Dieses Wohnhaus scheint wie aus der Erde zu spriessen. Seine organische Architektur steht im Einklang mit der Landschaft, was wiederum Einfluss auf das Innenleben hat.
Redaktion - 29. April 2020
Text Donika Gjelsohi | Fotos Vasiliy Khurtin, Sergey Ananiev
Dieses Wohnhaus scheint wie aus der Erde zu spriessen. Seine organische Architektur steht im Einklang mit der Landschaft, was wiederum Einfluss auf das Innenleben hat.
«Alles ist wie ein lebender Organismus ausbalanciert.»Das Architekturbüro
[ Was ]
Wohnhaus in Moskau «House in the landscape»
[ Wer ]
Leitender Architekt: Nikolaev Stanislav nikoarch.com; Architekten: Nikolaev S. Salov A. Oseckaya T., Kulich D. | Innenarchitektur: Nikolaev S., Klimov D. | Landschaftsarchitektur: Ecopochva
[ Grundstück ]
Das Anwesen befindet sich in einem Wohnquartier auf einer ursprünglich nicht spektakulären Parzelle von 1450 Quadratmetern. Die bebaute Fläche ist rund 300 Quadratmeter gross.
[ Herausforderung ]
Die Landschaft, in die sich das Haus bettet, musste erst kreiert werden. Überdies hatten die Architekten die Aufgabe, das Haus vor neugierigen Blicken zu schützen und den Bewohnern dennoch einen freien Ausblick zu bieten.
[ Lösung ]
Der Aussenraum wird zum Teil durch das Gebäude mit geschwungener Linienführung selbst gebildet, sodass es wie ein Erdhaus anmutet. Zur Strassenseite nimmt der Baukörper die Form eines Hügels an, gespickt mit Höhleneingängen. Zum Garten öffnet sich die organische Architektur durch ihre Glasfassade, sodass das Innenleben mit der unmittelbaren Natur interagieren kann. Oberlichter sind auf den Sonnenstand abgestimmt und versorgen die Räume mit Tageslicht. Auf diese Weise verändert sich das Wohngefühl in Abhängigkeit der Jahreszeiten.
[ Besonderheit ]
Von jedem Winkel aus wirkt das Haus anders. Durch die unterschiedlichen Öffnungen, Wege, Ein- und Aussichten bietet die Architektur den Bewohnern und ihren Besuchern die Möglichkeit, das Anwesen stets aufs Neue zu entdecken.
Bereits der Weg ins Haus ist ein Erlebnis –die Arkaden muten wie Höhleneingänge an.Die dunkle Trennwand in geschwungener Form mit runder Aussparung gliedert den hellen Wohnraum in Zonen und erlaubt dennoch die visuelle Kommunikation. Sie ist Sinnbild für das ausgeglichene Wesen des Hauses in Anlehnung an das Yin- und Yang-Prinzip.Organische Formen, Schwünge und fliessende Übergänge nimmt man auch im Hausinneren wahr. Die kreative Innenarchitektur fungiert zugleich als Ausstellungsfläche für die Kunstsammlung der Bauherrschaft.Jedes Möbelstück ist wie ein Kunstwerk inszeniert, so beispielsweise auch die Möbel von Meridiani und B&B Italia in diesem Schlafzimmer.Bei der Einrichtung des Hauptschlafzimmers wählte man Möbel von Poliform und Flexform. Auch in diesem Zimmer ziert ein Kunstwerk von Tashita Bell die Wand. Hinter den Zimmerpflanzen ist das Masterbad. Die Holzlamellen fungieren als Raumtrenner zur Sitzecke und als Sichtschutz zur Fensterfront.Die Produkte von CEA Design und Antonio Lupi fügen sich harmonisch ins Masterbad mit abgerundeten Wänden ein.Das Badezimmer im zweiten Stock gibt sich introvertiert mit weicher Silhouette, reduzierter Ausstattung und wertiger Materialisierung.Architektur und Gartengestaltung gehen fliessend ineinander über. Die organischen Formen, die man draussen wahrnehmen kann, werden dann auch drinnen erkennbar. Oberlichter sind so platziert, dass von morgens bis abends die Innenräume mit Tageslicht versorgt werden können.Nordwest AnsichtSüdost AnsichtErdgeschossObergeschossSchnitt 1Schnitt 2Schnitt 3Schnitt 4
Im Schutz des Flügels
Stahl, Glas und weisser Travertin sorgen für ein exotisches Äusseres. Amerikanisches Nussbaumholz, skulpturale Leuchten sowie italienisches Design prägen die mediterrane Innenarchitektur dieser Villa im Herzen der Schweiz.
Redaktion - 29. April 2020
Über grossflächige Treppenplatten ergiesst sich der Weg zur Villa mit dem «Vogeldach» aus champagner-farbenen Alucobondplatten und mit der weissen Travertinfassade.
