Originelle Asymmetrie

Originelle Asymmetrie
Die Chaiselongue «Atoll» präsentiert sich mit aussergewöhnlicher und dennoch ergonomischer Linienführung. Auf der einen Seite mit Armlehne, auf der anderen Seite mit einer offen konkaven Form. Mit Stoff bezogen, liegt sie auf einer Metallstruktur, die von vier Füssen aus Holz getragen wird, und lädt zum Entspannen ein.tacchini.it

Ein Fall für Architektur

Mit dem «Secular Retreat» hat der Schweizer Stararchitekt Peter Zumthor sein erstes permanentes Gebäude auf britischem Boden entworfen und gebaut: ein weltlicher Rückzugsort mit linearen Gesichtszügen inmitten von Kiefern.

Ein Fall für Architektur
Masse und Grösse des «Secular Retreat» sind für Peter Zumthors Architektur charakteristisch zeitlos anmutend.
Text Lina Giusto | Fotos Jack Hobhouse, Living Architecture
Mit dem «Secular Retreat» hat der Schweizer Stararchitekt Peter Zumthor sein erstes permanentes Gebäude auf britischem Boden entworfen und gebaut: ein weltlicher Rückzugsort mit linearen Gesichtszügen inmitten von Kiefern.

[ Was ]

Ferienhaus «Secular Retreat» in Chivelstone, Devon, Grossbritannien

[ Wer ]

Architektur und Interior-Design: Atelier Peter Zumthor, Schweiz | Lokaler Architekt: David Sheppard Architects, Grossbritannien | Landschaftsarchitekt: The Rathbone Partnership, Grossbritannien

[ Grundstück ]

Das Haus befindet sich auf der Südseite eines Hügels über dem kleinen Dorf Chivelstone in der Gegend Devon. Das Areal liegt rund eine Meile von der Südküste Englands entfernt. Die Situierung des horizontal am Boden liegenden Gebäudes erlaubt einen freien Blick auf die umliegende Landschaft.

[ Herausforderung ]

Das Haus befindet sich an der Stelle einer Ruine – eines Holzhauses aus den 1940er-Jahren. Die Verbindung zum ursprünglichen Bau bleibt über einen kleinen, hexagonal geformten Wandbereich aus Betonblockschicht erhalten, der von 20 Meter hohen Monterey-Kiefern geschützt wird. Der Neubau soll der britischen Landschaft mit seinen sanften Hügeln, dem bewaldeten Fluss, den Patchwork-Feldern und den kleinflächigen Dörfern mit ihren Steinhäusern Tribut zollen.

[ Lösung ]

Das «Secular Retreat» ist – zu Deutsch – ein weltlicher Rückzugsort. Design und Konstruktion erforderten eine sorgfältige Platzierung des Baus inmitten der bestehenden Bäume, garantieren die beste Aussicht auf die Devon-Landschaft und lassen das natürliche Licht ins Innere fliessen. Terrassen und Wege ausserhalb des Hauses bestehen aus grob gehauenem Blue-Lias-Stein. Alle Steine weisen eine andere Grösse und Form auf und widerspiegeln damit die Rohheit des Naturstoffes aus dem Steinbruch Somerset. Das Interieur führt die Kombination von Stampfbetonwänden auf Steinböden weiter. Das Betondach wird von einer grossflächig verglasten Hausfassade umgeben, die den zentralen Wohnbereich des Ferienhauses ummantelt. Zwei weitere Gebäude entfernen sich wie Flügel vom offenen Lebensraum und umfassen die fünf Schlaf- und Badezimmer. Die Türen, die Einlegeböden wie auch die Küchenmöbel aus Apfel- und Birnenholz bringen Wärme in den Betonbau.

[ Besonderheit ]

Landschaft und Garten stehen nach Zumthors Ansatz im Mittelpunkt des Konzepts. Der Garten wurde mit der in Süd-Devon ansässigen Rathbone Partnership entworfen und umfasst einige der lokal ansässigen 5000 Baum- und Straucharten. Masse und Grösse des Gebäudes sind charakteristisch für eine zeitlose und durchdachte Architektur.

