Harmonie in Holz

Traditionell, aber dennoch modern gibt sich dieses Einfamilienhaus im Bregenzerwald. Für die Konstruktion, die Fassade und die Einrichtung kam Holz zum Einsatz. Gekonnt verwendet, verströmt es die Wärme und Gemütlichkeit eines Landhauses sowie die schnörkellose Ruhe skandinavischer Interieurs.

Harmonie in Holz
Text Anna Ettlin | Fotos Albrecht Immanuel Schnabel
Traditionell, aber dennoch modern gibt sich dieses Einfamilienhaus im Bregenzerwald. Für die Konstruktion, die Fassade und die Einrichtung kam Holz zum Einsatz. Gekonnt verwendet, verströmt es die Wärme und Gemütlichkeit eines Landhauses sowie die schnörkellose Ruhe skandinavischer Interieurs.
Holzbau hat eine lange Tradition im Bregenzerwald. Wer der gebirgigen Region im österreichischen Vorarlberg einen Besuch abstattet, darf sich aber nicht nur auf historische Holzbauten freuen. Trotz – oder gerade wegen – strengen Bauvorschriften zu Dachneigung, Gebäudeform und Fassadenmaterialien bietet der Bregenzerwald auch eine hohe Dichte an moderner Holzbaukunst. Dazu darf sich auch dieses schlichte und stilvolle Einfamilienhaus in Au zählen. «Wir hatten bereits für Familienmitglieder der Bauherrin gebaut», sagt der Architekt Jürgen Haller. Dass sich das Paar ausgerechnet an ihn wandte, war also kein Zufall. «Die Projekte von Herrn Haller haben mir gut gefallen», erinnert sich die Bauherrin Christiane Übelher. Als sie und ihr Mann sich den Traum vom Eigenheim erfüllen wollten, hatten sie schnell eine lange Wunschliste beisammen. «Herr Haller empfahl uns, auch Dinge zu notieren, die wir in unserem Haus nicht möchten», sagt Christiane Übelher. «Das fand ich sehr hilfreich.» Kurz vor Weihnachten war der erste Entwurf bereit – und konnte schon bald mit wenigen Anpassungen in die Realität umgesetzt werden. Entstanden ist ein moderner Holzbau mit Satteldach und Holzfassade, der die Wünsche der Bauherrschaft erfüllt und die Budget-Einschränkungen respektiert. Da das Grundstück nahe am Berghang liegt und in den Wintermonaten schattig ist, galt es, das natürliche Tageslicht zu maximieren. «Das Haus ist grosszügig verglast, was für diese Region eher untypisch ist», sagt Jürgen Haller. Neben Glas bestimmt Holz die Materialisierung, sowohl im Innen- als auch im Aussenraum. «Die Aussenfassaden im Bregenzerwald müssen vorschriftsgemäss aus unbehandeltem Holz sein», erklärt der Architekt. «Da ist es naheliegend, die ganze Konstruktion in Holz auszuführen.» Die schnelle und unkomplizierte Bauzeit und die Nachhaltigkeit seien weitere Argumente für das Naturmaterial.

Holz durch und durch

Auch im Inneren des Hauses spielt Holz die Hauptrolle. Wände und Decken wurden mit Weisstanne aus der Region vertäfert. Das horizontal ausgerichtete Täfer sorgt mit seiner ruhigen Maserung für eine entspannte Atmosphäre. Das Parkett besteht aus Eiche, einem Hartholz. Auch die von Jürgen Haller und seinem Team entworfenen Möbel wurden in Eiche ausgeführt. «Wir wollten eine geradlinige Einrichtung aus einer Hand», sagt Christiane Übelher. Also liess die Bauherrschaft die Möbel vom Architekturbüro gestalten und von einem Schreiner anfertigen. Die schlichte Küche wurde vom selben Fachmann ausgeführt und in Weiss gehalten, um einen Gegenpunkt zum Holz zu schaffen. Das Highlight für Architekt und Bauherrschaft bildet die mit Holz ausgekleidete Sitznische mit Cheminée. «Die Ofenbank ist ein typisches Element im Bregenzerwald», sagt Jürgen Haller. «Hier haben wir sie modern interpretiert.» Von Anfang an ein Wunsch der Bauherrschaft, hat sich die Sitznische zu ihrem Lieblingsplatz entwickelt. Zugleich dient sie als Raumteiler im Erdgeschoss, denn dieses wollte die Bauherrschaft offen gestalten. Durch bodentiefe Fenster gelangt man im Nu nach draussen. Um ein Haar wäre das nicht möglich gewesen. «In der Nähe fliesst ein Bach den Hang hinunter», erklärt Christiane Übelher. «Wir haben von der Wildbach- und Lawinenverordnung eine Auflage bekommen, das ganze Haus angehoben zu bauen.» Auf den direkten Zugang zum Garten wollte die Bauherrschaft aber nicht verzichten. Jürgen Haller löste das Problem mit einer Einfriedungsmauer aus Sichtbeton, die sich auf der Hangseite um das Grundstück zieht. «Die Mauer ist nicht nur praktisch, sondern auch ein Blickfang», freut sich die Bauherrin.