Text Lina Giusto | Fotos Holger Jacob
Stahl, Glas und weisser Travertin sorgen für ein exotisches Äusseres. Amerikanisches Nussbaumholz, skulpturale Leuchten sowie italienisches Design prägen die mediterrane Innenarchitektur dieser Villa im Herzen der Schweiz.
Wie ein schützender Flügel breitet sich das Dach aus champagnerfarbenen Alucobondplatten über die in einem Fadenkreuz liegenden vier Kuben aus. Wie ein überdimensionales Sonnensegel hält das Dach die vier mit weissem Travertin verkleideten, auf unterschiedlichen Ebenen liegenden Wohnbereiche, die im Inneren zueinander offen sind, schützend zusammen. Auf der Höhe des Infinity-Pools mündet die Bedachung in den Terrassenboden. Bis zu acht Meter hohe Glasfronten verbinden die geschmeidige Architektur mit der hellen Natursteinfassade. Trotz der Raumhöhe und der Grosszügigkeit, die der moderne Bau bietet, ist die verwinkelte Anordnung der einzelnen Lebensräume so gestaltet, dass man sich geborgen fühlt. Oder, um es mit den Worten des Bauherrn zu sagen: «Wie in einem Kokon.» Gesicht wie auch Herz des Hauses verraten, nicht traditionell schweizerischen Ursprungs zu sein. Die Kombination aus Gemütlichkeit, gepaart mit den puristischen architektonischen Elementen, und der grosszügig anmutenden Ästhetik ist die Handschrift des südafrikanischen Architekturbüros SAOTA. Versinnbildlicht wird der exotische Stil durch den Einsatz von wenigen, aber qualitativ hochstehenden Materialien im Haus. So ist der nackte Stahlbau beim Treppengeländer noch zu erkennen. Fassade, Wand und Boden sowie Terrasse sind mit weissem Travertin verkleidet und lassen die Architektur wie aus einem Guss wirken. Das amerikanische Nussbaumholz in der Küche und im Gästebereich schafft wohlige Wärme, und das extravagante bronzene Spiegelglas im Master- und Gästebad sorgt für erdende Ruhe. Das Gästebad indes ist aufgrund seiner hinterleuchteten dunklen Fassade ein wahres Kunstwerk. «Es handelt sich um recyceltes Verpackungsmaterial – ich fand die Idee schlicht genial», sagt der Bauherr. Erst vereinzelte Bauten in der Schweiz und Europa stammen aus der Feder des weltweit renommierten Architektenteams mit Sitz in Kapstadt. Der Bau am oberen Zürichsee verantwortete Phillippe Fouché, während die Bauleitung, aber auch die Aufgabe als «Local Office» vom Schweizer Immobiliendienstleister Property One übernommen wurden, um bei der Planung Unterstützung bezüglich Schweizer Normen zu leisten. «Die Bauzeit war spannend, die Begleitung angenehm und professionell. Wir fühlten uns gut aufgehoben», sagt der Hausbesitzer.
Olivenbaum statt Wasserfall
Für höchste Qualität und Dienstleistung am Kunden ist SAOTA weitherum bekannt. Getreu dem Motto: «Kein Wunsch bleibt unerfüllt.» Und gern darf es auch einmal etwas mehr sein: beispielsweise ein durchs Haus fliessender Wasserfall. «Das war uns dann doch etwas zu viel des Guten», sagt der Bauherr. Dort, wo der Wasserkanal vom Ober- zum Untergeschoss hätte führen sollen, um den hangabfallenden Verlauf der Architektur zu symbolisieren, befindet sich nun ein Atrium. Der grosszügig konzipierte Glaskasten, an dem linksseitig die schwebende Treppe vom Eingangsbereich zur Wohnebene hinunterführt, enthält ein in sich geschlossener Mikrokosmos, bestehend aus einem circa 500-jährigen Olivenbaum. «Von Wind geschützt, von oben besonnt oder mit Regen sowie Schnee versorgt, fühlt sich der Baum aus den Pyrenäen sichtlich wohl», sagt die Bauherrin. Es sind klimatische Bedingungen, die der Baum schon aus seinem Herkunftsgebiet kennt. «Da er unsere spanischen Wurzeln und unseren Bezug zur Schweiz vereint, passt er wunderbar ins Herz unseres Daheims», sagt die Bauherrin weiter.
