Die hohe Kunst der INneneinrichtung

Die hohe Kunst der INneneinrichtung
Wer Inspiration für sein Eigenheim sucht, wird hier fündig. Andrew Martin veröffentlicht in «Interior Design Review» die bekanntesten, innovativsten und aussergewöhnlichsten Innenausstatter der Welt. Auf 500 Seiten werden Einrichtungen im skandinavischen Hygge-Stil, mit opulentem Orient-Charakter oder mit minimalistischem Chic präsentiert.teneues.com | ISBN 978-3-96171-127-7

Diese Platte bittet mehr Gäste zu Tisch

Diese Platte bittet mehr Gäste zu Tisch
Der italienische Möbelhersteller Bross hat mit «Ademar» eine Tischplattenlinie geschaffen, die es wortwörtlich in sich hat. Mit ihrer Ellipsenform macht sie die gesamte Tischfläche besser nutzbar und schafft damit beinahe unbemerkt mehr Platz für Gäste. Die Kollektion ist ein Allrounder und ist im Esszimmer, aber auch in Tagungsräumen ideal nutzbar.bross-italy.com

Gegensätze ziehen sich an

Gegensätze ziehen sich an
Huf Haus
In einem parkähnlichen Garten, durch den sich ein Bach schlängelt, schmiegt sich ein dunkelgraues Huf Haus an ein traditionell- englisches Cottage aus dem 17. Jahrhundert. Die Kombination aus historischer Baukunst und hochmoderner Fachwerk-Architektur sorgt für einen Wow-Effekt und ergibt durch den spannenden Kontrast von alt und neu ein überraschend harmonisches Bild. «Wir wollten ein altersgerechtes und barrierefreies Huf Haus für meine Mutter bauen», sagt der Bauherr, der ganz in der Nähe des heutigen Grundstücks in einem viktorianischen Haus aufgewachsen ist. «Die Entscheidung für ein zweites Huf Haus fiel uns leicht, da das Grundstück sehr gross ist und die Architektur optimal mit unserem Cottage und dem Anbau harmoniert», sagt der Hausbesitzer weiter. Diese Wünsche hat Peter Huf, leitender Architekt von Huf Haus in England, geschickt umgesetzt.

Lichtdurchflutet und Barrierefrei

Entstanden sind zwei helle und offene Bungalows. Durch die Cottage-Küche mit gemütlichem Holzparkett tritt man wie selbstverständlich in den Huf-Anbau, der durch die bodentiefen Verglasungen wie ein Freisitz im Garten wirkt. Hier befinden sich das transparente Wohnzimmer und das Badezimmer der glücklichen Bauherren. Aber damit nicht genug, gleich vis-à-vis blickt man auf das zweite Huf Haus – einen sogenannten «Tiny Bungalow» als Alterswohnsitz. Der hellgraue, ebenerdige Bungalow, der von der Mutter des Bauherren bewohnt wird, fügt sich erfrischend natürlich in das Garten-Arrangement ein. Die Räume erscheinen durch die bodentiefen Verglasungen besonders grosszügig. Die Küche ist im durchgehend offenen Wohn- und Esszimmer integriert und bekommt mit weissen Fronten sowie künstlerischen Hängelampen einen überaus modernen Anstrich.

Privatsphäre trotz viel Glas

Der kleine, aber feine Bungalow besitzt einen 30 m² grossen Aussenbalkon, der zum Verweilen im Grünen einlädt. Besonders im Schlafzimmer wird deutlich, wie offen und transparent die Fachwerkarchitektur von Huf Haus umgesetzt werden kann. Ist mehr Privatsphäre gewünscht, fahren die Jalousien per Knopfdruck herunter. Breite Türen, glatte Bodenbeläge und barrierefreie Zugänge zeichnen den filigranen Bungalow zusätzlich aus. Die architektonischen Gegensätze von Fachwerkkunst und modernem Glasbau verleihen der parkähnlichen Anlage eine ganz persönliche Magie, die für gute Nachbarschaft sorgt.

TECHNISCHE ANGABEN

Gegensätze ziehen sich an
Grundriss

Konstruktion: Moderne Fachwerkarchitektur | Flachdach | Fassade: Glas- und PutzelementeRaumangebot: Nettogeschossfläche 67,11 m² Ausbau: Boden: Parkett, Teppich, Platten | Wände: Putz, Platten |Decken: Holzbalken-Elemente | Fenster: Holzrahmen mit 3-fach-Isolierverglasung, OberlichtkippfensterTechnik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fussbodenheizung

HUF HAUS GmbH

Franz-Huf-Strasse, 56244 Hartenfels, Deutschland | Tel. +49 2626 761 200

huf-haus.com

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Grundriss

Detail-verliebt

Trotz eines soliden Budgets kam die Bauherrschaft mit einem Architekten auf keinen gemeinsamen Nenner. Also wandte sie sich an den Generalunternehmer Kobelthaus und erhielt genau das Haus, das sie sich immer gewünscht hatte.

