Etwas ausserhalb von Johannesburg mit Weitblick über die Hügellandschaft hat Architektin Gillian Holl ein eigenes Familiendomizil mit Respekt vor Natur und Landschaft geschaffen.
Redaktion - 22. Juni 2020
Mit Stahl- und Betonplatten nimmt der Pavillon beim Biopool die Architektursprache des Hauses auf.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Greg Cox / Bureaux
Etwas ausserhalb von Johannesburg mit Weitblick über die Hügellandschaft hat Architektin Gillian Holl ein eigenes Familiendomizil mit Respekt vor Natur und Landschaft geschaffen.
Das Grundstück liegt ausserhalb von Johannesburg in der ländlichen Wohnsiedlung Monaghan Farm mit Weitblick auf das nahe gelegene Naturschutzgebiet Rhenosterspruit und die Magaliesberge. Die Siedlung umfasst 1300 Hektar Land und verspricht, nur drei Prozent davon zu bebauen, und das mit eingeschossigen Wohnhäusern in ökologischer Bauweise. Regenwassernutzung und Solarenergie sind dabei Pflicht.
[ Herausforderung ]
Die ökologischen Aspekte waren nicht nur Vorgabe, sondern lagen der Architektin besonders am Herzen. Diese sollten mit einer modernistischen Architektur verbunden werden, die in Kommunikation mit der Natur steht, sich in die Landschaft einfügt und diese erlebbar macht. Dennoch sollte das Haus Privatsphäre gewähren. Eine weitere Herausforderung stellte die Vorgabe, die ausgegrabene Erde am Ort zu behalten.
[ Lösung ]
Die Neue Nationalgalerie in Berlin und der Barcelona-Pavillon, beides Bauten von Mies van der Rohe, inspirierten Gillian Holl während ihrer Europareise. So zeichnet sich dieses Haus durch Stahl und Glas sowie schwebend anmutende Platten aus, die dem Haus einen Pavilloncharakter verleihen. Während der Wohn- und Essbereich sowie die Küche auf zwei Seiten durch Glasschiebewände exponiert sind, sind die Privat- und Büroräume rechts und links davon in Kuben untergebracht und so vor fremden Blicken geschützt, wobei begrünte Innenhöfe sie mit der Natur verbinden. Die ausgehobene Erde wurde teilweise für die Gartenbegrünung verwertet. Ein grosser Rest blieb übrig. So kam die Architektin auf die Idee, die Wand, die sich vom Eingang durch das Haus zieht, aus Stampflehm zu gestalten.
[ Besonderheit ]
Die Innen- und Aussenräume sind durch Gänge und Höfe miteinander verflochten. Architektur und Natur verschmelzen denn auch durch die naturbelassenen Materialien – die sichtbaren Stahlträger, den Sichtbeton, das Holzfurnier und die Verkleidung aus Cortenstahl mit rostfarbener Patina. Selbst entworfen und aus rezyklierten Materialien fertigen lassen hat das Ehepaar die Einbaumöbel, einige Leuchten, diverse Accessoires und vereinzelte Möbel. So sind beispielsweise die Griffe der Küchenschränke aus alten Fensterrahmen, und die Sukkulententöpfe sind aus Keramikisolatoren von Strommasten.
Direkt hinter der Küche befindet sich die Waschküche. Auf der Kalenderwandtafel kann Noha seine ausserschulischen Aktivitäten notieren.Ein wahrer Tempel ist das Gästebad. Es vereint Designerstücke mit eigenen Entwürfen, wie dem von der Architektin gestalteten Waschtisch.inspiriert, gestaltete die Architektin und Mutter das Hochbett im Kinderzimmer, das zum Klettern animiert.Eine Brücke zum Koiteich führt zum einladenden Eingangsbereich, der bereits bis zum Garten durchblicken lässt. Die rostfarbene Stampflehmmauer zieht sich durch die gesamte Breite des Hauses. Es ist ein besonderes Gestaltungselement, denn die Mauer ist aus der ausgehobenen Erde des Grundstücks gefertigt.Die Architektur ist von Bauten von Mies van der Rohe inspiriert. So hat die Wohnzone einen Pavilloncharakter.Der Biopool und der Gartenpavillon bilden optisch ein Gleichgewicht zum Haus.
Der Biopool und der Gartenpavillon bilden optisch ein Gleichgewicht zum Haus.Die Architektur ist von Bauten von Mies van der Rohe inspiriert. So hat die Wohnzone einen Pavilloncharakter.Eine Brücke zum Koiteich führt zum einladenden Eingangsbereich, der bereits bis zum Garten durchblicken lässt. Die rostfarbene Stampflehmmauer zieht sich durch die gesamte Breite des Hauses. Es ist ein besonderes Gestaltungselement, denn die Mauer ist aus der ausgehobenen Erde des Grundstücks gefertigt.inspiriert, gestaltete die Architektin und Mutter das Hochbett im Kinderzimmer, das zum Klettern animiert.Ein wahrer Tempel ist das Gästebad. Es vereint Designerstücke mit eigenen Entwürfen, wie dem von der Architektin gestalteten Waschtisch.Direkt hinter der Küche befindet sich die Waschküche. Auf der Kalenderwandtafel kann Noha seine ausserschulischen Aktivitäten notieren.
mit den Farben tanzen
Kubisch und kompakt von aussen, offen, verspielt und verwinkelt im Inneren: Das Einfamilienhaus nahe von London vereint unterschiedliche Architektur- und Interior-Design-Stile und entpuppt sich dabei als wahrer Familienkokon.
Redaktion - 22. Juni 2020
Bei diesem Bau trifft der Tudorstil, der sich durch die breiten Holzbretter charakterisiert und die von Pfosten geprägte neoklassizistische Architektur aufeinander.
Text Lina Giusto | Fotos Baufritz AG
Kubisch und kompakt von aussen, offen, verspielt und verwinkelt im Inneren: Das Einfamilienhaus nahe von London vereint unterschiedliche Architektur- und Interior-Design-Stile und entpuppt sich dabei als wahrer Familienkokon.
Die Wortwolke beinhaltet Begriffe wie verspielt, farbenfroh, lustig, luxuriös, geräumig, unübersichtlich, ruhig und elegant. Mit einem Brainstorming über ihr künftiges Zuhause hat das Ehepaar ihr Hausbauprojekt gestartet. «Unser Haus ist mehr als ein Zuhause. Es ist der Ort, an dem wir uns entspannen, unterhalten, aufwachsen, Zuflucht finden und mit den Menschen Zeit verbringen, die uns am nächsten stehen», sagt die Bauherrin Astrid Woloszczuk, Unternehmensberaterin und Mutter von drei Kindern. Genau das hat sie für ihre Familie in London zusammen mit dem Generalunternehmen Baufritz erschaffen.Das Haus nahe von Richmond Parks südwestlich von London verbindet zwei traditionelle Architekturstile: Der Tudorstil verdeutlicht sich durch die breiten Holzbretter, die in die typisch weiss verputzte Fassade in der dahinterliegenden Holzstruktur eingefügt werden. Durch die sorgfältige Verwendung von Pfosten und Balken entsteht ein filigranes Gitterwerk aus Linien und Schatten, das der Fassade Tiefe verleiht und die neo-klassizistische Architektur betont. «Die Lage des Hauses nahe von London ist sehr attraktiv. Bestehende Häuser im Quartier wurden im Laufe der Zeit durch neue, grössere Objekte ersetzt und in einem Halbmond angeordnet. Diese Struktur verleiht der Gegend einen besonderen Charakter und die Architektursprache des Einfamilienhauses der Woloszczuk passt sich perfekt in die Gegend ein», sagt Architekt Nilsson Pflugfelder.
In alle Richtungen dynamisch
Das Erscheinungsbild des Hauses wechselt auf dynamische Art von geschlossen zu offen von der Vorder- zur Rückseite. Damit ist eine architektonische Vermischung zwischen abstraktem Design und klaren Wohnbedürfnissen gelungen. Der Bauherrenfamilie war es besonders wichtig, den Wohnraum zu maximieren, ohne auf Aussenbereiche zur Entspannung verzichten zu müssen. So hat der Architekten auf vier Etagen mehr als 800 Quadratmeter Wohnfläche geschaffen.
Vom Erdgeschoss gibt es einen direkten Zugang in den Garten und anstelle eines konventionellen Kellers addierte sich zu diesem Stockwerk das Untergeschoss als Wohnfläche. Dort gibt es ausreichend Platz für Gemeinsamkeit für die aus Österreich stammende Familie und ihre Gäste. Geschaffen wird sie mit einem grosszügigen Ballsall. «Wir sind aus Wien und lieben die Ballsaison. Hier haben wir genügend Platz zum Tanzen und Feiern», sagt die Hausherrin. Der Raum ist Teil des Atriums, der alle vier Stockwerke in Höhe und Weite verbindet. Zudem beherbergt das Untergeschoss eine Doppelgarage, die über eine Rampe zugänglich ist. Im vorderen Berich des untersten Geschosses befinden sich ein Technikraum und eine unabhängige Wohneinheit für Gäste und Hauspersonal. Daneben sind in der untersten Ebene des Hauses noch ein Büro und ein Gästezimmer eingerichtet. Über ein Zwischengeschoss, das mit Lounge und Bar ausgestattet ist, gelangt man ins Erdgeschoss, wo auf ein offenes Wohn-, Ess- und Küchenkonzept auf unterschiedlichen Ebenen gesetzt wurde. «Ich mag es, wenn ich höre, wer wo ist und vielleicht sogar im Grossen und Ganzen, was jeder tut», sagt Astrid Woloszczuk. Ihr Lieblingsplatz ist denn auch die Chaiselongue, die Teil des Mah-Jong-Sofas im Wohnbereich ist. Dazu sagt sie: «Es ist ein gemütlicher Ort, mitten im Familiengeschehen und dennoch etwas abgeschieden.» Die Fenster zum Garten sowie die grünen Pflanzen im Raum stellen eine friedliche sowie fliessende Verbindung zwischen innen und aussen her.