«Ich konnte nicht wider-stehen, zu versuchen, dieses Haus zu bauen.»Peter Zumthor, Architekt

Ein Fall für Architektur
Die Form der Schlafzimmer ist simpel – die Aussicht dafür grosszügig.
Ein Fall für Architektur
Türen sowie eingelassene Regale aus Holz kontrastieren Stampfbetonwände auf Steinböden.
Ein Fall für Architektur
Inmitten der 20 Meter hohen Monterey-Kiefern situiert, garantiert das Gebäude aus handgefertigtem Beton den besten Blick auf die Devon-Region.
Ein Fall für Architektur
Das Interieur setzt mit starken, aber auch warmen Farben die handgefertigten Betonelemente gekonnt in Szene.
Ein Fall für Architektur
Vom zentralen, offenen Wohnbereich führen zwei Gebäudeflügel weg, welche die insgesamt fünf Schlafzimmer beherbergen.
Ein Fall für Architektur
Eine grosszügige Glasfassade ummantelt das Flachdachhaus.
Ein Fall für Architektur
Holzböden aus Birnbaumholz, die zu Fenstern in voller Höhe und Breite führen, charakterisieren die Schlafzimmer, die wie grosszügig geschnitzte Nischen im Betongewebe wirken.
Ein Fall für Architektur
Im Badezimmer sorgt die Holzwanne für ein wohnliches Ambiente.

Fernsicht Chile

Casa Hualle ist eine Antwort auf die geografischen und klimatischen Gegebenheiten des Gebiets.

Fernsicht Chile
Text Donika Gjeloshi | Fotos Felipe Fontecilla
Casa Hualle ist eine Antwort auf die geografischen und klimatischen Gegebenheiten des Gebiets.
Araukanien liegt etwa 600 Kilometer südlich von Santiago de Chile im «kleinen Süden», der aufgrund der Natur und des Klimas auch als chilenische Schweiz bekannt ist. Die Region ist vom Vulkanismus geprägt und verdankt ihren Namen den heimischen, naturgeschützten Araukarien-Bäumen. Zwischen dem aktiven und imposanten Vulkan Villarrica und dem gleichnamigen See liegt Casa Hualle, ein 230 Quadratmeter grosses Familienhaus, errichtet vom Architektur- und Designbüro Ampuero Yutronic.Catalina Yutronic, Javier Ampuero und Andy Wakefield gingen von einem rechteckigen Volumen aus, um dann durch Zugabe und Ausschnitte Asymmetrien zu schaffen, die Bezug auf das leicht abfallende Gelände nehmen. Die dunkel gebeizten Latten aus heimischen Hölzern integrieren den Neubau in das architektonische Landschaftsbild, das von Fassaden aus schwarzem Vulkangestein geprägt ist. Im Hausinneren erstrahlen dagegen Wände und Decken in hell gebeiztem Sperrholz. Sie ruhen auf einem Boden aus Sichtbeton mit vulkanischem Zuschlagstoff und vermitteln ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Die Komposition der Fenster ist von der Natur diktiert, sodass von innen die beeindruckende Schönheit des Vulkans und des Sees, aber auch das Sonnenlicht zu den unterschiedlichen Jahreszeiten optimal eingefangen wird. Beheizt wird der Baukörper hauptsächlich durch einen Holzofen im Herzen des Hauses.

Fernsicht Chile
Von jeder Seite zeigt sich das Haus etwas anders. Hier ist der überdachte Eingangsbereich zu sehen.
Fernsicht Chile
Hier wird deutlich, dass der Entwurf von einem rechteckigen Volumen ausging. Ausschnitte und Zugaben kreierten Asymmetrien, von denen das Haus profitiert. So erhalten beispielsweise die Fenster im Wohnzimmer eine kleine Überdachung, die Schatten spendet.
Fernsicht Chile
Schlank und elegant präsentiert sich das Badezimmer im Obergeschoss.
Fernsicht Chile
Zentral liegt das Herzstück des Haues: die Küche mit Ess- und Wohnbereich.
Fernsicht Chile
Das Obergeschoss ist offen, aber geschickt verwinkelt. Es beherbergt auf dieser Seite das Arbeitszimmer und die Bibliothek. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt das Schlafzimmer mit Bad en Suite.
Fernsicht Chile
Vom Haus aus geniesst man den Weitblick auf die umliegende Naturlandschaft und auf den nah gelegenen Villarrica-See.
Fernsicht Chile
Wie Bilderrahmen fangen die Fenster die Schönheit der Natur ein. Hier scheint der 2847 Meter hohe Vulkan Villarrica zum Greifen nah.
Fernsicht Chile
Längsschnitt
Fernsicht Chile
Querschnitt
Fernsicht Chile
Nord-Ost
Fernsicht Chile
Nord-West
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Süd-Ost
Fernsicht Chile
Süd-West