Viel Glas sowie türenlose Übergänge zwischen den Räumen untermalen die aussergewöhnliche Architektur der Villa im Kanton Schwyz. So führen vom komplett verglasten Eingangsbereich im Obergeschoss zwei Brücken in zwei der vier Wohnkuben. Linksseitig befindet sich ein grosszügiges Gästezimmer mit Bad und Dusche. Von dort aus geht es weiter zur Büronische des Ehepaars, die über einen Gang mit dem rechts liegenden Kubus verbunden ist. Die Ankleide geht in das offene Badezimmer über, das mit zwei Schiebetüren vom Masterschlafzimmer getrennt ist. Von jedem Wohnquader aus führt jeweils eine Treppe ins Untergeschoss. Jene vom Eingangsbereich schwebt entlang des Atriums in den offenen Wohnbereich hinein, der Küche, Sofalandschaft, Bar und Essbereich beheimatet. Zwei davon wegführende Nischen beherbergen, etwas privater gestaltet, eine Sofaecke und ein Heimkino. Im Erdgeschoss offenbart sich dem Eintretenden ein sich über die gesamte Gebäudebreite erstreckender Wohnbereich. Während Küche und Essbereich mit Barecke auf der gleichen Ebene liegen, ist die Lounge zwei Stufen nach unten – auf die gleiche Höhe wie der Outdoor-Bereich – versetzt, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf den Zürichsee geniessen kann. Bei geöffneter Glasfront vergrössert sich der Wohnbereich schwellenlos um die mit ebenfalls weissem Travertin ausgekleidete Terrasse mit Infinity-Pool, Lounge und Essbereich. Getreu dem südländischen Stil führt vom Esstisch im Halbschatten eine kleine, mit einem Outdoor-Vorhang dekorierte Glastür in die grosszügige Küche. Blickfang ist neben der Küchenzeile aus Nussbaumholz die polygonale Kochinsel aus weissem Mineralwerkstoff. Die Seele der Küche entpuppt sich als kleines Raumwunder. Neben Stauraum, einem Barelement, Spüle und Induktionskochherd birgt sie auch einen Holzkohlegrill. Kühlschrank, Schränke für Gläser und Geschirr, Backofen und Steamer sind beinahe unbemerkt in der Küchenzeile hinter der Insel eingelassen. Ein diamantförmiger Holzkubus – auf den ersten Blick mehr Kunstobjekt als Möbel – gibt bei geöffneter Schiebetür zusätzliche Arbeitsfläche, eine weitere Spüle und einen Geschirrspüler sowie einen Fleischtrockner preis.
Design, das Geschichten erzählt
Das Interior-Design aus mehrheitlich italienischer Hand rundet das weitläufige Raumerlebnis durch ein lieblich gestaltetes Ambiente ab. Um die Inneneinrichtung kümmert sich das designaffine Ehepaar selbst. «Zum einen, weil es uns unglaublich viel Spass bereitet, Möbel und Textilien auszusuchen», sagt die Bauherrin. «Zum anderen, weil wir uns beim Gestalten unseres Nestes auch Zeit lassen wollten und deshalb Raum für Raum vorgegangen sind», ergänzt der Ehemann. So können die Hausbesitzer zu jeder Wandtapete, jedem Möbelstück und jeder skulpturalen Leuchte sowie jedem Kunstwerk im Haus eine eigene Geschichte erzählen. Lediglich das Master-Schlafzimmer, das sich neben der offenen Ankleide und dem als Open Space gestalteten Badezimmer befindet, wie auch den Gästebereich, der ebenfalls im oberen Stockwerk neben der Büronische des Ehepaars liegt, haben die Hausbesitzer von Martinuzzi Interiors gestalten lassen. Im Untergeschoss des Hauses befindet sich die grosszügige Garage des Ehepaars, der mit viel Liebe eingerichtete und beleuchtete Weinkeller sowie der Fitness- und Wellnessbereich der Villa.
«In den verwinkelt angeordneten Lebensräumen fühle ich mich wie in einem Kokon.» Der Bauherr
Trotz der Weitläufigkeit der Liegenschaft, die durch die fliessenden Raumübergänge, das durchgehende Lichtkonzept, basierend auf viel Bodenlicht, sowie dem dominanten Einsatz von Glas die SAOTA-Wesenszüge unterstreichen, vermittelt die südafrikanische Architektur Geborgenheit. Den Kokoncharakter haben die Besitzer mit ihrer Designaffinität und Stilsicherheit massgeblich geprägt. Obwohl die Planungszeit und die Bauzeit zeitintensiv und anspruchsvoll waren, sagt der Bauherr: «Mit SAOTA und Property One zusammen würden wir das Abenteuer sofort wieder anpacken.» [IMAGE id=“36803″]
