Materialtrends mit Stil

Das Badezimmer kann heute mit fast jedem Material ausgestattet werden. Lesen Sie, welche Werkstoffe für das stille Örtchen besonders geeignet sind.

Materialtrends mit Stil
Das transparente Lavabo aus Harz von Antonio Lupi sieht einem Waschbecken aus Glas zum Verwechseln ähnlich.
Text Lina Giusto
Das Badezimmer kann heute mit fast jedem Material ausgestattet werden. Lesen Sie, welche Werkstoffe für das stille Örtchen besonders geeignet sind.
Neben Keramik, Stahl-Email und Naturstein halten auch Glas, Beton und Holz vermehrt Einzug im Badezimmer. Dies, weil der Raum als Aufenthaltsort und Wellnessbereich genutzt wird. Der Raum muss zudem den hygienischen und reinigungstechnischen Anforderungen über viele Jahre genügen. Damit Lavabo, Möbel, Boden und Wände den unterschiedlichen Ansprüchen im Nassraum genügen, bietet dieser Ratgeber einen Überblick über die aktuellen Materialtrends im Badezimmer.

Glas

Wenn Glas im Badezimmer zum Einsatz kommt, dann ist voller Durchblick garantiert. Besonders häufig wird das Material für Seifenschalen oder -spender, WC-Bürstengarnituren und Ablagen verwendet und dann oft mit Chrom oder Edelstahl kombiniert. Auch als Raumtrenner oder Duschwand ist das Material gern gesehen. Liebhaber von fugenlosen Wandbelägen können diese aus gefärbtem oder bedrucktem Glas fertigen lassen. Wer Privatsphäre im Badezimmer sucht, kann bei der Duschwand auf eingefärbtes oder milchiges Glas setzen. Bei diesen beiden Varianten sieht man im Übrigen Wasserflecken weniger schnell als bei durchsichtigem Glas. Der Vorteil des transparenten Materials ist, dass es Räume optisch grösser wirken lässt. Zur Reinigung der gläsernen Badezimmergegenstände sind milde Reinigungsmittel geeignet. Lavabos und Armaturen aus Glas sind etwas für Liebhaber des reduzierten Designs. Waschtische selbst sind noch nicht in transparenter Form erhältlich. Da transparenter Stauraum im Bad für optische Unruhe sorgt, dürfte sich das Material in diesem Bereich wohl kaum so schnell etablieren. Armaturen sind bislang lediglich teilweise aus Glas. Meist beschränkt sich der transparente Teil auf den Auslauf beziehungsweise den Bedienhebel. Auch Badewannen existieren erst aus einzelnen Glaselementen. Meist werden die Seitenwände aus dem Material hergestellt, sodass sich der Badende wie ein Fisch im Aquarium fühlt.

Keramik

Sanitärkeramik ist aus dem Badezimmer nicht wegzudenken. Der natürliche Rohstoff wird aus Ton, Kaolin, Quarz und Feldspat hergestellt und mit einer Oberflächenglasur versehen. Anschliessend wird das Material bei über 1200 °C im Ofen gebrannt. Kratzfestigkeit und Beständigkeit gegen Säure und Hitze kennzeichnen das nahezu unverwüstliche Material. Gegenüber herunterfallenden Parfumfläschchen oder Cremedosen ist das relativ schwere Material jedoch empfindlich. Mithilfe von innovativen Technologien können heute dünnwandige Keramiklavabos, -wannen und -WCs hergestellt werden. Zudem bieten keramische Wand- und Bodenplatten eine optimale Ergänzung zur Einrichtung von Badezimmern. Auch als Boden oder Wandbelag ist Keramik pflegeleicht, bakterienabweisend und hygienisch. Im Duschbereich ist der Einsatz von rutschfesten Platten empfohlen.

Naturstein

Ob Marmor, Travertin, Schiefer oder Granit: Naturstein gehört unangefochten zu den Trendmaterialien im Badezimmer. Neben Badewanne, Lavabo und Waschtisch macht Stein auch vor Böden und Wänden nicht halt. Das aus unterschiedlichen Materialien bestehende Gestein unterscheidet sich hinsichtlich Farbe, Struktur und Körnung auf natürliche Weise. Damit wird jedes Stück Naturstein im Badezimmer zu einem Unikat. Das Material geniesst grosse Beliebtheit, da es schwankenden Temperaturen sowie hoher Feuchtigkeit unbeeindruckt standhält. Naturstein ist brandsicher, abriebfest und robust. Entsprechend zeigt es auch nach vielen Jahren kaum Abnutzung oder Schäden. Gebürstet oder getrommelt ist die Oberfläche rutschfest und damit auch für den Nass-bereich geeignet. Natursteine verfügen über eine gute Wärmeleitung. Die Wärme kann in den kleinen Hohlräumen im Stein gespeichert werden. In Kombination mit einer Fussbodenheizung sind warme Sohlen garantiert. Trotz Robustheit gilt es, vorsichtig bei der Reinigung zu sein. Säurehaltige Mittel können den Stein angreifen. Neben speziellen Pflegemitteln ist auch die Imprägnierung der Oberfläche zu empfehlen.