Der grosse Elternschlafbereich im ersten Obergeschoss ist mit einem Bad en Suite, einem Wellnessbereich mit Sauna, einer Ankleide sowie einer eigenen Terrasse ausgestattet, von welcher man den Garten überblicken kann. Auf der gleichen Ebene sorgen eine Bibliothek sowie weitere Wohn- und Schlafräume für ungestörten Rück-zug. Die oberste Etage des Hauses ist komplett den drei Kindern gewidmet und bietet neben dem grosszügigen Spielzimmer, drei Kinderschlafzimmer sowie zwei Badezimmer und vor allem ausreichend Platz zum Herumtoben.
mit Farben und Samt kombiniert
Durch die Verwendung von Glas profitiert das gesamte Haus von Tageslicht. Dezente Lichtobjekte sorgen zusätzlich für Atmosphäre und betonen den fast nahtlosen Übergang des offenen Wohnbereichs zum Garten. Die Verwendung von natürlichen Hölzern und weissen Wänden aussen akzentuieren das gesunde Wohnklima. «Im Winter ist das Haus angenehm warm und im Sommer erfrischend kühl. Auch die Luftqualität ist durchgehend konstant», sagt die Hausbesitzerin. Den Bauherren war es wichtig, die Herkunft des Hauses zu betonen, dabei ein gemütliches Holzhaus zu kreieren, das jedoch modern und kontinuierlich wirkt. «Deswegen haben wir Holz bei den Böden, Fenstern und Türen wiederverwendet», erklärt Astrid Woloszczuk. Zum Eichenholz gesellt sich ausserdem viel Glas, eine Betoneffektwand im Barbereich sowie Betoneffektfliesen in den Badezimmern. Auffällige Kunst an den Wänden, die aus der persönlichen Sammlung der Familie stammen sowie farbige Möbelstücke runden die Innenausstattung des Hauses ab. Besonders die farbigen Malerein kontrastieren eindrucksvoll mit den weissen und teilweise farbigen Wandelementen. «Durch die Verwendung von Texturen wird ein Gefühl von Gemütlichkeit vermittelt, was besonders bei grossen Räumen wichtig ist. Deshalb habe ich bei der Materialisierung versucht möglichst viel zu wiederholen», erklärt die Hausherrin das Konzept. So wurde beispielsweise das Treppengeländer, die Barwürfel, die Küchenzeile und das Regal in der Lounge in Eiche eingefärbt. Wachsartige, robuste und grüne Blattpflanzen dekorieren die Lounge, die Bar, das Hauptbad sowie die Kinderzimmer. Auf samtene Textilien wird beim Sofa und den Kissen, dem Bar-Sofa sowie den Kissen in der Bibliothek gesetzt. Die Affinität für die Ausstattung hat sich die Hausherrin durch die Lektüre von Innenarchitektur-Zeitschriften und bei der vorgängigen Renovierung der Wohnung in London zugelegt. «Ich habe mir zu Beginn des Projektes ein grosses A1-Skizzenbuch zugelegt, das Ausschnitte aus Zeitschriften, Skizzen und Stoffmuster für alle Räume des Hauses, innen wie aussen, enthielt», sagt Astrid Woloszczuk. Diese Pläne hat sie anschliessend dem Generalunternehmen zur Verfügung gestellt. Den Namen der Firma kannte sie bereits aus der britischen Fernsehserie «Grand Design». Weiter sprach für Baufritz die Kostenkontrolle und der feste Zeitplan. «Mein Mann und ich arbeiteten zu diesem Zeitpunkt Vollzeit. Wir brauchten jemanden, auf den wir uns während der Planungs- und Bauphase verlassen konnten», sagt die Bauherrin weiter. Zudem sprach für die Baufirma die Möglichkeit, ein Haus mit individueller Architektursprache zu entwickeln. Für das designaffine Ehepaar war das genau das Richtige. Weiter sagt Astrid Woloszczuk: «Wir haben von Anfang an gut zusammengearbeitet. Sie wissen, wie man mit einem fordernden Kunden umgeht und partnerschaftlich arbeitet. Sie hörten uns wirklich zu.» So ist aus den Skizzen im Buch ein munteres, entspanntes, modernes und gehobenes Einfamilienhaus entstanden, das Zuflucht bietet, und man mit Freunden auch gerne mal das Tanzbein schwingt.
Holztafelbau mit Grosselementen | Flachdach | Fassade: Mineralputz, weiss und vertikale Holzverschalung in naturbelassener Lärche, Pergola beim Eingang mit goldfarbener Verblechung
Trotz dem grosszügigen Einsatz von Farben bei den Stühlen wie auch den Wänden wirkt die Inneneinrichtung warm und umarmend.Munter und farbig kommt der auf zwei Ebenen konzipierte offene Küchen-, Ess- und Wohnbereich mit ausladender Sofalandschaft daher.Der Eingangsbereich ist ebenfalls wie der Ballsaal als Atrium konzipiert, das für ausreichend Tageslicht und Platz für farbige Kunst bietet.Die dunkelgraue Wand in der Bar ist mit Betoneffekt konzipiert.Spielzimmer mit Schaukel oder wahlweise Ballsall – der als Atrium konzipierte Raum erstreckt sich vom Untergeschoss über alle Wohnebenen des Hauses.Um die trapezförmige frei stehende Badewanne gliedern sich Walk-in-Dusche, abgetrenntes WC, die Ankleide sowie die beiden Waschtische.Der in die Wand eingelassene Spiegelschrank scheint durch den von einem LED-Band eingefassten Rahmen wie über dem Lavabo schwebend.Vom Elternschlafzimmer führt ein Bad en Suite weg sowie eine Ankleide, ein eigener Wellnessbereich mit Sauna.Im Zwischengeschoss ist eine Lounge wie auch Bar eingerichtet. Holzlamellen unterbrechen den durch-gehenden Blick in den Ballsaal.Von der Vorder- zur Rückseite wechselt das Erscheinungsbild des Hauses auf dynamische Weise von privat zu offen.Geschwungene Gehwege sind von unterschiedlich farbigen Pflanzen gesäumt, was eine einladende Wirkung entfaltet.Bauherrein Astrid Woloszczuk hat sich die Affinität für Möbel und Dekoration bei der Lektüre von Interior-Design-Zeitschriften zugelegt.UntergeschossErdgeschoss1. Obergeschoss2. Obergeschoss
Neues Haus für neue Bedürfnisse
Redaktion - 22. Juni 2020
zuerst wollte diese Bauherrschaft ihr altes Haus umbauen. Von dieser Idee kam sie jedoch wieder ab. Das Paar entschied sich, auf der Parzelle nebenan ein neues Haus mithilfe von der Bautec AG zu errichten. Es wünschte sich ein gemütliches, modernes und lichtdurchflutetes Haus. Jedes Kind sollte sein eigenes Zimmer haben. Ein Büro, das auch als Gästezimmer genutzt werden konnte, war ebenso ein Wunsch. Am alten Haus schätzte die Familie den grosszügigen Platz rundherum, weshalb für das neue Haus ein Autounterstand und ein Geräteschuppen vorgegeben waren. Durch den Autounterstand und den Balkon im Obergeschoss ist die Terrasse vor Wind und Wetter geschützt. Das Ergebnis überzeugt die Hausbesitzer, denn die Architektur integriert sich in das bestehende Quartier. Der Innenausbau entspricht ebenfalls den Ansprüchen und dem Geschmack der Hausbesitzer. Wohn-, Ess- und Kochbereich sind offen konzipiert. Wenige und wertige Materialien wie Holzparkett und Keramikplatten harmonieren mit den hellen Wänden und reflektieren das Licht, das durch die grossen Fenster in die Räume dringt. Die moderne Möblierung trägt zum warmen, gemütlichen Ambiente bei. Ausserdem bietet das unterkellerte Haus die Möglichkeit für einen Ausbau im Untergeschoss.
Neben dem Walmdach gehören die 6,5 Zimmer sowie die zwei Wohngeschosse und der gedeckte Sitzplatz zur Standardausführung des Modells «Ratio XL» des Generalunternehmens Kobelthaus. In diesem Falle aber hatten die Bauherren einige Sonderwünsche. So wurde das Kellergeschoss um ein bewohnbares Zimmer als Hobbyraum ausgebaut. Die Gebäudevergrösserung im Untergeschoss reicht bis unterhalb des Sitzplatzes. Dieser Ausbau war von den angehenden Hausbesitzern gewünscht, da sie Platz für zwei Autos in der Garage sowie für Fahrräder benötigen. Das Erdgeschoss sollte zudem über ein Gästebad mit zusätzlicher Walk-in-Dusche verfügen. Auch die abgeschrägte Küche in U-Form war ein Sonderwunsch der Bauherren. Weil sie es luftig und modern mögen, waren den Hausherren zudem breite Hebeschiebefenster im Wohn -und Essbereich für den nahtlosen Übergang in den Garten, aber auch grosszügige Fenster im Elternschlafzimmer mit eigenem Balkon eine Herzensangelegenheit. Dieses Zimmer im Obergeschoss verfügt zudem über eine integrierte Ankleide. Ein grosses Badezimmer mit Wäscheabwurf sowie ein Aufgang in den Estrich runden das zeitgemässe Raumangebot ab und sorgen für pures Wohnvergnügen im schlichten Einfamilienhaus.
TECHNISCHE ANGABEN
ObergeschossErdgeschoss
[ KONSTRUKTION ]
Massivbauweise in Beton und Mauerwerk | Walmdach | Fassade: EG/OG Backsteinmauerwerk mit spezieller Aussendämmung, bereits Minergie-Standard, Verputz eingefärbt mit Schutzanstrich, Farbe nach Wunsch der Bauherren
[ Raumangebot ]
Nettowohnfläche: 167 m² | Anzahl Zimmer: 6,5
[ Ausbau ]
Boden: Platten, Parkett und Laminat | Wandbeläge: Abrieb, Platten in den Nasszellen | Fenster: Kunststoff-Aluminium, 3-fache Verglasung, bereits Minergie-Standard
[ Technik ]
Luft-Wasser-Wärmepumpe | Bodenheizung | Hausautomation | Lüftung auf Wunsch möglich | Leerrohr vorhanden, Solaranlage auf Wunsch möglich
Als junge Familie hat diese Bauherrschaft bereits genügend gespart, um den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, bevor das erste Kind in den Kindergarten kommt. In Tägerig fand das Ehepaar das passende Bauland und ein familiäres Wohnquartier mit Nähe zu den Eltern, zur Natur und zu Naherholungsgebieten. Von Anfang an war klar, dass sie mit einem Generalunternehmer bauen wollen. Mit Atmoshaus fand das Ehepaar den Baupartner ihres Vertrauens. Entstanden ist ein gemütliches Familienhaus mit klassischem Raumkonzept. Das Haus steht an leichter Hanglage. Von der Strassenseite her gelangt man in die Garage, die mit dem Eingangsbereich und den Kellerräumen das Untergeschoss bildet. Das Erdgeschoss ist dem Familienleben gewidmet und beherbergt den offenen Wohn-, Ess- und Kochbereich, wobei eine grosszügige Terrasse nach draussen lockt. Ein Schlafzimmer und ein Badezimmer befinden sich auch auf dieser Etage und ergänzen die Privaträume im Dachgeschoss: das Elternzimmer mit Badezimmer en Suite und zwei Kinderzimmer.
gemütlich ist die Küche gestaltet.ErdgeschossDachgeschoss
Kann ich mir Wohneigentum noch leisten?
