Ambiente zu jeder Jahreszeit


Rahmenlose Verglasungen verleihen Wohnräumen eine einmalige Transparenz und Atmosphäre. Kurt Berger, CEO der swissFineLine AG, erklärt, was rahmenlose Fenster leisten können und was man bei der Planung beachten sollte.

Der Begriff «rahmenlos» mag etwas irreführend scheinen. Zwar haben die grossen Glasflächen einen Rahmen, dieser ist aber grösstenteils unsichtbar. «Die umlaufenden Rahmenprofile werden vollständig in Boden, Decke und Wände eingearbeitet», erklärt Kurt Berger, CEO der swissFineLine AG, die hochwertige rahmenlose Fenstersysteme herstellt. «Die Struktur wird auf ein Minimum reduziert. Bei swissFineLine-Verglasungen bleibt einzig das nur 24 mm schmale Vertikalprofil in der Mitte sichtbar.» Durch diese Konstruktion bieten die Fenster ein Maximum an Transparenz sowie Mobilität, denn die bodenebenen Profile sind komplett barrierefrei. Der Innenraum fliesst nahtlos in den Aussenraum über. Aber auch obere Stockwerke profitieren von rahmenlosen Verglasungen. Auf Wunsch versieht die swissFineLine AG die Schiebefenster mit intergrierten Glasbrüstungen, die als Absturzsicherung dienen, damit auch das Obergeschoss in den Genuss der eindrücklichen transparenten Architektur kommen kann. Alternativ lassen sie sich auch als Fixverglasung ausführen. Rahmenlose Fenstersysteme wie swissFineLine erfreuen sich in den letzten Jahren einer immer grösseren Nachfrage. Neu ist die Idee der rahmenlosen Verglasung aber nicht. «Die Architekturstile mit offener Lebensraumgestaltung gehen in die 1920er-Jahre zurück», weiss Kurt Berger. «Star-Architekten wie Mies van der Rohe und Le Corbusier riefen eine Architektur ins Leben, die durch klare Formensprache und transparente Raumkonzepte einen modernen und zeitlosen Baustil begründete.»
Die rahmenlosen Verglasungen von heute unterscheiden sich von ihren Vorgängern vor allem in puncto technischer Raffinesse. So erfüllen sie die modernen Ansprüche an Wärmedämmung und Witterungsbeständigkeit. Als voll isoliertes Leichtmetallfenster ist swissFineLine Minergie-P-zertifiziert und erreicht Bestwerte bezüglich Dichtheit, Schalldämmung und Einbruchschutz. Optionale Elemente stellen sicher, dass die rahmenlose Verglasung ideal zum Haus und zu dessen Bewohnern passt. So bietet swissFineLine Sicherheitsoptimierung, Automations- und Komfortzubehör für unterschiedliche Bedürfnisse. «Mit der geräuschfreien Schiebefenster-Automation lassen sich selbst sehr grosse Schiebefenster von bis zu 20 m² Fläche und einem Gewicht bis 1200 kg mühelos per Knopfdruck öffnen und schliessen», sagt Kurt Berger. Aber auch verdeckt angeordnete Insektenschutzplisées und integrierte Beschattung gehören zu den praktischen Optionen. «Voraussetzung für ein angenehmes Wohnklima bei grossen, nach Süden ausgerichteten Verglasungen ist ein effizientes Beschattungssystem», erklärt der Geschäftsführer. Um jederzeit optimalen Blend- und Wärmeschutz zu gewährleisten, funktioniert die swissFineLine-Beschattung automatisch und kann dank minimalem Platzbedarf in beinahe jeder Einbausituation unsichtbar angeordnet werden. Dabei bleibt das High-Tech-Fenster praktisch wartungsfrei. «Der Pflegeaufwand von swissFineLine-Fenstern ist sehr gering», sagt Kurt Berger. Die Rollenbahnen können einfach mit dem Staubsauger gereinigt werden. Für alles andere bietet swissFineLine einen Servicedienst, der die Anlagen auf Wunsch jährlich oder alle zwei Jahre kontrolliert und wartet, damit die rahmenlosen Verglasungen über Jahrzehnte unbehelligt funktionieren.
Wer sich rahmenlose Fenster für sein Eigenheim wünscht, sollte laut Kurt Berger möglichst früh den Kontakt zum Fensterhersteller suchen. «Wir sehen uns als Fachingenieure rund ums Fenster und führen alle Schritte von der Planung bis zur Installation aus», sagt der Experte. «Je früher wir miteinbezogen werden, desto besser werden die Details, da wir sämtliche Schnittstellen zu den angrenzenden Gewerken planen.» Bauherrschaften, die sich noch nicht ganz sicher sind, empfiehlt der Geschäftsführer den Besuch der Ausstellung von swissFineLine, in der man das rahmenlose Fenstersystem 1 : 1 erleben und ausprobieren kann.





Kiruna, die nördlichste Stadt Schwedens, muss umziehen. Die grosse Eisenerzgrube, welche die Stadt ins Leben gerufen hat, wurde ihr zum Verhängnis: Der Boden unter einigen Stadtteilen droht einzustürzen. Kiruna wird in den nächsten Jahrzehnten um einige Kilometer verschoben. Um den Zusammenhalt der Bewohner in dieser schwierigen Zeit zu fördern, wurde das schwedische Künstlerduo Bigert & Bergström beauftragt, eine soziale Skulptur für die Stadt zu entwerfen. Entstanden ist «Solar Egg». Die fünf Meter hohe und vier Meter breite Sauna bietet den Einwohnern von Kiruna einen Treffpunkt.

Jede Idee wurde zu Ende gedacht, jede Entscheidung war wohlüberlegt. Das Ergebnis ist somit vollkommen. Die sechsköpfige Familie erfreut sich eines modernen Hauses mit alpinem Flair und einer malerischen Aussicht von der Rigi bis zum Pilatus.