Im Land des Donnerdrachens

Im Land des Donnerdrachens
Das Six Senses Bhutan besteht aus insgesamt fünf Lodges mit eigenem Charakter in den Tälern im Westen und in der Mitte des Königreichs. Spektakulär ist die Aussicht auf die eindrucksvolle Landschaft wie beispielsweise hier der Blick vom Badezimmer auf das Paro-Tal. Die Räume sind grosszügig geschnitten und würdigen die lokale Architektur. Handgefertigte Holzmöbel, mit Pflanzenfarbe gefärbte Himalaya-Teppiche und traditionelle Holzöfen setzen landestypische Akzente.sixsenses.com

Die Krone von Lugano

Wenn atemberaubendes Panorama auf pionierhafte Architektur trifft, dann entstehen ein schwarzes Wohntrapez mit bodenständiger Atmosphäre sowie eine Liebeserklärung an die grünen Berge des Tessins.

Die Krone von Lugano
Die Fassade der Villa ist ein wahrer Blickfang: Schwarz eingefärbter Sichtbeton wurde mit grobkörnigen Holzplatten kombiniert. Die pflanzliche Kulisse betont den Monolithen zusätzlich. Foto: Giorgio Marafioti
Text Lina Giusto | Fotos Alessandro Crinari, Giorgio Marafioti
Wenn atemberaubendes Panorama auf pionierhafte Architektur trifft, dann entstehen ein schwarzes Wohntrapez mit bodenständiger Atmosphäre sowie eine Liebeserklärung an die grünen Berge des Tessins.
Die Lage des schwarzen Sichtbeton-Monolithen besticht mit einer Aussicht, die bis zum Tessiner Dorf Capriasca reicht. Das Einfamilienhaus thront wie eine Krone auf den Hügeln hoch über Lugano. «Die Kriterien, wie sich das Gebäude in die Umgebung einfügt, wie auch seine Materialisierung waren Gegenstand einer langen Reflexion», sagt Architekt Attilio Panzeri vom Büro Attilio Panzeri & Partners. Die Morphologie zwischen Gelände und Ausrichtung – natürlich zum Lago di Lugano – inspirierte die Bauherren und den Architekten gleichermassen zu einem kompakten Hausblock. Zur Rückseite ist er geschlossen gehalten, dafür aber ist er auf den restlichen drei Gebäudeseiten für Licht und Ausblick offen. Struktur und Form der Villa sind eine Ehrerweisung des Architektenteams an das atemberaubende Panorama. Das liegende Trapez integriert sich in den Hang, sodass sich für das Wohnen eine Art Hohlraum im Inneren des Hauses wie auch des Hangs formen konnte. Das abschüssige Gelände war laut dem Architekten Attilio Panzeri kein Problem: «Die Hangneigung ist jeweils ein Anreiz für das Design.» Die Probleme bei Häusern an steiler Lage würden sich meist aus den geltenden Bauvorschriften ergeben. Oder mit den Worten des Architekten: «Es sind die Gesetze, welche die meisten Regulierungspläne verschmutzen.»