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Von aussen wirkt das Haus mit Attika-Geschoss sehr gross. Durch die geschickte Raumaufteilung im Inneren fühlt man sich in den Innenräumen jedoch keineswegs verloren.
Text Anna Ettlin | Fotos Tanya Hasler
Trotz eines soliden Budgets kam die Bauherrschaft mit einem Architekten auf keinen gemeinsamen Nenner. Also wandte sie sich an den Generalunternehmer Kobelthaus und erhielt genau das Haus, das sie sich immer gewünscht hatte.
Ein freies Grundstück in der Nähe der Stadt Zürich zu finden ist bekanntlich nicht ganz einfach. Dennoch träumte das Bauherren-Ehepaar von einem eigenen Haus in seiner Wohngemeinde und ging die Suche proaktiv an: Es schrieb kurzerhand die Eigentümer aller freien Grundstücke an, die sich in der Gegend finden liessen. «Viele Besitzer antworteten uns gar nicht», erinnert sich die Bauherrin. «Andere sagten, sie würden das Land später gerne ihren Kindern oder Enkeln überlassen.» Doch das Ehepaar suchte hartnäckig weiter – und wurde eines Tages fündig, als ein ideales Grundstück zum Verkauf ausgeschrieben wurde, das sich nur ein paar Hundert Meter entfernt von seinem damaligen Wohnsitz befand. Das Paar schlug schnell zu: Innerhalb weniger Tage war der Standort für sein künftiges Haus gesichert. «Das alte Haus, das darauf stand, haben wir vor dem Kauf gar nicht besichtigt», gibt die Bauherrin zu. «Uns war nämlich klar, dass wir etwas Neues, Eigenes bauen werden.»War beim Kauf des Grundstücks Eile angesagt, so liess sich das Paar danach viel Zeit, um sein neues Zuhause zu planen. Ursprünglich war eine Zusammenarbeit mit einem Architekten angedacht, jedoch überschritten bereits die ersten Entwürfe massiv das vorgegebene Budget, obwohl es nicht gerade knapp war. «Da wussten wir, dass wir uns mit einem Architekten wohl nie einigen würden», sagt die Bauherrin. Deshalb machte sich das Paar auf die Suche nach einer geeigneten Generalunternehmung – und fand sie in der Schweizer Hausbauspezialistin Kobelt AG. «Die Architektin von Kobelthaus hat unsere Wünsche bereits beim ersten Entwurf sehr genau umgesetzt und das Budget eingehalten», erinnert sich die Hausbesitzerin zufrieden. Nach gewissen Startschwierigkeiten mit der Baubewilligung stand der endgültige Entwurf fest – massgeschneidert auf die Bedürfnisse der künftigen Bewohner.

Geschickte Raumaufteilung

Von aussen wirkt der dreigeschossige Bau imposant. Bereits von der Strasse ist durch die grosszügige Fassadenverglasung die markante Wendeltreppe erkennbar, die direkt vom Eingang in die oberen Geschosse führt. Durch einen eleganten Vorgarten gelangt man zur Eingangstür, hinter der sich ein helles Entrée verbirgt. «Unser Wunsch war es, die Schlafzimmer im Erdgeschoss zu haben», erklärt die Bauherrin. So haben zwei Töchter des Ehepaars direkt aus ihren Zimmern einen Zugang zum Garten hinter dem Haus, wo sich eine Lounge für die Eltern und ein Spielturm sowie ein Trampolin für den Nachwuchs befinden. Neben den Kinderzimmern liegt das grosse Schlafzimmer derEltern, in dem zurzeit auch die jüngste, knapp einjährige Tochter des Paares schläft. «Eigentlich haben wir im Haus nur zwei Kinderzimmer eingeplant», schmunzelt die Bauherrin. «Aber solche positiven Überraschungen nehmen wir sehr gerne hin!»

Hochwertige Ausstattung

Ein weiterer Wunsch des Paares war ein schönes, grosses Elternbad. Direkt erreichbar aus dem Elternschlafzimmer bietet das geräumige Badezimmer, das die Bauherrschaft von talsee einrichten liess, eine weitläufige Walk-in-Dusche mit Glaswand sowie eine attraktive, im Raum frei stehende Badewanne. Die älteren Töchter teilen sich ein Kinderbad, das aus dem Gang erreichbar ist.

Steigt man die einladende Treppe hoch, findet man sich im Wohn- und Essbereich wieder. Zur linken Hand liegt die grosse Küche mit Kochinsel, die das Paar von Poggenpohl erstellen und mit Geräten von Miele sowie Gutmann ausstatten liess. Die schwarze Granitabdeckung, kombiniert mit strahlend weissen Hochglanzfronten, lässt die Küche stilecht minimalistisch wirken. Für Wärme und Gemütlichkeit sorgt das rustikale Eichenparkett, das sich nahtlos durch das ganze Stockwerk und auch über die Treppe zieht. Der lange Esstisch aus Eiche nimmt den Holzton wieder auf. Vom Essbereich aus gelangt man über grosse Schiebefenster auf die Terrasse, die mit ihrem warmen Holzboden an ein Schiffsdeck erinnert. Ein paar Treppenstufen verbinden die Terrasse mit dem tiefer gelegenen Dach der Garage, wodurch hier ein weiterer gemütlicher Aussenraum entsteht.

Auf der rechten Seite der Treppe erstreckt sich der Wohnbereich. Ein schwebendes weisses Cheminée in der Mitte unterteilt den Raum in das eigentliche Wohnzimmer mit Sofa und den Lese- und Kuschelbereich, der mit Sesseln und Kuscheltieren Kinder wie auch Erwachsene zum Ausruhen einlädt. Eine Ebene weiter oben liegt das Attikageschoss des Hauses, das ein Gäste- und Spielzimmer mit Gäste-WC sowie ein kleines Büro beherbergt. Auch dieser Bereich verfügt über seine eigene Terrasse. Und damit Haustechnik, Waschküche und Stauraum nicht zu kurz kommen, wurde das Haus unterkellert.