Die Eingangstür befindet sich im Osten zum Quartierweg hin. Hier sind alle drei Ebenen des Hauses sichtbar, welches in einen leichten Hang eingebettet ist. Unmittelbar daneben ist die Garage. Von Gneiss-Steinen gestützt und eingefasst und mit einem kleinen Brunnen, dessen Kupferschale Bezug auf die kupferfarbenen Vordächer nimmt, ist der Eingangsbereich durchaus repräsentativ. Wer das Haus betritt, steht in der grosszügigen und lichtdurchfluteten Garderobe und blickt hinauf zur Galerie bis unters Dach. «Es war klar, dass der Wohnraum oben sein sollte, wo man die Aussicht auf den See hat, und der Eingangsbereich hier unten, wo früher der Keller war. Damit der Eingangsbereich jedoch nicht dunkel und drückend erscheint, hatten wir die Idee für die Galerie», führt die Architektin aus. In der Tat, die dreigeschossige Galerie gestaltet das Haus von innen offen und hell. Es wird auch sofort klar, dass Holz und Glas eine tragende Rolle spielen, wobei die Wände und Decken aus hellem Tannenholz für eine wohlige Atmosphäre sorgen. Die Galerie ermöglicht der sechsköpfigen Familie ausserdem die Kommunikation über alle Stockwerke hinweg. Rechts von der Garderobe, wo früher das Kinderzimmer des Bauherrn und seines Bruders war, wurde die Trennwand durchbrochen und so Platz für ein Spielzimmer geschaffen. Das Badezimmer in diesem Raum kann als Gästebad genutzt werden. Ebenfalls im Eingangsgeschoss sind der Hauswirtschaftsraum und der alte Luftschutzkeller angesiedelt, der die moderne Technik beherbergt. Strom wird von der Photovoltaikanlage mit Solarbatteriespeicher bezogen. Das Dach ist mit Photovoltaikpanels bestückt, teilweise wurden Blindteile eingesetzt, für ein ästhetisches Gesamtbild auch aus der Vogelperspektive, erklärt Ivanka Beljan. Das Lichtkonzept ist bereits im Eingangsgeschoss spannend. In den Wandschränken eingebaute LED-Streifen beleuchten den Raum abends, ohne zu blenden. Damit die Bewohner nachts über keine Treppenstufen stolpern, wurde eine Beleuchtung unter dem schwungvollen Handlauf installiert. Darüber hinaus sorgt die vom Cameron Design House handgemachte Hängeleuchte durch die Galerie in allen Räumen für eine stimmungsvolle Atmosphäre und wirkt gleichzeitig wie ein Kunstwerk.
Über die Wendeltreppe gelangt man zunächst ins Obergeschoss mit hufförmigem Flur. Vor der Treppe ist das Bürozimmer. Links führt der Flur an zwei Kinderzimmern vorbei zum Elternschlafzimmer mit Ankleide und eigenem Bad, rechts vorbei an zwei weiteren Kinderzimmern, einem Badezimmer und hinaus zum Garten mit Pool. Auch vom Badezimmer aus hat man direkten Zugang zur Terrasse. Die Kinderzimmer sind alle gleich konzipiert: Sie verfügen über einen Einbauschrank, einen gemütlichen Teppichboden und raumhohe Fenster. Wichtig war der Bauherrschaft, dass sich die Fenster in den Kinderzimmern nur oben öffnen lassen. Unten sollen sie geschlossen sein, damit die Kinder zwar zu ihrem selbstgestalteten Steingarten sehen, aber nicht hinausklettern können. Das Elternschlafzimmer ist im Chalet-Stil gehalten. «Die Bauherrin erzählte mir, dass sie Holz im Schlafzimmer wollte, weil es Geborgenheit und Wärme ausstrahlt», erinnert sich die Architektin. Eine Glasscheibe zwischen Schlafzimmer und Bad lässt den mit Holz verkleideten Raum grösser und leichter wirken.
Der zweite Teil der Wendeltreppe verbindet das Obergeschoss mit dem Attikageschoss. Hier stehen Wohnzimmer, Wohnecke für die Kinder, Essbereich und Küche offen zueinander, in einem Raum ohne Stützsäulen, aber mit effektvoller Naturholzdecke, welche die Form des doppelten Walmdachs von innen erkennbar macht. Das Gäste-WC mit Holzverkleidung mutet optisch wie eine kleine Sauna an. Zahlreiche Panoramafenster mit hellem Holzrahmen, die Eckfenster bei der Galerie sowie die Glasschiebetüren zur grosszügigen Terrasse hinaus lassen rundherum viel Tageslicht hinein und eröffnen dem Besucher eine bemerkenswerte Aussicht auf die Berglandschaft und den Vierwaldstättersee. Man kann nun nachvollziehen, weshalb der Bauherr als Kind stets aufs Dach des Elternhauses klettern wollte.
Als Pendant zur Wendeltreppe im Hausinneren hat die Architektin eine Wendeltreppe aus Stein geplant, welche die Terrasse im Attikageschoss mit dem Garten verbindet. So wird auch im Aussenbereich die Kommunikation über die Stockwerke hin ermöglicht. Die Baherrschaft und die Architektin blicken auf eine schöne Planungs- und Bauphase zurück, die reibungslos verlief. Alle sind sich einig: Das Attikageschoss ist besonders gut gelungen. Für die Kinder scheint der Pool das absolute Highlight zu sein. Die Spritzer der Wasserbomben bringt die warme Abendsonne zum Funkeln, die unterdessen über den Bürgenstock gewandert ist und langsam hinter dem Pilatus untergehen wird.
Ivanka Beljan, 2013 kam die Bauherrschaft erstmals auf Sie zu, um dieses Haus zu planen. Fertiggestellt wurde es erst vier Jahre später, im Juni 2017. Das ist viel Zeit für ein Einfamilienhaus, nicht wahr?
Richtig, das ist eher ungewöhnlich. Für die Planung dieses Projekts hat sich die Bauherrschaft aber bewusst viel Zeit genommen. Der Bauherr wusste sehr früh, dass er das Elternhaus übernehmen würde, deshalb kam er zu uns, um beurteilen zu lassen, was man aus dem bestehenden Haus alles machen kann und mit welchen Kosten die verschiedenen Optionen verbunden wären. Die Eltern des Bauherrn planten, im Jahr 2016 in eine Wohnung zu ziehen, die Bauphase hat schliesslich genau ein Jahr gedauert.
Wenn Sie nun das Ergebnis betrachten, gibt es etwas, dass Sie im Nachhinein anders gemacht hätten ?
Wir haben bereits in der Planungsphase jede mögliche Option durchgespielt und zu Ende gedacht. Das Bauherrenpaar, das sehr architekturinteressiert ist, hatte klare Vorstellungen für das Raumkonzept. Alle Möglichkeiten haben sie sorgfältig abgewägt und jede Entscheidung war wohlüberlegt, sodass es nichts gibt, was wir im Nachhinein anders machen würden. Mit dem Sichtholz, dem Naturstein und den klaren Linien ist der Mix aus alpinem Flair und moderner, offener Architektur, den sich die Bauherrschaft gewünscht hat, durchaus gelungen.
Was zeichnet dieses Haus Ihrer Meinung nach aus?
Es ist die warme, gemütliche Atmosphäre, die die natürlichen Materialien Holz und Stein ausstrahlen, und gleichzeitig die offene, moderne Architektur mit grosszügigen Zimmern. Die Offenheit dank der dreigeschossigen Galerie und den Panoramafenstern ist kennzeichnend. Ausserdem integriert sich der Neubau sehr gut in seine Um-gebung, so nimmt er Elemente wie das Satteldach vom benachbarten Bauernhaus auf.
Was war die grösste Herausforderung bei diesem Projekt ?
Das Dach besteht quasi aus zwei Walmdächern, die eine unterschiedliche Neigung aufweisen. Die Herausforderung bestand darin, die Dächer so anzuordnen, dass die sichtbare Konstruktion im Hausinneren ruhig und harmonisch wirkt und der Übergang von den Wänden und Fenstern zum Dach auch vom Material her stimmt. Es war schön, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, wir haben dabei viel mit Visualisierungen gearbeitet.


Beljan + Feucht Architekten, Meggen beljanfeucht.ch
Holzbaukonstruktion | Walmdach, Eternit; Solarpaneele | Fassade: Aussenputz Besenstrich
Nettowohnfläche: 285,5 m² | Anzahl Zimmer: 8,5
Boden: Landhausdielen rustic, Eiche; Feinsteinzeugplatten in den Nassräumen | Wände: Putz, Dreischichtplatte Fichte/Tanne | Decken: Dreischichtplatte Fichte/Tanne | Dachkonstruktion sichtbar | Holz-Metall-Fenster, innen Fichte/Tanne lasiert
Erdsonde mit Kühlung | Thermische und elektrische Solaranlage | Fussbodenheizung | ein Innencheminée, zwei Aussencheminées












Mit seiner Lowtech-Bauweise feiert das Haus Lux das natürliche Licht, die Luft und die Vegetation seiner Umgebung. Architekt Manfred Lux gestaltete das neue Zuhause für sich und seine Familie simpel, aber gerade deswegen durchdacht.

