Eine elegante Verwandlung

Aus einer verwinkelten, kleinen Küche wurde eine geräumige und edle Kochlandschaft, die für den passionierten Koch und Bauherrn keine Wünsche offenlässt. Diese elegante Verwandlung machte die Hans Eisenring AG möglich.

Eine elegante Verwandlung
Die geräumige Küche lädt zum gemeinsamen Kochen und Verweilen ein. Für ein harmonischeres Gesamtbild wurde ein neues, dunkles Parkett verlegt.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Tanya Hasler
Aus einer verwinkelten, kleinen Küche wurde eine geräumige und edle Kochlandschaft, die für den passionierten Koch und Bauherrn keine Wünsche offenlässt. Diese elegante Verwandlung machte die Hans Eisenring AG möglich.
Als die Bauherrschaft diese Liegenschaft erwarb, entschied sie sich dazu, das Hausinnere rundum zu erneuern. Da der Bauherr ein leidenschaftlicher Koch ist, wurde neben den Böden und Bädern besonderes Augenmerk auf die Küche gerichtet. Diese war als fester Bestandteil und Blickfang des erweiterten Wohnbereichs gedacht. «Die Küche sollte offen wirken, wodurch klar war, dass die Hochschränke hinten an der Wand und die Koch- und Wasserinstallationen vorne anzubringen waren» beschreibt der Projektleiter von Hans Eisenring AG die Ausgangssituation.

Raum für Leidenschaft

Wichtig war es dem Bauherrn auch, dass ein nicht sichtbarer Dampfabzug eingebaut würde und die Küche über eine Gas- und Induktionskochstelle verfügte, damit der Hausherr seine Kochleidenschaft kreativ ausleben kann. Wo vorher eine mintgrüne Küche mit Griffen stand, thront heute eine elegante, in dunklen Farben gehaltene Kochlandschaft mit grifflosen Auszügen. Um den Grundriss der Küche zu vergrössern, musste das Reduit herausgebrochen werden. Die Trennwand zwischen Küche und Wohnraum wurde teilweise herausgeschlagen, sodass eine rechteckige Öffnung Einblick ins Wohnzimmer gewährt. So konnte eine Verbindung der Wohnräume hergestellt werden. Auf diese Weise wurde aus der kleinen verwinkelten Küche, die kaum Platz bot, um zu zweit zu arbeiten, ein geräumiger Ort zum gemeinschaftlichen Kochen und Verweilen. Die neu gewonnene Arbeitsfläche ist das Ergebnis des zusätzlichen Raumgewinnes. Auf den 13 Quadratmetern, welche die Küche nun umfasst, entstand auch genügend Raum für alle von der Bauherrschaft geforderten Geräte. So verfügt die Küche über einen grossen Kühlschrank mit einer Frischezone für Früchte und Gemüse sowie einen separaten Gefrierschrank, der im Unterbaumöbel neben dem Kühlschrank integriert werden konnte. Bei den Geräten griff man auf die Produkte verschiedener Hersteller zurück. So stammen Weinkühler, Steamer, Backofen und Geschirrspüler von V-ZUG, während der eintürige, 200 l umfassende Kühlschrank von Miele hergestellt wurde. Der Kühlschrank ist mit der neu entwickelten «Perfect Fresh Zone» ausgerüstet, die gemäss Hersteller eine Anti-Aging-Kur für die Lebensmittel darstellt, sodass diese dank niedriger Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit bis zu vier Monaten frisch bleiben. Schliesslich enthält die Küche auch Geräte des Herstellers Bora, der die Kochfelder lieferte. Dabei handelt es sich um ein geteiltes Kochfeld, bestehend aus einer Hälfte Flächeninduktionskochfeld und einer Hälfte Gaskochfeld. «Die Kochstelle von Bora mit Gas und Induktionsfunktion ist nebst der neuen Leichtigkeit der Küche sicherlich ein Highlight», schwärmt der Projektleiter. Ebenfalls von Bora ist der Kochfeldabzug «Bora Professional». Der leistungsstarke Tischlüfter war die optimale Lösung, um eine freie Sicht im Raum zu gewährleisten und die charmante Dachschräge wirken zu lassen.

Optimierung über Technik und geschickte Planung

«Eine besondere Herausforderung beim Umbau stellte die Tatsache dar, dass die Gas- und Wasserleitungen umplatziert werden mussten», erinnert sich der Projektleiter. Das Ergebnis der Geräteanordnung ist jedenfalls überzeugend und ergänzt sich gut mit den gewählten Materialien. Die schwarzen Küchenfronten, welche die Grundausstrahlung der Küche dominieren, bestehen aus Lacklaminat mit supermatter Optik. Als Kontrast zur dunklen Front und damit die Staugüter besser sichtbar sind, wurde das Innenleben der Auszugsschränke in einer hellen Champagner-Farbe gehalten. In technischer Hinsicht wurden in der ganzen Küche «Arcitech»-Auszüge verwendet, welche die Schubkästen besonders leicht und sanft laufen lassen und mit bis zu 80 Kilogramm belastbar sind. Um noch mehr Stauraum zu schaffen, hat es unter dem Backofen und dem Steamer ein Türchen mit Innenauszügen. «Für eine optimale Nutzung des Platzes ist ein Eckrondell geeignet», erläutert der Projektleiter. Von den durchgehend grifflosen Auszugsschränken geht die Küche nahtlos in die Abdeckung aus dem Naturstein «Nero Assoluto» über. Dieser wurde im Natursteinwerk in Pfyn verarbeitet, wie der Projektleiter der Hans Eisenring AG erklärt. Die Armaturen bestehen aus Edelstahl mit praktischem Zugauslauf. Der helle Bodenbelag wurde durch dunkles Parkett ersetzt, das sich durch das ganze Haus zieht. Das dunkle Holz harmoniert perfekt mit dem dunklen Grundton der Küche und strahlt so eine warme Atmosphäre aus. Die Küche und der angrenzende Wohn- und Essbereich werden durch den hohen Raum und die Dachschrägen geprägt. Durch die darin eingebrachten Dachfenster wird der Raum auch von oben mit Licht durchflutet. Eine filigrane LED-Pendelleuchte über der Kochinsel sorgt für zusätzliches Licht. Der Projektleiter erklärt, dass der eingebaute LED-Strip über den Hochschränken als Raumlicht genutzt werden kann und die Möglichkeit besteht, das Licht zu dimmen, um ein gemütliches Ambiente zu erzeugen.

Die intensiven Beratungsgespräche in der Hans-Eisenring-Küchenausstellung in der Bauarena Volketswil haben sich gelohnt. Die Bauherrschaft ist zufrieden, dass auf ihre Wünsche voll und ganz eingegangen wurde und dass eine repräsentative Qualitätsküche ihren Wohnraum bereichert.

Eine elegante Verwandlung
Die Trennwand zwischen Küche und Wohnzimmer wurde teilweise herausgeschlagen. Durch die rechteckige Öffnung konnte eine Verbindung der Wohnräume hergestellt werden.
Eine elegante Verwandlung
Die neue Küche erstrahlt in elegantem Schwarz und reduziertem Design. Sie wurde mit modernsten Geräten ausgestattet, wie zum Beispiel mit dem Kochfeldabzug von Bora, der eine Inselhaube überflüssig macht.

Mehr als ein Hahn

Die Armatur ist ein essenzieller Teil jeder Küchenausstattung und bekommt als solcher immer mehr Beachtung. Moderne Wasserspender warten nicht nur mit elegantem Design, sondern auch mit versteckter Technik auf, die zusätzliche Komfortfunktionen bietet.

Mehr als ein Hahn
Trinken
Das Trinkwassersystem «Grohe Blue Home» filtert das Leitungswasser, kühlt es und versetzt es mit Kohlensäure. Dreht man am rechten Hebel der Armatur, erhält man normales Leitungswasser zum Abwaschen. Drückt man den Knopf auf der linken Seite, wird über ein separates Schlauchsystem gekühltes Trinkwasser gespendet. Durch die Druckposition kann man wählen, ob man viel, wenig oder keine Kohlensäure möchte. Eine farbige LED gibt Feedback dazu, welches Wasser man bezieht. Die Technik, die PET-Flaschen unnötig macht, verbirgt sich unsichtbar unter der Spüle.
Text Anna Ettlin | Fotos Grohe, Quooker, KWC, BWT
Die Armatur ist ein essenzieller Teil jeder Küchenausstattung und bekommt als solcher immer mehr Beachtung. Moderne Wasserspender warten nicht nur mit elegantem Design, sondern auch mit versteckter Technik auf, die zusätzliche Komfortfunktionen bietet.
Kaltes und warmes Wasser spenden kann jede Armatur, und auch schwenkbare und ausziehbare Ausläufe gehören bereits zum Standard. Doch moderne Hightech-Produkte bieten mehr: Verborgene Technik verleiht den Armaturen Superkräfte: Kochendes Wasser oder Sprudel, Elektronik und Beleuchtung oder sogar mineralisiertes Wasser kommen auf Wunsch hinzu.Kühles, sprudelndes Wasser muss nicht aus der PET-Flasche kommen. Trinkwassersysteme wie «Grohe Blue Home» filtrieren das Leitungswasser, kühlen es und versetzen es mit Kohlensäure. «Der Vorteil des Systems ist absoluter Komfort», sagt Peter Schmid, General Manager Switzerland bei Grohe. «Man hat Wasser mit viel, wenig oder gar keiner Kohlensäure auf Knopfdruck sofort verfügbar.» Der Trend zur funktionalen, nutzerfreundlichen Technologie verbindet sich mit reduziertem Design, das die Technik unsichtbar in die Küche integriert. Diesem Prinzip folgt auch der Kochendwasserhahn «Quooker Flex». «Die Küche ist heute ein Statussymbol», sagt Sven Breitenmoser, Geschäftsführer von Quooker Schweiz. «Deshalb ist das Design sehr wichtig.» Sichtbar ist von «Quooker Flex» nur ein schlanker Armaturenkörper, die effiziente Technik, die wertvolle Zeit spart, ist verborgen. Dass der Trend zur Digitalisierung in der Küche anhalten wird, sind beide Profis überzeugt. Unter anderem bei der Steuerung sehen sie Potenzial: Berührungssensoren, Fussbedienung oder sogar Sprachsteuerung könnten noch Einzug in die Küche halten. Bereits gelebt wird eine alternative Bedienung bei der elektronischen Armatur «KWC Zoe touch light Pro». Temperatur und Wassermenge lassen sich über einen Drehknopf regeln und programmieren, sodass ein einfaches oder mehrfaches Antippen des Knopfes auf Anhieb das perfekte Wasser liefert. Technikaffine und Design-orientierte Bauherrschaften sind laut Adrian Hunn, Head of Marketing und International Sales bei KWC, die Kandidaten für die Armatur. «Der Trend zur Digitalisierung hat die Armaturenbranche etwas später erreicht, aber er wird davor nicht Halt machen», sagt er. Neben technischer Entwicklung und Design-Anspruch beeinflusst auch der Trend zu gesundem Lebensstil die moderne Küche. Hier setzt «AQA drink Magnesium Mineralizer» von BWT an. Neben Filtration, Kühlung und Kohlensäure mineralisiert der Wasserspender das Wasser mit leistungssteigerndem Magnesium. «So lassen sich etwa 20 Prozent des täglichen Magnesium-Bedarfs über das Trinkwasser decken», sagt Karl-Heinz Köber, Leiter Produkt-Management und Marketing bei der Schweizer BWT Aqua AG. «Ausserdem gilt Magnesium als Geschmacksträger für Kaffee und Tee.»