«Kobelthaus hat unsere Wünsche vollumfänglich erfüllt», freut sich die Bauherrin. «Helle, grosse Räume, eine romantische Treppe, hohe Decken und viel Glas – all das findet sich heute in unserem Haus wieder.» Auch mit dem Bauprozess war die Bauherrschaft äusserst zufrieden. «Es wurde alles termingerecht erstellt, und die kleinen Fertigungsmängel wurden schnell und unkompliziert korrigiert», sagt die Hausbesitzerin. Diesen Eindruck bestätigte dem Paar auch ein unabhängiger Experte, von dem es das Haus prüfen liess. Die Bauherrin ist überzeugt, dass auch Familien mit einem höheren Budget sehr gut mit einer Generalunternehmung bauen können. «Wir haben hochwertig gebaut, und das Haus überzeugt mit vielen durchdachten Details», sagt sie. «Es ist wunderschön geworden!»

«Unsere Wünsche wurden genau umgesetzt und das Budget eingehalten.»
Die Bauherrin

TECHNISCHE ANGABEN

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Erdgeschoss
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Obergeschoss
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Untergeschoss
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Attika

[ ARCHITEKTUR ]

Kobelt AG | kobelthaus.ch

[ KONSTRUKTION ]

Massivbau | Flachdach | Fassade: Verputz, Holz

[ Raumangebot ]

Nettowohnfläche: 229 m² | Anzahl Zimmer: 6,5

[ Ausbau ]

Boden: Parkett, Platten | Wandbeläge: Verputz, Platten in den Nassräumen | Holz-Metall-Fenster

[ Technik ]

Bodenheizung | Luft-Wasser-Wärmepumpe | Cheminée

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Jedes Stockwerk verfügt über einen Aussenbereich. Die Terrasse beim Esszimmer ist mit der Terrasse auf dem Dach der Garage verbunden.
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Die Lese- und Kuschelecke neben der Sofa-Landschaft ist ein gemütlicher Rückzugsort.
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Das rustikale Eichenparkett schafft Gemütlichkeit und einen warmen Kontrast zur weissen Küche und den hellen Wänden.
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Mit der weitläufigen Dusche und der frei stehenden Badewanne lädt das Badezimmer von talsee zum Entspannen ein. Lange Vorhänge stiften Wohnlichkeit und schützen zugleich vor fremden Blicken.
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Durch die grosszügige Verglasung ist die markante Wendeltreppe mit ihren Eichenholz-Stufen bereits von aussen zu erkennen. Ein elegant gestalteter Vorgarten führt zur Eingangstüre.
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Ein helles Entrée empfängt die Besucher. Rechts führt die Treppe in den Wohnraum, geradeaus geht es zu den Schlafzimmern.
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Das grosszügige Elternbad ist mit Produkten von talsee ausgestattet. Ein weisser Doppelwaschtisch und ein schlichter Spiegelschrank lassen das Badezimmer gemütlich wirken.
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Die beiden Kinderzimmer sind ebenfalls gemütlich eingerichtet und haben einen direkten Zugang zum Garten.
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Ein Cheminée unterteilt optisch den Wohnbereich und das eigentliche Wohnzimmer.
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Erdgeschoss
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Obergeschoss
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Untergeschoss
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Attika

Ein Haus – viele Wohngefühle

Kein Raum gleicht dem anderen, und die Einrichtungen variieren in Form und Farbe. Durch eine intelligente Anordnung der Räume und das Schaffen von Nutzungszonen entstand ein stimmiges und designtechnisch aussergewöhnliches Einfamilienhaus.

Ein Haus – viele Wohngefühle
Bei warmen Temperaturen lädt der grosse Pool zum Planschen ein, und das Leben wird vermehrt in den Garten verlegt.
Text Ramona Ronner | Fotos Neyer & Heiniger Architekten GmbH
Kein Raum gleicht dem anderen, und die Einrichtungen variieren in Form und Farbe. Durch eine intelligente Anordnung der Räume und das Schaffen von Nutzungszonen entstand ein stimmiges und designtechnisch aussergewöhnliches Einfamilienhaus.
Eine lange Planungszeit ging dem Bau dieses modernen Einfamilienhauses in Aarau voraus. Für den leitenden Architekten Stefan Heiniger aus Solothurn war diese Zeit jedoch sinnvoll und kreativ investiert. «Die Bauherrschaft wünschte sich ein umfangreiches Raumprogramm. Ansonsten hatten wir kaum Vorgaben und dementsprechend viel gestalterische Freiheit», sagt er. Somit ist auf dem beinahe quadratischen Grundstück der Eltern des Bauherrn ein vielseitiger Ersatzneubau mit verschiedenen Wohnzonen entstanden. Durch den gedeckten Sitzplatz wird auch dieser mit dem Garten zu einer wohnlichen Zone. Im Garten findet sich eine Vielfalt einheimischer Pflanzen und ein grosszügiger Pool.

logisches Raumkonzept

Ein spezifisches Bild vor Augen hatte der Architekt nicht, als er mit der Planung des Hauses begann. «Die Form und Gestalt sollte sich aus der optimalen Anordnung der einzelnen Zonen und Nutzungen ergeben», sagt Heiniger. Durch die sehr intuitive Vorgehensweise kreierte der Architekt eine logische Raumabfolge. Somit konnte die herausfordernde Aufgabe gemeistert werden, aus vielen einzelnen Zimmern und Bereichen ein klares, zusammenhängendes Konzept zu erstellen. Der Bauherrschaft war dabei wichtig, dass der Gästebereich auch autonom funktioniert. Weitere Zonen im 9-Zimmer-Haus sind beispielsweise der abgegrenzte Elternbereich, inklusive Sauna und Whirlpool, oder die grosszügige Küche als Verbindung des Essbereichs mit dem Wohnzimmer. Im Untergeschoss fällt ein Raum besonders ins Auge: das Multimedia-Zimmer mit integriertem Golfsimulator. Dank der Bodenvertiefung kann man darin auch bei schlechtem Wetter Golf spielen, Filme schauen oder sich an Videospielen versuchen. Stefan Heiniger bezeichnet dieses Zimmer daher augenzwinkernd als «Spielzimmer für Jung und Alt».