Unter dem Dachflügel ist das komplett verglaste Entree untergebracht. Zwei Brückengänge führen von dort in zwei der vier Wohnkuben der Villa.Von jeder Seite wirkt die grosszügige Villa anders. Seitliche Vorbauten schirmen das Obergeschoss vor neugierigen Blicken ab. Die Stahllamellen spielen mit dem Licht, das in die Räume fällt.Zur ästhetischen Handschrift der SAOTA-Architekten gehört eine grossflächige Bodenbeleuchtung im Haus. Die Bauherren haben das Beleuchtungskonzept mit skulpturalen Trouvaillen von Möbel- und Lichtmessen ergänzt.Die vier Kuben der Villa bilden in der Mitte ein Atrium, wo ein rund 500-jähriger Olivenbaum aus den Pyrenäen zu Hause ist.Viel Glas sowie türenlose Übergänge charakterisieren den Wohnraum mit Küche und dem diamantförmigen Holzkubus, der sich auf den zweiten Blick als ergänzende Küche entpuppt,Neben Stauraum, einem Barelement, Spüle und Induktionskochherd birgt die Küche auch einen Holzkohlegrill. Kühlschrank und Platz für Gläser, Geschirr sowie Backofen und Steamer bietet beinahe unbemerkt die mit amerikanischem Nussbaumholz verkleidete Küchenzeile gegenüber der Insel.Trotz des vielen Glases und der hohen Räume vermittelt die Architektur ein Gefühl von mediterraner Geborgenheit.Während Küche und Essbereich mit Barecke auf der gleichen Wohnebene liegen, ist die Sofalandschaft von Minotti zwei Stufen nach unten versetzt angesiedelt – also ebenerdig zur Terrasse mit Infinity-Pool.Skulpturale Designleuchten ergänzen das sonst von Bodenlicht bestimmte Beleuchtungskonzept.Lichtquelle und Kunstwerk zugleich: Die hinterleuchtete, aus recyceltem Verpackungsmaterial bestehende Wand im Gästebad.Im Erdgeschoss führen links und rechts vom Atrium zwei Nischen weg, wo sich die Bauherren einen weiteren Rückzugsort und ein Heimkino eingerichtet haben.Ebenfalls mit viel Liebe zum Detail eingerichtet ist der Weinkeller mit Wandtapete aus italienischer Hand. Im Untergeschoss befinden sich neben der Garage auch noch der Fitness- und Wellnessbereich.Ein sich über die gesamte Gebäudebreite erstreckender Pool und bis zu acht Meter hohe Glasfenster dominieren den grossflächigen Terrassenbereich, der ebenfalls mit weissem Travertin ausgelegt ist.Wo der Dachflügel in den Terrassenboden übergeht, entsteht eine Nische für den gemütlichen Essplatz im Freien.Der seitliche Blick auf die Liegenschaft legt durch die wasserfallartige Anordnung die exotische Struktur und Handschrift der SAOTA-Architekten offen.
Architekten-Interview
Phillippe FouchéArchitekt und Direktor bei SAOTA
Phillippe Fouché, welche Erfahrungen haben Sie mit dem Bau der Villa im Kanton Schwyz gemacht? Die Arbeit in einer neuen Region bietet spannende Möglichkeiten. Ich erinnere mich, wie ich an einem kalten Dezembermorgen im Jahr 2012 mit dem Kunden vor Ort durch frischen Schnee ging, was für einen Architekten aus Kapstadt ziemlich ungewöhnlich ist. Das Klima ist eine der ersten Überlegungen, zusammen mit dem Verständnis und der Interpretation der lokalen Zonierung und den rechtlichen Bedingungen. Der natürliche Kontext und die Reaktion auf die Landschaft beeinflussten den Entwurf.
Wie nehmen Sie die Schweiz und ihr Verhältnis zur Architektur wahr? Unserer Erfahrung nach ist die Schweiz recht zukunftsorientiert, und es gibt eine echte Wertschätzung für die Architektur als Kunstform. Aufgrund von volumetrischen Beschränkungen und wirksamer Heizung haben nicht viele Häuser in der Schweiz ein hohes Volumen. Wir hatten Glück, dass unsere Kunden offen waren für die räumlichen Qualitäten und das Licht, die wir in unseren Projekten oft verwenden. Das Volumen ist sorgfältig choreografiert; das Dach schaukelt sich vom natürlichen Bodenniveau auf, um einen grossen, lichtdurchfluteten Eingang zu schaffen, von dem aus man sich durch einen engeren Raum um das Atrium herum bewegt, wo sich dann der dramatische Blick über den See auf die Alpen öffnet.
Was waren die grössten Herausforderungen bei diesem speziellen Hausprojekt? Das Haus sollte in erster Linie vom Ehepaar genutzt werden, muss aber von Zeit zu Zeit auch grössere Gruppen von Gästen aufnehmen. Die Herausforderung bei diesen Räumen besteht darin, dass sie sich wohlfühlen müssen, wenn sie sich unterhalten, aber auch gemütlich und kokonierend, wenn nur das Paar im Haus ist.
Worauf sind Sie besonders stolz? Wir sind von der Lichtqualität im Haus begeistert. Obwohl wir umfangreiche Sonnenstudien durchführen, ist es spannend zu sehen, wie das natürliche Licht auch in die unteren Bereiche des Hauses fällt, die auf künstliche Beleuchtung angewiesen sind. Wenn man sich in den Hauptwohnräumen aufhält, ist die sich ständig verändernde Aussicht wunderschön eingerahmt und wird zum viszeralen Teil des Alltagslebens.