Das Wort Lux bedeutet auf Lateinisch Licht. So war Licht auch eines der wichtigsten Elemente, die Manfred Lux in den Entwurf seines Einfamilienhauses einfliessen liess. Der Bau, den der Architekt mit seiner Frau Naciye und den Töchtern Laila und Rosalie bewohnt, liegt in der kleinen Gemeinde Schlipsheim in der Nähe der bayerischen Stadt Augsburg. Die ruhige und naturbelassene Umgebung bildet einen klaren Kontrast zum Zentrum von Berlin, wo die Familie früher wohnte. Manfred Lux wollte sein Eigenheim «mit der Sonne» bauen. «Die Lowtech-Bauweise liegt mir am Herzen», sagt der Architekt. Das bedeutet, dass das Haus ohne komplexe elektrotechnische Systeme wie Photovoltaik, Solaranlage oder Lüftung auskommt. «Technische Lösungen werden in der Zukunft Probleme bereiten», erklärt Manfred Lux. «Gerade Photovoltaik-Paneele enthalten Schwermetalle und Quecksilber, was ihre Entsorgung erschweren wird.» Für sein eigenes Haus hatte er eine andere Vision. Schwere Betonplatten bilden die Innenwände und das Dach des Hauses. In den Sommermonaten bleiben sie kühl, im Winter speichern sie die Heizungswärme. Für die 45 Zentimeter starken Aussenwände setzte der Architekt auf eine gut isolierende Holzständerbauweise. Ein extensiv begrüntes Dach komplettiert die Gebäudehülle und sorgt für optimale Isolation. «Im Frühjahr sieht man von der Zufahrt, wie Sedum und Bergthymian auf dem Dach blühen», sagt Manfred Lux.
Jedes Zimmer besitzt mindestens eine rahmenlose Glaswand, welche eine direkte Verbindung mit der umliegenden Natur schafft. «Diese Glasflächen sind mehr als nur Fenster, denn sie geben uns die Möglichkeit, die Landschaft zu beobachten», sagt der Architekt. «Sie wirken wie fotorealistische Gemälde.» So kann die Familie aus jeder Ecke und jedem Raum des Hauses den Blick in die Natur geniessen. Auch die schlichte Materialisierung des Baus richtet sich nach der Natur. Sichtbeton und Eichenholz geben im Hausinneren den Ton an. Der Sichtbeton wurde gestockt, um die Körnung zu zeigen: Schwarze, weisse und braune Flusskiesel bilden eine lebhafte, warme Oberfläche. «Bauen mit Beton erfordert eine genaue Planung», sagt Manfred Lux. «Man muss vor dem Baubeginn wissen, wo Lichtschalter, Steckdosen und Lampen positioniert werden.»
Der kompakte Baukörper verfügt über einen achteckigen Grundriss von zehn auf zehn Metern, der dem Gebäude eine leicht prismatische Form verleiht. «Ich bin von einem Quadrat ausgegangen», sagt Manfred Lux. «Auf dem Grundrissplan erkennt man, dass die vier zusätzlichen Ecken dort liegen, wo Innenwände auf Aussenwände treffen und sie sozusagen nach aussen drücken.» Die Begründung für diese Form ist nicht nur ästhetisch. «Wer energetisch baut, möchte viel Innenraum bei möglichst wenig Fassadenfläche, über die Wärme entweichen kann», erklärt der Architekt. «Das günstigste Verhältnis von Fläche zu Volumen findet man bei einer Kugel.» Der kompakte Baukörper mit Walmdach nähert sich der Kugel so gut es geht an.
Eine Doppeltüre führt ins Haus hinein. Ein geometrisches Muster durchbricht ihre Metalloberfläche und schafft ein Gleichgewicht von Offenheit und Geschlossenheit. Das Muster wurde an den Grundrissplan des Obergeschosses angelehnt. Der offene Eingangsbereich geht fliessend in den Wohnbereich mit Wohnzimmer, Küche und Esszimmer über. Ausserdem beherbergt das Erdgeschoss den Technikraum und das Gäste-WC als separate Räume. Die Inneneinrichtung wurde ebenso schlicht gehalten wie die Architektur. Einen Grossteil der Möbel hat Manfred Lux selbst eigens für sein Haus entworfen. Das Obergeschoss ist über eine Kragarmtreppe erschlossen. Runde Oberlichter lassen intensives Tageslicht auf die Stufen strömen. Oben liegen die drei Schlafzimmer und das Bad der Familie, so angeordnet, dass je ein Raum in eine Himmelsrichtung schaut. Durch die wandgrossen Fenster erhalten die Räume ein Maximum an Tageslicht und lassen die Bewohner in die Natur hinausblicken. Die Beleuchtung gestaltete Manfred Lux zurückhaltend und gedämpft. Die Lichtquellen wurden so platziert, dass sie dem Einfall des natürlichen Lichts entsprechen. «Das Licht sollte nachts aus derselben Richtung kommen wie am Tag», sagt der Architekt. Getreu dem Lowtech-Prinzip kommt das Haus ohne Lüftungsanlage aus. Kleine Lüftungsklappen in den Zimmern können geöffnet werden, um eine natürliche Luftzirkulation zu fördern. Gemeinsam mit der Haustür, einem der Oberlichter, das sich öffnen lässt, sowie den Glasschiebetüren im Erdgeschoss sorgen die Klappen selbst an windstillen Tagen für eine optimale Belüftung. Ein separates Gebäude wurde neben dem Haupthaus in den Hang hineingebaut. Später könnte es als Gästehaus dienen, heute befindet sich darin das Atelier des Ehepaars. Im Gegensatz zum weissen Hauptgebäude wurde der zurückhaltende Nebenbau «erdig» gestaltet. Sichtbeton und Holz definieren seine Fassade, während Lehm an der Decke und den Wänden im Inneren für Wärme sorgt. Auf dem Dach befindet sich ein offener Abstellplatz für die Autos. Horizontale Holzlatten verbergen die Fahrzeuge, behalten aber eine gewisse Transparenz bei.
Das Highlight bildet für die Familie Lux jedoch der Garten, in dem alte Obstbäume wachsen. «Die Arbeiter wollten die Bäume zunächst fällen», erinnert sich Manfred Lux, «also habe ich die Äste zurückgebunden, damit die Arbeiten ungestört durchgeführt werden konnten.» Der Aufwand lohnte sich, denn die geretteten Obstbäume spenden im Sommer Schatten, sodass das Erdgeschoss ohne künstlichen Sonnenschutz auskommt. Im Winter lassen die blattlosen Äste das Sonnenlicht hineinströmen und das Haus erwärmen. Rund um das Haus erstreckt sich ein ungestalteter Naturgarten. «Ich mähe das Gras mit einer Sense, aber erst nachdem die Blüten abgeblüht sind», sagt der Architekt. «Die Samen fallen auf die Erde, und so blühen jedes Jahr wieder Malven und wilder Senf.» Eine Outdoor-Küche hinter dem Haus ist der Hauptaufenthaltsraum der Familie in den Sommermonaten. Eine raue Mauer aus recycelten Dachziegeln bildet die Rückwand der schlichten Betonküche mit Wasserhahn und Ofen. «Die Sommer werden immer länger und wärmer, und wir verbringen immer mehr Zeit draussen», sagt Manfred Lux. «Die Kinder machen hier ihre Hausaufgaben, wir backen unsere selbstgemachte Pizza, und manchmal verlagern Naciye und ich unser Büro auch nach draussen. Ein gutes Haus braucht einen Garten.»
Trotz oder gerade wegen seiner Schlichtheit erforderte das Haus eine sorgfältige Planung, um die Schlüsselelemente Klima, Energie und Garten unter ein Dach zu bringen. «Ich habe es nicht aus dem Bauchgefühl heraus gestaltet. Es erhielt seine Form durch die Lebensqualität, die wir anstrebten», sagt Manfred Lux.