«Trotz der klar definierten Wohnzonen konnten wir ein sehr offenes Raumgefühl bewahren.»
Stefan Heiniger, Architekt

Verschiedene Details in der Konstruktion und im Innenausbau waren hinsichtlich der Planung und Umsetzung mit grossem Aufwand verbunden. So beispielsweise die rahmenlosen Fenster der Emmentaler Firma swissFineLine: Bereits im Rohbau sprach man von Millimetern, wo sonst noch mit Zentimetern gerechnet wird. Daher war es wichtig, dass Architekt, Innenarchitekt, Gartenplaner und die Unternehmer Hand in Hand zusammenarbeiteten. Alle Beteiligten empfanden die Kooperation miteinander als angenehm.

Schreiner Stefan Hug von «Kissling werk statt ware AG» war abgesehen von der Küche für jedes hölzerne Element im Haus zuständig. Dabei galt es, besonders sauber und genau zu arbeiten. «Die Bauherrschaft hat in jedem Raum andere aufwendige Details gewählt», erläutert Stefan Hug. Dies ist natürlich keinesfalls die kostengünstigste Variante, daher ist es besonders wichtig, eine Firma mit Know-how in diesen Arbeiten einzusetzen. So konnten schliesslich alle Wünsche der Kundschaft umgesetzt werden. Auch wenn es länger dauerte, als sich das der Schreiner vorgestellt hatte: «Es waren anspruchsvolle Arbeiten. Aber genau das ist unser Metier.»

Aussergewöhnliche Farbwahl

Für den Innenausbau arbeitete er auch mit einem Innenarchitekten und Lichtplaner zusammen, um die verschiedenen Zonen angemessen zu inszenieren und auszugestalten. Doch nicht nur das Licht war ein elementarer Bestandteil des Innenausbaus. «Die einzelnen Räume wurden stark von Farben definiert», sagt Stefan Hug. So ist etwa die Ankleide in einen silbernen und einen goldenen Abschnitt unterteilt. Einer davon gehört der Bauherrin und der andere ihrem Mann.

Das Ehepaar hat sich sowohl bei diesem Raum als auch beim Rest des Hauses für aussergewöhnliche Wandfarben entschieden, um das Farbkonzept umzusetzen. kt. Color in Uster stellen im eigenen Schweizer Manufakturbetrieb einzigartige Pigmente her. Viele davon sind natürlichen Ursprungs aus Halbedelsteinen oder Farberden etwa. Diese Farben bedürfen aber einer speziellen Vorbereitung und Verarbeitungstechnik. Weil keiner der beteiligten Planer und Handwerker bereits Erfahrung mit diesen Farben hatte, mussten sie sich intensiv damit auseinandersetzen und Experten beiziehen. «Genau das macht unsere Arbeit spannend», sagt der Architekt Stefan Heiniger. Die sehr spezifisch und einzigartig gestalteten Räume sind individuell auf die Bauherrschaft abgestimmt. Die Flexibilität für spätere allfällige Umnutzungen sind auf Grund der Anzahl und der unterschiedlich angeordneten Räume trotzdem gewährleistet. Für die Zukunft sind die Hausbesitzer auch energietechnisch gerüstet. «Das Haus hält die Werte des Minergie-Standards ein. Auf das Label wurde jedoch verzichtet», sagt Stefan Heiniger dazu. Geheizt wird mit einer Erdsonden-Wärmepumpe. Dieses System heizt jedoch nicht nur, sondern verfügt auch über eine Kühlfunktion – das sogenannte Free Cooling. Im Hochsommer bei über 30 Grad Celsius können im Haus damit ganz ohne zusätzliche Klimaanlage angenehme 24 Grad erreicht werden. Eine automatische Sonnenschutzeinrichtung hilft zusätzlich. Ausserdem hat die Bauherrschaft eine Photovoltaikanlage, inklusive Batterie zur Speicherung dieser Energie, installiert. «Das deckt ihre Energiebedürfnisse weitgehend, ohne zu sehr auf zusätzlichen Strom zurückgreifen zu müssen», sagt Heiniger.

TECHNISCHE ANGABEN

Ein Haus – viele Wohngefühle
Schnitt
Ein Haus – viele Wohngefühle
Obergeschoss
Ein Haus – viele Wohngefühle
Erdgeschoss

[ ARCHITEKTUR ]

Neyer & Heiniger Architekten GmbH | Stefan Heiniger, Swen Neyer | neyer-heiniger.ch

[ KONSTRUKTION ]

Massivbau Beton, Backstein | Flachdachaufbau | Aussendämmung verputzt

[ Raumangebot ]

Nettowohnfläche: 327 m² im EG/OG | Anzahl Zimmer: 9, zzgl. Kellerräume

[ Ausbau ]

Boden: Eichenparkett, Platten | Boden aussen: Gemfloor, wasserdurchlässiger fugenloser Belag | Wandfarbe: kt. Color | Rahmenlose Fenster: swissFineLine

[ Technik ]