Ein architektonischer Avantgardist

Neben der majestätischen Lage des Hauses zieht vor allem dessen Fassade die Blicke auf sich: schwarz eingefärbter Sichtbeton in Kombination mit grobkörnigen Holzplatten. Dieses Ergebnis zu erreichen, sei alles andere als eine leichte Aufgabe gewesen, wie Attilio Panzeri sagt: «Das Resultat war nur durch intensive Zusammenarbeit mit Chemieingenieuren und kompetenten Spezialisten für Materialmanipulationen möglich.» Konkret meint der Architekt damit «Jahre des Tüftelns und Ausprobierens». Auf unzählige Versuche mit der Betonmischung, deren Behandlung und Texturen kann der Architekt mit seinem Team zurückblicken, bis sie auf die Idee kamen, eine ganz bestimmte Komponente, die bei der Arbeit mit Beton meist unberührt bleibt, ins Visier zu nehmen: «Die Pigmentierung», wie Attilio Panzeri sagt. Ein genaues Mischkonzept für das schwarze Einfärben von Sichtbeton existiert nicht. Denn die Pigmentation variiere bei den Häusern aus der Feder des Architekturbüros von Objekt zu Objekt. Der Prozess des Einfärbens aber folgt einer eindeutig definierten Technik. Ist der Beton einmal pigmentiert, wird er gerüttelt, dann in die Holzschalung gegossen, die dem Beton eine natürliche Struktur verleiht, und am Ende werden die Oberflächen noch mit einem Betonfinish veredelt. Dieses definiert nicht nur die Oberflächenbeschaffenheit des Betons, sondern auch dessen endgültige Färbung, Opazität und Reflexionsvermögen. Dank dem mutigen Entscheid der Hausbesitzer der Villa in der Gemeinde Comano kann das Tessiner Architekturbüro mittlerweile auf eine wachsende Zahl von Objekten blicken, die mit dem Schlüsselmaterial «schwarzer Beton» geplant und gebaut wurden.

«Die schwarzen Wände werden in diesem Fall zur malerischen Kulisse.»
Attilio Panzeri, Architekt

Nicht nur die Aussenwände, sondern auch das Hausinnere ist in eben gleicher schwarzer Manier verkleidet. Trotz der dunklen, erdigen Materialisierung ist die Atmosphäre im Gebäude alles andere als trostlos und kalt. «Die schwarzen Wände werden in diesem Fall zur malerischen Kulisse», wie Attilio Panzeri sagt. Die grossflächige und meist bodentiefe Verglasung des Hauses sorgt für eine Flut von sanftem Licht im gesamten Lebensraum der Bauherren, die mit ihren zwei Kindern seit dem Jahr 2014 auf dem Berg hoch über Lugano leben.

Wenn die Form der Funktion folgt

Der Alltag der Familie spielt sich massgeblich in der oberen Ebene des trapezförmigen Hauses ab. Über einen mit Pflastersteinen ausgelegten Weg gelangt man entlang der Garage zur Haustür. Schliesst sich diese hinter einem, führt das mit Steinen gepflasterte Entree bis zu den drei Treppenstufen aus Holz, die in den Wohnzimmerboden übergehen. Nun wird der Besucher mit einer beeindruckenden Panoramakulisse belohnt, die ihn davon ablenkt, dass er bereits im Sofa- und Fernsehbereich angekommen ist. Südwestlich grenzt die halb offene Küche, die mit fast raumhohen schwarzen Betonwänden eingefasst ist und direkt zum Essbereich führt. Die gesamte obere Ebene des Hauses ist über drei Seiten verglast. So auch der Schlafzimmerbereich mit integrierter Ankleide und Badezimmer, der auf der gegenüberliegenden Seite des weitläufigen Domizils liegt.

Wiederum ist es der Boden, der das Innere des Hauses mit dem Aussenbereich verbindet. Der Holzboden verwandelt sich nach der grossflächigen Verglasung zu gleichfarbigen Holzlatten im Terrassenbereich. Die Terrasse verläuft entlang der Fensterfront