Auch die Energieeffizienz und die Nachhaltigkeit lagen der Bauherrschaft am Herzen. Geheizt wird mit Erdwärme, Solarkollektoren auf dem Dach unterstützen die Warmwasseraufbereitung. Viele Installationsarbeiten hat der Bauherr, ein Installateur und Haustechnik-Fachmann, selbst erledigt. «Wir haben auch bei der Inneneinrichtung Hand angelegt», sagt die Bauherrin. Das sei für die Region nicht unüblich, erklärt Jürgen Haller: «Die Bauherren bringen viel Eigenleistung ein.» Mit dem Ergebnis der etwa eineinhalb Jahre langen Planungs- und Bauphase ist die Bauherrschaft sehr zufrieden. Christiane Übelher weiss die Wärme und den Duft des Holzes besonders zu schätzen. «Als unser Sohn zur Welt kam und ich mit ihm aus dem Krankenhaus nach Hause kam, fühlte ich mich sofort wohl, sobald ich die Weisstanne wieder gerochen habe», erinnert sie sich.

«Wir wollten eine geradlinige Einrichtung aus einer Hand.»Christiane Übelher, Bauherrin

TECHNISCHE ANGABEN

Harmonie in Holz
Querschnitt
Harmonie in Holz
Kellergeschoss
Harmonie in Holz
Obergeschoss
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Erdgeschoss

[ ARCHITEKTUR ]

Baumeister Jürgen Haller, Mellau (A) | juergenhaller.at

[ KONSTRUKTION ]

Holzbau | Satteldach | Fassade: vertikale Holzschalung mit unterschiedlichen Elementbreiten

[ Raumangebot ]

Wohnfläche: 150 m² | Anzahl Zimmer: 5,5

[ Ausbau ]

Boden: Eichenparkett, Platten | Wände: Holztäfer (Weisstanne), Platten | Holzfenster und -türen

[ Technik ]

Erdsonde | Sole-Wasser-Wärmepumpe| Cheminée | Fussbodenheizung | Lüftung mit Wärmerückgewinnung

Harmonie in Holz
Sitzplätze, hier auf der rechten Seite, schaffen eine Verbindung zum Aussenraum. In der Übergangszeit können sie mit Schiebeläden geschützt werden.
Harmonie in Holz
Ein grosses Fenster versorgt die Galerie im Obergeschoss mit Tageslicht. Hier liegen die vier Schlafzimmer und zwei Bäder des Hauses.
Harmonie in Holz
Die Wände sind in Weisstanne getäfert, der Boden ist Eiche. Mit der Zeit gleicht sich die Farbe der beiden Hölzer etwas an.
Harmonie in Holz
Die breite Fensterbank zieht sich weiter und dient als Sitzgelegenheit im Esszimmer.
Harmonie in Holz
Die Sitznische ist der Lieblingsort der Bewohner. Der Ofen kann dank seiner zentralen Lage auch zum Beheizen des Hauses dienen.
Harmonie in Holz
Das Holz an den Schlafzimmerwänden liess die Bauherrschaft unbehandelt, um ein gesundes Raumklima zu fördern.
Harmonie in Holz
Erdgeschoss
Harmonie in Holz
Obergeschoss
Harmonie in Holz
Kellergeschoss
Harmonie in Holz
Querschnitt

Ein Haus mit zwei Gesichtern

Nach mehreren Jahren im Ausland beschloss die vierköpfige Familie, in ihre Heimat England zurückzukehren. In der Grafschaft Kent entdeckte das Ehepaar ein schönes Grundstück für ihr neues Zuhause mitten in der Natur.