Erdsonden-Wärmepumpe mit Free-Cooling | Photovoltaik-Anlage 13 kWp, inkl. Batterie | Gebäudeautomation mit Schattenregulierung

Ein Haus – viele Wohngefühle
Die Garage bietet Platz für drei Fahrzeuge. Ausserdem hat es darin einen direkten Zugang zum Wohnraum.
Ein Haus – viele Wohngefühle
Durch die klaren geometrischen Linien wirkt der Sitzplatz beinahe so, als würde ihn eine Glasscheibe vom Rest des Gartens trennen.
Ein Haus – viele Wohngefühle
Im gesamten Haus treffen die verschiedensten Strukturen aufeinander. Dennoch entsteht ein stimmiges Gesamtbild.
Ein Haus – viele Wohngefühle
Kochen, Essen und Wohnen ist für viele ein essenzieller Bestandteil im Familienleben. So auch für diese Bauherrschaft. Die Küche verbindet und definiert diese Bereiche.
Ein Haus – viele Wohngefühle
Die vielen Schreinerarbeiten im Haus dienen etwa als Stauraum oder Raumtrenner. Sie wirken durch ihre aussergewöhnlichen Formen und Details beinahe wie Kunstwerke.
Ein Haus – viele Wohngefühle
Der Multimedia-Raum mit dem Golf-Simulator erinnert durch die gewählten Details und Farbkombinationen an die Lounge eines englischen Golfers Club.
Ein Haus – viele Wohngefühle
Die Inszenierung der Badewanne in dieser ganz persönlichen Wellness-Oase der Bauherrschaft ist eines der Highlights im Haus für den Schreiner Stefan Hug.
Ein Haus – viele Wohngefühle
Erdgeschoss
Ein Haus – viele Wohngefühle
Obergeschoss
Ein Haus – viele Wohngefühle
Schnitt

Ein Fall für Architektur

Von einem anderen Stern: Das futuristische Strandhaus an der Küste Südafrikas erinnert an ein Raumschiff. Mit seiner ungewöhnlichen Form passt sich das Haus, das auch eine Galerie ist, natürlich an die hügelige Umgebung an.

Ein Fall für Architektur
Die grossen Fenster machen den Hauptwohnbereich zu einem lichtdurchfluteten Raum.
Text Lina Giusto | Fotos Greg Cox
Von einem anderen Stern: Das futuristische Strandhaus an der Küste Südafrikas erinnert an ein Raumschiff. Mit seiner ungewöhnlichen Form passt sich das Haus, das auch eine Galerie ist, natürlich an die hügelige Umgebung an.

[ Was ]

Strandhaus «K Cottage» am Keurboomstrand, nördlich der Plettenberg Bay
in Südafrika

[ Wer ]

Architektur: Silvio Rech and Lesley Carstens Architects (Silvio Rech, Lesley Carstens, Donald Takura Changwa) |
silviorechlesleycarstens.co.za

[ Grundstück ]

Das 1110 Quadratmeter grosse Haus erinnert mit seiner weissen Farbe und der geschwungenen Form an eine Raumstation, die an der südafrikanischen
Küste gelandet ist.

[ Herausforderung ]

Die Architekten wollten ein Strandhaus bauen, das die sich an der Küste ständig ändernden Wetter- und Lichtverhältnisse auffängt. Die futuristische Architektur des Strandhauses sollte sich den Sanddünen, den Bergen und den Wellenbewegungen des Meeres anpassen.

[ Lösung ]

Durch riesige Fenster wird vom Haus aus ein beinahe 360-Grad-Blick auf das Meer, den Himmel und die umliegende Landschaft ermöglicht. Das Gebäude funktioniert als Linse, die dem Bewohner die Betrachtung der Natur ermöglicht.

[ Besonderheit ]

Das Haus ist mit seinen drei Stockwerken wesentlich höher als ein Cottage. Das Weiss-in-Weiss-Interieur fängt nicht nur das Licht ein, sondern agiert auch als neutrale Kulisse für den zweiten Zweck des Hauses: Das Innere von «Cottage K» ist eine Galerie für die modernistische Möbel- und Kunstsammlung des Besitzers.

Ein Fall für Architektur
Die asymmetrisch geschwungene Form des «Cottage K» ist von der 1960er-Jahre-Architektursprache inspiriert.
Ein Fall für Architektur
Der Aussenbereich des Hauses wurde windgeschützt konzipiert.
Ein Fall für Architektur
Die Haupt-Lounge des Strandhauses erinnert an den Bug eines Schiffs und passt sich damit natürlich an die umliegenden Sandhügel an.
Ein Fall für Architektur
Die geschwungenen Treppen und Wege um und durch das Haus lassen es als ständig in Bewegung erscheinen.
Ein Fall für Architektur
Die asymmetrisch geschwungene Form des «K Cottage» ist auch von den Skulpturen von Künstler Hans Arp inspiriert.
Ein Fall für Architektur
Oben auf der Treppe nimmt die Dachstütze eine eigene skulpturale Form an.
Ein Fall für Architektur
Das grüne Sofa und die sil-bernen Bänke stammen von Zaha Hadid.
Ein Fall für Architektur
Den Küchentisch haben die Architekten nach Mass entworfen.
Ein Fall für Architektur
Die grünen Pod Stühle und das Zaha-Hadid-Sofa holen die Natur ins Innere des futuristischen Hauses.
Ein Fall für Architektur
Zwischen skulpturaler Stütze und geschwungener Treppe ist eine weitere Sitzecke eingekapselt.
Ein Fall für Architektur
Gegenüber des Wohnzimmers befindet sich eine zweite Sitzecke, die zwischen der Fensterfront und der kurvigen Treppe eingekapselt ist. Oben auf der Treppe ragt der Schreibtisch als balkonartiger Vorsprung hervor.
Ein Fall für Architektur
Im Badezimmer sind die Formen des Fensters, der Wanne und des Duschbodens aufeinander abgestimmt.
Ein Fall für Architektur
Das Bett wurde von den Architekten speziell für den Raum – den Masters-Bedroom – entworfen.
Ein Fall für Architektur
Auch der Spiegelschrank im Badezimmer integriert sich in die geschwungene Formenkomposition.
Ein Fall für Architektur
Die zwei Favelasessel der brasilianischen Campana-Brothers-Designer stehen im Kontrast zum weissen Strandhaus.
Ein Fall für Architektur
Querschnitt

