Ein schlichter und raffinierter Klassiker









Das Fumoir in der Wohnung von Armin Zahner und seiner Frau besticht durch architektonische Finessen und gemütliches Ambiente. Da erstaunt es nicht, dass die Familie viel Zeit darin verbringt – sogar dann, wenn Nichtraucher zu Besuch sind.

Um das dunkle Farbkonzept abzurunden, hat die Familie Zahner auch eine schwarz bemalte Schallschutzdecke eingebaut. Die Gipsdecke hat viele kleine Löcher, wodurch es wirkt, als sässe man unter einem freien Sternenhimmel. Im Sommer kann man vom Fumoir aus tatsächlich direkt ins Freie gelangen, denn die ganze Fensterfront lässt sich öffnen. So bekommt die dunkle, heimelige Atmosphäre nochmals einen frischen Touch. Für ein gutes Klima im Raum sorgt bei geschlossenen Fenstern eine sogenannte Umluftreinigungsanlage mit verschiedenen Filtern. Obschon man den Rauch natürlich trotzdem noch riecht, verhindert sie einen Nebel und Hustenanfälle. «Selbst Gäste von uns, die Nichtraucher sind, fühlen sich wohl», sagt der Bauherr. Das Raucherzimmer ist auch viel mehr, als sein Name vermuten lässt. Es sei ein gesellschaftlicher Raum geworden. Egal, ob die Zahners nun Gäste haben, zu zweit einen Apéro geniessen oder einen Film schauen wollen, das Fumoir lädt zum Verweilen ein. So sehr, dass es für die Bauherrschaft neben dem Esstisch zum meistgenutzten Ort in der Wohnung geworden ist. «Das Feedback unserer Gäste ist durchgehend positiv, und auch für uns ist es ein Lieblingsraum geworden», schwärmt Armin Zahner.
Das Zentrum dieses Lieblingsraums ist, wie es sich für ein Fumoir gehört, der Humidor, in dem die verschiedenen Zigarren ideal aufbewahrt werden können. Das Möbelstück wurde wie die anderen Holzelemente im Raum aus amerikanischem Nussbaumholz massgefertigt und gibt durch das Glasfenster den Blick auf die Zigarren frei. Der Humidor ist würfelförmig und bildet mit seiner grossen Gestalt den Mittelpunkt des 25 Quadratmeter grossen Fumoirs. Er wurde bewusst so designt, dass er auch als Tisch fungiert. Damit ist er Clubtisch, Humidor und Hingucker zugleich. Diese Multifunktionalität des Raums und seiner Möbel ist neben der Atmosphäre der Grund, weshalb Armin Zahner begeistert ist: «Das Fumoir ist viel besser geworden, als wir uns das vorgestellt hatten.»

Weine brauchen bestimmte Bedingungen, damit sie lange gut schmecken. Das ist der Bauherrschaft gerade für ihre eigene Weinproduktion besonders wichtig. Deshalb haben die Innenarchitekten von Innside AG ein raffiniertes Raumkonzept umgesetzt.

Peter Looser stellte aber während der Planung und im Gespräch mit der Bauherrschaft fest, dass das so nicht zufriedenstellend wäre: «Ein Weinkeller ist gekühlt. Das heisst, mit der Zeit würde es ziemlich ungemütlich werden, wenn man dort entspannt Weine degustieren und sich unterhalten möchte», erklärt Peter Looser. Also unterteilte er den Raum in zwei Räume: den rund 15,5 Quadratmeter grossen Weinkeller und den angrenzenden, etwa 22 Quadratmeter umfassenden Partyraum mit einer Küche und einem grossen Tisch für Gäste. «So sind zwei verschiedene Klimazonen entstanden, die dennoch das Gefühl eines gemeinsamen Raumes vermitteln», beschreibt Peter Looser das Konzept. Dieser Eindruck entsteht durch die Transparenz zwischen den beiden Räumen; so dient etwa eine Vitrine als Raumtrenner. Neben dem Glas entstanden mit sogenanntem Guber-Naturstein aus der Region zusätzliche Wandelemente. Ein anderes wichtiges Material im Kellerraum war Eichen-Massivholz, das zum Beispiel für den Bodenbelag verwendet wurde.
Bei der Einrichtung und Raumaufteilung im eigentlichen Weinkeller ist es wichtig, dass der Raum klimatisiert ist. Das heisst, die Temperatur muss konstant um die 10 bis 14°C betragen. Ausserdem soll auch die Luftfeuchtigkeit stabil bei etwa 50 bis 70 Prozent liegen. Weiter muss man darauf achten, dass nicht zu viel Licht auf die Weine trifft, weil das deren Haltbarkeit verkürzen könnte. In diesem Weinkeller hat es, bedingt durch den angrenzenden Partyraum, zusätzlich schallabsorbierende Decken. Das sorgt für eine angenehme Akustik in den Räumlichkeiten. Bezüglich Innenausstattung steht der Platz für die Weine an oberster Stelle. Etwa für Weine, die man liegend verstauen möchte, ebenso wie leicht geneigte Lösungen. «Es ist auch wichtig, dass man an Stauraum für ganze Weinkisten denkt», ergänzt der Innenarchitekt. Ausserdem dient der Keller auch zur Präsentation ausgewählter Weine. Neben Stauraum soll der Keller aber durchaus auch ein Ort sein, um kurz zu verweilen und eine Flasche zu öffnen. «Der kleine Tisch mit den beiden Stühlen ist ein Erbstück der Bauherrschaft», erzählt Peter Looser. Damit erhält der neu designte Weinkeller seine ganz persönliche Note.