Die Corona-Krise tangiert nicht nur die Börse, sondern auch die Hypothekarzinsen und den Markt für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser. Entsprechend stellen sich diverse Fragen für Besitzerinnen und Besitzer von Wohneigentum – und für solche, die es werden wollen.
Redaktion - 22. Juni 2020
Photo by Fabian Blank on Unsplash
Text Stefan Neubert
Die Corona-Krise tangiert nicht nur die Börse, sondern auch die Hypothekarzinsen und den Markt für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser. Entsprechend stellen sich diverse Fragen für Besitzerinnen und Besitzer von Wohneigentum – und für solche, die es werden wollen.
1. Kommt jetzt der Immobiliencrash? Nein, zurzeit droht beim Wohneigentum kein Preiseinbruch auf breiter Front. Das mag eine Enttäuschung für all jene Kaufinteressentinnen und -interessenten sein, die aufgrund der Corona-Krise auf Schnäppchen gehofft haben. Die Migros Bank geht davon aus, dass infolge der Corona-Krise die Schweizer Konjunktur im zweiten Quartal einen heftigen Einbruch erleidet und dass auch für das Gesamtjahr 2020 ein Rückgang der Wirtschaftsleistung resultiert. Die weltweiten Konjunkturstützungsmassnahmen sollten jedoch die weiteren Folgen des Abschwungs eingrenzen. Das Basisszenario der Migros Bank geht deshalb nicht von einer mehrjährigen Rezession aus, welche die Wohneigentumspreise erheblich belasten würde. Allerdings zeigt die Abnahme der Inserate, dass Verkäufer abwarten und auf ein Umfeld mit wieder höheren Preisen hoffen. Denn die Zahlungsbereitschaft vieler Käufer ist vorübergehend gesunken, das aufgrund gedämpfter Lohnaussichten und geschrumpfter Eigenmittel infolge des Börsencrashs. Vor diesem Hintergrund erwartet die Migros Bank eine gewisse Schockstarre des Markts für Wohneigentum, aber keinen pauschalen Preisrückgang über alle Segmente hinweg. Bei Luxusobjekten sowie bei Liegenschaften in peripheren Gebieten, für die es schon vor Ausbruch der Krise wenig Nachfrage gab, werden die negativen Folgen spürbarer ausfallen als bei nach wie vor gesuchten Lagen.
2. Lässt die Wirtschaftskrise den Wert von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern derart sinken, dass Geld zur Deckung der Hypothek nachgeschossen werden muss? Wie in der vorhergehenden Antwort dargelegt, wird nicht von einem breiten Preiseinbruch bei Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern ausgegangen. Daher erwartet Hypothekarbezüger keinen Anstieg von Fällen, in denen Hypothekarfinanzierungen seitens der Banken gekündigt beziehungsweise nachverhandelt werden müssen. «Wir erwarten keinen Anstieg von Fällen, in denen Hypotheken seitens der Bank gekündigt oder nachverhandelt werden müssen.» Stefan Neubert
3. Die Bankbranche gewährt KMU-Betrieben Überbrückungskredite in Höhe von zig Milliarden Franken. Führt das zu einer eingeschränkten und verteuerten Vergabe von Hypotheken an Private? Nein. Die Schweizer Banken sind ausreichend kapitalisiert. Die Bankbranche kann zudem, sollte das notwendig sein, die Überbrückungskredite bei der Nationalbank refinanzieren. Dass sich die Hypothekarzinsen vorübergehend verteuert haben, hat übrigens nichts mit der Vergabe der Überbrückungskredite zu tun. Hypothekarzinsen werden von den Renditen der Staatsanleihen mit beeinflusst. Um die Verluste an den Aktienmärkten zu decken, haben Investoren zeitweise im grossen Stil Staatsanleihen verkauft – mit der Folge, dass die Kurse der Bundesobligationen gesunken und ihre Renditen gestiegen sind (siehe Grafik). Diese Bewegung hat zu einer Erhöhung der Hypothekarzinsen geführt. Die Migros Bank erwartet, dass der Anstieg der Bundesobligationenrenditen nur vorübergehend ist – damit dürfte sich auch die Erhöhung der Hypothekarzinsen nicht fortsetzen.
4. Ich bin von Kurzarbeit betroffen. Was heisst das für meine laufende Hypothek? Ihre bestehende Hypothek kann unverändert weiterlaufen. Bei der Kurzarbeit handelt es sich um eine bloss vorübergehende Lohnreduktion, welche die langfristige finanzielle Tragbarkeit Ihrer Hypothek nicht beeinflussen sollte. Falls Sie dennoch Liquiditätsprobleme haben, wenden Sie sich bitte an Ihre Kundenbetreuerin beziehungsweise Ihren Kundenbetreuer.
5. Ich bin von Kurzarbeit betroffen. Kann ich eine neue Hypothekarfinanzierung abschliessen? Die Erhöhung einer bestehenden Hypothek bei der Migros Bank oder die Ablösung einer Hypothek bei einer Drittbank muss im Einzelfall beurteilt werden. Haben Sie den Wunsch, für den Erwerb von Wohneigentum eine neue Hypothek abzuschliessen, empfiehlt es sich, damit bis nach Ende der Kurzarbeit zu warten.
6. Ich möchte Wohneigentum erwerben. Ist das derzeit überhaupt noch möglich? Auch wenn sich der Immobilienmarkt gemäss der ersten Antwort in einer gewissen Schockstarre befindet, gibt es nach wie vor genügend Käufer und Verkäufer für einen funktionierenden Markt. Sollten Sie nicht von Kurzarbeit betroffen sein und über die entsprechenden Eigenmittel verfügen, können Sie auch jetzt Wohneigentum erwerben. Kalkulieren Sie für eine Transaktion jedoch mehr Zeit ein. Objektbesichtigungen sind zurzeit nur eingeschränkt möglich, und je nachdem ist derzeit auch mit terminlichen Engpässen bei Beurkundungen auf Notariaten und Grundbuchämtern zu rechnen.
7. Der Börsencrash hat meine Eigenmittel verringert, die ich für die geplante Hypothekarfinanzierung verwenden wollte. Kann ich stattdessen mehr Pensionskassengelder und vielleicht ein Darlehen meiner Eltern einsetzen? Zunächst zur Frage nach den Pensionskassengeldern: Ihr Einsatz bei der Hypothekarfinanzierung ist limitiert. Bei dieser Beschränkung ist zwischen harten und weichen Eigenmitteln zu unterscheiden. Eigene Ersparnisse, Guthaben der 3. Säule, Wertschriften, Rückkaufswerte von Versicherungspolicen, Schenkungen oder Erbvorbezüge sind harte Eigenmittel. Sie müssen mindestens 10 Prozent des Verkehrswerts ausmachen. Für das restliche erforderliche Eigenkapital bis mindestens 20 Prozent kommen weiche Eigenmittel infrage, wie Bezüge oder Verpfändungen von Pensionskassengeldern. Zur Frage nach Darlehen: Weder als harte noch als weiche Eigenmittel anrechenbar sind private Darlehen von Freunden oder Verwandten, soweit sie verzinst und zurückbezahlt werden müssen.
8. Aufgrund des Börsencrashs ist der Wert meiner 3a-Vorsorgefonds gesunken, mit denen ich die Hypothek indirekt amortisiere. Muss ich jetzt Geld nachschiessen? Nein. Die indirekte Amortisation ist über einen langfristigen Zeitraum hinweg gerechnet, währenddessen sich Börsenverluste üblicherweise wieder korrigieren.
9. Kann ich eine Hypothek auch online beantragen? Ja. Eine neue Hypothek oder die Ablösung einer bestehenden Hypothek können Sie bequem und schnell von zu Hause aus beantragen. Dabei profitieren Sie sogar von attraktiven Konditionen.
10. Sind auch in der Corona-Krise Hypothekarberatungen möglich? Ja. Rufen Sie aber sicherheitshalber an, bevor Sie auf eine Niederlassung kommen möchten – vieles lässt sich schneller und effizienter gleich am Telefon erledigen.
Stefan Neubert, Leiter Niederlassung Stockerstrasse, ZürichMigros Bank
TRAUM VOM EIGENEN HAUS OHNE RISIKEN VERWIRKLICHEN
Der Bau eines Hauses ist komplex. Viele Bauwillige setzen deshalb auf die Zusammenarbeit mit einem Generalunternehmen (GU). Doch wo liegen eigentlich die Vorteile, und wie läuft eine Zusammenarbeit zwischen Bauherrschaft und GU üblicherweise ab? Dieser Ratgeber gibt Antworten.
Redaktion - 22. Juni 2020
Die Marty Häuser AG hat mehr als 85 Jahre Erfahrung als Generalunternehmen vorzuweisen. Individuelle Architektenhäuser wie dieses Beispiel zählen ebenso zu ihrem Repertoire wie Konzepthäuser.
Text André Kressebuch
Der Bau eines Hauses ist komplex. Viele Bauwillige setzen deshalb auf die Zusammenarbeit mit einem Generalunternehmen (GU). Doch wo liegen eigentlich die Vorteile, und wie läuft eine Zusammenarbeit zwischen Bauherrschaft und GU üblicherweise ab? Dieser Ratgeber gibt Antworten.