Manfred Lux, Neusäss-Schlipsheim (DE) | lux-architect.com
Mischbauweise | Decken, Dach und Innenwände: Beton | Aussenwände: Holzständerwände 45 cm | Dachbegrünung | Fassade: Verputz
Wohnfläche: 140 m² | 5,5 Zimmer
Boden: Eichenparkett | Wände: Sichtbeton gestockt, Holz | Decken: Sichtbeton
Lowtech-Konstruktion | natürliche Lüftung | Luft-Wasser-Wärmepumpe













Am Fuss des Heida-Dorfes Visperterminen und nur einen Steinwurf von der Visper Altstadt entfernt schmiegt sich dieser Bau an die Rebberge des kräftigen Pinot Noir. Geplant war ein Einfamilienhaus, die Gegebenheiten der Parzelle führten zu einer anderen Lösung.

Visp ist mit seinen rund 7500 Einwohnern keine Grossstadt, doch nimmt die Ortschaft eine wichtige Funktion als Knotenpunkt in der Oberwalliser Wirtschafts- und Kulturwelt ein. Weinliebhabern ist Visp aber vor allem wegen des exquisiten Weins der St.-Jodern-Kellerei ein Begriff. Das Weingut im Heida-Dorf Visperterminen erstreckt sich auf einer Höhe von 650 bis 1150 m ü.M. und ist somit der höchstgelegene Weinberg Europas. Am Fuss dieses Weingutes, gleich neben den Reben, wo die Trauben des berühmten Heida heranwachsen, liegt das Visper Quartier Hubel. Einerseits ist man von hier aus in wenigen Minuten in der Natur, andererseits liegen auch die Altstadt und der Bahnhof nur einen Steinwurf entfernt. Hier ein Baugrundstück zu finden, ist nicht einfach. Umso glücklicher schätzt sich die Bauherrschaft, dass der Onkel des Hausherrn an dieser begehrten Lage ein solches Grundstück in seinem Besitz wusste. Da er selbst nicht vorhatte, die Parzelle zu bebauen, trat er das Grundstück an seinen Neffen ab, der für sich und seine Familie ein neues Zuhause schaffen wollte. Das ursprünglich geplante Einfamilienhaus wurde aufgrund raumplanerischer Überlegungen mit einer grossen und einer kleinen Mietwohnung ergänzt. Ebenso fand die Anwaltskanzlei der Bauherrin Unterschlupf in der neuen Liegenschaft auf vier Ebenen.Um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen, wandte sich die Bauherrschafft an einen befreundeten Architekten. Als Grundparameter für dieses Bauvorhaben waren neben der Lage am Fuss des Rebbergs sowie dem Wunsch, diesen Rebberg als zentrales Element zu berücksichtigen, auch eine offene Grundrissgestaltung sowie eine karge Materialwahl ausschlaggebend. «Sichtbeton gefiel uns schon immer sehr gut, deshalb haben wir uns an unseren Freund Matthias Werlen gewandt, der sich damit gut auskennt», erläutert der Bauherr die Ausgangslage. Bei der weiteren Umsetzung genoss Matthias Werlen grosse Freiheiten, was jeder Architekt zu schätzen weiss. Entstanden ist ein Bau, bei dem die Hauptwohnung mit Attikageschoss auf der Höhe des Weinbergs liegt. Der Umriss des Gebäudes orientiert sich an den Gegebenheiten der Parzelle.
«Durch die Anhebung des Gebäudes konnte die Sonneneinstrahlung verbessert werden, ohne dass dabei der Windschutz durch den vorgelagerten Rebberg verloren ging», beschreibt Matthias Werlen die Vorzüge der Architektur. Somit befindet sich im Erdgeschoss neben der Garage auch das Anwaltsbüro der Bauherrin. Eine Etage darüber liegt eine fünf Zimmer grosse Mietwohnung, die vom südlich vorgelagerten Gartenplatz profitiert. Dadurch fand die Wohnung der Bauherrschaft im zweiten Obergeschoss direkten Anschluss an den Rebberg, erklärt der Architekt weiter.
Das Raumprogramm der Hauptwohnung umfasst nebst dem offenen, aber clever verwinkelten Wohnbereich mit Küche und Terrrasse zwei Kinderzimmer, ein Badezimmer, eine Vorratskammer mit Waschküche sowie ein Attikageschoss. Dort sind ein Büro, ein Badezimmer und das Elternschlafzimmer mit Ankleide und geräumiger Terrasse angesiedelt. Während der Schlaftrakt nach Nordosten ausgerichtet ist, kommen die Küche und der Essplatz in den Genuss der Abendsonne. Der Bodenbelag aus warmem Eichenholz, der sich über alle Zimmer und die Treppe zieht, bildet einen warmen Kontrast zu den weissen Wänden und der puristischen Einrichtung. Für die ästhetische Erscheinung spielt neben dem Holz im Rauminneren auch Beton an der Fassade eine prägende Rolle. «Anfangs hatte ich Bedenken, dass der Sichtbeton eine unschöne Struktur aufweisen würde, doch der Bauleiter hat ein makelloses Ergebnis erzielt», so der Bauherr. Die aufwändige Gestaltung kann sich sehen lassen, auch von der Terrasse aus, die den Wohnraum nach aussen erweitert. Farblich unterstützt wird die zurückhaltende Architektur durch verschiedene Erdtöne. Die umliegende Naturlandschaft und der Rebberg unmittelbar neben dem Haus setzen durch die grosse Verglasung grüne Akzente im Rauminneren.
Die Bauherrschaft schätzt darüber hinaus die Wandlungsfähigkeit ihrer Liegenschaft: Die kleine, neben der Bauherrenwohnung gelegene zweite Mietwohnung im Umfang von eineinhalb Zimmern kann bei Bedarf später ausgebaut und direkt mit der Hauptwohnung verbunden werden. Das Bauherrenpaar wollte bewusst keinen Lift einbauen. Falls sie im Alter Schwierigkeiten mit Treppensteigen hätten, bestünde die Möglichkeit, in die jetzt vermietete Parterrewohnung zu ziehen, denn von dort aus könnte man ohne grossen Aufwand einen Zugang über den Garten anbringen lassen.