Zieht eines dieser Technikwunder in Ihre neue Küche ein oder doch ein ganz normaler Wasserhahn? Für jeden Bedarf findet sich ein Produkt, und die Experten sind sich einig: Komfortable, durchdachte Zusatzfunktionen werden immer mehr aufkommen.

Mehr als ein Hahn
Kochen
Kochendes Wasser braucht man mehrmals täglich. Mit dem «Quooker Flex» muss man nie mehr auf den Wasserkocher warten:
Der Hahn hat jederzeit 100 Grad heisses Wasser bereit, dank einer patentierten Technologie besonders energieeffizient. Zugleich spendet die Armatur auch normales Kalt- und Warmwasser und hat sogar einen Zugauslauf, alles in einem Hahn. Dabei wird die Sicherheit grossgeschrieben: Der Kochendwasserstrahl wird über eine separate Bedienung ausgelöst und ist so beschaffen, dass man sich nicht so schnell verbrennt. Der isolierte Auslauf heizt sich nicht auf, und bei ausgezogener Brause stellt das Kochendwasser automatisch ab.
Mehr als ein Hahn
Mehr als ein Hahn
Programmieren
Intuitive Bedienung zeichnet die «KWC Zoe touch light Pro» aus. Indem man einmal, zweimal oder dreimal auf das runde Bedienelement tippt, stellt man die vorprogrammierte Wassermenge und -temperatur ein. Durch die individuelle Programmierung spart man im Alltag Wasser und Zeit, die man sonst beim Einstellen verschwenden würde. Die Farbe des Lichtrings am Bedienelement kommuniziert dabei klar, wie heiss das Wasser ist: Blau ist kühl, aber Vorsicht bei Rot. Ausserdem verfügt die Armatur über eine integrierte Beleuchtung, die als Funktions-, Stimmungs- und Orientierungslicht dienen kann.
Mehr als ein Hahn
Mineralisieren
Neben Filtration, Kühlung und Kohlensäure mineralisiert der Wasserspender «AQA drink Magnesium Mineralizer» von BWT das Trinkwasser mit Magnesium, einem essenziellen Mengenelement, das für das Herz-Kreislauf-System, die Muskeln und die mentale Leistungsfähigkeit von zentraler Bedeutung ist. Neben dem Komfortgewinn durch den Verzicht auf PET-Flaschen bekommt das mineralisierte Wasser zudem eine besondere Qualität, die den Geschmack von Kaffee und Tee verbessert. Eine Armatur spendet sowohl das mineralisierte Trinkwasser als auch das normale Leitungswasser, sodass die Küche nichts an Design einbüssen muss.   

Wertarbeit aus einer Hand

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viel Arbeit in einer hochwertigen Küche steckt? Um einen Eindruck davon zu bekommen, hat die Herzog Küchen AG Einblick in die Produktion in Unterhörstetten TG gewährt.

Wertarbeit aus einer Hand
Text Donika Gjeloshi | Fotos Tanya Hasler
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viel Arbeit in einer hochwertigen Küche steckt? Um einen Eindruck davon zu bekommen, hat die Herzog Küchen AG Einblick in die Produktion in Unterhörstetten TG gewährt.
Nichts lädt mehr zum Kochen ein als eine elegante, funktionale und praktische Küche. Bis eine solche der Bauherrschaft zur Verfügung steht, müssen bei der Produktion verschiedene Arbeitsschritte mit Präzision und Leidenschaft durchlaufen werden. Im Falle der Herzog Küchen AG steckt in den Endprodukten die handwerkliche Erfahrung aus über einem Jahrhundert, was ein Stück Wirtschaftsgeschichte widerspiegelt.

Tradition, Handwerk und Leidenschaft

Das Familienunternehmen wurde 1912 als Garagenschreinerei gegründet und verrichtete in seiner Anfangsphase diverse allgemeine Schreinerarbeiten. Im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs wurden in den 50er- und 60er-Jahren Einbauküchen zum Thema, da sie den sich neu entwickelnden Wohnarten entsprachen. Die Küche wandelte sich immer mehr vom Arbeitszimmer zum Wohnraum, wodurch sich natürlich auch die Ansprüche, die an eine Küche gestellt wurden, veränderten. Die Herzog Küchen AG erkannte diese Entwicklung und begann sich ab 1955 auf den Küchenbau zu spezialisieren. «Anfangs wurde ein ganzes Buffet noch am Stück zusammengebaut und mit Pferd und Wagen ausgeliefert», erzählt Marc Herzog, der das Familienunternehmen in der vierten Generation begleitet. Ab 1970 wurde mit der Erweiterung der Produktionsstätte die industrielle Fertigung von Küchen vorangetrieben. Erstmals kamen automatisierte Maschinen zum Einsatz und verringerten den Einsatz der Handarbeit. Trotz dem industriellen Wandel ist die Handarbeit im Küchenbau auch heutzutage immer noch unerlässlich, denn so kann auf Spezialwünsche eingegangen und können individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden. Bei extravaganten Küchen wird immer noch einiges von Hand gefertigt, während bei einer standardisierten, einfachen Küche der Anteil maschinell hergestellter Komponenten rund 80 Prozent beträgt.

Eine traditionsreiche Unternehmung wie die Herzog Küchen AG zehrt natürlich auch von den handwerklichen Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter. «Flache Hierarchien, generationenübergreifende Zusammenarbeit, Bescheidenheit und eine langfristige Denkweise bilden das Fundament unseres Familienunternehmens», erklärt Marc Herzog. Diese Werte werden auch von den 170 Mitarbeitenden an vier Standorten, davon 60 Mitarbeiter in der Fertigung, geschätzt, wobei der langjährigste Mitarbeiter bereits seit 46 Jahren im Dienste der Herzog Küchen AG steht. Heinz Brüllhardt begann am 13. April 1971 seine Schreinerlehre im Familienunternehmen und hat seither verschiedenste Funktionen wahrgenommen sowie die Entwicklung des Küchenbaus hautnah miterlebt. Heute ist er für die Lackiererei zuständig, doch er erinnert sich noch gut an eine der ersten Küchen, die er für einen Architekten geschreinert hatte. «Der Architekt hat mir damals einen persönlichen Brief zum Dank geschrieben, er hängt immer noch an meinem Spind», erzählt Brüllhardt. Dieser Brief erinnere ihn jeden Morgen daran, dass seine Arbeit geschätzt wird und anderen Menschen Freude bereitet.

Effizient und am Puls der Zeit

«Wir sind stolz darauf, dass wir Küchen aus einer Hand und damit einen Rundumservice von der Planung über die Produktion bis zum Kundendienst nach Einbau der Küche anbieten können», erklärt Marc Herzog. Das Konzept einer Küche wird durch die Verkaufsabteilung geregelt. Die technische Feinplanung mit CAD-Programm erfolgt anschliessend innert zwei Wochen. Danach besteht der erste Arbeitsschritt im Zuschnitt der Rohteile und ihrer Bekantung. Stehen alle Teile bereit, werden sie zu einem Korpus zusammengesetzt. Das Grundmodul wird mit dem Innenleben der Küche und der Schubladen ergänzt und über die Spedition direkt zur Baustelle geliefert. Da die Herzog Küchen AG über kein grosses Lager verfügt, wird grundsätzlich «Just in Time» produziert. Nach einer Vorlaufzeit von sechs bis acht Wochen ist eine Küche in der industriellen Fertigung innerhalb von drei Tagen lieferbereit. Sonderfertigungen brauchen wesentlich mehr Zeit. Auf diese Weise werden auf 7000 m² Produktionsfläche pro Jahr etwa 4000 Küchen hergestellt. Ein häufiges Problem, mit dem sich die Herzog Küchen AG konfrontiert sieht, ist, dass die Küchen zwar pünktlich produziert werden, aber aufgrund von anderen Verzögerungen im Hausbau noch nicht ausgeliefert werden können. Am Hauptsitz in Unterhörstetten findet nicht nur die Produktion statt. Im Showroom werden 14 verschiedene Küchen ausgestellt, um den Kunden einen Einblick in die Formensprache und Materialvielfalt zu gewähren. Das beliebteste Material für Küchenfronten sind kunstharzbeschichtete Platten in zurückhaltenden Farbtönen wie Weiss oder Greige. Die Arbeitsflächen sind typischerweise aus Granit oder künstlich hergestellten Quarzsteinen, die unifarben angeboten werden können. Ein anderes wichtiges Material ist Chromstahl, das vielseitig verwendet wird. Neuerdings wird auch Keramik als Arbeitsfläche eingesetzt. Wer es ein wenig exotischer mag, kann auch auf Materialien wie Mineralstoffe, Glas oder Holz zurückgreifen. Die grosse Materialvielfalt wirkt einerseits bereichernd für die Herzog Küchen AG, stellt andererseits aber auch eine Herausforderung dar. «Die Schwierigkeit besteht darin, sowohl das Verkaufspersonal als auch die Kunden mit innovativen Ideen nicht zu überfordern. Die Erfahrungen meines Vaters und Onkels helfen mir abzuschätzen, welche Ideen umsetzbar und welche zu ambitioniert sind», beschreibt Marc Herzog die Kommunikation in der generationenübergreifenden Unternehmensführung. Neben dem Qualitätsprodukt ist dem Familienunternehmen auch die soziale Arbeitsatmosphäre wichtig. Die zufriedenen Gesichter, die man in der Produktion antrifft, und die Treue der Mitarbeiter zeigen, dass die Wertschätzung auf Gegenseitigkeit zu beruhen scheint.

