Leiser als zuvor








Die Traumküche ist gebaut, nun darf das auch gefeiert werden. Wie wäre es mit einem Dinner mit Freunden? Franziska Bründler und Simone Müller-Staubli – die Autorinnen des Buchs «Das 9×9 der Gastgeberei» – verraten ihre Tipps, mit denen Sie als Gastgeberpunkten können – von der Einladung über die Dekoration bis zum Gastgeschenk.

Wen lade ich ein ?
Wichtig ist immer, dass die Gäste Gemeinsamkeiten haben, egal ob man sich im Vorfeld kennt oder nicht. Schliesslich macht es grossen Spass, wenn über spannende Themen diskutiert wird.
Wann verschicke ich die Einladungen und in welcher Form ?
Das hängt davon ab, wie «offiziell» die Einladung ist. Geburtstage sollten mindestens zwei Monate im Voraus angekündigt werden. Ein Nachtessen mit Freunden kann je nach Terminplänen der Beteiligten sehr spontan stattfinden. Ob schriftliche Einladung oder SMS: Es kommt auf den Anlass an. Wichtig ist, dass die Einladung authentisch ist und von Herzen kommt. Für die Kücheneinweihung könnte man zum Beispiel mit der Karte eine kleine Gewürztüte mitschicken.
Wann plane ich das Menü, und wann erledige ich die Einkäufe ?
Hier gilt das Motto «Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen!». So kann kurz vor der Einladung der Fokus auf die Frischprodukte gelegt werden.
Wie teile ich mir die Zeit am Tag X ein ?
Das Menü definiert den Zeitplan – je nach Aufwand und je nach den jeweiligen Vorbereitungszeiten. Es lohnt sich, etwas Reserve einzuplanen, denn bekanntlich kommt nicht immer alles so, wie es muss. Verzögerungen im Zeitplan können Sie kaschieren, indem Sie beispielsweise den Apéro etwas ausdehnen oder einen kleinen Zwischengang wie ein Sorbet oder eine vorbereitete Suppe servieren.
Wann schicke ich die Gäste wieder nach Hause ?
Normalerweise merken die Gäste selbst, wann es Zeit ist zu gehen. Falls die Gastgeber müde sind, gibt es einige kleine Tricks: langsam mit dem Abräumen beginnen, keinen Alkohol mehr nachschenken oder erwähnen, dass man am nächsten Tag einen strengen Tag hat.
Was soll ich kochen ?
Es muss nicht immer teures Rindsfilet sein. Im Gegenteil – bei einer spontanen Einladung reicht ein Teller Pasta mit einer oder mehreren Flaschen Wein. Oder lassen Sie sich vom Markt inspirieren, so kommt automatisch ein saisonales Gericht auf den Tisch.
Welche Vorbereitungen muss ich bezüglich Menü treffen ?
Die Gänge dürfen abwechslungsreich sein, das Menü sollte aber einen roten Faden haben. Fragen Sie vorab bei Ihren Gästen nach, ob jemand eine Allergie oder eine Unverträglichkeit hat, so können Sie darauf reagieren und werden nicht erst am Abend damit überrascht.
Mit welchen Mengen bei Zutaten und Getränken muss ich rechnen ?
Das richtet sich nach den Gästen, je nach Esser und Trinker. Ein durchschnittlicher Esser wird mit 600 bis 800 Gramm verarbeiteten Nahrungsmitteln satt. Dazu zählen auch der Apéro und die Suppe. Am besten geht man nach den Mengen im Rezept. Je mehr Gänge Sie auftischen, desto kleiner sollten die Mengen sein. Bei Getränken gilt der Grundsatz: ein Deziliter pro Gang und Gast.
Wie deckt man den Tisch richtig ?
Aufgedeckt wird von innen nach aussen: Man beginnt mit dem Besteck für den Hauptgang und erweitert nach aussen bis zum Besteck für den ersten Gang. Das Richtglas ist das Rotweinglas, es steht circaeinen Zentimeter über der Spitze des Messers für den Hauptgang. Für die lockere Anordnung genügen das Besteck für den Hauptgang sowie ein Weinglas und ein Wasserglas. Bei Bedarf kann man mit dem Gang das entsprechende Geschirr jeweils nachdecken.