werlen matthias architektur ag, Brig
tiso.ch
Massivbauweise in Beton und Backstein | Zweischalenmauerwerk, Betonfassade aussen tragend | Flachdach bekiest
Hauptwohnung im 2. OG: Nettowohnfläche 193 m²; 5,5 Zimmer | Mietwohnung im 2. OG: 56 m²; 1,5 Zimmer | Mietwohnung im 1. OG: 183 m²; 5,5 Zimmer | Kanzlei im EG: 81 m²
Boden: Eichenparkett, Platten in Badezimmern | Wandbeläge: Kaklkputzabglättung | Fenster: Holz-Metall-Fenster mit Aluzargen; Rafflamellenstoren
Erdsondenbohrung mit Wärmepumpe









Imposant ist bereits der japanische Steingarten, der nach dem «Kasansui-Prinzip» gestaltet wurde. Die mit dem Holzrechen gezogenen, wellenförmigen Muster in den Kiesflächen symbolisieren die Strukturen von Gewässern. Diese kunstvolle, Ruhe ausstrahlende Gestaltung soll zur Meditation einladen. Hellgrün spriessende Bambusstauden, alte Olivenbäume und elegante Bonsai entfalten hier eine besondere Wirkung. Im Hausinneren setzt sich das asiatisch angehauchte Gestaltungskonzept fort. Schieferartige Mani-Steine, die von einem Steinmetz in Katmandu von Hand gefertigt wurden, lassen die Wände dynamischer wirken und sorgen für Abwechslung zum weissen Putz. Küche und Essbereich werden im offen gestalteten Raum lediglich durch eine schmale Wand getrennt. Der Raumteiler beherbergt auf der einen Seite das TV-Gerät und auf der anderen Seite ein von «Stilart» errichtetes Regal, das mit zurückhaltendem Design und Rückwandbeleuchtung die Schätze aus den Reisen der Bauherrschaft gekonnt in Szene setzt.
Das Raumangebot im Parterre wird durch einen vom Wohnraum abgetrennten Trakt ergänzt. Hier betreibt die Bauherrin eine Praxis für Physiotherapie. Im Obergeschoss geht es mit grosszügigem und hellem Raumkonzept sowie exotischen Details weiter. Der transparente Eindruck, den die Räume des Obergeschosses vermitteln, wird durch die vertikale Offenheit bis in die Dachschräge verstärkt. Das Master-Bad im Schlafzimmer des Bauherrenpaares besticht durch grossformatige, schwarze Fliesen, die einen nahtlosen Übergang zu der Holzkonstruktion bilden. Dass Freunde und Familie herzlich willkommen sind, wird schnell klar. Drei Schlafzimmer sowie zwei weitere Badezimmer stehen Gästen zur Verfügung. Die Gäste-Suite mit Küche, Wohn- und Essbereich verfügt sogar über einen separaten Eingangsbereich, wobei eine Aussentreppe das Obergeschoss mit dem Garten verbindet.


Konstruktion: Leimholz-Fachwerkkonstruktion | Satteldach | Fassade: verputzt Raumangebot: Nettogeschossfläche 447, 49m² | 10 Zimmer Ausbau: Boden: Platten | Wände: feinstrukturierter Innenpuzt mit Puztprofil, Mani-Steine | Holzfenster mit 3-fach-verglasung Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fussbodenheizung
Franz-Huf-Strasse, 56244 DE-Hartenfels | Tel. +49 2626 761 200






Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Bei der Planung eines nachhaltigen Eigenheims sieht sich die Bauherrschaft aber schnell mit einem Dschungel an Begriffen konfrontiert. Die am häufigsten anzutreffenden Fachwörter erklärt dieses Glossar, damit auch Ihr neues Zuhause nachhaltig und effizient gebaut werden kann.