Reduzierte Form schafft Stärke

Der Neubau im Südtirol spricht eine lineare und nüchterne Sprache, trotz der verspielten rebblätterförmigen Lichtlöcher. Mit seiner durchgehenden Glasfront schwebt das Haus halb über dem Boden und liegt teilweise wie ein Stein natürlich im grünen Garten.

Reduzierte Form schafft Stärke
Text Ramona Ronner, Lina Giusto | Fotos Andrea Zanchi
Der Neubau im Südtirol spricht eine lineare und nüchterne Sprache, trotz der verspielten rebblätterförmigen Lichtlöcher. Mit seiner durchgehenden Glasfront schwebt das Haus halb über dem Boden und liegt teilweise wie ein Stein natürlich im grünen Garten.
Am Anfang war ein unbebautes Grundstück im Südtirol. Abgesehen von Wiese, ein paar Apfelbäumen und Reben war der Landstrich unberührt. Seit Generationen gehörte das Landstück der Familie, bis der Bauherr sich dort seinen ganz persönlichen Wohnsitz realisieren wollte. Das bis dahin unbebaute Areal gilt für die Gegend als verhältnismässig gross und damit als «untypisch» für das Südtirol. Genau darin fand das Team von Monovolume Architecture+Design aus dem italienischen Bozen seine architektonische Herausforderung. «Das Raumprogramm, das sich der Bauherr vorstellte, war nicht übetrieben gross. Meistens ist es eher umgekehrt: Die Fläche ist klein, die Wünsche sind gross», sagt Architekt Patrik Pedó. «Im Südtirol sind die meisten Grundstücke relativ klein. Dann muss man zwangsweise in die Höhe bauen», so Pedó weiter.Aufgrund der Vorstellungen des Kunden hat sich das Architektenteam für die Konzeptionierung und Planung eines einstöckigen Gebäudes entschieden. Geplant wurde ein halbes Jahr, gebaut schliesslich etwas über ein Jahr. Entstanden ist das «Haus T» – fester Wohnsitz der Bauherrschaft –, bestehend aus einem Geschoss über der Erde, sowie einem unter der Erde, welches die Tiefgarage beherbergt. Das puristisch gehaltene Haus besteht aus zwei ineinanderfliessenden Baukörpern, welche aufgrund der Topografie leicht höhenversetzt angeordnet sind. Sie folgen damit, ohne gross Aufsehen zu erregen, dem leicht abschüssigen Gelände. Der Geländeverlauf bestimmte massgeblich die Form des Hauses. Mit dem Buchstaben «T» im Namen hat seine Struktur aber wenig zu tun. Der L-förmige Verlauf des Neubaus fängt die Sprünge im Gelände beinahe unbemerkt auf.

«Die reduzierte Form ist die Stärke dieses Hauses.»
Patrik Pedó, Architekt

Aussen weiss

Das Haus wurde so auf dem Grundstück ausgerichtet, dass die Glasfront nach Südwesten viel Licht ins Innere leitet. «Die Auskragung der Vordächer ist so berechnet, dass es im Sommer zu keiner Überhitzung im Haus kommt», sagt Pedó. Die Nordseite wurde mit wenigen Fenstern versehen und damit geschlossen gehalten, weil sich auf dieser Seite mehrere Nachbarhäuser befinden. Form und Ausrichtung ermöglichen die Unterteilung der Innenräume in einen Tag- und einen Nachtbereich. Aufgrund der L-Form ist die Schwimmfläche, die den Garten mit dem Gebäude verbindet, von jedem Zimmer aus sichtbar. Der Pool war ein unausweichlicher Wunsch der Bauherren. Aus ästhetischen Gründen entschieden sich die Planer für einen Infinity-Pool aus Sichtbeton, der innen sandgestrahlt ist. Durch seine Form nimmt auch der Schwimmbereich den Geländeverlauf natürlich auf. Die danebenliegende weisse Treppe ergiesst sich wie ein kleines Bergbächlein hinunter in den Rasen. «Wasser ist ein beruhigendes Element. Nachts beleuchtet, wird es zu einer wunderschönen Lichtquelle für das Haus», sagt Pedó. Die Hauswand im Westen ist mit ihren eingelassenen Löchern in Form von Rebblättern der verspielte Hingucker am Neubau. Die Löcher im Beton dienen als Lichtquellen und erhellen so den Hauseingang fleckenweise. Gleichzeitig bietet die Wand genügend Sichtschutz für den dahinterliegenden Wohnbereich. «Gegenüber liegt ein Hotel», begründet Pedó diesen architektonischen Schachzug. Dass bei der Materialisierung von Decken und Wänden auf Sichtbeton verzichtet wurde, hat logistische Gründe, wie der Architekt erklärt. «Die reduzierte Form ist die Stärke dieses Hauses.» Es liegt tatsächlich, wie ein Stein, der schon immer in diesem Garten lag, auf dem Grundstück.