über drei Seiten des Gebäudes. Die untere Ebene des Hauses ist über eine geschwungene, zentral gelegene Treppe mit dem oberen Stockwerk verbunden. Es ist das einzige Bindeglied zwischen den zwei unterschiedlichen Wohnebenen. Die Treppe verbindet den oben liegenden Sofa- und Fernsehbereich mit einer kleinen Bibliothek und Leseecke. Während das obere Stockwerk, abgesehen vom Schlafzimmer, über keine abgetrennten Räume verfügt, sondern sich durch halb offene, fliessende Übergänge charakterisiert, stehen die Raumanordnung und die Formgebung der Zimmer der unteren Etage für Privatsphäre. Auf der Vorderseite des Untergeschosses liegen die beiden Kinderzimmer mit gemeinsamem Badezimmer sowie ein weiterer Schlafbereich mit eigener Nasszelle. Alle Schlafzimmer geniessen durch ihre Lage einen prächtigen Blick in den über eine schmale Holzterrasse verbundenen Garten. Die Fensterfronten auf dieser Etage sind jedoch deutlich privater gehalten und wirken aufgrund der Holzverschalung im Untergeschoss wohnlich und behütet. Zur Hangseite liegen auf dieser Ebene weitere vier Räume, welche die Familie als Stauraum, Büro und Fitnessbereich nutzt.

Neben Material und Design, Strukturen und Formen gebührte bei diesem Bauprojekt noch einem dritten Aspekt viel Aufmerksamkeit: der Gestaltung des Gartens mit Pool. Die damit beauftragten Landschaftsarchitekten stammen aus Lugano und waren bezüglich der Bepflanzung und der Wertschätzung der Umgebung offensichtlich bestens instruiert. De Molfetta & Strode legten grosse Sensibilität an den Tag und wählten eine pflanzliche Kulisse, die den schwarzen Monolithen mit seinen Holzverstrebungen hervorhebt und gleichzeitig elegant auf die grün getauchte Landschaft des Tessins hinweist.

TECHNISCHE ANGABEN

Die Krone von Lugano
Obergeschoss
Die Krone von Lugano
Erdgeschoss

[ ARCHITEKTUR ]

Attilio Panzeri | Attilio Panzeri &Partners sa atelier d’architettura | archpanzeri.ch

[ KONSTRUKTION ]

Massivbau | Flachdach | Fassade: schwarzer Sichtbeton, pigmentiert, und grobkörnige Holzplatten

[ Raumangebot ]

Nettowohnfläche: 400 Quadratmeter | Anzahl Zimmer: 8,5

[ Ausbau ]

Wand: Beton mit Kreide-Isolation | Boden: Eichenparkett | Fenster: Eichenholz mit Doppelverglasung

[ Technik ]

Thermopumpe

Architekten-Interview

Attilio Panzeri, wessen Vorschlag war der schwarze Beton ?
Ich hatte schon lange geplant, ein schwarzes Haus zu bauen, aber ich konnte keinen Kunden finden, der bereit war, diesen Vorschlag zu akzeptieren. Anlässlich des Auftrags, diese Villa in Comano zu entwerfen und die Wahl der Materialien zu besprechen, fragten mich die Kunden selbst: «Was wäre, wenn wir sie verdunkeln würden ?» Stellen Sie sich meine Überraschung und Freude vor, endlich ein Haus aus schwarzem Sichtbeton bauen zu können.

Was waren die grössten Herausforderungen bei der Farbgebung ?
Die Entscheidung für eine Schalung des Gebäudes aus Rohholzplatten verschärfte die Schwierigkeiten. Es war sehr schwierig, die richtige Dosierung der Pigmente im Verhältnis zur richtigen Festigkeit des Betons zu finden. Denn mehr Pigment bedeutet weniger Festigkeit. Das Resultat war nur durch intensive Zusammenarbeit mit Spezialisten möglich. Der Keller des Hauses war der eigentliche Ort des Experimentierens.

Was fasziniert Sie an diesem Material und dieser Farbe ?
Ich liebe Sichtbeton und Schwarz. Obwohl Schwarz eine achromatische Farbe ist, enthält es alle Farben des elektromagnetischen Spektrums. Denn Schwarz ist keine Farbe, sondern die Abwesenheit von reflektiertem Licht. Die Geschichte lehrt, dass Schwarz voller Symbolik ist; viele Zivilisationen nutzen es noch heute, um bestimmte Botschaften zu vermitteln. Darüber hinaus hilft die Farbe Schwarz, die Harmonie von Geist und Körper zu finden, und gibt Räumen eine weitere Dimension.

Was war die grösste Herausforderung bei dieser Konstruktion ?
Die bestand darin, für die Verpackung des schwarzen Betons die richtige Formel zu finden, die auf die Konstruktionsprinzipien des Baus angewendet wurde.