«Der Dankesbrief eines Architekten bereitet mir noch heute grosse Freude.»Heinz Brüllhardt, Lackierer bei Herzog Küchen AG

Wertarbeit aus einer Hand
Marc Herzog begleitet seit 2009 das Unternehmen in der vierten Generation. Als gelernter Schreiner und Holzingenieur brachte er das nötige Fachwissen mit.
Wertarbeit aus einer Hand
In der technischen Planungsphase werden die Küchenbausteine genau ausgemessen. Anschliessend wird der Auftrag für die Produktion erteilt.
Wertarbeit aus einer Hand
Sind alle Einzelteile vorbereitet, werden sie in der sogenannten Fertigungsstrasse zu einem Korpus zusammengesetzt.
Wertarbeit aus einer Hand
In der Schreinerei wird hier einem speziell geformten Korpus der letzte Schliff verliehen.
Wertarbeit aus einer Hand
Sockel-Rohteile stehen für die Weiterverarbeitung bereit.
Wertarbeit aus einer Hand
Grifflose Küchen sind sehr gefragt. Giuseppe Frisullo verleimt die Metallprofile mit der Schranktür.
Wertarbeit aus einer Hand
Während bei standardisierten Platten die Kanten maschinell verleimt werden, ist bei aussergewöhnlichen Formen exakte Handarbeit gefragt.
Wertarbeit aus einer Hand
Nachdem der Korpus zusammengesetzt wurde, müssen weitere Komponenten wie Schubladen und Tablare montiert werden. Anschliessend werden sie verpackt und in der Spedition zur Lieferung bereitgestellt.
Wertarbeit aus einer Hand
Täglich werden bis zu 50 m² Flächen von Hand lackiert. Heinz Brüllhardt arbeitet schon seit 46 Jahren im Unternehmen und hat diverse Funktionen wahrgenommen.
Wertarbeit aus einer Hand
Von rustikalem Holz bis zu super mattem Kunstharz. Im Showroom bekommt der Kunde ein erstes Gefühl von seiner neuen Küche.

Stilvoller Gewinner

Dunkle Kunstharz-Fronten, eine Chromstahl-Arbeitsfläche und eine Glasrückwand in Grün machen diese Küche zu einem harmonischen Ganzen. Deshalb wurde sie auch zum Sieger des «(professional) by Cleaf»-Schnappschuss-Wettbewerbs von Kuratle & Jaecker gekürt.

Stilvoller Gewinner
Ausdrucksstarke Kombination: Die Rückwand kontrastiert mit den Kunstharzfronten «(professional) by Cleaf» in der Variante «Dark Lady 80 ML Matrix».
Text Anna Ettlin | Fotos TG Gasser AG
Dunkle Kunstharz-Fronten, eine Chromstahl-Arbeitsfläche und eine Glasrückwand in Grün machen diese Küche zu einem harmonischen Ganzen. Deshalb wurde sie auch zum Sieger des «(professional) by Cleaf»-Schnappschuss-Wettbewerbs von Kuratle & Jaecker gekürt.
Bei diesem Altbau sollte die Küche zum Wohnraum hin geöffnet werden und mit bestehenden Sichtbalken harmonieren. Gemäss den Wünschen der Bauherrschaft plante das Giswiler Unternehmen TG Gasser AG eine elegante Kochstube. Doch kurz nach dem Start der Bauarbeiten wurde klar, dass das alte Gebäude komplett ersetzt werden musste. Die bereits geplante moderne Küche fand aber auch im neuen Haus ihren Platz.Die offene Küche bietet den Bewohnern hochwertige Geräte und viel Stauraum. LED-Beleuchtung sorgt für eine angenehme Atmosphäre und die optimale Ausleuchtung der Arbeitsplatte aus massivem warmgewalztem Chromstahl. Die Rückwand aus grün lackiertem Glas setzt einen stilvollen Kontrast zu den dunklen Kunstharzfronten, die mit dem Material «(professional) by Cleaf» in der Variante «Dark Lady 80 ML Matrix» ausgeführt wurden. «Wir verwenden oft Fronten aus dieser Kollektion», sagt Verkaufsleiter Michael Gasser. «Sie sind angenehm zum Verarbeiten und bieten vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten.»

Als die Kuratle & Jaecker AG, die das Material exklusiv in ihrem Lagersortiment anbietet, einen Wettbewerb lancierte, um die schönste Küche mit «(professional) by Cleaf» zu finden, schickten die Küchenprofis von TG Gasser AG kurzerhand einen Schnappschuss der gelungenen Küche ein. Aus zahlreichen Einsendungen kürte die Fachjury ihr Projekt zum Sieger: Eine mustergültige Referenz dafür, wie sich mit der Kollektion harmonische und ästhetische Küchen kreieren lassen.

Das Material

Die «(professional) by Cleaf»-Fronten überzeugen in vielerlei Hinsicht:

Das ansprechende Design ist von der Natur inspiriert. Die Texturen erinnern an Holz, Leinen und Leder.

Eine angenehme Haptik trägt dazu bei, dass das Material eine warme Atmosphäre vermittelt.

Die strapazierfähige Beschichtung macht die Oberflächen robust und bestens für den Einsatz in Küche und Bad geeignet.

Holz, Granit, Beton&Co.

Die Arbeitsplatte ist nicht nur ein wichtiges Gestaltungselement der Küche, sie ist auch der Teil, mit dem Sie am meisten in Kontakt sind. Die Auswahl an Materialien ist gross. So finden Sie die Richtige.

Holz, Granit, Beton&Co.
Jedes Material ist in unterschiedlichen Farbgebungen oder Designs erhältlich: hier die Edelstahl-Dekor-Oberfläche «River» von Suter Inox.
Text Küchen-Verband Schweiz, Anna Ettlin
Die Arbeitsplatte ist nicht nur ein wichtiges Gestaltungselement der Küche, sie ist auch der Teil, mit dem Sie am meisten in Kontakt sind. Die Auswahl an Materialien ist gross. So finden Sie die Richtige.

Naturstein

Granit ist der Klassiker schlechthin, wenn es um die Küchengestaltung geht, aber auch Marmor und Kalkstein können in der Küche zum Einsatz kommen, obschon sie etwas empfindlicher sind. Jede Natursteinabdeckung ist ein Unikat, dafür muss man aber leichte Unterschiede in Struktur und Farbton in Kauf nehmen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann den Stein direkt im Natursteinwerk auswählen gehen.

Edelstahl

In der Profi-Gastronomie Standard. Abdeckungen aus Edelstahl sind robust, pflegeleicht und hygienisch. Das Material lässt sich sehr flexibel verarbeiten, ob als Blech oder als massive Platte. Unterschiedliche Oberflächen – geschliffen, gewalzt, poliert oder verchromt – und Preisklassen machen Edelstahl zu einem Küchen-Allrounder. Je nach Oberfläche kann das Material kratzempfindlich sein. Gewisse Gebrauchsspuren gehören zu seiner Ästhetik in der Regel dazu.

Kunststein

Arbeitsplatten aus Kunststein, auch bekannt als Quarzkomposit, werden hergestellt, indem natürlicher Quarz einem Gemisch aus Farbstoffen und Harzen beigemischt wird. Das Endprodukt besteht zu etwa 90 Prozent aus Naturstein, weist im Vergleich zu diesem aber eine sehr homogene Struktur und Farbgebung auf und kann, wie auch der Naturstein, eine glänzender oder eine matte Oberfläche haben. Unifarben sind ebenso möglich wie Natursteinimitationen oder Glanzeffekte. Die Hitzebeständigkeit ist nicht bei jedem Kunststein gleich, was bei der Planung berücksichtigt werden sollte.

Glas

Von wegen zerbrechlich: Gehärtete Gläser sind hitzebeständig sowie kratz- und schlagresistent. Eine Glasbruchversicherung bietet zusätzlichen Schutz. Arbeitsplatten aus Glas verfügen über eine enorme Farbvielfalt und können mit matten und glänzenden Oberflächen ausgeführt werden. Durch den Einsatz von Klar- oder satiniertem Glas lassen sich unterschiedliche Effekte erzielen.

Holz

Das Naturmaterial Holz zeichnet sich durch eine haptisch warme Oberfläche aus, die Wohnlichkeit und Behaglichkeit ausstrahlt. Für den Einsatz als Arbeitsplatte eignen sich Harthölzer wie Eiche. Unterschiedliche Farbgebungen und Maserungen machen Holz zu einem besonders vielfältigen Werkstoff. Durch seine Natürlichkeit «lebt» das Holz auch nach dem Einbau: Es kann seine Farbe verändern und ist empfindlich auf Schnitte und Brandmale. Allerdings kann seine Oberfläche bei Bedarf abgeschliffen und überarbeitet werden. Das charaktervolle Material lohnt den etwas grösseren Pflegeaufwand.

Beton

Sichtbeton hat sich in der Architektur bewährt, sowohl aussen als auch innen. Kenner schätzen die Ehrlichkeit des aus Sand, Zement und Kies gefertigten Werkstoffs. Wie beim Kunststein lassen sich auch bei Beton durch Zugabe von Farben und diversen Zusatzstoffen originelle Effekte erzielen, die über das klassische Grau hinausgehen. Mit der Verwendung entwickelt sich auf einer Betonarbeitsplatte eine Patina, die ihren Charme noch verstärkt. Damit die Flecken auf dem porösen Material nicht überhandnehmen, empfiehlt es sich, die Oberfläche zu imprägnieren.

Keramik

Fernab von Keramik-Plättli: Abdeckungen aus Feinsteinzeug sind grossflächig und sehr vielseitig. Das widerstandsfähige Material ist leicht zu reinigen und in einer grossen Palette an Designs verfügbar, darunter auch täuschend echte Imitationen der etwas heikleren Naturmaterialien Holz und Stein. Die sehr harte Keramikoberfläche ist unempfindlich gegenüber Hitze, Druck und Schlägen und weitgehend kratzresistent. Genau wie die aus dem Bad-Bereich bekannten «Plättli» werden Keramikabdeckungen aus Ton und Quarzsand gebrannt.