INNEN WARM

Die nüchterne und lineare Sprache des Aussenbereiches zieht sich bis ins Innere des Einfamilienhauses weiter. Doch durch den Einbau eines warmen Eichenholzfussbodens, die Wahl von grossen Dielen, haben die Köpfe hinter Monovolume Architecture+Design einen warmen und behaglichen, aber auch lichtdurchfluteten und mit dem Garten kommunizierenden Wohnraum für die Hausbewohner geschaffen. Für genügend Luft sorgen neben der kontrollierten Wohnraumlüftung die Glasschiebetüren, die sich komplett öffnen lassen. Dadurch wird der Aussenbereich des Hauses vom Wohnraum auf natürliche Weise integriert. Auch die Raumaufteilung des Massivbaus ist puristisch und geradlinig. Das Haus hat drei Schlafzimmer, wobei jenes der Eltern über ein eigenes Bad verfügt, während die beiden Kinderzimmer an ein gemeinsames Badezimmer angeschlossen sind. Die Wohnebene ist als grosser, durchgehender Raum gestaltet, der mit einem Multifunktionsschrank den Sofabereich vom Hausflur abtrennt. Neben dem mit der offenen Küche verbundenen Wohnzimmer gibt es lediglich noch einen kleinen Waschraum im Haus.

«Der Bauherr brauchte nichts Grosses zum Leben.»
Patrik Pedó, Architekt

Was für die wohnliche Behaglichkeit im Inneren unabdingar war, waren ein durchdachtes Lichtkonzept und die Ausstattung mit Mobiliar, das für wohligen Komfort sorgt. Dafür hat der Architekt einen Lichtplaner an Bord geholt. Bei den Lichtspendern im Essbereich handelt es sich um handgeblasene Glaslampen aus New York. Beim Hauseingang, der durch einen langen Flur mit dem Wohnbereich verbunden ist, setzte der Lichtexperte auf indirekte Beleuchtung. Aus diesem Grund sind die Leuchten gegen die Wand gerichtet, sodass diese als eigentliche Lichtquelle wirkt. «Dieser Bereich wird in Zukunft auch als Kunstgalerie verwendet», weiss Pedó. Die hinter dem Spiegel im Badezimmer angebrachte Lichtquelle lässt das runde Glas wie einen leuchtenden und in der Luft schwebenden Mond wirken. Das macht den schlichten Raum leicht und freundlich.

Wohnlichkeit schaffen Architekten und Raumplaner mit einer entsprechenden Materialwahl beim Mobiliar. So wurden Akzente in warmen graumelierten Stoffen beim Sofa gesetzt. Als erhellende Kontraste wirken die weisse Küche und die weissen Schalenstühle. Als verbindendes Element aus hellem Eichenholz verfehlen Esstisch, Stühle und die Betten ihre behagliche Wirkung nicht.

ZUM WOHLFÜHLEN

Die schlichte Einfachheit des Hauses ist ein gesamtheitliches Konzept, welches sich bei der Energieversorgung finalisiert. Neben Wärmedämmung und schattenspendenen Vordächern sowie der Innenraumlüftung verfügt das Haus über ein auf einer Gastherme basierendes Niedertemperatursystem. Mittels Fussbodenheizung sorgt dieses für behaglichen Wohnkomfort. Gemäss Auflagen im Südtirol erreicht damit das «Haus T» die Klasse B der Klimakategorien. Obwohl gemäss der erreichten Klimanorm grösser hätte gebaut werden dürfen, entschied sich der Bauherr gegen den gesetzlichen Bonus. Dies aus einem einfachen Grund: «Der Bauherr braucht nichts Grosses zum Leben», sagt Pedó. Die Wohnfläche macht knapp etwas über einen Viertel der gesamten Grundstücksfläche aus, welche über 1300 Quadratmeter misst. Energetisch durchdacht ist der Neubau aber trotzdem. Für den Fall, dass die Hausbesitzer in Zukunft auf alternative Energiequellen wie eine Photovoltaikanlage oder eine Wärmepumpe umsteigen möchten, hat der Architekt bereits beim Bau die entsprechenden Vorrichtungen anbringen lassen. Damit stünde dem allfälligen Umrüsten nichts im Weg, wie Pedó sagt: «Wir haben für alle Fälle vorgesorgt.»

TECHNISCHE ANGABEN

Reduzierte Form schafft Stärke
Erdgeschoss

[ ARCHITEKTUR ]

Monovolume Architecture+Design Patrik Pedó, Jury Anton Pobitzer | Bozen, Italien | monovolume.cc

[ KONSTRUKTION ]

Massivbau | Flachdach | Fassade: Stahlbeton mit Vollwärmeschutz

[ Raumangebot ]

Nettowohnfläche: 315 m² | Anzahl Zimmer: 5,5

[ Ausbau ]

Boden: Eiche, gebürstet und geölt, grossformatige Fliesen in den Bädern | Fenster: Dreifach-Isolierverglasung mit Holzrahmen innen, aussen Stufenglas

[ Technik ]