TECHNISCHE ANGABEN
ErdgeschossObergeschoss
[ ARCHITEKTUR ]
Phillippe Fouché, SAOTA, saota.com | Bauführung und Local Office: Property One, propertyone.ch
Unter dem Dachflügel ist das komplett verglaste Entree untergebracht. Zwei Brückengänge führen von dort in zwei der vier Wohnkuben der Villa.Von jeder Seite wirkt die grosszügige Villa anders. Seitliche Vorbauten schirmen das Obergeschoss vor neugierigen Blicken ab. Die Stahllamellen spielen mit dem Licht, das in die Räume fällt.Zur ästhetischen Handschrift der SAOTA-Architekten gehört eine grossflächige Bodenbeleuchtung im Haus. Die Bauherren haben das Beleuchtungskonzept mit skulpturalen Trouvaillen von Möbel- und Lichtmessen ergänzt.Die vier Kuben der Villa bilden in der Mitte ein Atrium, wo ein rund 500-jähriger Olivenbaum aus den Pyrenäen zu Hause ist.Viel Glas sowie türenlose Übergänge charakterisieren den Wohnraum mit Küche und dem diamantförmigen Holzkubus, der sich auf den zweiten Blick als ergänzende Küche entpuppt,Neben Stauraum, einem Barelement, Spüle und Induktionskochherd birgt die Küche auch einen Holzkohlegrill. Kühlschrank und Platz für Gläser, Geschirr sowie Backofen und Steamer bietet beinahe unbemerkt die mit amerikanischem Nussbaumholz verkleidete Küchenzeile gegenüber der Insel.Trotz des vielen Glases und der hohen Räume vermittelt die Architektur ein Gefühl von mediterraner Geborgenheit.Während Küche und Essbereich mit Barecke auf der gleichen Wohnebene liegen, ist die Sofalandschaft von Minotti zwei Stufen nach unten versetzt angesiedelt – also ebenerdig zur Terrasse mit Infinity-Pool.Skulpturale Designleuchten ergänzen das sonst von Bodenlicht bestimmte Beleuchtungskonzept.Lichtquelle und Kunstwerk zugleich: Die hinterleuchtete, aus recyceltem Verpackungsmaterial bestehende Wand im Gästebad.Im Erdgeschoss führen links und rechts vom Atrium zwei Nischen weg, wo sich die Bauherren einen weiteren Rückzugsort und ein Heimkino eingerichtet haben.Ebenfalls mit viel Liebe zum Detail eingerichtet ist der Weinkeller mit Wandtapete aus italienischer Hand. Im Untergeschoss befinden sich neben der Garage auch noch der Fitness- und Wellnessbereich.Ein sich über die gesamte Gebäudebreite erstreckender Pool und bis zu acht Meter hohe Glasfenster dominieren den grossflächigen Terrassenbereich, der ebenfalls mit weissem Travertin ausgelegt ist.Wo der Dachflügel in den Terrassenboden übergeht, entsteht eine Nische für den gemütlichen Essplatz im Freien.Der seitliche Blick auf die Liegenschaft legt durch die wasserfallartige Anordnung die exotische Struktur und Handschrift der SAOTA-Architekten offen.Phillippe FouchéArchitekt und Direktor bei SAOTAErdgeschossObergeschoss
Highlight fürs Homeoffice
Redaktion - 29. April 2020
Ein schön eingerichteter Arbeitsplatz steigert die Motivation, wenn man zu Hause produktiv arbeiten soll, nicht wahr? Die Leuchte «Birdie» in knalligem Türkis könnte der erfrischende Farbtupfer am Schreibtisch sein. Der Lampenschirm streut direktes Licht nach unten und diffuses Licht in den Raum. Wie ein Ast, auf den sich ein Vögelchen setzen könnte, mutet der Touch-Dimmer-Schalter an. Das war auch die Idee zur Namensgebung.foscarini.com
Modernes Wohnraumerlebnis
Redaktion - 29. April 2020
Zusammen mit den Architekten der Kobelt AG ist ein den Wünschen der Bauherrschaft entsprechendes überdurchschnittliches Einfamilienhaus entstanden, das sich nach aussen durch eine moderne, kubische Form charakterisiert. Innen folgen Räume und Materialisierung der zeitgemässen Sprache. Über das grosszügige Entree mit Schränken und Garderobe sowie Gäste-WC gelangt man in den offenen Wohn -und Essraum, der mit einem Ofen ausgestattet ist. Eine breite Verglasung sorgt für ausreichend Tageslicht. Die Küche ist mit der Kochinsel und dem Vorratsraum annehmlich ausgestattet. Ein gedeckter Sitzplatz mit Windschutz und ausreichend Platz für Gartentisch und Lounge rundet das grosszügige Wohnraumerlebnis der Liegenschaft im Erdgeschoss ab. Im Obergeschoss befinden sich drei Zimmer, wovon das Masterschlafzimmer über ein separates Wohlfühlbad mit grosser Badewanne, offener Dusche und verdecktem WC verfügt. Auch die Waschküche mit grosszügiger Arbeitsfläche ist im oberen Stockwerk des Hauses eingerichtet. Der Balkon ist mit ausreichend Platz ausgestattet, sodass später ein Whirlpool eingerichtet werden kann. Das Haus ist auch im Minergie-Standard erhältlich. Aussenwand und Fenster erfüllen diese Kriterien bereits.