Ein Haus mit zwei Gesichtern
Text Donika Gjeloshi | Fotos Baufritz AG
Nach mehreren Jahren im Ausland beschloss die vierköpfige Familie, in ihre Heimat England zurückzukehren. In der Grafschaft Kent entdeckte das Ehepaar ein schönes Grundstück für ihr neues Zuhause mitten in der Natur.
Für das Grundstück lagen bereits zwei Baugenehmigungen für ein neues Wohnhaus vor: eine für ein Haus mit traditioneller und eine für ein Haus mit zeitgemässer Architektur. In dieser geschichtsträchtigen Region, wo viele Bauten unter Denkmalschutz stehen, wollte die Bauherrschaft die Chance für ein modernes Eigenheim nutzen. Das Ehepaar legte nicht nur grossen Wert auf eine geradlinige Architektur und hochstehendes Design, sondern auch auf eine ökologische Bauweise. So fiel die Wahl des geeigneten Baupartners schnell auf die Baufritz AG. «Die Bauherrschaft wusste genau, was ihr gefällt und was nicht, weshalb sich die Planungsphase effizient gestalten liess», erinnert sich der Architekt Robert Lumme. Seine grösste Herausforderung bestand darin, den Wünschen der Bauherrschaft gerecht zu werden, ohne zu stark vom genehmigten Bauplan abzuweichen.Von Südwesten tritt man an das Haus heran, wo die L-Form des Baukörpers erkennbar wird. Hier präsentiert sich die Fassade mit weissem Mineralputz und grauen Platten, während das Gebäude auf der Südostseite zum Garten hin mit naturbelassenem Lärchenholz verkleidet ist. «Das Haus hat somit zwei Gesichter – die unterschiedlichen Materialien für die Fassade sollen die unterschiedlichen Funktionen unterstreichen», erklärt der Architekt. Bereits im Entree wird die Grosszügigkeit und Höhe der Räume erlebbar gemacht. Das Treppenhaus hat der Architekt hinter einer Eckverglasung wie ein Kunstwerk in Szene gesetzt, sodass der Eingangsbereich hell und luftig erscheint und den Bewohnern ein angenehmes Wohngefühl gibt. Die Verbindung von Innen und Aussen ist dem Architekten durch zahlreiche raumhohe Fenster gelungen. Nebst dem offen gestalteten Gemeinschaftsraum mit stilvoller Küche, grosszügigem Essbereich und gemütlicher Wohnecke ist ein separates Zimmer ganz den Kindern gewidmet. Hier können sie spielen oder Hausaufgaben erledigen. Und weil das Haus über kein Kellergeschoss verfügt, sind auf dieser Etage auch ein Technik- und ein Abstellraum angesiedelt. Die Privaträume beherbergt das Obergeschoss. Das Elternzimmer mit Schlafbereich, Ankleide und luxuriösem Wohnbad ist klar ein Highlight. Des Weiteren umfasst das Raumkonzept hier zwei Kinderzimmer, ein Badezimmer, ein Gästezimmer mit eigener Dusche und WC, ein Büro und eine Waschküche. Schliesslich erhält das Haus die Krönung durch die Bibliothek im Dachgeschoss mit Vollverglasung auf der Ost- und Südseite sowie einer grosszügigen Terrasse. Hier finden Eltern und Kinder Ruhe und Entspannung bei schönem Weitblick auf das Waldgebiet und die umliegenden Felder. «Das Projekt sticht insofern heraus, dass trotz dieser Einschränkung durch die ursprüngliche Baugenehmigung eine sehr grosse Freiheit gegeben war, um ein modernes Design umzusetzen, wie es sich die Bauherrschaft gewünscht hat», fasst der Architekt zusammen.

TECHNISCHE ANGABEN

Ein Haus mit zwei Gesichtern
Dachgeschoss
Ein Haus mit zwei Gesichtern
Obergeschoss
Ein Haus mit zwei Gesichtern
Erdgeschoss

[ ARCHITEKTUR ]

Robert Lumme | Baufritz AG | baufritz.ch

[ KONSTRUKTION ]

Holztafelbau mit Grosselementen | Flachdach mit Dachgalerie | Fassade: Holzverschalung Rondo, Mineralputz und Fassadenplatten

[ Raumangebot ]

Nettowohnfläche: 344,3 m² | Anzahl Zimmer: 8

[ Ausbau ]

Boden: Eichenparkett, Platten in Badezimmern | Wandbeläge: Putz | Fenster: dreifachverglaste Skalarfenster

[ Technik ]

Gasbrennwerttherme | Solaranlage | Fussbodenheizung | Cheminée | Baufritz Voll-Werte-Lüftung Plus