Welches Geschirr wähle ich? Worauf muss ich achten ?
Dies ist ganz nach Geschmack und Infrastruktur unterschiedlich. Oft macht man sich zu viele Gedanken darüber, nicht das richtige Geschirr oder nicht genügend schöne Gläser zu haben. Dabei ist «Mix & Match» auch völlig okay und ein super Gesprächsthema.
Welche Dekorationselemente brauche ich ?
Blumen und Kerzen sind ein Muss – alles andere wie Namensschilder und Serviettenringe sind «nice to have». Toll ist es, wenn alles zusammenpasst und es ein schönes Bild auf dem Tisch ergibt.
Wie erziele ich mit wenig Aufwand einen grossen Effekt ?
Das gelingt am besten mit ausgefallenen Stücken, vielleicht mit etwas aus dem Brockenhaus oder mit einem Erbstück. Wenn man dazu eine Geschichte erzählen kann, kommt das bei den Gästen immer gut an. Spielen Sie beim Anrichten mit den Farben, sodass es nicht allzu einheitlich aussieht. Kräuter oder essbare Blumen zum Dekorieren sorgen für einen schönen Teller.
Womit schaffe ich eine gemütliche Ambiance ?
Mit Kerzen, guter Luft und unaufdringlicher Hintergrundmusik. Wichtig: Verwenden Sie immer neue Kerzen und nie Duftkerzen. Die gehören ins Badezimmer, aber nicht auf den Tisch. Lüften Sie die Räume ausgiebig, bevor die Gäste eintreffen. Wenn Sie einen Raumduft wählen, sollte dieser natürlich und sehr dezent sein und nicht die feinen Düfte der Gerichte übertönen. Mit gemütlicher Hintergrundmusik liegen sie nie falsch. Ansonsten könnten Sie die Playlist auf das Thema des Anlasses abstimmen.
Ja oder nein ?
Jein – an gewissen Abenden braucht es eine Sitzordung und damit auch das Namensschild. Es ist aber auch schön, wenn man nach dem Apéro spontan entscheiden kann, wer wo sitzt.
Welche Optionen gibt es für die Sitzordnung ?
Nach Möglichkeit sollten Damen und Herren abwechselnd platziert werden. Paare werden nebeneinander oder vis-à-vis gesetzt, damit sie ab und zu ein Wort miteinander wechseln können. Entweder platziert man jene Freunde beisammen, die sich gut kennen, oder man mischt die Runde auf, damit neue Bekanntschaften entstehen. Achtung: Paare auseinanderzusetzen sollte vermieden werden, das kommt nicht bei allen gut an. Das Gastgeberpaar sollte dagegen nicht nebeneinander sitzen, da beide ab und zu in der Küche verschwinden und dadurch eine grosse Lücke am Tisch entstehen würde.
Womit könnte ich die Gäste überraschen ?
Als Gastgeber kann man den Gästen mit einer kleinen Aufmerksamkeit seine Dankbarkeit für den schönen Abend ausdrücken. Das Give-away sollte klein sein und einen Bezug zum Abend haben. Zum Beispiel können Sie das aromatisierte Öl, welches Sie mit Brot aufgetischt haben, in kleinen Fläschchen mitgeben.
Was eignet sich als Gastgeschenk für den Gastgeber?
Natürlich ist es toll, etwas zu schenken, bei dem man weiss, dass die Gastgeber Freude daran haben. Blumen sind immer eine schöne Geste, auch eine Flasche Wein kommt fast immer gut an. Ansonsten eignen sich auch eine Köstlichkeit aus dem Spezialitätenladen oder Pralinen aus der Confiserie als Gastgeschenk. Oder wie wäre es mit einem gebundenen Strauss frischer Kräuter ?






Im Herzen der Schweiz produziert die Firma Veriset AG seit 20 Jahren Schweizer Qualitätsküchen. Neben Zuverlässigkeit und Vertrauen setzt der Familienbetrieb aber vor allem auf seine 280 Mitarbeitenden.