In der Schweiz ist die Nachfrage nach neuen individuellen Eigenheimen gross. Allerdings ist das entsprechende Angebot vielerorts beschränkt. Für jene Glücklichen, die ihren Wunsch vom eigenen Haus verwirklichen können, geht deshalb oft ein Lebenstraum in Erfüllung. Wer baut, muss zahlreiche schwierige Entscheidungen treffen. Zudem gilt es, von der Planungsphase bis zur Schlüsselübergabe die Risiken und Kosten stets im Griff zu behalten. Wenn die Bauherrschaft – wie in den meisten Fällen – beruflich nicht in der Immobilienbranche tätig ist, bleibt das ein anspruchsvolles Unterfangen. Denn selbst vermeintlich kleinere Bauprojekte dürfen in ihrer Komplexität nicht unterschätzt werden. Ein Mangel an Erfahrung kann so rasch zu Überforderung führen. Oft ziehen es zukünftige Hausbesitzer deshalb vor, mit einem GU zusammenzuarbeiten. Je mehr Kompetenz und Erfahrung dieses vorzuweisen hat, umso besser. Denn nur mit der Wahl der richtigen Partner lassen sich bautechnische und finanzielle Risiken auf ein absolutes Minimum beschränken. Vorausgesetzt, das Bauprojekt wird minutiös geplant und die Vorgehensweise ist gut strukturiert. Aber worauf sollte beispielsweise eine junge Familie beim Bauen ganz konkret achten? Erst einmal gilt es, grundsätzlich abzuklären, ob das Bauprojekt als ein von A bis Z individuelles Architektenhaus realisiert werden soll oder die Auswahl eines Konzepthauses bevorzugt wird. Ist diese Frage geklärt, lässt sich der Planungs- und Bauprozess Schritt für Schritt angehen.
DIE CHEMIE MUSS STIMMEN
Alles beginnt mit einem ersten unverbindlichen Treffen. Nicht nur die Kundenbedürfnisse stehen im Zentrum dieses Gesprächs, auch das gegenseitige Kennenlernen ist entscheidend. Denn Bauen ist vor allem eines: Vertrauenssache. Für den Erfolg des Bauprojekts ist nicht nur die fachliche Kompetenz wichtig, auch die Chemie zwischen den Hauptverantwortlichen muss stimmen.
«Wer mit einem guten GU arbeitet, darf Kostensicherheit erwarten.»André Kressebuch
Im Erstgespräch werden vor allem die grundlegenden Bedürfnisse der Bauherrschaft geklärt, danach kann die eigentliche Vorprojektphase beginnen. Das heisst, ein professionell agierendes GU erarbeitet eine aussagekräftige, individuell abgestimmte Projektdokumentation. Diese umfasst Gestaltungsvorschläge, die von Architekturprofis erstellt werden, sowie eine realistische Kostenschätzung für das gesamte Bauprojekt. Wer mit einem guten GU zusammenarbeitet, darf zudem Kostentransparenz und überprüfbare Angaben zu Kostensicherheit erwarten. Selbstverständlich sollten auch Angaben zu aktuellen Referenzprojekten nicht fehlen.
FESTPREISGARANTIE ALS WIRKSAMER SCHUTZ
In einem nächsten Schritt werden alle relevanten Fragen zur Finanzierung geklärt. Für die Bauherrschaft geht es jetzt darum, die verschiedenen Angebote der Finanzinstitute miteinander zu vergleichen und die am besten passende Lösung auszuwählen. Auch hierzu kann ein erfahrener GU-Partner mit den entsprechenden Kontakten Unterstützung bieten und wertvolle Tipps beisteuern.
Wenn die Finanzierung des Eigenheims gesichert ist, kann die eigentliche Projektphase beginnen. Zusammen mit der Bauherrschaft entwickelt das GU das Vorprojekt weiter, erstellt die Detailplanung und bereitet die Baueingabe vor. Parallel dazu werden eine detaillierte Kostenplanung ausgearbeitet und das konkrete Angebot formuliert. Im Idealfall ist dieses durch eine Festpreisgarantie abgesichert. Diese bietet den Auftraggebern einen wirksamen Schutz vor unliebsamen finanziellen Überraschungen.
GU-WERKVERTRAG REGELT DIE ZUSTÄNDIGKEITEN
Sämtliche zu erbringende Leistungen, inklusive Architekturplanung, werden im GU-Werkvertrag zusammengefasst. Die Gesamtverantwortung für die Ausführung des Bauvorhabens übernimmt das GU. Generell gilt, dass ein Werkvertrag alle relevanten Angaben und Pläne zum Bauprojekt umfasst. Auch die Zahlungsmodalitäten werden darin detailliert festgehalten. Üblicherweise sind die Vergütungen in mehreren Zahlungstranchen nach Baufortschritt zu leisten.
Im Rahmen der Vertragsvereinbarung wird auch das Baugesuch unterzeichnet und eingereicht. Den administrativen Teil erledigen anschliessend die Verantwortlichen auf der GU-Seite.
MIT KOMPETENZ ZU MEHR WOHNQUALITÄT
Zu den Dienstleistungen eines serviceorientierten GU gehört auch die weitreichende Unterstützung bezüglich Innenarchitektur. Schliesslich gilt es, für das individuelle Aussenbild auch die passende Raumgestaltung zu finden. Ein GU, das eigene Architekten und Innenarchitekten beschäftigt, ist besser in der Lage, alle Lebensräume, von der Küche bis zum Bad, vom Wohnzimmer bis zum Schlafzimmer und darüber hinaus, aufeinander abzustimmen und auch bei komplexen Gestaltungsfragen kompetent zu beraten. Ein Vorteil, der sich auszahlt, denn die Abstimmung von Licht, Farben und Materialien beeinflusst die Qualität des Wohnkomforts. Zukünftige Hausbewohner tun gut daran, sich schon im Vorfeld damit auseinanderzusetzen. Letztlich bleibt vieles bei der Gestaltung des Eigenheims eine Frage der persönlichen Vorlieben. Mit ihrem fachspezifischen Know-how und mittels individuell abgestimmter Materialbemusterungen können die GU-Architekturprofis entscheidende Inputs liefern sowie den Entscheidungsprozess ganz wesentlich erleichtern.
QUALITÄTSSTANDARDS ZUVERLÄSSIG EINHALTEN
Wenn alle Ausführungsfragen geklärt sind, können die Vorbereitungen für die Auftragsvergaben getroffen werden. Ein Arbeitsschritt, der gleichzeitig den Abschluss der Bauprojektdetailplanung markiert. Bei der Auswahl der Vertragspartner stehen Professionalität und Zuverlässigkeit im Vordergrund, damit Qualität und Effizienz in der Ausführung gewährleistet sind. Es liegt auf der Hand, dass ein langjährig gewachsenes Beziehungsnetz mit ausgewählten Partnerfirmen entscheidende Vorteile bietet. Eine zusätzliche Option kann darin bestehen, dass die Bauherrschaft ihr bekannte Unternehmen vorschlägt.
«Damit Qualität und Effizienz gewährleistet sind, stehen Professionalität und Zuverlässigkeit im Vordergrund.»André Kressebuch
Mit dem anschliessenden Beginn der eigentlichen Bauarbeiten tritt das Projekt in die entscheidende Phase. Auf der Baustelle übernehmen die vom GU gestellten Bauleiter die Verantwortung für einen reibungslosen Ablauf. Sie koordinieren und kontrollieren die laufenden Arbeiten und stellen sicher, dass die geforderten Qualitätsstandards ohne Wenn und Aber eingehalten werden. Mit einem professionellen Projektmanagement wird zudem die Voraussetzung zur Einhaltung der Terminvorgaben bis zur Fertigstellung geschaffen.
Wer auf einen verlässlichen GU-Partner setzt, kann auch nach der Schlüsselübergabe weiterhin auf professionelle Unterstützung zählen. Zum Beispiel wenn es darum geht, allfällige Garantieleistungen rasch und zuverlässig zu erbringen.
Was erstklassige Generalunternehmen auszeichnet
– Team mit ausgewiesener Fachkompetenz
– Langjährige Erfahrung
– Verbindliche Festpreisgarantie
– Transparente und gut strukturierte Vorgehensweise
– Eigene Architekten / Innenarchitekten
– Firmeninterne Bauleitung
– Hervorragendes Branchennetzwerk
– Überzeugende aktuelle Referenzprojekte
Von links – Kerry de Zilva, Mitglied der Geschäftsleitung (verantwortlich für Architektur und Projektentwicklung), Reto Künzle, Mitglied der Geschäftsleitung (verantwortlich für Projekt- und Ausführungsplanung), André Kressebuch, Geschäftsleiter, Ivana Milanovic, Stv. Geschäftsleiterin. marty-designhaus.ch
Raus aus der Stadt, Rein ins nachhaltige Wohnen
Die Frage, wie wir wohl in Zukunft wohnen werden, hat Designer und Zukunftsforscher schon immer beschäftigt. Die Corona-Krise bestärkt Trends und beschleunigt Entwicklungen hin zu einem naturverbundenen Leben.
Redaktion - 22. Juni 2020
Photo by Arno Smit on Unsplash
Text Regula Stämpfli
Die Frage, wie wir wohl in Zukunft wohnen werden, hat Designer und Zukunftsforscher schon immer beschäftigt. Die Corona-Krise bestärkt Trends und beschleunigt Entwicklungen hin zu einem naturverbundenen Leben.
Ein Haus am See mit Blick auf die Berge, eine zauberhafte Penthouse-Stadtwohnung oder, wenn es kleiner sein soll, ein kuscheliger Altbau: Wäre das etwas für Sie? «Dream on», sagen die Amis oft zu derartigen Fantasien. Die Big Data zur Stadtentwicklung der Zukunft sind ähnlich sarkastisch und meinen, je höher die Dichte, desto besser das Wohnen. All das, was uns Menschen so gefällt, scheint zu wenig energieeffizient, zu kostspielig, zu gross, zu umweltschädigend und zu kompliziert zu sein. Einige Architekten würden uns alle am liebsten in Tiny Houses stecken oder in Kapseln, die nur zweckgebunden das Bedürfnis nach einer Schlafstätte sichern. Die letzten Jahrzehnte bewegten sich zwischen Alexa-getriebenen Volldigitalbunkern und avantgardistischen Unwohnbarentwürfen. Funktionalität erstickte meist Ästhetik. Und das, obwohl Urbanisten und Designer wie Stefan Sagmeister schon längst überzeugend darlegten, dass nur schöne Städte sichere, inspirierende, demokratische und humanistische Zentren inkarnieren können. In der Ausstellung «Schönheit» zeigte sein Büro Sagmeister & Walsh, wie wichtig «Beauty» für Lebens- und Politikqualität von Städten und deren Wohneinheiten wäre. Sein Ruf blieb jedoch bislang ungehört.