Die Energieeffizienz-Klasse oder -Etikette hilft den Konsumenten beim Kauf von Haushaltsgeräten, Autos oder Fenstern. Mit dieser Kategorisierung von der besten Kategorie A/grün zur schlechtesten G/rot können sie den Energieverbrauch einschätzen. Bei Haushaltsgeräten und Lampen ist die Kategorie A/grün bereits abgelöst worden. Neu ist das beste Produkt mit A+++ gekennzeichnet.
Die Energiekennzahl zeigt die gesamte einem Gebäude während eines Jahres netto gelieferte Energie auf, bezogen auf die Energiebezugsfläche. Im einfachsten Fall entspricht sie der Summe der zugeführten Nutzenergie. Normalerweise aber werden die Energieträger (fossile, erneuerbare Energiequellen oder Elektrizität) zur Berechnung der Energiekennzahl unterschiedlich gewichtet – man spricht dann von der gewichteten Energiekennzahl. Beim Minergie-Nachweis beispielsweise wird Elektrizität doppelt so hoch gewichtet wie Heizöl, und zugeführte Sonnenenergie ist wegen des Gewichtungsfaktors 0 gar nicht Teil der Energiekennzahl. Der SIA verwendet Primärenergiefaktoren zur Gewichtung.
Das ist ein Gebäude, welches durchschnittlich weniger Energie verbraucht als ein konventionelles Gebäude. Energiesparhaus ist jedoch kein geschützter Begriff, sondern sagt einzig aus, dass ein Gebäude wenig Energie für Heizung und Warmwasser verbraucht. Klare Energieverbrauchszahlen sind nicht vorgegeben. Genauso fehlen Vorgaben, in welcher Weise erneuerbare Energien genutzt und damit die Umweltbelastung effektiv gesenkt werden soll. Deshalb gibt es in der Schweiz die Minergie-Baustandards – das sind geschützte Qualitätslabel, die von Wirtschaft, Bund und Kantonen gemeinsam getragen und nach klaren Vorgaben erstellt werden.
Der GEAK ist der Gebäudeenergieausweis der Kantone. Er zeigt auf, wie viel Energie Gebäude bei einer vorgegebenen, standardisierten Benutzung von Heizung, Warmwasser, Beleuchtung und anderer elektrischer Verbraucher benötigen. Damit können Gebäude miteinander verglichen werden. Und der GEAK gibt vor allem Hinweise für Verbesserungen.
Das ist die Energie, welche der Verbraucher oder Konsument nicht direkt einkauft oder sieht. Die Graue Energie ist jedoch für die Herstellung, den Transport, die Lagerung und Entsorgung von Gütern notwendig. Es ist mitunter nicht einfach, die graue Energie richtig einzuschätzen: Schweizer Tomaten im Sommer benötigen weniger Graue Energie als diejenigen aus Spanien. Doch im Winter verschlingen Schweizer Tomaten im beheizten Gewächshaus mehr Energie als spanische Tomaten, die in die Schweiz transportiert werden.
Damit ein Haus den Minergie-Standard erreicht, ist eine kontrollierte Lüftung bzw. Komfortlüftung erforderlich. Sie sorgt dafür, dass regelmässig die Luft ausgetauscht wird. Sie reduziert damit den Energieverbrauch. Aber nicht nur. Die Komfortlüftung . . .
– sorgt für stetig frische Luft.– filtert die Aussenluft, damit Feinstaub, Pollen und Keime nicht ins Haus eindringen.
– hemmt das Wachstum von Hausstaubmilben.
– transportiert Schadstoffe und Gerüche (verbrauchte Luft, CO₂ usw.) ab.
– unterstützt die Kühlung im Sommer, indem sie die Raumtemperatur leicht absenkt.
– erreicht, dass die ausströmende warme Raumluft im Winter die zuströmende kältere Aussenluft wärmt. – hält das Raumklima behaglich.
– wenn die Fenster geschlossen bleiben, hören die Bewohner weniger vom Aussenlärm.
Die Aussenhülle eines Hauses soll so luftdicht wie möglich sein. Nur so lassen sich Bauschäden durch mit dem Luftzug mitgeführten Wasserdampf vermeiden. Die Bewohner schätzen es zudem, wenn Wohnräume behaglich sind und nicht durch Zugluft gestört werden. Deshalb ist die Luftdichtheit für energiesparendes, nachhaltiges Bauen zwingend.
Die Marke Minergie ist ein Schweizer Qualitätszeichen von neuen und modernisierten Gebäuden. Wirtschaft, Bund und Kantone tragen dieses Qualitätslabel gemeinsam. Das Ziel des Bauens nach dem Minergie-Standard ist ein niedriger Energieverbrauch bei höchstem Komfort für die Bewohner. Voraussetzung ist die Planung der Gebäudehülle und der Haustechnik zusammen. Ein Minergie-Haus muss zeitgemässe, hohe bauliche und technische Ansprüche in den Bereichen Komfort, Gesundheit, Energieverbrauch und Wirtschaftlichkeit erfüllen. Der Heizwärmebedarf bei einem Minergie-Neubau darf bei maximal 70 Prozent des SIA-Grenzwerts (Heizwärmebedarf für konventionell gebaute Häuser) liegen. Finanziell interessant machen den Minergie-Standard der tiefe Energieverbrauch und die hohe Werterhaltung des Gebäudes.
Mit der Einführung der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) wurde der zulässige Energieverbrauch für Neubauten spürbar gesenkt. Im Januar 2015 sind von der Energiedirektorenkonferenz (EnDK) die MuKEn14 verabschiedet worden. Diese bilden die Grundlage für die Nachführung der Gebäudevorschriften an den Stand der Technik und gleichzeitig für die Harmonisierung der Gesetzgebung und des Vollzugs in den Kantonen. Die MuKEn14 sollen in allen Kantonen bis spätestens 2020 eingeführt sein. Das Ziel der MuKEn ist ein Nahezu-Null-Energie-Gebäude (NZEB). Die Kantone übernehmen die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich in ihr eigenes Gesetz – entweder wörtlich oder verschärft.
Ein Passivhaus soll möglichst ohne Fremdenergie und ohne Heizung auskommen. Als Energiequellen dienen die Sonnenwärme und die Körperwärme der Bewohner. Zwingend sind deshalb eine lückenlose, sehr gut gedämmte Gebäudehülle und ein Lüftungssystem, welches die Energie im Gebäude behält. So benötigt ein Passivhaus bis zu 90% weniger Heizenergie als ein durchschnittliches konventionelles Haus.
Eine Photovoltaikanlage wandelt die Sonneneinstrahlung direkt in Elektrizität um und speist diese ins Stromnetz ein. Das Stromnetz wird dabei als Energiespeicher benutzt. Der durchschnittliche Energieverbrauch eines Haushalts mit vier Personen beträgt im Jahr etwa 5500 kWh. Photovoltaik-Paneele mit einer Gesamtfläche von ca. 50 Quadratmetern und mit optimaler Ausrichtung können diesen Bedarf bereits decken. Die eigenen Solarzellen garantieren eine gewisse Unabhängigkeit bei der Stromversorgung. Und sie sind zugleich auch Ausdruck des persönlichen Engagements für nachhaltigen Umweltschutz.
Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) erarbeitet und veröffentlicht die sogenannten SIA-Normen. Die Normen haben zwar keine grundsätzliche Gesetzeskraft, werden jedoch in der Regel in einem Streitfall konsultiert. Denn Experten erarbeiten die Normen, es gibt eine öffentliche Vernehmlassung, und am Ende genehmigt sie ein Fachgremium. Daher werden sie von der Baubranche anerkannt. Viele dieser Normen sind sehr technisch. Doch die Auswirkungen nehmen wir täglich wahr: Sie regeln beispielsweise den Einsatz von Warmwasser, die Raumheizung, den Schall- und den Wärmeschutz.
Sie sammeln die Energie, welche durch Sonnenlicht gewonnen werden kann. Diese Energie wird dann zum Heizen oder Kühlen verwendet. Meist heizen sie mit der absorbierten Energie ein sogenanntes Übertragungsmedium auf, z. B. Heizwasser.
Bei der Solarthermie bzw. Photothermik wird Sonnenenergie in nutzbare Wärmeenergie umgewandelt. Dies geschieht mit Sonnenkollektoren, die zur Wärme- und Warmwassergewinnung eingesetzt werden.
Die thermische Behaglichkeit für die Bewohner soll nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer sichergestellt sein. Dafür müssen die Einflussfaktoren des Sommers schon im Vorprojekt beachtet werden. Dazu gehören kontrollierte Beschattungsmassnahmen, ein gutes Verhältnis der Fenstergrössen und g-Werte, eine passende Raumwärmespeicherkapazität, das Minimieren von internen Lasten sowie ein Lüftungskonzept z. B. mit einer Nachtkühlung.
Wärmebrücken sind thermische Schwachstellen der Gebäudehülle, bei denen örtlich mehr Wärme als bei den benachbarten Bauteilen abfliesst. Materialwechsel, Geometrieänderungen, Durchdringungen und Bauteilübergänge bewirken oft Wärmebrücken. Sie führen zu erhöhten Wärmeverlusten und beinhalten bauphysikalische und hygienische Risiken. Wärmebrücken sollten beim Bauen durch konstruktive oder konzeptionelle Massnahmen möglichst vermieden werden.
Eine gute Wärmedämmung erhöht den Komfort und reduziert neben den Energiekosten auch den CO₂-Ausstoss. Besonders nachhaltige Dämmstoffe sind Holzfaserplatten, Hanf, Flachs, Wolle und Recyclingmaterial wie Zelluloseflocken. Sie alle sind nachwachsende Materialien. Viele Gebäude sind über 30 Jahre alt und verfügen über eine schlechte Wärmedämmung. Da kann eine energetische Sanierung sinnvoll sein, um eine nachhaltige Gebäudehülle zu erhalten. Das ist gut für die Umwelt – und dazu sinken auch die Energiekosten.
Die 2000-Watt-Gesellschaft ist ein energiepolitisches Modell, das im Rahmen des Programms Novatlantis an der ETH Zürich entwickelt wurde. Derzeit liegt der durchschnittliche Energiebedarf weltweit tatsächlich auf dem Niveau von 2000 Watt. Doch sind die Unterschiede zwischen den Ländern enorm: Während es in den Entwicklungsländern einige hundert Watt sind, haben Industrieländer Werte, die sechs- bis siebenmal höher sein können.
«Ein Passivhaus soll möglichst ohne Fremdenergie und ohne Heizung auskommen.»Jeanine Troehler
«Die Marke Minergie ist ein Qualitätszeichen von neuen und modernisierten Gebäuden.»Jeanine Troehler

Das Preiswachstum im Wohneigentumssegment ist nach 14 Jahren Anstieg zum Erliegen gekommen. In den nächsten Quartalen ist mit einer Preisstagnation zu rechnen. Einfamilienhäuser dürften beim Preiswachstum gegenüber Eigentumswohnungen die Nase vorn haben.