Mineralwerkstoff

Gefertigt aus Polymerharzen und mineralischen Bestandteilen sind Mineralwerkstoffe besonders gut formbar. Fugenlose Verarbeitung und unterschiedliche Kantenausbildungen sind problemlos möglich, auch kann das Lavabo aus demselben Material gefertigt und nahtlos in die Arbeitsplatte integriert werden. Mineralwerkstoffe sind in vielen verschiedenen Farben erhältlich, reagieren allerdings empfindlich auf Hitze.

Holz, Granit, Beton&Co.
Noch mehr Möglichkeiten: Jedes Material ist vielseitig und wartet wiederum mit seinen
eigenen ganz besonderen Farbgebungen, Texturen und Oberflächen auf.

Intelligente Küchen­lüftung

Digital, vernetzt, intelligent: Nicht nur Handys und Autos, sondern auch Küchengeräte von heute sind «smart». Was das heisst und was es Ihnen bringt, erklärt Experte Giancarlo Fugazzaro am Beispiel der Dunstabzugshaube.

Intelligente Küchen­lüftung
Der KNX-Standard erlaubt die Anbindung unterschiedlichster Haustechnik an ein zentrales Steuerungssystem.
Text Anna Ettlin | Fotos Wesco AG
Digital, vernetzt, intelligent: Nicht nur Handys und Autos, sondern auch Küchengeräte von heute sind «smart». Was das heisst und was es Ihnen bringt, erklärt Experte Giancarlo Fugazzaro am Beispiel der Dunstabzugshaube.
Das Schlagwort «Smartness» ist so aktuell wie noch nie. Intelligente Technik findet sich in unserer Hosentasche, im Auto und zunehmend auch im Wohnraum. Sensoren und «kluge» Software ermöglichen, dass gewisse Abläufe automatisiert werden und uns so den Alltag erleichtern. Mehr Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz sind das Resultat. Auch vor der Küche macht die Digitalisierung nicht Halt. Moderne Kühlschränke und Backöfen sind mit Sensoren ausgestattet und sorgen automatisch für einen optimalen Betrieb. «Es wird noch etwa fünf bis zehn Jahre dauern, bis Smartness wirklich zum Standard wird», sagt Giancarlo Fugazzaro, Leiter Product Management bei Wesco. «Es gibt aber immer mehr Anbieter und Möglichkeiten.» Insbesondere bei der Küchenlüftung sei die Automatisierung von Vorteil, erklärt der Experte. «Die Hauptaufgabe der Küche ist schliesslich das Kochen und nicht das Lüften», sagt er. «Smartness nimmt Ihnen die Lüftungsaufgabe ab, sodass Sie sich vollumfänglich auf das Kochen konzentrieren können.» So bietet Wesco für gewisse Dunstabzugshauben-Modelle drei unterschiedlich ausgeprägte smarte Lösungen an.

Komfort durch automatische Abläufe

Eine zielgerichtete Automatisierung liegt den Funktionen «autoRun» und «autoSwitch» zugrunde. «autoRun» vernetzt die Dunstabzugshaube mit dem Kochfeld, sodass diese zusammen mit dem Kochfeld startet. Wird das Kochfeld wieder ausgeschaltet, schaltet sich die Haube ebenfalls automatisch ab – nach einer kurzen Nachlaufzeit, damit auch die letzten Kochdünste erwischt werden. «autoSwitch» kommt bei Hauben zum Einsatz, die sowohl im Um- als auch im Abluftmodus betrieben werden können. Ein Sensor am Küchenfenster meldet dem Gerät, ob das Fenster gerade offen ist. Bei offenem Fenster schafft die Dunstabzugshaube die verbrauchte Luft nach draussen, da durch das Fenster frische Luft nachziehen kann. Ist das Fenster geschlossen, schaltet die Haube in den Umluftbetrieb und befreit die Luft mithilfe eines Filters von Gerüchen, bevor sie wieder dem Wohnraum zugeführt wird. Wer noch etwas mehr Smartness möchte, kann in ein Hausautomationssystem investieren. Je nach verwendetem System lassen sich auch die Küchengeräte in die zentrale Steuerung integrieren. Wesco setzt auf den KNX-Standard, der das Vernetzen von Geräten zahlreicher Anbieter ermöglicht. «KNX ist ein weit verbreiteter Standard für Gebäudeautomation», erläutert Giancarlo Fugazzaro. «Damit lassen sich Küchengeräte, Unterhaltungssysteme, Licht, Heizung und Storen vernetzen und steuern.» Auch kann der Benutzer individuelle Szenarien erstellen, wie etwa «zu Hause», «Besuch», «alles aus», die er auf Knopfdruck aktivieren kann, um mehrere Systemkomponenten gleichzeitig anzusteuern. Auch Wesco-Hauben mit KNX-Anbindung, beispielsweise die «Skyline Edge», lassen sich in solche Szenarien integrieren. So kann man auf Handy oder Tablet das Szenario «Kochen» anwählen, und die Dunstabzugshaube fährt automatisch auf die gewünschte Höhe herunter und schaltet die Kochfeldbeleuchtung ein. Ist die Mahlzeit fertig, kann wieder auf das Szenario «Wohnen» umgeschaltet werden: Die Dunstabzugshaube fährt hoch, die Kochfeldbeleuchtung geht aus, die Effekt-Beleuchtung wird eingeschaltet. Mit KNX kann die Dunstabzugshaube zudem in ein Lüftungskonzept eingebunden werden, sodass alle Komponenten sinnvoll zusammenspielen, ohne einzeln vom Hausbewohner gesteuert zu werden.

«Der Zweck der Hausautomation ist nicht etwa, das Zuhause smart zu machen», sagt Giancarlo Fugazzaro. «Sie dient vielmehr dazu, den Bewohnern durch die smarte Technik das Leben zu vereinfachen, sodass sie mehr Zeit für andere Dinge haben.» Vor der Wahl einzelner smarter Geräte und erst recht eines ganzen Hausautomationssystems empfiehlt der Fachmann, sich gut über die erhältlichen Varianten zu informieren. «Wenn Sie die Geräte als zu kompliziert empfinden, sind die Geräte zu wenig smart», erklärt er. «Denn Einfachheit und Freiheit sind das Ziel.»

Intelligente Küchen­lüftung
Die Deckenlifthaube «Skyline Edge» lässt sich ins KNX-System einbinden und mit individuellen Szenarien, zum Beispiel «Kochen», programmieren.

Schwarz und Weiss im Gleichgewicht

Wenn man genau weiss, was man will, erreicht man sein Ziel schneller. So ging es auch dem Bauherrn bei der Planung dieser grosszügigen Küche, in der hochwertige Ausstattung und durchdachte Gestaltung zu einem eleganten Ganzen zusammenkommen.

Schwarz und Weiss im Gleichgewicht
Die weisse Kücheninsel verleiht der Kombination Leichtigkeit, während die raumhohe Hochschrankzeile für optische Weite sorgt.
Text Anna Ettlin | Fotos Tanya Hasler
Wenn man genau weiss, was man will, erreicht man sein Ziel schneller. So ging es auch dem Bauherrn bei der Planung dieser grosszügigen Küche, in der hochwertige Ausstattung und durchdachte Gestaltung zu einem eleganten Ganzen zusammenkommen.
Wenn der Bauherr und der Küchenprofi ein eingespieltes Team sind, dauert die Küchenplanung nicht lange. Stefan Steiner, der mehrere Immobilien besitzt, hat bereits etliche Küchen mit Franz Hermann von Brunner Küchen geplant und realisiert. Dieses Projekt war jedoch etwas Besonderes: Diesmal plante der Bauherr die Küche für sein neues Zuhause.Das Einfamilienhaus in Aarburg, direkt am Ufer der Aare, sollte Stefan Steiner und seiner Partnerin und in Zukunft auch ihrem Nachwuchs genügend Platz zum Leben bieten. Im Erdgeschoss, das ausserhalb der Reichweite der Aare-Hochwasser liegt, wurden die Schlaf- und Büroräume untergebracht, sodass der ganze obere Stock für den offenen Wohn- und Essraum samt der grosszügigen Küche zur Verfügung steht. Die schlichte, moderne Einrichtung überlässt die Hauptrolle der Aussicht, die durch rahmenlose Fenster besonders gut zur Geltung kommt. «Wenn man die Fenster öffnet, fühlt man sich, als würde man im Freien stehen», sagt Stefan Steiner. Die Sichtbeton-Decke und das massive, geseifte Eichenparkett geben den gestalterischen Rahmen vor, in den sich die Küche einfügt. «Zuerst habe ich überlegt, eine Holzküche zu machen», erinnert sich der Bauherr. Schlussendlich fiel seine Wahl jedoch auf eine schlichtere, pflegeleichte Materialisierung: schwarzes und weisses Kunstharz. Die 3,80 Meter lange Kochinsel wirkt dank glänzenden weissen Fronten leichter. Die Hochschrankzeile dahinter, die sich von der Treppe bis zum Fenster erstreckt, wurde in einem matten Schwarz ausgeführt – ein Kontrast zur Insel, der dem Raum Weite gibt. Dadurch dass sich die Front vom Boden bis zur Decke erstreckt, wirkt die Kombination besonders ruhig. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass nicht hinter allen Fronten ein Hochschrank zu finden ist: Neben dem Fenster ist eine Tür in der Front, die zum Gäste-WC führt. Die zwei Paneele links davon sind keine Schränke, sondern Verblendungen. «Ich habe die ganze Wand von Brunner gestalten lassen, damit sie einheitlich aussieht», sagt Stefan Steiner. Auch auf der anderen Seite der Treppe, welche die Küche begrenzt, setzt sich die schwarze Front fort. Um später einen Lift einbauen zu können, hat der Bauherr hier einen Schacht eingeplant. Zurzeit führt die in die Front integrierte Türe zu einem praktischen Reduit. «Mit unserer eigenen Fabrikation sind wir gut ausgerüstet, um solche Wünsche zu erfüllen», sagt Franz Hermann von Brunner Küchen. «So sehen Küchenfronten, Verblendungen und Türen stimmig aus, und es musste nicht noch ein zusätzlicher Schreiner beigezogen werden. Ausserdem sind wir mit unseren Schränken an keine Normhöhe gebunden, was die raumhohe Ausführung möglich macht.» Trotz des optischen Tricks enthält die Zeile noch immer fünf Hochschränke: Ein Putzschrank, ein Kühlschrank, ein separater Tiefkühler und eine praktische Nische für Kaffee-, Tee- und Sprudelmaschine sind darin untergebracht. Der restliche Platz dient als Stauraum. Eine Gerätekombination aus Backofen, Drucksteamer, Vakuum- und Wärmeschublade, allesamt von Miele, vervollständigt die Zeile. «Ich wollte einfachheitshalber alle Geräte vom selben Hersteller haben», sagt Stefan Steiner. Auf seine Gerätewunschliste gehörte auch ein Weinkühler: Der Weg aus dem Obergeschoss in den Weinkeller ist nicht gerade kurz. Der elegante Kühler mit Beleuchtung und Holzregalen wurde symmetrisch in die dem Esszimmer zugewandte Seite der Kochinsel integriert. Links und rechts davon befinden sich praktische Auszüge für Geschirr und Besteck. Auf dieser Seite wurde die Insel ohne Sockel ausgeführt, nur eine Schattenfuge trennt die Fronten vom Boden. So ergibt sich vom ovalen Esstisch aus ein besonders harmonisches Gesamtbild. Auf der den Hochschränken zugewandten Seite, wo die Koch- und die Spülzone liegen, findet sich aus ergonomischen Gründen ein Sockel. Die Auszüge auf beiden Seiten lassen sich über dezente Griffleisten öffnen, einzig der Abfalleimer unter der Spüle hat einen Stangengriff.