TECHNISCHE ANGABEN
DachgeschossErdgeschoss
[ KONSTRUKTION ]
Massivbauweise in Beton und Mauerwerk | Flachdach | Fassade: Verputz eingefärbt mit Schutzanstrich
[ Raumangebot ]
Nettowohnfläche: 178 m² | Anzahl Zimmer: 6,5
[ Ausbau ]
Boden: Platten und Parkett | Wandbeläge: Abrieb bzw. Platten in den Nasszellen | Fenster: Kunststoff-Aluminium, 3-fach verglast (bereits Minergie-Standard)
[ Technik ]
Luft-Wasser-Wärmepumpe | Bodenheizung | Lüftung: auf Wunsch möglich | Automation: auf Wunsch möglich | Solar: auf Wunsch möglich, Leerrohr vorbereitet
Die offene Wohnküche besteht aus einer Kochinsel und verfügt mit einem Vorratsraum und den Hochschränken über ausreichend Stauraum.Der offene Wohnraum verfügt über einen Ofen, der für Gemütlichkeit sorgt, und die breite Verglasung lässt genügend Tageslicht ins Innere des Hauses.Das Badezimmer der Hausbewohner verfügt über ausreichend Platz für eine grosse Badewanne, eine begehbare Dusche sowie zwei Lavabos mit grossflächigem Untermöbel.ErdgeschossDachgeschoss
Ihr nächster Streich
Redaktion - 29. April 2020
Marcel Besau und Eva Marguerre haben sich mit «Plisago» an den anspruchsvollen Werkstoff Porzellan gewagt.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Hamburger Designstudio Besau-Marguerre und der Porzellanmanufaktur Fürstenberg hat mit «Plisago» begonnen – einem Beistelltisch in Form von zwei ineinandergreifenden Kegeln. Erweitert wird die «Plisago»-Serie mit einem Wandregal, ebenfalls aus feinstem Porzellan in Plisseeoptik.besau-marguerre.de | fuerstenberg-porzellan.com
Blickfang sind auch die neuen Wandregale in filigraner Plisseeoptik.
Familienrefugium in der Idylle
Redaktion - 29. April 2020
Seit vier Jahren bewohnen die Bauherren mit ihren sechsjährigen Zwillingen das mit dem Generalunternehmer Atmoshaus AG realisierte Eigenheim. Der Hausherr selbst ist seit 25 Jahren als Küchenmonteur tätig, baute schon in etlichen von Atmoshaus errichteten Häusern Küchen ein und kannte deshalb den guten Ruf der Firma. «Für uns war immer klar, wenn wir bauen, dann nur mit Atmoshaus», so der Bauherr. So geniesst die vierköpfige Familie ihr Familienrefugium im Grünen. Beim Innenausbau haben die Bauherren auf wenige, aber warme Materialien und dezente Farben gesetzt. So ziert ein warmer Parkettboden den Essbereich, von wo aus der Blick in die grüne Landschaft schweifen kann. Küche und Bad sind in warmen Grautönen gehalten. Einzig bei der Küche fiel den Bauherren die Auswahl schwer. Hufeisenförmig und zum Essbereich geöffnet, bietet die Küche viel Stauraum, aber auch Kommunikationsmöglichkeiten mit Gästen und der Familie. «Da mein Mann aus der Küchenbranche kommt, war die Auswahl nicht ganz einfach, nun ist die Küche jedoch genau so, wie wir sie uns gewünscht haben», sagt die Hausbesitzerin. Und weiter: «Auch nach einigen Jahren im Haus wüssten wir nicht, was wir ändern würden. Wir sind einfach glücklich hier.»
TECHNISCHE ANGABEN
DachgeschossErdgeschoss
[ KONSTRUKTION ]
Massivbau | Pultdach | Fassade: Beton, Kalksandstein und Backstein mit Wärmedämmung, grau eingefärbter Abrieb
Eichweid 1, 6203 Sempach Station Tel. 041 545 80 00
info@atmoshaus.ch atmoshaus.ch
Warm und gemütlich präsentiert sich der Essbereich, der dank den bodentiefen Fenstern viel Licht ins Haus lässt.Backofen und Steamer sind auf ergonomischer Höhe in die Hochschränke integriert. Die Küche präsentiert sich offen, dank der Hufeisenform aber auch heimelig.Das helle Parkett wird auch für die Verkleidung der in der Wand eingelassenen Sitznische verwendet, was für ein stimmiges Raumkonzept sorgt.Neben Stauraum in Holzoptik, schlammfarbigem Boden und schlammfarbiger Badewannenverkleidung sorgt die blaue Wand für einen farblichen Kontrast im Bad.ErdgeschossDachgeschoss
Abstrakt Verspielt
Redaktion - 29. April 2020
Unverwechselbar abstrakt im Stil und unnachahmlich in ihrer Verspieltheit. So charakterisieren sich die «Doodles»-Teppiche der britischen Designerin Faye Toogood für das Haus CC-Tapis.cc-tapis.com
Einzigartig schöner Naturschatz der Anden
Redaktion - 29. April 2020
Fique ist ein kolumbianischer Naturschatz. Heute wird die Faser in den Anden von Hand gesponnen und mit grossen Nadeln zu einzigartig schönen Teppichen verstrickt.ruckstuhl.com
Steckbrief von …
… Esther Angulo, die inspirierende Räume kreiert und sich in der Vereinigung Schweizer Innenarchitekten VSI.ASAI. für das Berufsbild der Innenarchitektur engagiert.