Was ist die grosse Stärke dieses Gebäudes ?
Dank der Bereitschaft der Kunden konnte ich beweisen, dass es möglich ist, ein schwarzes Haus zu bauen. Es war ein Pilotprojekt, das den Bau einer weiteren schwarzen Villa wie auch die Restaurierung der neoklassischen Kirche San Fermo in Campora im Valle di Muggio und in Sorengo den Bau eines neuen Stadtteils für 400 Einwohner ermöglichte.

Die Krone von Lugano
Auf der Rückseite verschlossen und zum Lago di Lugano hin offen für Licht und Ausblick. Foto: Giorgio Marafioti
Die Krone von Lugano
Neben der majestätischen Lage und einer aussergewöhnlichen Fassade beeindruckt auch die Bepflanzung der Gartenanlage. Foto: Giorgio Marafioti
Die Krone von Lugano
Von der Sofaecke auf der Terrasse geniessen die Bauherren die Aussicht weit über den Lago di Lugano bis zum Dorf Capriasca.
Die Krone von Lugano
Der Essbereich ist auf drei Gebäudeseiten mit grossflächigen und bodentiefen Fenstern ausgestattet, die für sanftes Licht im Inneren sorgen.
Die Krone von Lugano
Die Pflastersteine, die den Weg von der Garage zur Haustür ebnen, führen bis ins Entree. Eine Holztreppe geleitet den Besucher direkt ins Wohnzimmer.
Die Krone von Lugano
Im Erdgeschoss des trapezförmigen Hauses gelangen die Bewohner von der Büronische auf die um das Haus verlaufende Terrasse.
Die Krone von Lugano
Einzige Verbindung zwischen Erd- und Untergeschoss ist eine geschwungene Treppe, die sich in der Mitte des Hauses befindet.
Die Krone von Lugano
Eine abgeschrägte Betonwand rahmt den Küchenbereich ein und öffnet ihn trotzdem zum dahinterliegenden Essraum.
Die Krone von Lugano
Der Holzboden verbindet das Innere des Hauses mit dem Aussenbereich. Die Terrasse führt entlang der Fenster-front über drei von vier Gebäudeseiten.
Die Krone von Lugano
Das Haus in der Form eines liegenden Trapezes integriert sich in den Hang, sodass sich für das Wohnen eine Art Hohlraum im Inneren des Hauses wie auch des Hangs formen konnte.
Die Krone von Lugano
Über einen mit Pflastersteinen gesäumten Weg gelangen die Bewohner vom Vorplatz mit Garage zur Haustür, wo der Steinboden bis ins Entrée hinein führt. Foto: Giorgio Marafioti
Die Krone von Lugano
Attilio Panzeri, Architekt. Attilio Panzeri & Partners, Lugano, archpanzeri.ch
Die Krone von Lugano
Erdgeschoss
Die Krone von Lugano
Obergeschoss

Chalet-Charme im kleinen Süden

Chalet-Charme im kleinen Süden
Im idyllischen Pucon lädt die luxuriöse Hacienda Vira Vira zum Entspannen ein und animiert mit zahlreichen Exkursionen, die chilenische Natur und Kultur zu erleben. Die Lodge beherbergt sechs Suiten, zwölf Villen und ein Landhaus mit fünf Zimmern. Grosse Fensterfronten geben den Blick auf den Liucura-Fluss und das Bergpanorama mit dem Vulkan Villarrica frei. Das vom Schweizer Ehepaar Michael und Claudia Paravicini errichtete Anwesen wird neu vom Luxusveranstalter andBeyond geführt.andbeyond.com

Ein Spiel von Ein- und Ausblicken

Eine raffinierte Fassade und ein ebenso ausgeklügelter wie schlichter Grundriss kreieren ein Zuhause, das sich zunächst zurückhaltend gibt, ehe es seine Offenherzigkeit zeigt.

Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Zum Süden öffnet sich die Villa mit kreuzförmigem Grundriss. Zum Pool hin ist das Erdgeschoss auf drei Seiten verglast, was dem Betonbau zusätzliche Leichtigkeit verleiht.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Radek Brunecky
Eine raffinierte Fassade und ein ebenso ausgeklügelter wie schlichter Grundriss kreieren ein Zuhause, das sich zunächst zurückhaltend gibt, ehe es seine Offenherzigkeit zeigt.
Stark und selbstbestimmt wirkt diese Villa in Tannay bei Nyon. Sie zeigt aber auch ihre zugängliche und freundliche Seite, wenn sie es möchte. Realisiert wurde dieses Familienhaus von den Architekten des Büros Lin.Robbe.Seiler. Das preisgekrönte Architekturbüro mit Sitz in Genf hat ein breites Repertoire, das vom Einfamilienhaus bis zur Stadtplanung reicht – sowohl in der Schweiz als auch international. Der Bauherr schenkte den Experten sein Vertrauen und liess ihnen bei der Gestaltung freie Hand. Trotzdem wurde er stets in den gesamten Prozess eingebunden.

«Der kreuzförmige Grundriss kreiert vier Gärten, die sich durch die Fenster verbinden.»
Architekturbüro Lin.Robbe.Seiler

Gewünscht war ein individuelles Haus für die fünfköpfige Familie. Aus den Gesprächen über die Bedürfnisse entwickelten die Architekten ein Konzept, das schlicht ist und doch fasziniert. Im Grunde besteht es aus zwei Kuben, die im rechten Winkel zueinander gerichtet sind und übereinanderlappen. Daraus ergibt sich ein kreuzförmiger Grundriss mit vier Gartenflächen. «Die Platzierung des Baukörpers inmitten des Grundstücks, der dieses in vier Aussenbereiche einteilt, ist eine Besonderheit bei diesem Projekt», lässt das Architekturbüro mitteilen. Erreicht wird das Haus auf dem Eckgrundstück von der Nordseite. Im Erdgeschoss, das nach Süden ausgerichtet ist, findet das Familienleben statt. Die gemeinschaftlichen Räume sind zwar offen gestaltet, aber über verschiedene Wege miteinander verbunden. Insbesondere wenn die Fenster komplett offen sind und der Innen- mit dem Aussenraum verschmilzt, würden die Laufstrecken – wenn sie denn sichtbar wären – Zickzacklinien zeichnen. Vom Eingangsbereich geht es geradeaus zur ersten Wohnecke mit Cheminée sowie bunten Sofas von B & B Italia und weiter zur geräumigen weissen Küche von Bulthaup. Links vom Entree sind der elegante Essbereich und eine zweite gemütliche Wohnecke. Eine Gästesuite ist ebenso in diesem Ostflügel untergebracht. Die Poollandschaft ist südwestlich ausgerichtet. Sie zieht sich vom Esstisch übers Eck zur Küche, wo draussen ein Sitzplatz zum Verweilen einlädt. Rechts von der Haustür befinden sich die Garderobe sowie ein Tages-WC, wobei eine Treppe hoch zu den Privaträumen führt. Sowohl der Elternbereich als auch die beiden Kinderzimmer verfügen über ein eigenes Bad und einen Zugang zur weitläufigen Terrasse. Auch die raumhohen Fenster öffnen hier oben den Blick auf den Genfersee und die Alpen. Das durchdachte Lichtkonzept mit Leuchten der Marke Flos, aber auch die Kunstwerke untermalen das exklusive Designambiente.