Doch dann passierte etwas, womit niemand gerechnet hatte: Corona
Über Nacht wurden Behausungen zu Homeoffice, Homeschooling und staatlich erzwungenem Heimurlaub transformiert. Gleichzeitig verstummte das vibrierende Stadtleben, und eine grosse Landflucht war angesagt. Corona machte von einem Tag auf den anderen alles, was die Mieten in Grossstädten so hochtreibt, zunichte. «Distancing» ist das Gegenteil dessen, was städtische Verdichtung, öffentlicher Verkehr, Bars, Kneipen, Restaurants und Theater brauchen. Corona machte etwas ganz anderes hip: den direkten Zugang zur Natur. Austoben durfte man sich mit bundesrätlichem Segen nur noch draussen: «Besuchen Sie die Naturschönheiten, machen Sie Sport, geniessen Sie das feine Essen – alles, was wir haben», meinte Finanzminister Ueli Maurer stolz.
Corona wirft seitdem jedes gültige Metropolis-Konzept über den Haufen. Die Zukunft des Wohnens ist nicht mehr zentral, sondern ländlich. Das bedeutet zweierlei: Städte werden mehr und mehr zu Dörfern umgebaut, und Dörfer werden endlich wieder belebt. In Berlin fordern grosse Klubs DJ-Sets unter freiem Himmel. Alte Autokinobetreiber erneuern ihre Lizenz, und sogar im behäbigen Bern soll es bald Pop-up-Bars geben. Wie bei Stadtfesten sollen langfristig Strassen gesperrt und den in Stadtwohnungen ohne Balkon eingesperrten Menschen soll Raum verschafft werden. In Zürich fordern die Grünliberalen sogar, dass die Bäder am See, der Letten und der Limmatabschnitt beim Rathaus zur Freibadzone deklariert werden.
Die Sehnsucht nach Natur und Authentizität
Land, Natur, freier Himmel sind die Zukunft. Das entgegen sämtlichen Prognosen, dass die Städte in den nächsten Jahrzehnten bis zur Schmerzgrenze wachsen werden. Denn Homeschooling, Homeoffice oder, weniger nett formuliert, Heimschulung und Heimarbeit sind in der Pandemie zum Alltag geworden. Hält der Trend zur massiven Reduktion der Mobilität und der Stadtferne an, verschiebt sich alles wichtige Leben mehr und mehr ins Grüne, quasi als Kompensation für die Zwangsaufenthalte in den eigenen vier Wänden und die digitalen Erwerbs-, Vereins-, und Kulturarbeiten. Acht Stunden Zoom-Konferenzen und zehn Stunden Bildschirmarbeit pro Tag schreien förmlich nach Luft.
ReFeudalisierung von Wohnen, Leben und Arbeiten
Eine überteuerte, enge Zweizimmerwohnung mitten in der Stadt, ohne Balkon, ergibt in dieser digitalen Zukunft einfach keinen Sinn. «Meine Frau, mein Sohn und ich, wir haben New York City Mitte März verlassen und ein kleines Haus in der Nähe des Meeres gemietet, in Montauk auf Long Island. Wir gehen viel am Strand spazieren», gibt der Schriftsteller Daniel Kehlmann der «Süddeutschen Zeitung» via digitale Kommunikation zu Protokoll. Hier erkennen wir, wie die digitalen Revolutionen eine Refeudalisierung von Wohnen, Leben und Arbeiten bringen. Die einen ziehen aufs Land und spazieren am Strand, die anderen bleiben als Leiharbeiter, als Paketauslieferer, als Kassiererin, als Pflegerin, als Tramfahrer in der Stadt. Ambitionierte Wohnkulturen werden aufgrund der hohen öffentlichen Schulden durch die Corona-Krise – Experten rechnen mit einer mindestens 20-jährigen Schuldenwirtschaft für den wochenlangen Lockdown im Jahre 2020 – viel nachhaltiger ausfallen als bis anhin. Die grüne Stadt wird in kleine Dörfer und Quartiere gegliedert sein. Strassen werden für Fussgänger, Rollstuhlfahrende und Cyclemobilität zwecks «Distancing» in Post- und Pandemiezeiten autofrei. Abertausende von uns klebten während der Lockdown-Wochen am Bildschirm. Alle Menschen waren deshalb froh, neben Homeoffice, Homeschooling und anderen digitalen Vorrichtungen möglichst schnell aus den eigenen vier Wänden herauszukommen. Voll digitalisierte Wohnungen? Fehlanzeige. Je mehr digitale Arbeit, umso stärker das Bedürfnis nach digitalen Freiräumen: Menschen backen Brot, pflanzen auf kleinstem Raum einen Gemüsegarten, nähen aus alten Kleidern Masken, räumen radikal ihre Keller auf, legen Vorräte an und Einmachgläser bereit, putzen liebevoll von Hand. Viele Bauherren und Architektinnen realisieren jetzt schon: Die umfassende Digitalisierung und Virtualisierung des Alltags weckt in den Menschen das Bedürfnis nach authentischer Existenz in den eigenen vier Wänden. Der Mensch ist nicht nur ein soziales, sondern auch ein freies Tier. Wenn man ihn einsperrt, verlangt er/sie/es nach Freiheit im Grünen.
Kennen Sie die gläserne Apple-Firmenzentrale in Cupertino? Grösser als das Pentagon, fast vollständig aus nahezu unsichtbarem Glas bestehend, stellt sie den grössten Architektenflop aller Zeiten dar. «Wer im Apple-Glashaus sitzt, lebt gefährlich» titelte die «Berner Zeitung» trefflich (5. 3. 2018). Ständig laufen Mitarbeiter und Besucher gegen die Fensterscheiben und ziehen sich Gehirnerschütterungen und andere Verletzungen zu. In London bündelte die Glasfassade eines Protzhochhauses das Licht wie unter einem gigantischen Brennglas.
Post-Corona: Eine neue Zeitrechnung
Post-Corona wird das alles verändern: Bauen und Wohnen waren in der Postmoderne durch Leere geprägt. Ebenso durch den Ruf nach Volldigitalisierung all unserer Lebensumstände. Doch die Anstrengungen von Homeoffice und Homeschooling verdrängen «Bits und Bytes» durch Behaglichkeit und Schönheit. Glücklich waren die Menschen zu Corona-Zeiten nur in hochwertig geschützten Wohnbereichen mit Naturzugang: Da konnten Arbeiten, Wohnen und Familienleben ineinanderfliessen. Das Wohnen in der Zukunft wird das Verhältnis von Stadt und Land also auf den Kopf stellen. Ebenso die Ausstattung der Wohnungen: Nicht die Häuser werden intelligenter, sondern die ganze Umgebung wird natürlicher. Menschen wollen im digitalen Zeitalter autark mit der Natur – das können auch autofreie, breite Strassen mit Kräuteralleen sein – verbunden sein. Häusermaterialien werden verstärkt aus bestehendem Abfall der Autozeit hergestellt werden: Dosen, Autoreifen, Glasflaschen sind perfekte Grundlagen für Häuser aus einer Mischung aus Lehm- und Gewächshäusern. Statt Single-Haushalten werden mehr und mehr Anlagen mit Möglichkeiten zum Rückzug in einzelne Zimmer und grosszügigen Begegnungsräumen konzipiert. Seit jeher zerbrachen sich die Menschen den Kopf, wie sie ihren Mitmenschen ein angemessenes Leben für wenig Geld ermöglichen könnten. Die Antworten begannen nach jeder grossen Krise mit der Verbesserung der Wohn- und Lebensumstände. Aus der Wohnzukunftsforschung wissen wir von der Sehnsucht der Menschen nach gemeinschaftlichen Werten und einer abwechslungsreichen Wohnumwelt. Wohnen und Arbeiten sollen Hand in Hand mit der Erhaltung natürlicher Lebensgrundlagen voranschreiten.
Wohnen in der Zukunft ist eines der urbanen Digitalität und der ländlichen Inspiration. Es wird weniger Pendler geben und hoffentlich weniger Armut, da die Ghettobildung auf dem Land nicht die Ausmasse annimmt wie in der Stadt. Es wird keine grauen Vororte mit nicht inspirativen Bebauungsteppichen mehr geben, sondern harmonisch gewachsene Erd- und Grünbehausungen. Orte, wo viele Menschen zusammen weniger Ressourcen als in den bisherigen Grossstädten verbrauchen. Nachhaltigkeit dominiert, Nestwärme und Komfort hochwertiger ökologischer Ausstattung sind angesagt. Wohnen in der Zukunft gestaltet kulturelle, wirtschaftliche und naturverbundene Potenziale, Oasen für Wissen und Lebensqualität innerhalb einer direkten Demokratie. Bauen bedeutete immer, gerade in der Schweiz, die Verbindung von Gemeinwesen, Arbeiten und Wohnen. Das hat Corona gezeigt: Über Nacht kann alles anders werden.
«Nicht die Häuser werden intelligenter, sondern die Umgebung wird natürlicher.»Regula Stämpfli
3 Fragen an Regula Stämpfli
INterview Donika Gjeloshi
Regula Stämpfli, Sie sagen, dass das Stadtleben unattraktiv geworden und in Zukunft das Dorfleben gefragt sei. Ist eine Entvölkerung der Stadt angesichts des Bevölkerungswachstums realistisch?
Entvölkerung klingt so martialisch. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die Menschen in der Stadt den Lockdown viel schlechter ertragen haben als auf dem Land. Alle sozialen Probleme verschärften sich in der Stadt, während gerade Kinder aus schweren sozialen Verhältnissen auf dem Land wenigstens noch die Freiheit der Natur haben.
Kann die Digitalisierung zu Behaglichkeit beitragen?
Digitalisierung ist nie gemütlich. Digitales Arbeiten ermöglicht lediglich Distanzüberwindung und die Verbindung über den ganzen Globus hinweg. All der Alexa-Schnickschnack wird sich einpendeln zugunsten einer wirklichkeitsnahen und krisensicheren Bauweise.