Angefangen hatte man mit 3500 Küchen im Jahr, heute hat sich die Produktion auf über 20 000 gesteigert. «Unser Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt einfach. Der ausschlaggebende Punkt sind Entwicklerqualität und Zuverlässigkeit», sagt Jost. Dafür seien sie in der Branche weitherum bekannt. Der Betrieb steht für familiäre Führung, Schweizer Qualität, Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit. «Wir sind kundenorientiert, alles bei uns ist auf die Bauherrschaft ausgerichtet», sagt Jost.
Nicht nur das: Als Schweizer mittelständiges Unternehmen werden fleissig Investitionen in die eigene Produktion getätigt. «Wir sind nicht renditeoptimiert», so der CEO. Neben der Modernisierung der Produktion am Firmenhauptsitz im luzernischen Root hat Jost parallel die Küchenmarke Orea aufgebaut. «Ohne die gute Leistung von Veriset wäre das nicht möglich gewesen», sagt Jost, der bis 2016 an der Spitze der Premiumküchenmarke stand. Wenn der Inhaber von seiner Firma spricht, dann kommt die eigentliche Familie ins Spiel: seine Mitarbeitenden. Ausbildung, interne Weiterbildung der Angestellten zu Führungskräften, Gesundheitsprogramme und flexible Arbeitszeiten sowie Teilzeitarbeit – so charakterisiert sich das familiäre Klima im Betrieb. «Wir nehmen gesellschaftliche Veränderungen auf und setzen sie um, damit uns die Mitarbeitenden lange erhalten bleiben», sagt Jost. Das ist die Firmenkultur. So lebt und produziert der Küchenbauer.
Das Wort Angestellte liegt dem Firmenbesitzer nicht sonderlich. Er redet von «stufengerechten Mitunternehmern», worunter er enge Verbindungen, kurze Kommunikationswege und schnelle Entscheide versteht. Mehr als zwei Drittel des Personals sind im Herzen der Firma – in der Produktion – tätig. Neben der Materialbewirtschaftung und der Logistik gehören besonders der Zuschnitt, die Produktion der einzelnen Küchenelemente sowie der Zusammenbau und der Transport zur zentralen Arbeit. Hierbei bietet gerade die Lage der Firma in der Zentralschweiz einen grossen Vorteil. Root befindet sich in der Nähe von Luzern im Zentrum der Schweiz, ist mit Autobahnen gut erschlossen, was es der Firma ermöglicht, den Küchentransport zu optimieren. Neben der Schweizer Produktion ist allerdings auch der Vertrieb der Küchen im Fachhandel ein wichtiger Geschäftstreiber für den Hersteller. Ergänzt wird der Vertrieb mit acht eigenen Niederlassungen in der ganzen Schweiz.
Obwohl es sich aufgrund der technisch hochmodernen Produktion um eine industriell gefertigte Küche handelt, wird planerische Freiheit geboten. «Unsere Küchen widerspiegeln die Bauherrschaft, sind aber erschwinglich», sagt Jost. Auch wenn der Produzent schweizweit für seine Küchen bekannt ist, will sich der 62-jährige CEO nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. «Wir entwickeln uns auch im Schrank-, Garderoben- und Hauswirtschaftsbereich», sagt Jost. Es gehe um Materialdurchgängigkeit im Eigenheim. Aber auch das Thema Virtualisierung und Digitalisierung wird beim Schweizer Betrieb grossgeschrieben. So auch das 20-Jahr-Jubiläum: «Wir feiern nur mit unseren Mitarbeitenden und ihren Angehörigen», so der Firmeninhaber. Für die Öffentlichkeit gebe es dann in fünf Jahren zum 25. Geburtstag wieder ein Fest.
Bis es so weit ist, hat Jost mit seinen Mitunternehmern zusammen noch einiges vor. Seit Kurzem sind auch seine beiden Kinder in der Firma tätig und werden derzeit in die Veriset-Kultur eingeführt. «In zwei, drei Jahren könnte man wohl anfangen, darüber zu reden, dass ich zumindest die oberste Verantwortung abgebe», sagt Jost. Sich mit 65 Jahren vollständig aus dem Geschäft zurückzuziehen, kann sich der Vollblutunternehmer jedoch nicht vorstellen. Bei der Nachfolgeregelung verhalte es sich eben wie beim Aufbau einer Firma: Man treffe Entscheide zwar schnell, aber vorwärts gehe es nun mal nur Schritt für Schritt.