Fast eineinhalb Jahrzehnte kannten die Preise von Wohneigentum nur eine Richtung: nach oben. Die hohen Preise und eine wirksame Verschärfung der Regulierung haben aber in den letzten Jahren das Preiswachstum abgekühlt und jüngst sogar ganz zum Erliegen gebracht. Nach zwei Quartalen mit Rückgängen konnten die Preise für Wohneigentum im 2. Quartal 2017 zwar mit + 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal wieder leicht zulegen. Die jüngste Entwicklung stellt aber noch keine neuerliche Trendwende dar. Wir erwarten mehr oder weniger eine Stagnation der Preise in den kommenden Quartalen. Der Hauptgrund hierfür liegt im nach wie vor limitierten Nachfragepotenzial aufgrund der erhöhten regulatorischen Anforderungen bei der Vergabe von Hypotheken. Die daraus folgenden höheren Anforderungen bei der Finanzierung kann sich eine zunehmende Zahl von Haushalten nicht mehr leisten.
Die Preise haben sich zuletzt je nach Wohnform unterschiedlich entwickelt. Während die Eigentumswohnungen in den letzten vier Quartalen einen Rückgang der Preise von 1,0 Prozent hinzunehmen hatten, sind die Preise von Einfamilienhäusern mit 1,5 Prozent im positiven Bereich geblieben. In der grossen Mehrheit aller Regionen schnitten die Einfamilienhäuser bezüglich Preiswachstum besser ab (vgl. Abb. 1 und 2). Es gibt aber auch Ausnahmen wie Genf, Zug oder Schaffhausen, wo die Preise von Eigentumswohnungen stärker angestiegen sind als diejenigen von Einfamilienhäusern bzw. weniger stark gesunken sind. Während vieler Jahre war das der Normalfall, weil der Fokus der Nachfrage sehr stark auf Wohneigentum im urbanen Raum lag, wovon Eigentumswohnungen profitierten. Seit dem zweiten Halbjahr 2014 schneiden nun aber Einfamilienhäuser bezüglich Preisentwicklung besser ab. Dahinter stecken verschiedene Gründe, die wir nachstehend näher beleuchten.
Wohneigentum ist in peripheren Regionen noch erschwinglicher. Entsprechend vermögen in diesen Regionen mehr Haushalte Wohneigentum nachzufragen. Zu dieser Eigennachfrage gesellt sich die Nachfrage von Haushalten aus anderen, teuren Regionen auf der Suche nach erschwinglichem Eigentum. Weil in diesen eher peripheren Regionen das Einfamilienhaus dominiert und Eigentumswohnungen unterrepräsentiert sind, drückt die aggregierte Nachfrage hauptsächlich die Preise von Einfamilienhäusern hoch. Hingegen hat in den urbanen Räumen die Nachfrage nach Wohneigentum nachgelassen, insbesondere seitens der Schwellenhaushalte. Darunter leiden vor allem die Eigentumswohnungen, da sie in den Städten zahlenmässig dominieren.
In den urbanen Räumen dagegen sind Einfamilienhäuser immer seltener. Aufgrund der hohen Bodenpreise werden nur noch wenige Einfamilienhäuser erstellt. Viele bestehende verschwinden, weil sie in der Regel einem Ersatzneubau mit mehreren Eigentumswohnungen Platz machen. Einfamilienhäuser in urbanen Räumen besitzen daher Seltenheitswert, was ihre Preise spezifisch stützt.
Das neue Raumplanungsgesetz hat die Anforderungen an die Einzonung von Bauland stark erhöht. Bestehendes Bauland wird damit – auch ausserhalb der Zentren – vergleichsweise knapper. Der Siedlungsdruck wird in Zukunft verstärkt auf bestehende Baulandparzellen einwirken. Die wachsende Knappheit wie auch die Erwartung von höheren Ausnutzungen aufgrund des Zwangs zur Verdichtung lässt die Baulandpreise ansteigen. Weil Einfamilienhäuser typischerweise einen grösseren Landwertanteil aufweisen, ist deren Wertentwicklung zurzeit stärker als diejenige von Eigentumswohnungen.
Im letzten Jahr sind zudem die Zinsen überraschenderweise abermals gesunken. Tiefere Zinsen erhöhen dabei den Wert von Einfamilienhäusern stärker, weil diese wertbeständiger sind. Die Wertbeständigkeit rührt vom höheren Landanteil her, der im Gegensatz zum Gebäudewert keiner Altersentwertung ausgesetzt ist. Der Wert der Einfamilienhäuser ist folglich «zukunftslastiger»: Je weiter bestimmte Werte in der Zukunft liegen, desto grösser ist der Einfluss der Zinsen. Das zeigen simple Barwertberechnungen. Die niedrigeren Zinsen schlagen sich daher in grösseren Wertsteigerungen bei Einfamilienhäusern im Vergleich zu Eigentumswohnungen nieder.
Welcher der obigen Faktoren ausschlaggebend ist, ist schwierig zu beurteilen. Die Tatsache, dass Zinssenkungen schon länger zu beobachten sind, deutet darauf hin, dass eher das Ausweichen der Nachfrage in Räume, wo das Einfamilienhaus dominiert, oder dann die Verknappung an Bauland Treiber der Entwicklung sind.
«In der Mehrheit der Regionen schnitten Einfamilienhäuser besser ab.»Thomas Rieder
«In den urbanen Räumen sind Einfamilienhäuser immer seltener.»Thomas Rieder


Wachstum der Transaktionspreise von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern (mittleres Segment) im 2. Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahresquartal. (Quelle: Wüest Partner, Geostat)



Mit viel Handwerkskunst und Liebe zum Detail produziert die Baumann Cheminée-Öfen GmbH in der Berner Gemeinde Steffisburg exklusive Design-Öfen aus Stahl. Besondere Materialwahl und individuelle Herstellung machen jedes Stück zum Unikat.

