich später eine Badkollektion entwickelte.Gekonnt kombiniert sind auch die farbigen Sitzbänke. Sie sind gemütlich und praktisch, bieten sie doch viel Platz für die Familie und Gäste.Stillleben, Fischgratparkett und Kronleuchter – von französischen Schlössern inspiriert, integrierte die Bauherrin antike Elemente in den Neubau.Mit viel Liebe zum Detail hat die Bauherrschaft ihr Haus gestaltet und eingerichtet. Hier der Blick vom Esszimmer zum Treppenhaus mit den farbigen Leuchten.Dschungeltapeten zieren die Kinderzimmer, die überdies über einen eigenen Garten verfügen. Aussentreppen führen sodann zum grossen Garten mit Pool.Der Valser Quarzit kommt auch innen zum Einsatz. Er verkleidet das Cheminée, der das Wohnzimmer vom Essbereich trennt.Die Terrakottafliesen in der Küche brachten die Bauherrin auf die Idee, die Badezimmer ebenso farbig zu gestalten. Aus dieser Idee entwickelte sich sogar eine im Handel erhältliche Badkollektion.Draussen gibt es verschiedene Aufenthaltsbereiche, wobei der Balkon des Elternzimmers durch Vorhänge und verschiebbare Lamellen privat gehalten ist.Dieser Gartensitzplatz schliesst an das Esszimmer an. Auch hier bieten messingfarbene Lamellen und Vorhänge Sicht- und Sonnenschutz. In den kalten Monaten kann dieser Bereich durch Glasschiebetüren in einen Wintergarten verwandelt werden.Drei Seiten des Hauses sind mit runden Fenstern gespickt. Ihre messingfarbenen Rahmen unterstützen den Schimmer des Valser Quarzits.Die Messingplatte des Fensters bringt den goldenen Schimmer des Valser Quarzits zum Vorschein.Wildblumen säumen das Haus und setzen mit wenig Pflege farbige Akzente im Garten.Abgerundete Ecken, geschwungene Kanten und runde Fenster charakterisieren den Bau.Wo man rechte Winkel vermutet, wird man von sanften Schwüngen überrascht. Dieses Haus zeigt sich von jeder Seite anders, aber stets mit mediterranem Flair.Franz Amberg, Architekt und Inhaber Amberg Architekten AGUntergeschossErdgeschossObergeschoss