Grossflächig und funktional

Eine 8 mm starke Platte aus massivem Edelstahl bildet die Abdeckung der Insel. Die Oberfläche «Ice Design» von Suter Inox bietet nicht nur ein elegantes, matt schimmerndes Erscheinungsbild, sondern weist auch eine sehr hohe Kratzfestigkeit und Hitzebeständigkeit auf. Die Spüle, die direkt in die Oberfläche eingeschweisst wurde, ist mit der Armatur «Eve» von KWC ausgestattet. Der Hebel der Edelstahlarmatur wurde nach vorne zur Spüle positioniert, wo er bequem zu erreichen ist. Das Induktionskochfeld, ebenfalls von Miele, liegt auf der linken Seite der Insel in praktischer Nähe zu Kühl- und Vorratsschrank sowie zu Backofen und Steamer. «Ich hatte zuerst noch überlegt, einen Teppan Yaki zu installieren, aber entschied mich dann dagegen – da ich keinen Bezug zur asiatischen Küche habe, wäre das bloss eine Spielerei gewesen», sagt Stefan Steiner. Für saubere Luft beim Kochen sorgt ein Dampfabzug von Wesco, untergebracht in einem weissen Aufbau. Den weissen Korpus hat Brunner Küchen nach Mass angefertigt, damit er dieselbe Breite hat wie die Kücheninsel, und mit ihr ein harmonisches Ganzes bildet. Ein LED-Streifen an der Oberseite des Haubenmoduls sorgt für indirekte Beleuchtung und lässt das abgehängte Modul schwebend wirken. Die Hauptbeleuchtung der Küche besteht aus in die Decke integrierten LED-Spots. Diese werden allerdings erst benötigt, wenn die Dämmerung einbricht, denn tagsüber ist der Raum, der auf drei Seiten von raumhohen Fenstern gesäumt ist, vollständig lichtdurchflutet.

Mit ihren fast vier Metern Länge bietet die eindrückliche Kücheninsel viel Platz zum Schneiden, Rüsten und Zubereiten, insbesondere zwischen der Spüle und dem Kochfeld. «In dieser Zone passiert sehr viel, deshalb ist die Arbeitsfläche dort besonders wichtig», erklärt Franz Hermann. «Es kommt nicht sehr oft vor, dass man wirklich den Platz für eine so grosse Insel hat.» Um bei Bedarf noch etwas mehr Abstellfläche zu haben, hat Stefan Steiner zwischen Kochfeld und Spüle noch ein Tablar einbauen lassen, das sich mit einem Handgriff herausziehen lässt.

Mit seiner neuen Küche ist Stefan Steiner sehr zufrieden. «Ich werde bei Brunner Küchen immer super und professionell beraten», sagt er. Auch die unkomplizierte Planung weiss der Bauherr zu schätzen: «Ich mag es, wenn es zügig geht. Ich habe einen Termin abgemacht, meinen Grundrissplan mitgebracht, und in zwei Stunden war die Küche fertig geplant.» Genutzt wird die Kochstube intensiv – Stefan Steiner und seine Lebenspartnerin kochen gerne. Und was gibt es Schöneres, als bei einer frisch zubereiteten Mahlzeit den Ausblick über den Fluss zu geniessen?

«Ich schätze es, wenn es zügig geht. Ich habe einen Termin abgemacht, meinen Grundrissplan mitgebracht, und in zwei Stunden war die Küche bereits fertig geplant.»Stefan Steiner, Bauherr

Schwarz und Weiss im Gleichgewicht
Rahmenlose Verglasung auf drei Seiten des Raumes lässt Tageslicht in den Raum strömen.
Schwarz und Weiss im Gleichgewicht
Öffnet man die Fenster, so scheinen Küche und Esszimmer nahtlos in die grosse Terrasse überzugehen.
Schwarz und Weiss im Gleichgewicht
Der weisse Korpus an der Decke beherbergt die Dunstabzugshaube sowie die indirekte Beleuchtung.
Schwarz und Weiss im Gleichgewicht
Auszüge in der Kochinsel lassen sich über Griffleisten öffnen. In der Mitte ist ein Weinkühler integriert.
Schwarz und Weiss im Gleichgewicht
Die massive Edelstahlabdeckung «Ice Design» ist äusserst beständig gegen Hitze und Kratzer.
Schwarz und Weiss im Gleichgewicht
Ein praktisches Auszugtablar schafft bei Bedarf zusätzliche Abstellfläche zwischen Spüle und Kochfeld.

Tradition und Moderne

Beim Vorfahren vor dieses charmante alte Bauernhaus würde man im ersten Moment nicht erwarten, darin eine hochmoderne Küche vorzufinden. Dort, wo einst ein Stall errichtet worden war, erfreut sich die Bauherrschaft nun eines modernen Lebensstils.

Tradition und Moderne
Der Wunsch nach einer offenen Küche wurde perfekt umgesetzt. Direkt an der Küchenzeile sorgt eine grosse Fensterfront für viel natürliches Licht im Raum.
Text Donika Gjeloshi | Fotos bulthaup, die Küche AG Vaduz
Beim Vorfahren vor dieses charmante alte Bauernhaus würde man im ersten Moment nicht erwarten, darin eine hochmoderne Küche vorzufinden. Dort, wo einst ein Stall errichtet worden war, erfreut sich die Bauherrschaft nun eines modernen Lebensstils.
Bei dieser Liegenschaft im liechtensteinischen Ruggell handelt es sich um ein echtes Zeitdokument, wurden das Haus und der Stall doch bereits 1782 errichtet. Wie zu dieser Zeit üblich, prägen hauptsächlich einheimische Hölzer die Architektur. Auch die verbauten Steine im Hausinneren zeugen von der Bauhandwerkerkunst des 18. Jahrhunderts. Diese soliden Werkstoffe verleihen der Residenz bis zum heutigen Tag einen rustikalen Charakter und stehen für Kontinuität und Stabilität. Angesichts des historischen Erbes erstaunt es nicht, dass das Bauernhaus denkmalgeschützt ist. Beim Umbau des Stalls in ein Wohnhaus war es der Wunsch der Bauherrschaft, die Charakteristik des alten Hauses beizubehalten und mit modernen Elementen gegensätzliche Akzente zu setzen. Entstanden ist ein Bau, bei dem das Zusammenspiel zwischen modernen und antiken Elementen eine faszinierende Symbiose der gegensätzlichen Stilrichtungen ergibt. Raum und Zeit stehen in Einklang miteinander. Angedeutet wird dies bereits von aussen beim Blick auf die Fassade, wo die breite Fensterfront der zeitgemässen Küche neben den kleineren historischen Fenstern mit roten Fensterläden zu sehen ist.

Einzigartiges Ambiente

Die Küche sollte offen sein und über einen Essbereich verfügen, sodass der Raum als Wohnraum aktiv genutzt werden konnte, erklärt Toni Schuler, Geschäftsführer von Die Küche AG. Die Bauherrschaft hat dem Planer Atti Kavalali nach Festlegung der Grundparameter bei der Ausarbeitung des Konzepts freie Hand gelassen. Mit der über 30-jährigen Erfahrung im Küchenbau war es dem exklusiven bulthaup-Handelspartner Die Küche AG in Vaduz möglich, auf Anhieb eine Planung vorzulegen, die allen erforderlichen Kriterien nachkam und den Raum optimal ausfüllte.

Die Küche beansprucht eine Fläche von 25 m² und steht offen zum Wohnzimmer. Da die Raumhöhe bis unters Dach ausgenutzt wurde, entstand ein Loft-artiges Ambiente. Über die Galerie schweift der Blick zu den Privaträumen im oberen Stockwerk, was den Raum noch grösser wirken lässt. Als der Umbau anstand, wurde das Lichtkonzept für die Küche berücksichtigt: Um viel natürliches Licht zu nutzen, setzte man eine grosse Fensterfront direkt an der Küchenzeile an. So ist die Küche hell und steht in angenehmem Kontrast zum rustikalen Holz und dem eher dunkleren Erscheinungsbild der Grundfundamente. Sie verleiht dem Raum Leichtigkeit und sorgt für eine helle Wohnatmosphäre. Diese Wirkung wird durch die puristische Art der grifflosen Küche verstärkt. Abends lässt sich über die dimmbaren Einbauspots an der Decke eine gemütliche Stimmung erzeugen. Frei hängenden Leuchtspots über der Insel garantieren genügend Licht. Eine ebenfalls frei hängende kubische Leuchte rundet das Lichtkonzept ab. Für die erforderliche individuelle Küche war das Modell «b3» von bulthaup ideal. Dieser Küchentyp gewährt dem Küchenplaner eine gewisse gestalterische Freiheit, sodass auf spezifische Gegebenheiten Rücksicht genommen werden kann. So ist die Küchenzeile in ihrer Länge mit den Fenstern übereinstimmend und endet dort, wo sich die Gartentüre befindet. Auch die Kochinsel fügt sich in ihrer gesamten Länge gut in den Raum ein und bildet den Mittelpunkt des gemeinsamen Kochens und Zusammenseins. Ihre leicht versetzte Lage zur Küchenzeile vermag dem Raum eine dynamische Struktur zu verleihen. Die Küche besteht aus Materialien, die aufgrund ihrer Kongruenz mit dem restlichen Raum sorgfältig ausgesucht wurden. So ist die Arbeitsfläche aus elegantem und zugleich robustem Schiefer, was mit dem ebenfalls aus grossformatigen Schieferplatten gefertigten Boden harmoniert.