Werden die von Corona angestossenen Veränderungen nachhaltig sein?
Im nächsten Jahr wird sicherlich noch versucht, alles wieder auf null, d. h. den Zustand vor Corona, zu stellen. Doch schon die Finanzkrise hat gezeigt: Vieles ist im Fluss und ändert sich. Wäre
Corona nicht gekommen, wären wir punkto autofreie Städte schon viel weiter, und die Fridays for Future hätten die politische Agenda punkto Nachhaltigkeit weitergebracht. Nun wird für ein, zwei Jahre totaler Rückschritt geprobt – bis zur nächsten Pandemie, Finanzkrise oder sonstigen Katastrophe. Die Menschen sind indessen durch den Lockdown wirklich bis ins Mark getroffen worden. Diese Erfahrung bleibt und zeigt Veränderungen.
Zur Gastautorin
Regula Stämpfli, Vorstandsmitglied.Schweizerische Vereinigung für Zukunftsforschung
Dr. phil. Regula Stämpfli ist Philosophiedozentin (Universität St. Gallen) mit Schwerpunkt Hannah Arendt, Political Design, Digital Transformation und Demokratietheorie. Sie war von 2005 bis 2014 Vorstandsmitglied und Intendantin des Internationalen Forums für Gestaltung in Ulm, seitdem leitet sie zusammen mit ihren Kollegen digitale, urbane und mobilitätsorientierte Projekte unter dem Titel «Designing Politics – the Politics of Design». Die Bernerin, die 2016 unter den 100 einflussreichsten Businessfrauen der Schweiz aufgeführt wurde, ist Vorstandsmitglied von Swissfuture und lebt seit einigen Jahren mit ihrer Familie in München.
Regula Stämpfli, Vorstandsmitglied.Schweizerische Vereinigung für Zukunftsforschung
Eigenheim bauen ohne Kopfschmerzen
Beim Bauen gibt es immer wieder Probleme, und der Bauherr muss unvorher-gesehene Kosten begleichen. Hier springen verschiedene Bauversicherungen ein und ersparen manch einem Bauherrn den Privatkonkurs.
Redaktion - 22. Juni 2020
Text René Harlacher
Beim Bauen gibt es immer wieder Probleme, und der Bauherr muss unvorher-gesehene Kosten begleichen. Hier springen verschiedene Bauversicherungen ein und ersparen manch einem Bauherrn den Privatkonkurs.
Die Springs freuen sich: Nach langer, zeitweise aufreibender Suche haben sie endlich ihr Traumgrundstück gefunden. Dort wollen sie ein eigenes Heim bauen. Jahrelang haben sie gespart. Der Bauplan steht, und die Bewilligung der Gemeinde haben sie auch erhalten.Doch bereits kurz nach dem Spatenstich wird aus dem Traum ein Albtraum: Die Baugrube stürzt in sich zusammen, ein Stück des steilen Hangs rutscht ab, das Haus des Nachbars wird arg in Mitleidenschaft gezogen. Die Springs müssen für die Reparatur der Risse in der Fassade des Nachbarhauses aufkommen. Denn als Grundeigentümer sind die Springs laut schweizerischem Gesetz kausal haftbar für Schäden, die anderen durch ihr Bauprojekt entstehen. Das bedeutet: Der Bauherr haftet auch dann, wenn der Vorfall gar nicht sein eigenes Verschulden war. Grundlegend ist einzig der Tatbestand, dass der Drittschaden mit den Bauarbeiten zusammenhängt. Die Kosten für Schäden wie die von Springs belaufen sich auf mehrere Hunderttausend Franken. Kosten, die Springs nicht in ihrem Budget kalkuliert haben. Obendrauf haben die Springs weder eine Bauherrenhaftpflicht- noch eine Bauwesenversicherung abgeschlossen, die solche Kosten übernehmen würden. Es bleibt Springs nichts anderes übrig, als den gesamten Schaden aus eigener Tasche zu bezahlen.
Folgekosten versichert
Viele Schäden können verhindert werden, wenn qualifizierte Planer, Unternehmer und Handwerker mitarbeiten, welche die örtlichen Verhältnisse kennen. Trotzdem sind Schäden wie die von Springs keine Seltenheit, egal wie sorgfältig geplant wurde. Auch wenn die Schäden selbst vielleicht nicht verhindert werden können, wenigstens gegen die Folgekosten kann sich der Bauherr versichern lassen. Das ist besonders wichtig, da die meisten privaten Grundstücksbesitzer die Rolle des Bauherrn selbst wahrnehmen und sie auch verantwortlich für den nötigen Versicherungsschutz des Bauprojekts sind. Die entsprechenden Versicherungen sollten vor dem Spatenstich abgeschlossen werden.
Keine Angst vor Vandalen
Aber auch am Bau unbeteiligte Personen können Schaden anrichten. Wenn beispielsweise Jugendliche die Fassade mit Graffiti besprayen, Diebe über Nacht die teuren, neu installierten Küchengeräte entfernen oder Sachen beschädigen. Hier springt die Bauwesenversicherung ein. Sie deckt während der gesamten Bauzeit unvorhergesehene Schäden am entstehenden Gebäude. Zudem sind alle am Bau involvierten Parteien versichert: von der gesamten Planung und Bauleitung über die unzähligen Handwerker bis zum Bauherrn selbst. In der Regel wird die Prämie für die Bauwesenversicherung unter den beauftragten Unternehmen aufgeteilt.
Dank der Versicherung spart der Bauherr Zeit, Ärger und Kosten. Denn nach einem Schadenfall kommt es nicht zu Bauverzögerungen, die Arbeiten können wie geplant fortgesetzt werden. Die Bauwesenversicherung bevorschusst auch dann das notwendige Kapital, wenn für den Schaden ein anderer als die versicherten Parteien aufkommen muss, die Abklärungen eines Verschuldens aber erst geklärt werden müssen. Damit hilft die Versicherung, den Frieden auf der Baustelle zu wahren. Neben Schäden am eigenen Bauobjekt drohen aber noch andere Gefahren: Schäden, die Dritte erleiden, wie beispielsweise an der Nachbarsvilla der Springs. Oder wenn ein ungenügend gesicherter Kran umkippt und das Nachbardach trifft. Dabei handelt es sich ebenfalls um sogenannte Kausalhaftungen.
Vorsicht vor Schadenersatz-Forderungen
Die Bauherrenhaftpflichtversicherung deckt genau solche Schäden ab: Ob Sach- oder Personenschäden, alle haftpflichtrechtlich geschuldeten Schäden, die durch Bauarbeiten entstehen, sind versichert. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung schützt nicht nur vor finanziellen Folgen, sondern auch bei der Abwehr von ungerechtfertigen Ansprüchen. Bei solchen Fällen kann es aufgrund allfällig hoher Schadenersatzansprüche rasch sehr teuer werden, die Versicherungsprämie ist hingegen marginal. Die Versicherung verhandelt für den Bauherrn mit den Anspruchstellern und führt die Schadenabklärungen durch. Bei Rechtsstreitigkeiten unterstützen ihn baurechtlich versierte Juristen. Da der Versicherer den Bauherrn in Streitfällen vertritt, kann der Frieden unter allen am Bau Beteiligten und insbesondere mit betroffenen zukünftigen Nachbarn besser gewahrt werden. Damit bleibt ihm nebst dem grossen Zeitaufwand auch viel Ärger erspart.
Baufehler nach dem Einzug
Wenn das Eigenheim fertiggestellt ist, sind alle Sorgen erst einmal vergessen. Der Einzug steht an, die Freude ist riesig. Doch die verfliegt schnell, wenn die neuen Hausbesitzer die ersten Baumängel entdecken. Das ist kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Die Bauherren-Rechtsschutzversicherung schützt bei Streitigkeiten mit Baufirmen, Handwerkern und Architekten, berät den Bauherrn, und übernimmt Verfahrens- sowie Anwaltskosten.
– Einsturz der Baugrube nach heftigen und lang anhaltenden Regenfällen: rund 34 000 Franken.
– Einsturz der Baugrube nach einem Leitungsbruch, der einen Wasserschaden zur Folge hatte: 55 000 Franken.
– Wasserschaden infolge Grundwasseranstieg, da die Wasserpumpe ausfiel: 22 000 Franken.
– Der Bauunternehmer hat die Krag-plattenarmierung falsch eingebaut, wodurch zwei Balkone abstürzten: 60 000 Franken.
– Die Bauunternehmer vergassen am Ende, die Pflanzenbewässerung zu verschliessen, wodurch es einen Wasserschaden gab: 110 000 Franken.
– Während der Nacht platzte der Wasserschlauch und verursachte einen Wasserschaden: 11 000 Franken.
– Drei Glasscheiben wurden in der Nacht von Unbekannten eingeschlagen: 10 000 Franken.
– Ein Zentralstaubsaugerrohr wurde mit Beton und Mörtel verstopft: 8000 Franken.
Das Wichtigste in Kürze
Bauherrenhaftpflichtversicherung
– Deckt Sach- und Personenschäden gegenüber Dritten, die durch Bauarbeiten verursacht wurden.
– Deckt Sachschäden an benachbarten Gebäuden oder Grundstücken, die durch Bauarbeiten an Dritten entstanden sind.
– Schützt den Bauherrn vor unrechtmässig erhobenen Forderungen.
– Kosten: rund 0,03 bis 0,1 Prozent des Bauvolumens, abhängig von der Versicherungssumme und des Selbstbehalts.
Bauwesenversicherung
– Versichert während des Baus unvorhergesehene Schäden am entstehenden Gebäude.
– Versichert sind alle involvierten Personen: Architekten, Handwerker und Bauherren.
– Kosten: rund 0,05 bis 0,2 Prozent des Bauvolumens, abhängig von der Höhe des Selbstbehalts und den Zusatzversicherungen.
Bauherren-Rechtsschutzversicherung
– Schützt den Bauherrn nach Übernahme des fertiggestellten Bauwerks bei Streitigkeiten infolge von auftretenden Baumängeln.
– Versichert sind Anwalts-, Expertisen- wie auch Verfahrenskosten.
– Kosten: ab Baubeginn beziehungs-weise ab Übernahme des Gesamtbauwerks bis zum Ablauf der 5-jährigen Garantie jährlich rund 0,1 bis 0,3 Prozent des Bauvolumens.