Beton

Das Gemisch aus Kies, Sand, Zement und Wasser hat Einzug ins stille Örtchen gehalten. Durch die Zugabe von Farbpigmenten bei der Herstellung ist Beton schon längst keine graue Maus mehr. Nicht nur bei Bodenbelägen und Wänden, sondern auch in Form von Lavabos und Badewannen ist das Gemisch im Badezimmer vertreten. Das Material verändert seine Optik durch den Gebrauch und den Kontakt mit Wasser. So können mit der Zeit feine Haarrisse, Wolkenbildungen und Schatten auf der Oberfläche entstehen. Badewannen und Lavabos aus Beton werden geschliffen, poliert und synthetisch versiegelt. Trotzdem sollte bei der Reinigung auf säurehaltige wie auch auf scheuernde Mittel verzichtet werden.

Holz

Für Wärme, Geborgenheit und Natürlichkeit sorgt Holz im Badezimmer. Zudem reguliert das Material das Raumklima. Trotzdem sollen auch mit Holz ausgestattete Badezimmer regelmässig gelüftet werden. Das Naturmaterial wird neben Schränken, Möbeln, Böden und Wänden auch bei Badewannen und Lavabos eingesetzt. Wird es fachgerecht verbaut, versiegelt und gepflegt, können Baddampf und Wasserpfützen keinen Schaden anrichten. Damit das Material nicht schimmelt oder an einzelnen Stellen aufplatzt, soll es regelmässig überprüft und bei Anzeichen von Rissen neu versiegelt werden. Dafür reicht bereits leichtes Abschleifen der betroffenen Stelle sowie sofortiges Ölen oder Lackieren. Bei der Reinigung sollen keine scharfen Mittel zum Einsatz kommen, da sie die Oberfläche angreifen.

Stahl-Email

Die Fertigung von Badewannen, Duschwannen, bodenebenen Duschflächen und Lavabos aus Stahl-Email erfolgt in drei Arbeitsschritten. Zuerst werden Stahlplatten in die gewünschte Form gepresst, die dann mit einer Emailschicht überzogen wird. Email selbst ist eine Art Glas, das durch Schmelzen bei sehr hohen Temperaturen entsteht. Damit sich der Überzug mit der Stahlplatte verbindet, wird das Rohmaterial bei rund 850 °C gebrannt. Das harte und glatte Material ist aufgrund seiner Verarbeitung abrieb-, schlag- und kratzfest, langlebig sowie beständig gegenüber Säure und Chemikalien, als Naturprodukt rezyklierbar und lichtresistent. Haarfärbemittel und Nagellackentferner können der Emailoberfläche ebenso wenig anhaben wie Badezusätze oder sonstige Lösungsmittel. Dennoch sollten milde Reinigungsmittel verwendet werden. Stahl-Email ist im Schnitt rund 20 Prozent teurer als optisch vergleichbare Acrylprodukte.

Mineralwerkstoff

Das porenlose Material beruht auf einer Basis aus Kunstharz, bestehend aus mineralischen Füllstoffen wie Quarzkies, -sand oder Gesteinsmehl, die mit Bindemittel gebunden werden. Auf Harz aufbauende Stoffe eignen sich für fungenlose Wand- sowie Bodenbeläge. Generell wird dem Material eine Fülle an Verwendungszwecken nachgesagt. So findet es sich nicht nur in Böden und Wänden wieder, sondern auch bei Lavabos, Waschtischen, Duschtassen und Badewannen. Wo das Material zum Einsatz kommt, wirkt das Badezimmer wie aus einem Guss, und wo es keine Fugen gibt, entsteht auch kein Schimmel. Zudem lässt das Material Räume optisch grösser und wohnlicher wirken. Die glatten Oberflächen sind angenehm in der Haptik, abnutzungsresistent, pflegeleicht, wasserbeständig und vielfältig im farblichen Auftritt. Neben Unifarbtönen gibt es die Badezimmereinrichtung auch in gesprenkelter oder marmorierter Struktur. Den Werkstoff gibt es acryl- oder polyestergebunden. Die bekanntesten Markenvertreter des acrylgebundenen Mineralwerkstoffes sind Corian, LG Hi-Macs, Krion, Staron und Hanex. Das eingesetzte Acryl garantiert UV-Beständigkeit der Oberfläche. Mineralwerkstoff ist thermisch formbar. Es kann gegossen – dann spricht man im Fachjargon von Mineralguss – oder mit Holzverarbeitungswerkzeugen in die Länge gezogen werden. Das Material kann aber auch gesägt, gefräst und geschliffen werden. So können Kratzer in der Oberfläche auch mit einem feinen Schleifpapier entfernt werden. Polyestergebundene Stoffe kommen an gleichen Stellen zum Einsatz. Dieser Mineralwerkstoff ist aber weniger gut formbar als die acrylgebundene Variante. Technische Innovationen ermöglichen mittlerweile auch die Produktion von Lavabos und Badewannen aus transparent eingefärbtem Kunstharz.

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Betonwaschbecken und -wannen gibt es von Dade Design. Das Material verändert durch den Gebrauch und durch den Kontakt mit Wasser seine Optik.
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Die Firma Alape setzt bei Lavabos und Badewannen auf das abrieb-, schlag-, kratz- und säurebeständige Material Stahl-Email.
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Holz im Badezimmer sorgt für Wärme und Geborgenheit, wie dieser Waschtisch mit Lavabos von Alegna zeigt. Das Material reguliert zudem das Raumklima.
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Er hörte leise Schritte hinter sich. Das bedeutete nichts Gutes. Er hörte leise Schritte hinter sich. Das bedeutete nichts Gutes.
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