Die grosszügige Arbeitsfläche auf der Kochinsel und der Küchenzeile bietet genug Platz zum Rüsten, Kochen und Anrichten der Speisen. Auf der Kochinsel befindet sich auch ein modernes Induktionskochfeld von Miele mit flexiblen Vario-Zonen. Der unauffällige Deckenlüfter von Wesco zieht den Kochdampf effizient ab. Ebenfalls auf der Kochinsel angesiedelt ist die Spüle von Eisinger. Kühlschrank, Backofen, Steamer und Gefrierschrank – allesamt von Miele – sowie die Hochschränke wurden im Gang angebracht, in dem die Küche ihre Fortsetzung findet. Die Hochschränke sind dabei mit zusätzlichen Innenauszügen versehen, was es der Bauherrschaft erleichtert, auf ihre Vorräte oder verstauten Küchengeräte zuzugreifen. Die silbergrauen Fronten der Küchenelemente bestehen aus Laminat. Silbergrau ist auch die Innenfarbe der Schubladen, die mit mechanischen Auszügen mit Touch-Beschlag aus der Produktion von Grass ausgestattet sind.

Der Geschäftsführer von Die Küche AG, Toni Schuler, ist zufrieden mit dem Ergebnis: «Wir konnten eine moderne Küche in eine rustikale, urtümliche Umgebung integrieren und einen wundervollen Raum gestalten, der einzigartig ist.» Die Bauherrschaft ist glücklich darüber, wie ihre Wünsche ihren Vorstellungen entsprechend umgesetzt wurden, und freut sich, ihre Gäste in der neuen Küche mit Köstlichkeiten zu verwöhnen.

Tradition und Moderne
Um eine offene Gestaltung der Küche zu ermöglichen, wurden die Hochschränke und diverse Geräte wie der Backofen oder Kühlschrank im Nebenraum untergebracht.
Tradition und Moderne
Schiefer wurde sowohl für den Bodenbelag als auch für die Arbeitsfläche eingesetzt. Mit den hellen Fronten und dem rustikalen Holz ergibt dies ein harmonisches Gesamtbild.
Tradition und Moderne
Die leicht versetzte Lage der rund vier Meter langen Kücheninsel verleiht diesem Wohnraum eine dynamische Struktur.
Tradition und Moderne
Dieses ehemalige Bauernhaus wurde 1782 errichtet und steht heute unter Denkmalschutz. Die grosse Fensterfront auf der rechten Seite des Hauses lässt erahnen, dass sich hier etwas Modernes verbirgt.

Baden wie Kleopatra

Das neue Zuhause von Nahid Cremer und ihrem Partner punktet nicht nur mit atemberaubender Aussicht auf die Stadt Chur und die umliegende Berglandschaft. Die Bäder in diesem Haus laden ein, aus der Körperpflege-Routine ein ausgedehntes Ritual zu machen.

Baden wie Kleopatra
Die frei stehende Badewanne und die Waschtischplatten von Domovari wurden mit Armaturen von Gessi kombiniert.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Tanya Hasler
Das neue Zuhause von Nahid Cremer und ihrem Partner punktet nicht nur mit atemberaubender Aussicht auf die Stadt Chur und die umliegende Berglandschaft. Die Bäder in diesem Haus laden ein, aus der Körperpflege-Routine ein ausgedehntes Ritual zu machen.
Hier möchte man auf der Stelle ein heisses Bad nehmen und dabei stundenlang den Blick in die Ferne schweifen lassen. Durch die grossen Fenster geniesst man von der Badewanne aus eine wunderschöne Aussicht auf die Bündner Naturlandschaft. Öffnet man das Fenster, so strömt die frische Bergluft herein. In dieser Atmosphäre ist es leicht, sich zu entspannen, werden alle Sinne doch gleichsam aktiviert. «Die frei stehende Badewanne war mir sehr wichtig, sie ist ein Hauch von Kleopatra», erzählt die Bauherrin Nahid Cremer, die jeden Raum in diesem Haus mit viel Liebe zum Detail gestaltet hat. Ihre Ideen für die Bäder konnte sie mithilfe von Keramikland, dem Experten für Badgestaltung, umsetzen.Das Bad im Erdgeschoss ist das grösste von drei Badezimmern in diesem dreistöckigen Neubau und gehört zum Schlafzimmer mit Ankleide. Der ganze Bereich von Ankleide, Bad, WC und Schlafzimmer ist zusammenhängend konzipiert, sodass diese offen gestalteten Räume wie durch einen kleinen Rundgang erreichbar sind. Das Schlafzimmer wird dabei durch eine Schiebetür separiert. Auch bei offener Tür hebt sich das Zimmer durch den Bodenbelag aus Schlossdielen optisch vom restlichen Raum mit hellen Platten ab. Das WC und die Dusche werden durch grossformatige, aber dunkle Platten definiert. Die Gestaltung der Bäder nahm schon bei der Planung des Hauses eine wichtige Rolle ein, sodass ein stimmiges und individuelles Konzept erarbeitet wurde. Es war der Wunsch der Bauherrin, die Bäder im gleichen Stil zu gestalten und voneinander durch unterschiedliche Nuancen abzuheben. Nach dem Besuch der Ausstellung von Keramikland stellte sich schnell heraus, in welche Richtung der Stil gehen soll: Moderne Eleganz ist das Stichwort. «Die Kombination von geradlinigen und hellen Mineralgusswaschtischen und dunklem Holz gefiel uns sehr gut», erzählt Nahid Cremer. Einen Kontrast zur Geradlinigkeit sollten orientalisch angehauchte Details bilden. Dieser Stilbruch gelang der Bauherrin mit gold- und silberfarbenen Elementen, wie hier mit den Quasten an den Vorhängen und der runden Leuchte von R54 – eine Kombination mit dem Charme von 1001 Nacht.

Räume zum Verweilen

Der moderne Stil mit orientalischem Flair zieht sich durch alle Bäder und verbindet diese durch die Verwendung der gleichen Materialien. Zu diesem Zweck sind alle Möbel, Waschbecken und Spiegel massgefertigt. Im Untergeschoss befinden sich das zweite und dritte Badezimmer, die beide mit einer Dusche und einem WC ausgestattet sind. Während das eine Bad direkt neben der Sauna positioniert ist, steht das andere im Zimmer des Sohnes der Bauherrin, der während seines Auslandstudiums seine Mutter und ihren Lebenspartner gelegentlich am Wochenende besucht. Nichtsdestotrotz durfte er sein Bad selbst gestalten. Er entschied sich für eher graue Farbtöne und eine Deckenbeleuchtung mit alternierendem LED-Lichtspiel in der Dusche. Der junge Mann ist von seinem Zimmer aus nur eine Glasschiebetür vom Pool entfernt – ideal also für ein erholsames Wochenende zu Hause. Das Bad neben der Sauna sollte mit dieser harmonieren, damit ein zusammenhängender Wellness-Bereich entsteht. Das Besondere an der Sauna der Firma Küng ist, dass sie explizit mit Hinblick auf die räumlichen Begebenheiten entwickelt wurde. «Dank dem grossen hitzebeständigen Glasfenster nach aussen zum Garten hin hat man während eines Saunagangs einen herrlichen Blick in die Bergwelt sowie auf die Gartenlandschaft und den Pool, die abends beleuchtet sind», schwärmt die Bauherrin. Im Wellness-Bereich darf eine Ruhezone natürlich nicht fehlen. Eine Schiebetüre führt vom Saunabereich zum Ruheraum, wo man sich auf einem Liegestuhl entspannen kann. Von hier aus hat man direkten Zugang zum Pool im Garten. Da der Wohnraum im Obergeschoss angesiedelt ist, brauchte es dort lediglich ein kleines, aber repräsentatives Gäste-WC. Auch hier ist die Rückwand der Toilette mit grossformatigen, dunklen Platten definiert, die zusammen mit dem Unterbaumöbel und der Tür aus dunklem Holz ein ausgewogenes Gesamtbild ergeben. Mit der romantischen Tischleuchte und dem silberfarbenen Handtuchsammler erhält auch dieser Raum orientalisches Flair.

Als Herausforderung stellte sich beim Bau die Koordination zwischen dem Lieferanten der Baumaterialien und den Handwerkern vor Ort heraus. An den Wänden der Bäder mussten Feinsteinzeugplatten im Grossformat angebracht werden, was nicht einfach war, dem Plattenleger aber ausgezeichnet gelungen ist. Trotz den Schwierigkeiten, die sich während der Bauphase ergaben, konnten alle Wünsche der Bauherrin erfüllt werden. Sie ist mit den Produkten und dem Ergebnis sehr glücklich. Jedes Badezimmer ist in sich stimmig.

«Als Kontrast zur Geradlinigkeit sollten orientalische Elemente eine Rolle spielen.»
Nahid Cremer, Bauherrin
Baden wie Kleopatra
Eine Schiebetür trennt das Schlafzimmer vom Badezimmer.
Baden wie Kleopatra
Die frei stehende Badewanne und die Waschtischplatten von Domovari wurden mit Armaturen von Gessi kombiniert.
Baden wie Kleopatra
Das geradlinige Design strahlt pure Eleganz aus.
Baden wie Kleopatra
Das Bad steht offen zum Schlafzimmer und zur Ankleide. Durch einen kleinen Rundgang gelangt man zu den einzelnen Räumen.
Baden wie Kleopatra
Von der Sauna aus geniesst man einen herrlichen Ausblick zur Naturlandschaft und zum Pool.
Baden wie Kleopatra
Die Sauna von Küng fügte sich ideal in die räumlichen Gegebenheiten ein. Gegenüber vom Waschtisch gelangt man zum Ruheraum.
Baden wie Kleopatra
Ein Highlight im Gäste-WC ist das Lavabo aus Naturstein.
Baden wie Kleopatra
Das dritte Bad gehört dem Sohn der Bauherrin. Links vom Waschbecken verbirgt sich die Dusche.