Gastherme | Fussbodenheizung | Wohnraumlüftung | Cheminée

Reduzierte Form schafft Stärke
Reduzierte Form schafft Stärke
Reduzierte Form schafft Stärke
Reduzierte Form schafft Stärke
Links: Die rebblätterförmigen Löcher auf der Westseite erhellen den Hauseingang mit Lichtflecken und bieten Sichtschutz zum gegenüberliegenden Hotel.
Reduzierte Form schafft Stärke
Rechts: Das einstöckige Gebäude in L-Form passt sich fliessend dem Geländeverlauf an und wirkt wie ein natürlicher Stein im Garten.
Reduzierte Form schafft Stärke
Unten: Der Eingangsbereich schwebt über dem Gelände, was ihn leicht wirken lässt. Die in die Wand eingelassenen Rebblätter-Löcher greifen die umliegende Landschaft auf.
Reduzierte Form schafft Stärke
Wärme und Behaglichkeit bringen die Raumplaner mit Mobiliar in graumeliertem Ton, mit Holz und mit handgefertigten Lampen in den Wohnbereich.
Reduzierte Form schafft Stärke
Der fensterlose Flur fungiert dank indirekter Beleuchtung als Lichtquelle und ist durch einen Multifunktionsschrank vom Sofabereich getrennt.
Reduzierte Form schafft Stärke
Durch die indirekte Lichtquelle wirkt der Badezimmerspiegel wie ein leuchtender, heller Vollmond.
Reduzierte Form schafft Stärke
Über die geländerlose Holztreppe gelangen die Bewohner beinahe schwebend ins Untergeschoss, wo sich die Tiefgarage befindet.
Reduzierte Form schafft Stärke
Reduzierte Form schafft Stärke
Reduzierte Form schafft Stärke
Das puristisch gehaltene Einfamilienhaus erhält seine wohnliche Behaglichkeit durch den akzentuierten Einsatz von hellem Eichenholz bei Esstisch und Fussboden wie auch durch den graumelierten Stoff des Sofas.
Reduzierte Form schafft Stärke
Erdgeschoss
Reduzierte Form schafft Stärke
Reduzierte Form schafft Stärke
Reduzierte Form schafft Stärke
Reduzierte Form schafft Stärke

Zwischen Funktion und Kunst

Zwischen Funktion und Kunst
«Das Haus» ist die Simulation eines Wohnhauses des australischen Designer-Paars Truly Truly, das auf der internationalen Einrichtungsmesse imm cologne zu sehen war. Der luftige Entwurf zeigt eine neue Form der offenen Wohnkultur. Die Gestaltung der Räume und Möbel liegt zwischen Funktion und Kunst beziehungsweise privat und öffentlich.imm-cologne.de

Alles Gute zum Geburtstag, Mickey Mouse

Alles Gute zum Geburtstag, Mickey Mouse
Zum 90. Geburtstag von Mickey Mouse spannen Disney und Fermob für eine Gartenmöbel-Kollektion zusammen. Es ist eine Kooperation, die auf der Hand liegt, haben die berühmteste Maus der Welt und der französische Hersteller doch zwei Dinge gemeinsam: Lebensfreude und Leidenschaft für Formen und Farben.fermob.com

Variantenreiche Ruhezone

Variantenreiche Ruhezone
Intertime präsentiert mit dem Sofa «Gil» ein Sitzmöbel, das äusserst wandelbar ist. Die elegante, leichte Eckgruppe verfügt über zwei Fuss- und Kissenvarianten. Der Flachstahlfuss lässt das Sofa optisch schweben und verleiht ihm viel Leichtigkeit, während der Aluminiumfuss solid wirkt.intertime.ch

Ein kleiner Baum im Raum

Ein kleiner Baum im Raum
Der «Foster 620 Table» von Walter Knoll ist von der Natur inspiriert. Die elegante Tischplatte und die baumartige Maserung machen den Beistelltisch zur Skulptur jedes Wohnraums. Die warme Ausstrahlung des Tischchens sorgt für wohlige Atmosphäre und Geborgenheit im Wohnzimmer.walterknoll.de

Fernsicht Australien

Verborgene Gärten erkunden in den eigenen vier Wänden.

Fernsicht Australien
Text Ramona Ronner | Fotos Murray Fredericks
Verborgene Gärten erkunden in den eigenen vier Wänden.
Dieses aussergewöhnliche Haus im australischen Sydney ist nicht etwa das Heim einer berühmten Rockband wie sein Name Iron Maiden House vermuten lassen könnte, sondern dient einer fünfköpfigen Familie als Zuhause. Das Haus steht an Sydneys unterer Nordküste. Aus dieser Umgebung zog das lokale Architekturbüro CplusC Architectural Workshop seine Inspiration für das einzigartige Design. Etwa durch die Wahl der verbauten Materialien oder die Form des in der Gegend üblichen Satteldaches. Die Architekten sind bekannt für ihre naturverbundenen Projekte. Diese Verbundenheit war auch beim Iron Maiden House gewünscht. So fliesst etwa ein kleiner Kanal neben dem Gehweg. Dessen Quelle scheint aber im Innern des Hauses zu liegen.Das längliche Gebäude wurde raffiniert zweigeteilt, sodass auf Bodenebene zwischen den Haushälften ein Pool und Garten ist, den man von aussen gar nicht erkennen kann. Geht man einen Stock höher ist zwischen diesen beiden Gebäudeteilen nicht etwa eine Lücke, sondern ein externer Korridor mit Kletterpflanzen. Diese offene Struktur passt gut zum sonnigen Klima Sydneys. Trotz des grossen Freiheitsgefühls, das durch die eigenwillige Konstruktion entsteht, bietet das Haus viel Privatsphäre. An der exponierten Seite schützen nämlich fix an den Fenstern befestigte Lamellen vor neugierigen Blicken. So wurde mit dem Iron Maiden House quasi eine private Oase geschaffen.

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