Eine natürliche schwarze Oberfläche ist das Erkennungsmerkmal von Zunderstahl. Wie die Haut auf der erhitzten Milch bildet sich die Zunderschicht beim Warmwalzen auf dem Blech. Ebenso wie die Milchhaut kann die Zunderschicht, wenn verletzt, nicht mehr repariert werden. Zwar ist die Oberfläche beständig gegen Alltagsbelastungen, aber beim Schleifen und Sägen verlangt sie von den Handwerkern eine besondere Sorgfalt. «Ein Mitarbeiter braucht etwa zwei Jahre, um die Verarbeitung zu lernen», sagt Christoph Bachmann, Geschäftsführer der Baumann Cheminée-Öfen GmbH. Das Unternehmen aus Steffisburg hat sich auf die Herstellung exklusiver Cheminée-Öfen spezialisiert. Die modernen Feuerstellen aus Zunderstahl zeichnen sich durch eine lebendige Oberfläche und exakte Kantenverarbeitung aus. Aber der kleine Betrieb hat noch mehr zu bieten.
Gegründet 1979 von Daniel Baumann, führte das Unternehmen zunächst Schlosserarbeiten aus, bevor es sich dem Ofenbau widmete. Was mit klassischen «Iglu»-Stahlöfen begann, entwickelte sich zu einer umfassenden Produktpalette, von schlicht und modern bis ausgefallen und verspielt. Und wer seinen Traumofen in den Ausstellungsräumen der Baumann Cheminée-Öfen GmbH nicht findet, bekommt ihn vom erfahrenen Team nach Mass hergestellt – und kann den Handwerkern dabei sogar über die Schulter schauen. Mit nur elf Mitarbeitenden ist der Betrieb sehr persönlich. «Es ist uns wichtig, dass wir die Kunden kennenlernen und sie uns. Wir stellen das Handwerk und das Menschliche in den Vordergrund», sagt Christoph Bachmann. Der gelernte Polymechaniker übernahm die Firma vor rund einem Jahr und hat seither nicht nur die Produktion optimiert und die Ausstellung neu gestaltet, sondern auch die meisten Öfen selbst geliefert und montiert. Früher als Betriebsleiter in der Produktion von Bauteilen für Gasturbinen sowie Luft- und Raumfahrt tätig, entdeckte er bei Baumann eine andere Welt: «Es fasziniert mich, mit dem Kunden gemeinsam seinen Ofen zu kreieren», erklärt Bachmann.
«Wir stellen das Handwerk und das Menschliche in den Vordergrund.»Christoph Bachmann, Geschäftsführer
Der Weg zum eigenen Baumann-Cheminée beginnt in der Ausstellung in Steffisburg. Neben den selbst produzierten Öfen verkauft die Baumann Cheminée-Öfen GmbH Produkte anderer Hersteller und bietet auch Reparaturen und Renovationen an. «Unser Fokus liegt aber auf der Eigenproduktion», sagt Christoph Bachmann. Von den rund 150 Öfen, die das Unternehmen im Jahr verkauft, werden zwei Drittel selbst hergestellt. In der Ausstellung findet man aber nicht nur Feuerstellen: Stilvolle Regale, Tische und Sideboards aus eigener Produktion möblieren die Räume. Eine Tür, ebenfalls aus Zunderstahl gearbeitet, führt von der Ausstellung in die Produktionsräume. Dahinter werden die grossen und die kleinen Aufträge in Handarbeit ausgeführt – Fliessbandarbeit gibt es nicht. Damit sich der Kunde seinen zukünftigen Ofen genau vorstellen kann, wird zunächst eine dreidimensionale CAD-Zeichnung angefertigt – oder, bei besonders grossen und komplexen Projekten, gleich der ganze Ofen en miniature nachgebaut. Stehen die Details fest, geht es an die Herstellung, die etwa zwei bis vier Wochen in Anspruch nimmt. Die Brennzelle wird eingekauft. In Steffisburg bekommt sie den Stahlmantel verpasst, der aus dem rein funktionalen Bauteil ein Design-Objekt macht. Auf zwei Stockwerken werden die Stahlbleche sorgfältig zugeschnitten, gekantet, geschweisst und gerundet. Auch das Ofenglas und die Schamottsteine werden hier verarbeitet. «Die Prozesse sind je nach Cheminée unterschiedlich», erklärt Christoph Bachmann. «Jeder Produktionsmitarbeiter kann einen grossen Teil der anfallenden Arbeiten erledigen.» Zu den elf Mitarbeitern zählt auch ein Metallbau-Lehrling. «Es ist wichtig, dass wir unser Know-how weitergeben», sagt Christoph Bachmann. Wie dem Firmengründer Daniel Baumann liegt auch dem neuen Geschäftsführer das soziale Engagement am Herzen, weshalb der Betrieb am Programm für Arbeitsintegration des Spitals Thun beteiligt ist und zwei Teilzeit-Arbeitsplätze für Personen bietet, die den Weg zurück ins Arbeitsleben suchen.
Wer die Produktion durch die Stahltür wieder verlässt, hat eine neue Wertschätzung für den Zunderstahl und die sorgfältige Verarbeitung gewonnen, die dem Material zuteil wird. Im Gegensatz zu den üblichen pulverbeschichteten Stahloberflächen wirkt die Hülle der fertigen Cheminée-Öfen lebendig, und die durch den Schliff klare, helle Kante lässt sie noch effektvoller in Erscheinung treten.
«Es ist faszinierend, mit dem Kunden gemeinsam seinen ganz individuellen Ofen zu kreieren.»Christoph Bachmann, Geschäftsführer













Wie lässt man die liebevoll eingerichteten Räume auch abends im besten Licht erstrahlen? Die Wahl der Beleuchtung ist eine komplexe Angelegenheit. Pino Napoli, Lichtplaner und Inhaber der Lichthaus AG, erklärt im Interview, worauf es wirklich ankommt.

Was machen Bauherrschaften falsch, wenn es um die Beleuchtung geht?
Viele Leute wählen zu helle Leuchtmittel und überfluten die Räume mit Licht. Dabei wollen sie den ganzen Raum meistens nur mit einer Lampe beleuchten. Das Lichtkonzept muss man aber wie ein Orchester verstehen: Es braucht verschiedene Instrumente, laute und leise Töne, um eine Dramaturgie zu schaffen. So braucht es auch verschiedene Lichtquellen in einem Raum, die jeweils eine spezielle Aufgabe erfüllen und den Raum inszenieren. Das Spiel von dekorativem und funktionalem Licht macht jeden Raum spannender. Zu helles Licht ist, wie wenn ein Instrument zu laut spielen würde und alles andere nicht mehr wahrnehmbar wäre.
Wie beleuchtet man nun die verschiedenen Räume richtig?
Ein generelles Lichtkonzept gibt es nicht. Man kann es auch mit einem Kleidungsstück vergleichen: Es muss auf die Person massgeschneidert sein, die es trägt, damit es wirklich passt. Für ein gutes Lichtkonzept müssen verschiedene Faktoren wie die Raumgrösse, Raumhöhe, die Fenster, die Inneneinrichtung und die Bedürfnisse der Bewohner berücksichtigt werden.
Welche Tipps haben Sie für die einzelnen Räume?
Der Eingangsbereich ist der erste Raum, den man wahrnimmt, wenn man das Haus betritt. Dieser repräsentativen Rolle kann man mit einer interessanten Hängeleuchte gerecht werden. Einbauwandleuchten in Bodennähe setzen den Bodenbelag schön in Szene. Das Wohnzimmer ist meist ein multifunktionaler Raum, hier können verschiedene Lichtquellen zum Einsatz kommen – Steh- und Leseleuchten, Bodenleuchten, Strahler sowie Nischenbeleuchtung.
Welche Lösungen empfehlen Sie für Küche und Esszimmer?
In der Küche braucht man homogenes Licht, das keine Schatten wirft, die beim Kochen und Rüsten störend wirken. Nach dem Kochen könnte man das Licht dimmen und die Aufmerksamkeit somit zum Essbereich lenken. Mit einer Hängeleuchte über dem Tisch schafft man eine angenehme Intimität. Gezielt platzierte Lichtquellen können die Wirkung von Wandbildern oder anderen Kunstobjekten zusätzlich unterstützen.
Was ist im Badezimmer wichtig?
Eine Lichtquelle beim Spiegel, welche das Gesicht gut beleuchtet. Je nachdem, wie gross das Badezimmer ist, kann man es mit dekorativen Leuchten in Szene setzen.
Und im Schlafzimmer?
Hier würde ich eine Deckenleuchte empfehlen, die den Raum mit angenehmem Licht ausleuchtet, aber nicht blendet, wenn man im Bett liegt. Eine Hängeleuchte könnte schnell ein Hindernis bilden. Dekorative Nachttischlampen mit diffusem Licht wirken gemütlich. Je nach Bedarf kann auch eine Leselampe zum Einsatz kommen.
Was ist sonst noch wichtig?
Die Farbwiedergabe der Leuchtmittel sollte möglichst hoch sein, damit die Farben möglichst so natürlich wirken, wie man sie bei Tageslicht wahrnimmt.