«Ich glaube nicht an Trends, aber an die Entwicklung»

Die spanische Architektin und Designerin Patricia Urquiola trifft mit ihren Kreationen den Nerv der Zeit. Ob Hotels oder Privathäuser, Sofas oder Armaturen, ihr Repertoire ist breit gefächert, und die ganze Branche reisst sich um ihre Gunst. Im Interview spricht Patricia Urquiola über ihre Philosophie, über gutes Design und die Zukunft der Badezimmer.

«Ich glaube nicht an Trends, aber an die Entwicklung»
Es gibt nichts, was Patricia Urquiola nicht designen würde. So zählen auch die Bar-Accessoires «Urkiola» von Georg Jensen zu ihren Entwürfen.
Interview Donika Gjeloshi | Fotos Studio Urquiola
Die spanische Architektin und Designerin Patricia Urquiola trifft mit ihren Kreationen den Nerv der Zeit. Ob Hotels oder Privathäuser, Sofas oder Armaturen, ihr Repertoire ist breit gefächert, und die ganze Branche reisst sich um ihre Gunst. Im Interview spricht Patricia Urquiola über ihre Philosophie, über gutes Design und die Zukunft der Badezimmer.
Patricia Urquiola, Sie sind Kreativdirektorin von Cassina und führen seit 2001 Ihr eigenes Architektur- und Design-Studio, das Studio Urquiola. An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?
Mein Studio und ich arbeiten derzeit an vielen verschiedenen Projekten. Dazu zählen Hotels, private Häuser, Büros und neue Kollektionen im Bereich Industrie-Design.Armaturen, Küchen, Teppiche, Sessel, Hotels, Sie haben schon verschiedenste Objekte gestaltet. Was haben Ihre Produkte gemeinsam? Was ist Ihre Philosophie?
Wenn ich mit einem neuen Projekt beginne, dann beginne ich wie auf einer leeren Seite. Ich möchte das Unternehmen, das hinter dem Projekt steht, besser kennenlernen und die Zusammenhänge verstehen. Ich versuche mich in die Marke, das Produkt und den Endkonsumenten hineinzuversetzen, um die Anforderungen und Bedürfnisse an das Produkt auf den verschiedenen Ebenen herauszuspüren. Das Konzept der Empathie ist für mich sehr wichtig. Ich versuche stets die DNA und die Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden zu interpretieren. Meine Handschrift ist es, Rücksicht auf die Identität der jeweiligen Marke zu nehmen und diese weiterzuentwickeln. Und genau das ist es, was die Kunden besonders schätzen. Schliesslich beginnt die Arbeit jedes kreativen Profis mit der Suche nach der Logik, die dem Projekt zugrunde liegt.

Was ist die Quelle Ihrer Inspiration?
In meinem Alltag finde ich sehr viel Inspiration. Mein berufliches und privates Leben bilden eine Symbiose, sie fliessen ineinander über und beeinflussen sich gegenseitig. Auf diese Weise lasse ich mich von allem, was ich tue, inspirieren. Ich habe das Glück, viele Länder bereisen zu dürfen, und neue, interessante Menschen kennenzulernen, die mich bei meiner Arbeit anspornen. Es ist ein ständiger Dialog, eine Anhäufung von Entdeckungen und laufenden Versuchen. Ich stehe diesem organischen Prozess offen gegenüber und lerne aus meinen Fehlern.

Gibt es etwas, das Sie nie designen würden?
Ich denke nicht, denn jede mögliche Herausforderung und Eroberung zieht mich an.

Worauf achten Sie besonders, wenn Sie Bäder designen?
Heutzutage ist das Badezimmer einer der wichtigsten Räume in einem Haus. Es ist ein Raum, wo man sich entspannen kann und sich Zeit für sich selbst nimmt. Wenn es der Platz erlaubt, dann versuche ich, das Bad mit dem Schlafzimmer und der Ankleide zu verbinden, um einen persönlichen Lebensraum zu schaffen, wo man durch einen privaten, geschützten Weg morgens in den Tag startet und abends zu Bett geht. Aus diesem Grund verwende ich Materialien, die in allen drei Bereichen bestehen können. Ich versuche Produkte zu entwerfen, die ästhetisch ansprechend sind und Freude bereiten und die zugleich eine technische Leistung erbringen, wobei die Technik für den Nutzer unsichtbar bleibt. Ein Beispiel hierfür sind Badewannen, die einen spürbaren Komfort bieten und das Wasser länger warm halten, und Armaturen mit den neusten technischen Funktionen, die den Wasserfluss regulieren und den Wasserverbrauch minimieren.

Wie hat sich das Bad verändert, seit Sie in der Branche tätig sind?
In der Entwicklung der Materialien hat sich viel getan, insbesondere hinsichtlich der Haptik und der Funktionalität. Auch die neuen technologischen Möglichkeiten in der Vermischung von Wasser, Luft und Dampf sind interessant.

Was halten Sie von Trends?
Ich glaube nicht an Trends, sondern an das Konzept der Entwicklung. Ein guter Designer ist ein guter «Leser und Übersetzer» der Gesellschaft. Die grösste Schwierigkeit ist es, den Zeitgeist zu erfassen und die Zukunft zu interpretieren. Die einzige Veränderung in den letzten Jahren bestand darin, dass alles ein bisschen grösser, schneller, komplexer, diversifizierter geworden ist.

In welche Richtung entwickelt sich das Badezimmer weiter?
Der Wasserverbrauch ist ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt. Es ist nötig, den Wasserverbrauch zu reduzieren. Dabei soll gleich viel oder sogar noch mehr Komfort geboten werden. Das Ritual der Körperpflege soll ohne Schuldgefühle verbessert werden.Ebenso sind hochleistungsfähige Oberflächen ein Thema, welche die Luft reinigen, antibakteriell wirken und selbstreinigend sind, und die helfen, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.

Ist gutes Design wohlhabenden Menschen vorbehalten?
Das denke ich nicht. Ich habe eine persönliche Definition von gutem Design. Gutes Design ist nicht nur dazu da, zweckmässige Lösungen für Probleme zu finden. Gutes Design ist eine Herausforderung. Es bedeutet, mit Vorurteilen zu brechen und Möglichkeiten und Herausforderungen offen gegenüberzustehen. Es bedeutet auch Risiken, Gegenüberstellungen und Überschneidungen aufzunehmen und unerwarteten Verbindungen zwischen der gewohnten Umgebung und unerforschten Gebieten zu folgen. Es bedeutet, sich vertieft mit der Kultur, der Umgebung und der Gesellschaft, die sich in einer ständigen Veränderung befindet, auseinanderzusetzen. Gutes Design bedeutet, eine Geschichte zu erzählen, die Fähigkeit zu haben, diese zu zerstören, neu zu erfinden und weiterzuentwickeln – genau so, wie wir es ständig mit unserem inneren Selbst tun.

Sie haben kürzlich für den Schweizer Fabrikanten Laufen eine Kollektion entworfen.
Mit «Laufen» habe ich mich von Anfang an sehr positiv ausgetauscht, zuerst in Bezug auf die Gestaltung ihres Showrooms in Madrid. Dann fingen wir an, über eine Design-Zusammenarbeit zu sprechen. Ich war daran interessiert, die dritte Generation des SaphirKeramik-Projektes mit einem mutigen und innovativen Ansatz zu entwickeln. Ich wollte die einzigartigen und interessanten Eigenschaften der SaphirKeramik interpretieren und erforschen, sowohl in Bezug auf das Design als auch in Bezug auf Form und Funktion. So haben wir uns zusammengetan, um die Linie «Sonar» zu entwickeln.

Was ist die treibende Kraft hinter Ihrem Erfolg?
Die Leidenschaft für meine Arbeit. Ich bin ständig auf der Suche nach neuen Ideen und neuen Materialien. Ich bin aufgeschlossen für neue Abenteuer und Herausforderungen.

«Ein guter Designer ist ein guter Leser und Übersetzer der Gesellschaft.»
Patricia Urquiola
«Ich glaube nicht an Trends, aber an die Entwicklung»
Auch der Schweizer Fabrikant Laufen schätzt die Zusammenarbeit mit der spanischen Designerin. Gemeinsam entwickelten sie die Linie «Sonar».
«Ich glaube nicht an Trends, aber an die Entwicklung»
Die LED-Leuchte «Serena» ist eine Kreation für Flos – eine exklusive Tischleuchte, die durchaus auch im Wohnbad eine gute Figur macht.
«Ich glaube nicht an Trends, aber an die Entwicklung»
Das Waschbecken «Lariana» ist eine Ergänzung zur gleichnamigen Badewanne, die Patricia Urquiola ursprünglich für das Hotel il Sereno am Comersee designt hat. Die Kollektion ist bei Agape erhältlich.

Badplanung im Überblick

Ob ein grosses Wohnbad oder ein Gäste-WC, ein neues Badezimmer will geplant sein. Ihre Bedürfnisse gelten dabei als wichtigste Richtlinie. Mit überlegten Entscheidungen gestalten Sie sowohl die Planungsphase als auch das Endprodukt ideal. Badexperte Bernhard Rinderli gibt Tipps zur Lage, Einrichtung und Gestaltung Ihres Badezimmers.

Badplanung im Überblick
Neue Technologien, Materialien und Formen machen das Bad zu einem wohnlichen Wohlfühlraum.
Interview Anna Ettlin | Fotos Sanitas Troesch
Ob ein grosses Wohnbad oder ein Gäste-WC, ein neues Badezimmer will geplant sein. Ihre Bedürfnisse gelten dabei als wichtigste Richtlinie. Mit überlegten Entscheidungen gestalten Sie sowohl die Planungsphase als auch das Endprodukt ideal. Badexperte Bernhard Rinderli gibt Tipps zur Lage, Einrichtung und Gestaltung Ihres Badezimmers.
Bernhard Rinderli, wie viele Badezimmer braucht eine vierköpfige Familie ?
Zwei Bäder sind kein Luxus. Wenn sich vier Personen am Morgen und am Abend das Bad teilen müssen, kommt es unweigerlich zu Reibungspunkten. Selbst mit einem klaren Zeitplan und festen Regeln, an die sich alle Familienmitglieder halten, werden die Raum- und Stauraumverhältnisse immer enger, je älter die Kinder werden. Ein separates Kinderbad ist daher zu empfehlen.Wie viel Platz sollte man einrechnen, wenn man die Bäder in einem Neubau plant ?
Das kommt ganz darauf an, welche Ausstattung gewünscht wird. Meist gehören ein Doppelwaschtisch, eine Badewanne und eine Dusche zur Grundausstattung. In diesem Fall sollte der Raum mindestens 8 m² messen. Ein Fenster braucht es auf alle Fälle. Das Bad kann aber gut an der Nordseite liegen – es sei denn, Sie wünschen beim Baden eine schöne Aussicht.