Wie teuer ein Problem auf der Baustelle werden kann
Wer selbst noch kein Problem auf der Baustelle erlebt hat, kann nur schwer erfassen, wie teuer es werden kann. Hier einige Beispiele von Schadenfällen von Zurich:
René Harlacher, Chief Underwriting Officer.Zurich Schweiz.Photo by Nils Schirmer on Unsplash
Tipps vom Profi: Ästhetik gehört auch ins Kinderzimmer
Spielwiese, Arbeitsplatz und Erholungsort in einem: Das Kinderzimmer ändert in nur wenigen Jahren mehrfach sein Aussehen aufgrund der verschiedenen Ansprüche, denen es genügen muss. Innenarchitektin Neshat Compani verrät die wichtigsten Einrichtungstipps, die dem Zimmer eine gemütliche Stimmung und Ästhetik verleihen.
Redaktion - 22. Juni 2020
Die Collage für ein Kinderzimmer im Pastellton zeigt Möbel und Accessoires von Brokis, Kuukuu, Watt + Veke, Leander, Sebra, Zara Home, EO Denmark, HK Living, Nobodinoz, Oyoy sowie Rafa Kids.
Interview Lina Giusto
Spielwiese, Arbeitsplatz und Erholungsort in einem: Das Kinderzimmer ändert in nur wenigen Jahren mehrfach sein Aussehen aufgrund der verschiedenen Ansprüche, denen es genügen muss. Innenarchitektin Neshat Compani verrät die wichtigsten Einrichtungstipps, die dem Zimmer eine gemütliche Stimmung und Ästhetik verleihen.
Neshat Compani, manchmal ist das Kinderzimmer Kletterpark, Manege, Arbeits- und Schlafzimmer zugleich. Wie richtet man diesen Raum nun richtig ein? Die Möblierung soll sich den wandelnden Bedürfnissen der Kinder anpassen, sie soll vielseitig nutzbar sein und nicht zu viel Fläche beanspruchen. Beispielsweise ist ein Hochbett eine platzsparende Lösung. Spielfläche im Kinderzimmer ist wichtig, genau wie Möbel, die nicht zu viel vorgeben. Denn ein Tisch kann von Kindern mit ihrer Fantasie sehr schnell in eine Höhle umfunktioniert werden.Auf welche Möbelstücke kann man in einem Kinderzimmer nicht verzichten? Ein Kinderzimmer braucht ein Bett, das im Idealfall bis ins grössere Kindesalter mitwächst, dann ein offenes Fach oder Regal für Bücher und Stauraum für Spielsachen in Form von Körben und Kisten. Diese Elemente sollten unbedingt auf Augenhöhe angebracht sein, damit sie das Kind auch wirklich nutzen kann. Körbe und Kisten haben den Vorteil, dass das Kind seine Spielsachen sieht. So kann dem Kind auch das Aufräumen einfacher beigebracht werden. Zudem braucht es einen verschliessbaren Kleiderschrank oder eine grosse Kommode. Herumliegende Spielsachen hauchen dem Kinderzimmer schon genug Leben ein. Kleine Haken oder eine Garderobe sind schöne Elemente, damit das Kind auch mal selbst etwas aufhängen kann. Wenn das Kind ins Schulalter kommt, benötigt es im Zimmer sicher noch einen Tisch mit Stuhl. Den Sitzsack hielt ich lange Zeit für ein stilistisches No-Go, aber seit ich Mutter bin, habe ich diesen Einrichtungsgegenstand schätzen gelernt.In welche Bereiche soll das Zimmer eingeteilt sein? Es braucht eine Zonierung in einen Ruhe- und einen Spielbereich. Das Bett sollte nicht von Spielsachen eingerahmt sein. Optisch kann man das Zimmer mithilfe eines Teppichs und mit unterschiedlichen Lichtbereichen unterteilen. Ein Baldachin über dem Bett sorgt für einen geborgenen Schlafbereich, der sich von der bunten Spielzeugecke abgrenzt. Bei grösseren Kindern wird dann die Strukturierung in einen Arbeits- und einen Ruhebereich wichtig. Der Computer sollte dann nicht direkt neben dem Bett stehen.Was sind typische Einrichtungsfehler, die Sie beobachten? Dass zu viel Farbe, zu viele Formen und zu viele Möbel kombiniert werden. Auch verstaut man Spielsachen häufig und gern falsch. Kindgerecht bedeutet, dass man der Fantasie des Kindes und den Spielsachen Raum lässt. Beispielsweise lebt ein Regal von seinem Inhalt. Deswegen braucht es weder eine ausgefallene Form noch viel Farbe. Dabei muss aber klar sein, Ästhetik macht vor dem Kinderzimmer nicht halt. Vielmehr ist es wichtig, hochwertige und langlebige Materialien zu verwenden. Besonders geeignet sind Wollstoffe und Holz.
Was für Beleuchtungsformen gehören in ein Kinderzimmer? Auch beim Licht empfehle ich eine Zweiteilung. Es braucht ein warmes, atmosphärisches Licht für eine schöne Stimmung und das ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Hier würde ich eine geschlossene Deckenleuchte aus Textil oder aus warmem Papiermaterial einer Stehleuchte vorziehen. Solche Lampen finde ich für ein Kinderzimmer unpraktisch, da sie nur Platz stehlen. Eine Stehleuchte passt schon besser in das Zimmer eines Teenagers. Auf dem Pult benötigt das Kind sicher noch eine Arbeitsleuchte und für den Nachttisch eine Leseleuchte. Bei ganz kleinen Kindern ist ein Nachtlicht neben dem Bett toll. Das Ein-und Ausschalten kann man dann gut ins Einschlafritual integrieren.
«Man sollte Kinder, sofern sie sich für die Einrichtung interessieren, unbedingt einbeziehen.» Neshat Compani
Gibt es bei Textilien, Farben und Accessoires praktische Tipps, die für viel Freude und schöne Träume sorgen? Auch da versuche ich stets, Ruhe ins Kinderzimmer zu bringen. Denn nicht jedes Kissen und nicht jeder Vorhang müssen ein witziges Muster haben. Unifarbene oder melierte Stoffe, auf denen man nicht gleich alle Flecken sieht, eignen sich dafür viel besser. Harmonisch wirkt ein Zimmer dann, wenn man in Farbgruppen arbeitet, also die Vorhänge und die Bettwäsche im gleichen Farbton wählt. Als Blickfang kann man dann noch ein Kissen mit einem Bezug in einer knalligen Farbe oder mit Print dazulegen. Weniger ist definitiv mehr.
Wie sieht es mit Vorhängen und der Verdunkelung im Kinderzimmer aus? Hier habe ich gute Erfahrungen mit halb transparenten Stoffen gemacht, die nicht komplett verdunkeln. Leinenvorhänge fallen sehr schön und haben eine lebendige Struktur, die nicht zu streng wirkt. Das Niveau der Verdunkelung ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Aber auch wenn das Zimmer über gute Storen verfügt, würde ich nicht auf Vorhänge verzichten, da sie Wärme vermitteln und die Atmosphäre im Zimmer stark prägen. Zudem sind sie wie der Teppich für die Akustik im Raum von grosser Bedeutung.
Lieblingsfarben und -formen ändern sich bei Kindern fast täglich. Worauf kann man diesbezüglich beim Einrichten achten? Bei grossen Anschaffungen wie Bett, Schrank und Regal ist es von Vorteil, wenn sie in Weiss, Beige oder Grau gehalten sind, da sie sich dann äusserst gut mit anderen Farben kombinieren lassen. Mobile Möbel, Vorhänge, Körbe, Accessoires, Bettwäsche, Kissen und Teppich würde ich dann je nach Alter des Kindes anpassen.
Wie können Kinder beim Dekorieren und Gestalten des Zimmers miteinbezogen werden? Man sollte Kinder, sofern sie sich für die Einrichtung ihres Zimmers interessieren, unbedingt bei der Auswahl einbeziehen. Schon im Kleinkindalter können sie gewisse Dinge ganz gut für sich auswählen. Je älter sie werden, desto mehr entwickeln sie ihre eigenen geschmacklichen Präferenzen. Diese sind dann aber auch etwas stabiler. Mit zunehmendem Alter sollte man den Kindern weniger vorgeben und ihnen damit die Entscheidungsgewalt und den Freiraum in ihrem Zimmer überlassen.
Die Übergänge vom Baby- zum Kinder- und schliesslich zum Jugendzimmer sind fliessend. Wie erwischt man den richtigen Zeitpunkt für die Umgestaltung? Dabei ist man gut beraten, Möbel zu kaufen, die sich für verschiedene Phasen eignen. Ein weisser schlichter Schrank in klassischer Form und guter Qualität eignet sich für das kleine Kind und den Teenie. Neuanschaffungen lassen sich natürlich nie vermeiden. Denn irgendwann kommt der Wunsch nach einem grösseren Bett. Wenn man die Grundmöblierung klassisch gewählt hat, lässt sich das aber gut mit den sich ändernden Bedürfnissen kombinieren. Gerade wenn für die eigentliche Gestaltung des Zimmers die Accessoires verantwortlich sind. Dafür dürfen aber die Basics nicht zu dominant sein. Anstelle eines Teppichs mit Bärchen würde ich auf einen qualitativen Wollteppich setzen. Anstatt einer Tapete lieber auf Sticker und Wandfarbe, die man später überstreichen kann.
Worin unterscheidet sich das Jugend- vom Kinderzimmer? Im Jugendzimmer entscheidet eher das Kind, wie der Raum geordnet ist, und hält auch meist selbst Ordnung. Gutes Licht und ein guter Stuhl werden wichtig. Der Computer zieht ein, die Spielsachen verschwinden zunehmend, und Poster oder Bilder bekommen mehr Bedeutung. Dadurch ergeben sich neue gestalterische Möglichkeiten. Eltern können dem Kind bei dieser Entwicklung mit Hilfsmitteln wie einer Bilderleiste oder schönen Bilderrahmen zur Seite stehen – damit beispielsweise nicht direkt an die Wand geklebt wird.
Welche Bereiche sollte ein Jugendzimmer unbedingt enthalten? Neben dem Arbeits- und Schlafbereich soll der Raum, sofern das möglich ist, über eine private Relaxzone verfügen, damit das Kind einen Rückzugsbereich ausserhalb des Familienwohnzimmers hat. Dafür eignen sich ein Sessel mit Beistelltisch oder ein Sitzkissen sowie ein Sitzsack zusammen mit einem Teppich für den Boden.