Redaktion - 29. April 2020
Text Lina Giusto
… Esther Angulo, die inspirierende Räume kreiert und sich in der Vereinigung Schweizer Innenarchitekten VSI.ASAI. für das Berufsbild der Innenarchitektur engagiert.
Damit der Funke überspringt, müssen Räume Geschichten erzählen, die den Verstand berühren und Emotionen auslösen. Mit diesem Ansatz gestaltet Esther Angulo stimmungsvolle und inspirierende Räume. Mit Projekten für Privatkunden, Hotels, Gastronomie, Office und Retail hat sie in den letzten acht Jahren Erfahrungen in Zürich und Kopenhagen gesammelt und startet nun in Basel als Freelancerin.
Das bin ich
Vorname und Nachname: Esther Angulo
Diese drei Worte beschreiben mich: empathisch, kreativ, aufgeschlossen
Interior-Design habe ich zum ersten Mal erlebt/wahrgenommen: Als ich mein Sparkässeli in der mächtigen UBS-Schalterhalle in Zürich entgegennahm.
Lieblingsmaterial: Naturmaterialien, sie altern am schönsten.
Lieblingsfarbe: NCS S 7502-B
Lieblingsform: Noch nicht so lange her habe ich das «Oloid» entdeckt.
Lieblingsmöbel: Cross Chair von TAKT. Toll, dass neben Ästhetik, Handwerk und Funktionalität auch Nachhaltigkeit zum Thema gemacht wird.
Lieblingsbuch: «White von Kenya Hara. Ein Buch, welches auf die Kultur der Wahrnehmung und Ästhetik sensibilisiert.
Ein Designer, ein Architekt, ein Künstler: Erwin Heerich mit seinen begehbaren architektonischen Skulpturen auf der Insel Hombroich.
Berufswunsch als Kind oder Jugendliche: Hebamme, ein Beruf, den ich noch heute bewundere.
Mein Interior-Design-Traum: Die Umnutzung einer ehemaligen Klosteranlage.
Ohne diesen Gegenstand verlasse ich nie das Haus: Meine Kopfhörer & Handy; «Kulturplatz» ist meine Pendler-Sendung.
Lieblingsevent im Jahr: Neben den grossen Messen schätze ich die inspirierende Atmosphäre am Designers‘ Saturday.
Wie erklären Sie einem Kind ihren Beruf: Mit Vorher-nachher-Bildern.
Der Stuhl von Pearson Lloyd besteht aus vier Teilen.«Cross Chair»Der Stuhl von Takt sieht von jeder Seite gut aus. Mit seiner stolzen Ästhetik ist er spürbar präsent.OloidAccessoire aus Aluminium von Paul Schatz (1898–1979). Foto: Stephan Bösch. Erhältlich ist die Oloid-Figur bei kuboid.chDie Lieblingsfarbe von Esther Angulo
Zwischen 100 und 450 handgearbeitete Knoten
Redaktion - 29. April 2020
Ein Teppich wächst langsam, Reihe um Reihe, Zentimeter um Zentimeter. Das Muster eines handgeknüpften Jan-Kath-Teppichs besteht aus 100 bis 450 Knoten.jan-kath.de
Eine Wahre Perle
Redaktion - 29. April 2020
Äusserst vornehm und elegant kommt der perlenförmige Teppich «Olbia Pearl» von Tisca daher. Mit seiner groben Struktur ist der Teppich das wahre Schmuckstück eines jeden Wohnzimmers.tiscarugs.com
Smart Homes im boom
Ein Kühlschrank, der sich automatisch füllt, ist längst nicht mehr Science-Fiction. Noch hinkt die Schweiz im internationalen Vergleich hinterher. Insbesondere bei Wohneigentum könnte sich das rasch ändern, denn Smart Homes boomen.
Redaktion - 29. April 2020
Text Ursina Kubli
Ein Kühlschrank, der sich automatisch füllt, ist längst nicht mehr Science-Fiction. Noch hinkt die Schweiz im internationalen Vergleich hinterher. Insbesondere bei Wohneigentum könnte sich das rasch ändern, denn Smart Homes boomen.