Von welchen Trends und Entwicklungen ist das Bad zur Zeit betroffen ?
Technische Innovationen im Bereich der Sanitärtechnik sowie in der Materialwelt, in der Formensprache und im Design verändern die über viele Jahrzehnte gewohnten Standard-Typologien. Das Gesicht des Bades ändert sich. Zu den aktuellen Entwicklungen im Bad-Bereich zählen Wassersparen und Energieeffizienz, Hygiene, Smart Home und Komfort in jedem Lebensalter.

Was muss man bei der Planung beachten ?
Ein Bad ist eine Investition für viele Jahre. Es wird täglich genutzt und beansprucht. Wichtig ist es deshalb, auf Qualität und Kompetenz zu achten. Bei der Einrichtung sollten Sie zeitlos schönem Design den Vorzug geben. Gegen modische Accessoires ist nichts einzuwenden: Man kann sie jederzeit problemlos austauschen.

«Das Bad hat sich zu einem Wohlfühlraum entwickelt. Innenarchitektur spielt darin eine wichtige Rolle.»Bernhard Rinderli, Leiter Marketing und Category Bad bei Sanitas Troesch

Wie sollte sich die Bauherrschaft auf den Besuch in der Bad-Ausstellung vorbereiten?
Für eine erste Erkundung des Angebots und die Suche nach Ideen sollte man offen für Neues sein und sich inspirieren lassen. Soll es bereits konkret mit der Planung losgehen, so sind ein Grundrissplan und eine Budget-Vorstellung gute Voraussetzungen. Durch eine intensive Auseinandersetzung mit dem «Ist» und dem «Soll» kann man seine Bedürfnisse, Gewohnheiten und Vorlieben besser definieren. Was war im bisherigen Bad besonders gut oder besonders schlecht gelöst, was war überflüssig? So werden die Anforderungen schnell konkreter.

Wie viel Stauraum braucht es?
Das hängt davon ab, wie das Bad innerhalb des Hauses oder der Wohnung integriert ist. Ist es an Schlafzimmer und Ankleide angegliedert, steht bereits Stauraum für Wäsche und Frotteetücher zur Verfügung, und im Bad selbst reichen Waschtisch und Spiegelschrank. In einem grossen Wohnbad darf es mehr sein: Dort ergänzen Hochschränke und weitere Möbel die Ausstattung.

Wie gestaltet man das Licht?
Das Beleuchtungskonzept soll funktionales und Stimmungslicht kombinieren und auch das Tageslicht berücksichtigen. Sogenannte biodynamische Lichtquellen sind empfehlenswert: Sie passen sich optimal an Tageslichtverhältnisse, Stimmungen und Funktionen an.

Welche Wand- und Bodenbeläge können im Badezimmer zum Einsatz kommen?
Innenarchitektur spielt in der heutigen Bad-Gestaltung eine wichtige Rolle, denn das Bad hat sich zu einem Wohlfühlraum entwickelt. Das äussert sich auch in der Auswahl der Wand- und Bodenbeläge. Feinsteinzeug- oder Keramikfliesen gehören immer noch zu den Favoriten, doch die Palette ist wesentlich reicher: Naturstein, Glas, Holz, Putz oder Tapeten bieten eine Fülle attraktiver Planungsmöglichkeiten. In jeder Ausstellung von Sanitas Troesch befindet sich deshalb eine Partnerausstellung für Wand- und Bodenbeläge.

«Bei der Einrichtung ist zeitlos schönes Design in Kombination mit modischen Accessoires zu bevorzugen.»Bernhard Rinderli, Leiter Marketing und Category Bad bei Sanitas Troesch

Badplanung im Überblick
Tageslicht braucht es im Bad auf alle Fälle. Es kann durch eine biodynamische Beleuchtung ergänzt werden.
Badplanung im Überblick
Die Gestaltungsfreiheit ist gross. Empfehlenswert ist eine zeitlose Einrichtung mit modischen Accessoires.
Badplanung im Überblick
Der nötige Stauraum ergibt sich aus der Lage des Badezimmers. Waschtisch-Schubladen sind in jedem Fall praktisch.
Badplanung im Überblick
Bernhard Rinderli, Leiter Marketing und Category Bad.Sanitas Troesch AG, www.sanitastroesch.ch

Monochromer Mustermix

Als Designerin traute sich die Bauherrin, die Materialien in diesem Bad zu mischen. Aus dem dynamischen Zusammenspiel unterschiedlicher Muster mit Schwarz-, Weiss- und Grautönen entstand ein stilvolles und harmonisches Bad.

Monochromer Mustermix
Parket, Knopfmosaik, Metrofliesen, marokkanische Zementplatten und Wandfarben spielen im Badezimmer zusammen.Die Zementplatten gelten als empfindlich und entwickeln mit der Zeit eine Patina, die ihren eigentlichen Charme ausmacht.Die schwarzen Armaturen von Dornbracht waren von Anfang an gesetzt.In der Nische setzte die Bauherrin einen Grauspiegel ein, der den Raum optisch erweitert, ohne einen zu starken Kontrast zu schaffen. Das mobile Möbelstück von B-Line wurde von Joe Colombo entworfen.Der Vorsprung dient als Ablage für Dekorations-Elemente und Bad-Allerlei. Die Wandfarbe lässt die Objekte gut zur Geltung kommen.
Text Anna Ettlin | Fotos Tanya Hasler
Als Designerin traute sich die Bauherrin, die Materialien in diesem Bad zu mischen. Aus dem dynamischen Zusammenspiel unterschiedlicher Muster mit Schwarz-, Weiss- und Grautönen entstand ein stilvolles und harmonisches Bad.
Der Grundriss der Stadtwohnung aus den 70er-Jahren gefiel Olivia Staeheli. Insbesondere das grosse Wohnzimmer und das geräumige Entrée bewegten sie zum Kauf. Das Bad hingegen überzeugte nicht: Ein fensterloses WC und ein kleiner Raum mit Badewanne, der durch einen schlauchförmigen Gang erschlossen war. Deshalb schenkte Olivia Staeheli, die als Brand Manager bei Piatti Küchen tätig ist, dem Bad besonders viel Aufmerksamkeit bei den Renovationsarbeiten.

Schwarz, Weiss und Grau

«Das getrennte Badezimmer gefiel mir nicht», sagt die Bauherrin. «Ausserdem wollte ich im ganzen Bad Tageslicht haben.» Gesagt, getan: Sie liess die zwei Wandwinkel zwischen Bad und WC herausreissen, wodurch die 70er-Jahre-Nasszelle die Dimensionen eines modernen Badezimmers annahm. Der rechteckige Raum bietet bequem Platz für Waschtisch, WC und eine Walk-in-Dusche. Nun ging es an die Ausstattung. «Ich mag ausgefallene Einrichtungen, die an die Grenze dessen gehen, was funktioniert», sagt die Bauherrin. So entschied sie sich für einen Mix aus Materialien und Mustern, in Schwarz, Weiss und Grau gehalten. Das durch die ganze Wohnung verlegte helle Eichenparkett wird im Bereich der Dusche von einem weissen Knopfmosaik abgelöst, das ein richtiges Wellness-Feeling vermittelt. Kleinformatige glasierte Keramikplatten bedecken die Wand gegenüber der Tür. Die Wand zur Rechten trägt schlichten weissen Putz, während die Wand zur Linken mit schwarz-weiss gemusterten marokkanischen Zementplatten belegt wurde. Ein praktischer Vorsprung verbirgt die Sanitärinstallationen und bietet zugleich Platz für Utensilien und Deko. Oberhalb des Vorsprungs wählte Olivia Staeheli den dunklen Farbton «Off-Black» von Farrow & Ball. In einer Nische in der Ecke, wo früher das Lavabo befestigt war, befindet sich nun ein Grauspiegel, der vom Boden bis zur Decke reicht.

Alles, was man braucht

Der Mustermix, der zugleich harmoniert und auffällt, entstand eigentlich durch Zufall. «Ich wollte ursprünglich eine schwarz-weiss geaderte Natursteinwand hinter dem Lavabo», erinnert sich Olivia Staeheli. Als sich die ausgesuchten Platten als zu teuer erwiesen, musste sie innerhalb kürzester Zeit einen Ersatz auftreiben – und stiess auf einen Restposten. Die Patina, die sich mit der Zeit auf den empfindlichen Zementplatten bildet, ist ihr eigentlicher Reiz. «Es gibt Materialien, die von der Abnutzung leben», weiss die Designerin. Bei den Installationen setzte sie auf schlichte, hochwertige Lösungen, etwa auf die eleganten schwarzen Armaturen von Dornbracht. Der dünnwandige Waschtisch von Keramik Laufen kommt ohne Unterbau aus. Auch auf einen Spiegelschrank verzichtete Olivia Staeheli. «Ich mag eingebaute Möbel nicht wirklich», erklärt sie. «Ausserdem glaube ich, dass sich in so einem Schrank schnell unnötige Kleinigkeiten anhäufen. Das wollte ich vermeiden.» Zwei frei stehende Möbel und ein paar Körbe bieten stattdessen den nötigen Stauraum. Mit dem grossen Grauspiegel in der Ecke dachte die Bauherrin zunächst, auf einen weiteren Spiegel verzichten zu können. Als sie merkte, dass das nicht ausreichte, kam ein Kosmetikspiegel hinzu, später auch ein grösserer Spiegel, der gemeinsam mit einer Wandleuchte die andere Funktion eines Spiegelschranks übernimmt. «Ich mag die unterschiedlichen Lichtstimmungen, die das Bad bietet», sagt die Bauherrin. «Die kleine Wandleuchte ist perfekt, wenn man früh am Morgen ins Bad geht und nicht geblendet werden möchte.» Ist mehr Helligkeit gefragt, kommt die Deckenleuchte dazu. Das Milchglasfenster lässt zudem Tageslicht herein.

«Es gibt Materialien, die geradezu von der Abnutzung leben.»
Olivia Staeheli, Bauherrin und Designerin
Monochromer Mustermix
Monochromer Mustermix
Monochromer Mustermix
Monochromer Mustermix
get_footer();