Neshat Compani, Innenarchitektin VSI.ASAI.
Ein Fall für Innenarchitektur
Kinderzimmer zu gestalten, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, ändern sich die Anforderungen und Bedürfnisse doch schnell. Die Herausforderung ist besonders gross, wenn wenig Platz zur Verfügung steht. Dieses Kinderzimmer in Zürich zeigt, wie Wohnen mit Kindern auch auf kleinem Raum funktioniert.
Redaktion - 22. Juni 2020
Das Kinderzimmer ist in einen Spiel- und einen Schlafbereich unterteilt. Wo vorher ein Bürotisch war, ist nun das Bett.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Holger Jacob
Kinderzimmer zu gestalten, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, ändern sich die Anforderungen und Bedürfnisse doch schnell. Die Herausforderung ist besonders gross, wenn wenig Platz zur Verfügung steht. Dieses Kinderzimmer in Zürich zeigt, wie Wohnen mit Kindern auch auf kleinem Raum funktioniert.
Das Projekt
Kompakte zehn Quadratmeter misst das Kinderzimmer in dieser Altbauwohnung in Zürich. Innenarchitektin Katja Schlosser hat nicht irgendein Zimmer gestaltet, sondern das ihres zweijährigen Sohnes. Damit war sie Auftragnehmerin und Auftraggeberin zugleich. «Diese Ausgangslage erleichterte die Aufgabe insofern, als dass das Endergebnis nur mir und meiner Familie gefallen musste. In erster Linie galt es jedoch, die Bedürfnisse unseres Kindes richtig einzuschätzen.» Was schön aussehe, sei nämlich nicht immer funktional im Alltag, weder für das Kind noch für die Eltern.
Das Konzept
Bei der Gestaltung eines Kinderzimmers geht Katja Schlosser Schritt für Schritt vor. Zunächst wird der Raum begutachtet, es wird geklärt, welche Funktionen das Zimmer erfüllen muss und in welcher Wachstumsphase sich das Kind befindet. Gibt es Möbel oder Accessoires, die noch gebraucht werden können oder die definitiv keinen Platz mehr haben? Auf die Dinge, die behalten werden sollen, baut sie dann das Konzept auf und stimmt die neue Möblierung sowie Farben und Materialien darauf ab. Aus den Gegebenheiten, dazu zählt auch das Budget, versucht dann die Inneneinrichterin, das Beste herauszuholen. Mit Moodboards und Visualisierungen hilft sie den Kunden bei der Entscheidungsfindung. Beim eigenen Projekt war die Umgestaltung ein laufender Prozess. Ursprünglich teilten sich das Babyzimmer und das Büro den Raum. Das sollte sich bald ändern. Die Einteilung in zwei Bereiche wurde aber beibehalten: ein Spiel- und ein Schlafbereich. Als Raumtrenner fungiert das auf beiden Seiten offene Regal. Wo vorher der Bürotisch war, liegt nun eine 140 Zentimeter grosse Matratze auf einem Lattenrost am Boden, um die Verletzungsgefahr zu verringern. «Obwohl viele erst für das Jugendzimmer ein grosses Bett wählen, haben wir uns jetzt schon dafür entschieden, wenn auch der Raum sehr klein ist. Im Alltag ist es so viel praktischer. Tagsüber kann es als Spielfläche genutzt werden. Abends können wir Eltern uns dazulegen, um beim Einschlafen zu helfen», erklärt Katja Schlosser.
Die Farben und Materialien
Die Möblierung folgt dem Motto «Mix and Match» – Fundstücke aus dem Brockenhaus werden mit preiswerten Möbeln und Designaccessoires kombiniert. Das passt nicht nur zum Altbaucharme, sondern entspricht auch dem persönlichen Geschmack und den Werten der Interior-Designerin und Mutter: «Was man noch brauchen kann, soll man behalten.» Bei den Farben versuchte Katja Schlosser, zurückhaltend zu sein, da die Spielsachen ohnehin schon sehr bunt sind. Sie wählte ein dezentes Blau und kombinierte es mit Senfgelbtönen als Kontrast. Vieles hat sie selbst genäht. Durch den Baldachin und die Boxen ergab sich das Thema «Zirkus» ganz beiläufig.
Darüber Hinaus
Beim Wohnen mit Kindern gilt es, nicht nur das Kinderzimmer zu berücksichtigen. Man muss weiterdenken und Lösungen finden, damit sich das Kind auch in den anderen Räumen zurechtfindet und sich zu Hause fühlt. Beispielsweise braucht es eine eigene Garderobe, damit es sich selbstständig die Schuhe und die Jacke an- und ausziehen kann. Kindgerechte Möbel förderten die Autonomie des Kindes, und es fühle sich dadurch auch ernst genommen, erklärt die Expertin. Im Wohnzimmer hat Katja Schlosser Stauraumlösungen in Form von Körben gewählt. «Körbe sind einerseits toll, um Ordnung zu halten, andererseits sind sie keine grosse Investition, wenn man die Stilrichtung ändern will.»
«Ich bevorzuge keine Stilrichtung oder Designer, sondern versuche, aus den Gegebenheiten die optimale Lösung zu finden.»Katja Schlosser
Die Innenarchitektin
Nach ihrer Ausbildung zur Grafikerin hat Katja Schlosser an der ZHDK Design studiert und mit dem Master als Kuratorin abgeschlossen. Dieser Werdegang führte sie für einige Jahre in die Werbebranche, in der sie als Grafikerin und Art Director gearbeitet hat. Anschliessend zog es sie zurück in die Welt des Designs. Nach ihrer Weiterbildung zur Inneneinrichterin gründete sie Anfang dieses Jahres ihre eigene Firma. Mit Atelier Schlosser hat sie bereits diverse Einrichtungskonzepte im Privatbereich umgesetzt, vom Kinderzimmer bis zur gesamten Wohnung. Zudem bietet sie auch Einkaufsberatung an. «Als Inneneinrichterin kommt man in eine Familien- oder Partnerstruktur hinein. Es braucht viel Fingerspitzengefühl, um Lösungen zu finden, die den unterschiedlichen Bedürfnissen und Geschmäcken gerecht werden. Genau das macht meine Arbeit interessant und spornt mich jedes Mal wieder aufs Neue an, individuelle Lösungen zu finden, die alle im Haushalt begeistern», sagt Katja Schlosser. Auch privat ist die Interior-Designerin kreativ. Wenn sie nichts Passendes für sich findet, näht oder baut sie selbst. So hat sie das «Holzschaukelmotorrad» für ihren Sohn selbst entworfen und gefertigt.
Mut zur Farbe – mit abstraktem Alpenpanorama hat die Inneneinrichterin die Spielecke definiert und dem Raum mehr Tiefe gegeben.«Das Kinderzimmer hört nicht beim Kinderzimmer auf», sagt die Expertin. Auch wenn die Wohnung kein Spielparadies sein soll, ist es schön und wichtig, wenn die Bedürfnisse der Kinder ins Wohnkonzept integriert werden.Im Wohnzimmer hat es eine Spielecke. Für die Spielsachen kommen dekorative Körbe zum Einsatz, die das Ordnunghalten erleichtern.Wenn Katja Schlosser nichts Passendes findet, wird sie kreativ. Das«Holzschaukelmotorrad» ist eines ihrer Eigenkreationen im Haus.Katja Schlosser ist Inhaberin des Ateliers Schlosser in Zürich. Sie entwirft und realisiert massgeschneiderte Wohnkonzepte.
Mit Weitblick geplant
Redaktion - 22. Juni 2020
Viel Tageslicht, gesunde Baustoffe und ein designorientiertes Haus mit einem cleveren Energiemanagement standen auf der Wunschliste der dreiköpfigen Familie. Besonders wichtig: ein individuelles Finanzierungskonzept mit hoher Planungssicherheit. Durch die regionale Verbundenheit zum Familienunternehmen fiel die Wahl auf ein markantes Fachwerkhaus von Huf Haus. Um sich schwankenden Preisentwicklungen bei Gas oder Öl zu entziehen, entschied sich die Baufamilie für ein nachhaltiges Energiekonzept mit Weitblick. Ein Photovoltaiksystem ist harmonisch in die Dacheindeckung integriert, bietet eine exzellente Optik und produziert darüber hinaus umweltfreundlichen Solarstrom. Mit ebenso viel Leidenschaft wurde das Innere des Hauses gestaltet: Das Raumkonzept ist offen. Durch die bodentiefen Verglasungen werden die Blickachsen bis in die Natur erweitert. Das Wohndomizil überzeugt mit intelligenten Lösungen wie der integrierten Garderobe im Eingangsbereich, die rückseitig als TV-Wand genutzt wird. Küche und Essplatz sind zu einem geselligen und kommunikativen Ort verschmolzen. Besonders harmonisch: Esstisch, Garderobe, Parkett und Treppe sind aus Kaiserwalddielen in Eichenholz gefertigt und entfalten ihre warme Wirkung im Haus.
TECHNISCHE ANGABEN
DachgeschossErdgeschoss
[ KONSTRUKTION ]
Fachwerkkonstruktion aus Leimholz | Satteldach | Fassade: zweischalige Aussenwandkonstruktion
[ Raumangebot ]
Bruttogeschossfläche: 206,96 m² | Anzahl Zimmer: 10
[ Ausbau ]
Boden: Parkett, Feinsteinzeugplatten in den Nasszellen | Wandbeläge: Innenputz, Feinsteinzeugplatten in den Nasszellen | Fenster: bodentiefe, rahmenlose 3-fache Verglasung
[ Technik ]
Photovoltaikanlage | Erdwärmepumpe | Fussbodenheizung mit Kühlfunktion | kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung | Gebäudeautomation
Die Galerie über dem Wohnzimmer sorgt für ein Gefühl der Leichtigkeit und lässt eine luftige Atmosphäre entstehen. Zudem dient sie als Bühne für das dort eingerichtete Musikzimmer.Zum Elternschlafzimmer gehört diese Wellnessoase, bestehend aus Walk-in-Regendusche, rundum beleuchteter Badewanne und einem direkten Ausblick in den Garten.ErdgeschossDachgeschoss