Fassade mit bleibendem Eindruck

Sichtbeton, Glas und Holz sind die tragenden Elemente dieser Villa. Während die Kuben jeweils auf vier Seiten mit Beton gerahmt sind, erlauben die zwei gegenüberliegenden Fensterfronten Transparenz. Über der Verglasung liegen jedoch Schiebeelemente aus Zedernholz, die bei Bedarf Sichtschutz bieten und damit Privatsphäre generieren oder je nach Sonnenstand Schatten spenden. Durch diese Konstellation muten die beiden Kuben wie zwei Rollladenschränke an, deren Türen sich seitlich beiseiteschieben lassen, um Einblick in das Innenleben zu gewähren. Ein besonderes Augenmerk haben die Architekten auf die Betonschalung gelegt, welche die gleiche Form und Struktur der Holzfassadenverkleidung aufweist. «Die Betonschalung zeichnet vertikale Linien in drei unterschiedlichen Tiefen. Sie nehmen Bezug auf die drei Schattierungsstufen, die bei der Behandlung der Holzfassade verwendet wurden», erklärt das Team von Lin.Robbe.Seiler. So hochwertig die Materialisierung aus natürlichen Werkstoffen ist, so umweltfreundlich und energieeffizient ist die Heiztechnik dank Erdsonde und Solarpaneelen. Dass diese Villa bis aufs kleinste Detail durchdacht und auf die Bedürfnisse der Bewohner perfekt zugeschnitten ist, lässt sich auch aus der Zeit ableiten, die man sich für die Planung und den Bau genommen hat. Insgesamt sechs Jahre dauerte es, bis die Villa vollendet war. «Es ist eine Architektur, die sich durch die Einfachheit der Formen, ihre grossen, offenen Innenräume und deren Bezug zu den Aussenräumen auszeichnet», beschreibt das Architekturbüro sein Projekt zusammenfassend.

TECHNISCHE ANGABEN

Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Nordfassade
Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Obergeschoss
Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Erdgeschoss

[ ARCHITEKTUR ]

Lin.Robbe.Seiler | lrs.ch

[ KONSTRUKTION ]

Massivbau | Flachdach | Fassade: Sichtbeton, Zedernholz

[ Raumangebot ]

Nettowohnfläche: 594 m² | Anzahl Zimmer: 8

[ Ausbau ]

Boden: Parkett | Wandbeläge: Putz | Fenster: Metall

[ Technik ]

Fussbodenheizung | elektrische Wärmepumpe, Erdwärmesonde | Solarmodule

Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Die Verglasung erlaubt es, bis auf die andere Seite des Gartens zu blicken.
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Während im Erdgeschoss eine Poollandschaft mit Sitzplatz nach draussen lockt, bittet die Terrasse im Obergeschoss ins Freie, um die schöne Aussicht und die frische Luft zu geniessen.
Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Durch den speziellen Grundriss entstehen im Erdgeschoss diverse Zonen, die manchmal offen zueinander stehen und manchmal so verwinkelt sind, dass es möglich ist, sich auch in den gemeinschaftlichen Räumen für eine Weile zurückzuziehen.
Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Eine helle Treppe führt zum Obergeschoss. Dort sind die Kinderzimmer und das Elternzimmer mit Blick auf den Genfersee und die Alpen ausgerichtet.
Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Die Schiebefenster von Vitrocsa lassen das Hausinnere mit dem Garten verschmelzen. Der Effekt wird durch die eingelassenen Metallrahmen verstärkt.
Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Vom Eingangsbereich geht es geradeaus zur ersten Wohnecke mit Cheminée. Die bunten Sessel und die Kunst setzen farbige Akzente.
Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Wie zwei Rollladenschränke muten die Kuben an: Schiebt man die Holzelemente beiseite, hat man durch die Verglasung Einblick in das Innenleben.
Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Die Nordfassade zeigt sich bei Bedarf komplett verschlossen. Interessant ist, wie sich das Gebäude mitten im Grundstück entfaltet.
Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Neben den Holzschiebeelementen leistet auch die Gartengestaltung ihren Beitrag zum Sichtschutz.
Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Erdgeschoss
Ein Spiel von Ein- und Ausblicken
Obergeschoss
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Nordfassade

Schweizer Qualität am Lago di Como

Schweizer Qualität am Lago di Como
Mit dem Hilton Lake Como gibt die bekannte Hotelkette ihr Debüt am Ufer des Comersees und es ist mit 170 Zimmern das derzeit grösste Hotel der Gegend. Nebst unmittelbarer Nähe zum See und dem wenige Schritte entfernten Stadtzentrum versprechen auch die beeindruckende Architektur und die exklusive Ausstattung einen angenehmen Aufenthalt. Dabei wurde auch auf Schweizer Qualität gesetzt. So haben die Architekten Dario Pietro Cazzaniga und Monica Limonta für den gesamten Boden die Landhausdiele Casapark von Bauwerk gewählt.hiltonhotels.de bauwerk-parkett.com

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