Seit das Schweizer Fernsehen die Misswahlen nicht mehr ausstrahlt, sucht man bei SRF an einem gemütlichen Samstagabend auf dem Sofa vergebens nach den beiden Kriterien «schön und intelligent». Nach der Eingabe erscheinen Vorschläge wie «Peter Stamms Geschichte über ein Liebesunglück» oder «No Name Design – Unscheinbares im Scheinwerferlicht». Dafür versprechen immer mehr Wohnimmobilien, diesen Ansprüchen zu genügen. Mit den Beschreibungen «wunderschön» oder «traumhaft» versuchen Makler schon längst Interessenten für ihre Liegenschaften anzulocken. Nun werden Häuser aber auch intelligent. Mit sogenannten Smart Homes sollen die Bedürfnisse von Bewohnern in den Bereichen Komfort, Sicherheit, Gesundheit, Unterhaltung sowie sparsamer Umgang mit Energie besser erfüllt werden. Eine ausgeklügelte Steuerung der Jalousien, eine Videogegensprechanlage oder eine Paketsteuerung, bei der man automatisch eine Meldung erhält, sobald ein Paket hinterlegt wurde, sind nur wenige Beispiele der heute schier uferlosen und sich stets wandelnden technologischen Möglichkeiten. Neben einer grossen Faszination für diese intelligenten Systeme bleiben allerdings gewisse Zweifel: Braucht es diese Features wirklich, oder verliert man daran rasch wieder das Interesse? In einer Analyse von Onlinewohneigentumsinseraten suchten wir Antworten auf diese Fragen.
Mit dem Ausland nicht Schritt halten können
Tatsächlich werden Wohnimmobilien in der Schweiz immer intelligenter. Bei den aktuellen Verkaufsinseraten werden Begriffe wie «smart», «intelligent» oder «App» bereits doppelt so häufig verwendet als noch vor zwei Jahren. Im internationalen Kontext stecken diese Technologien aber noch immer in den Kinderschuhen. Smart Homes haben sich in Norwegen und Schweden einiges stärker durchgesetzt. Gemäss offiziellen Statistiken setzt in diesen nordischen Ländern bereits jeder vierte Haushalt smarte Technologien ein. In der Schweiz identifizieren wir anhand der Textanalyse nur eine von hundert Eigentumswohnungen als intelligent. Das lässt in der Schweiz noch grosses Potenzial vermuten. Der Trend zu smarten Wohnungen ist längst nicht überall angekommen. Man könnte meinen, dass die Städte die Nase vorn haben. Tatsächlich schafft es die Stadt Zürich, als bevölkerungsreichste Stadt, nur gerade auf den zehnten Platz aller Bezirke der Deutschschweiz. In den Städten Basel, Bern und Winterthur kann man die smarten Wohnungen sogar an einer Hand abzählen. Die wahren Trendsetter sind Brugg, Schwyz und der Kanton Zug. Die Schweiz hat in diesem Bereich also Nachholbedarf. Wie stehen Schweizer Kaufinteressenten den neuesten technologischen Errungenschaften gegenüber? Intelligenz hat natürlich ihren Preis. Verkaufsinserate mit den Attributen «smart», «intelligent» oder «App» werden im Durchschnitt rund 10 Prozent teurer angeboten als die übrigen Verkaufsinserate.
Kaufinteressenten sind technologieaffin
Ein höherer Preis engt den potenziellen Kreis an Interessenten ein, die sich die jeweilige Liegenschaft leisten können. Die Vermarktung gestaltet sich bei Smart Homes aber keineswegs harzig. Die Verkaufsinserate werden rege angeklickt, wobei es nicht bei reiner Neugierde bleibt. Sie verschwinden trotz Preisaufschlag gleich schnell von den Onlineportalen wie herkömmliche Eigentumswohnungen oder Einfamilienhäuser. Offenbar sind Kaufinteressenten bereit, den Aufpreis dieser technologischen Lösungen zu bezahlen. Dabei unterscheiden sich zukünftige Eigentümer grundsätzlich von Mietern. Bei Mietwohnungen bleiben die Inserate aufgrund der höheren Mietpreise deutlich länger aufgeschaltet. Wer in seinen eigenen vier Wänden wohnt, scheint die grössere Freude an technologischen Möglichkeiten zu haben als Personen, die zur Miete wohnen. Smarte Wohnsysteme dürften sich demnach bei Wohneigentum in Zukunft rascher durchsetzen als bei Mietwohnungen. Trotz hoher Technologieaffinität sollte es zukünftigen Käufern von Wohneigentum jedoch bewusst sein, dass es sich nicht immer lohnt, «First Mover» zu sein. Häufig folgen zu einem späteren Zeitpunkt noch ausgeklügeltere und vor allem auch günstigere Lösungen. Dabei stellt sich auch die Frage, ob die heutigen Systeme mit den zukünftigen Technologien kompatibel sind. Ein sparsamerer Umgang mit Energie dürfte sich beispielsweise auf lange Frist bestimmt lohnen. Zu viel Schnickschnack bezahlt ein Käufer bei einem allfälligen Wiederverkauf hingegen häufig nicht. Deshalb ist eine gewisse Zurückhaltung trotz Freude und Faszination an technologischen Möglichkeiten sicherlich angebracht.
Ursina Kubli Leiterin Immobilien Research Zürcher Kantonalbank