Ein Haus mit zwei Gesichtern
Die Südterrasse lockt die Bewohner und ihre Gäste nach draussen, wobei der Sichtschutz aus Beton ein hofartiges Ambiente schafft. Auch die Dachterrasse macht die umliegende Naturlandschaft erlebbar.
Ein Haus mit zwei Gesichtern
Das Gas-Cheminée sorgt für eine gemütliche Atmosphäre und fungiert auch als Raumteiler im grosszügigen Wohn-, Ess- und Kochbereich.
Ein Haus mit zwei Gesichtern
Wie eine Skulptur mutet die Treppe hinter der Glaswand an. Die Glaselemente reichen bis zum Obergeschoss und verleihen dem Entree Luft und Leichtigkeit.
Ein Haus mit zwei Gesichtern
Die mit anthrazitfarbenem Wollfilz belegte Schiebetür trennt den offenen Wohnraum vom Flur und wirkt sich ausserdem positiv auf die Raumakustik aus.
Ein Haus mit zwei Gesichtern
Auf der Gartenseite präsentiert sich das Haus mit Holzverkleidung. Die unterschiedlichen Materialien sollen die unterschiedlichen Funktionen betonen.
Ein Haus mit zwei Gesichtern
Erdgeschoss
Ein Haus mit zwei Gesichtern
Obergeschoss
Ein Haus mit zwei Gesichtern
Dachgeschoss

Fröhliches Familienblockhaus

Fröhliches Familienblockhaus
Fullwood Wohnblockhaus
Wegen der sprichwörtlichen Gemütlichkeit wollte der Eigentümer des Hauses «am Mühlenteich» immer schon ein massives Holzhaus bauen. Der aus Norddeutschland stammende Bauherr hatte Blockhäuser in Bayern und Österreich kennengelernt. Für seine Familie und sich schwebte ihm anstatt eines verschnörkelten, urigen Landhauses ein schlichter, eher geradliniger Stil vor.

Selbst errichtet

Die Häuser des Blockhausherstellers Fullwood gefielen dem Hausherrn besonders gut. Ein Besuch in einem hellen Musterhaus überzeugte die Bauinteressenten. Neben den glatten, hellen Vollholzwänden und dem zarten Kiefernduft sagten der Bauherrschaft vor allem die weissen Trennwände zu, die auflockernd wirken und einem «Sauna-Effekt» entgegenwirken. In einer eingehenden Beratungs- und Planungsphase wurden die Bedürfnisse der Baufamilie genau abgefragt und in einem individuellen Entwurf verkörpert. Die Baustufe konnte der Bauherr frei wählen und entschied sich für eine sogenannte Richtmeistermontage, bei der er selbst unter der Regie und Vorarbeit eines Zimmermanns des Hausherstellers sein Blockhaus montierte. Bisher hatte der Beamte lediglich an Vintage-Cars gebastelt. Trotzdem klappte der Hausaufbau reibungslos, vor allem dank dem erfahrenen Richtmeister. Den Innenausbau erledigte der motivierte Hausherr zusammen mit Freunden und Bekannten selbst. Lediglich Elektrik, Sanitär, Bodenbeläge und Kaminbau überliess er lieber ortsansässigen Fachfirmen.

Hell und freundlich

Bodentiefe Fenster in beiden Geschossen lassen reichlich natürliches Licht hineinströmen. Die massiven Blockwände wurden mit einem leicht aufhellenden UV-Schutz lasiert. Helle Holzfussböden, Naturholzmöbel und weisses Mobiliar lassen das Hausinnere überall leicht und freundlich wirken. Das Raumangebot ist perfekt an die Bedürfnisse der Familie angepasst. Eine grosse Garage für die Oldtimer des Bauherren verfügt über eine direkte Verbindung zum Erdgeschoss, dessen gesamte Südhälfte ein offener Wohn-, Ess- und Kochbereich einnimmt. Ein Hauswirtschaftsraum, ein Gästezimmer und ein Entrée vervollständigen das Raumangebot im Erdgeschoss. Das Dachgeschoss beherbergt die zwei Kinderzimmer, ein grosses Wellness-Bad, das Elternschlafzimmer sowie einen hellen Arbeitsplatz im Zwerchhaus.

TECHNISCHE ANGABEN

Fröhliches Familienblockhaus
Dachgeschoss
Fröhliches Familienblockhaus
Erdgeschoss

Konstruktion: Einschalige, massive Blockbohlenbauweise | Satteldach | Wände: Blockwand (Polarkiefer), Fertigbauweise, setzungsfrei Raumangebot: Wohnfläche gesamt 173,95 m² | 6,5 Zimmer Ausbau: Boden: Platten, Holz | Wände: Holz, Putz |Decken: offene Holzbalkendecken | Holzfenster und -türen Technik: Fussbodenheizung mit Holzpellets | Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung

Fullwood Wohnblockhaus

Sunnsite 2, 3256 Seewil | Tel. 031 872 10 22

Hinterhasle 1357, 9427 Wolfhalden | Tel. 071 891 20 15

info@fullwood.ch | fullwood.ch

Fröhliches Familienblockhaus
Fröhliches Familienblockhaus
Fröhliches Familienblockhaus
Fröhliches Familienblockhaus
Fröhliches Familienblockhaus
Erdgeschoss
Fröhliches Familienblockhaus
Dachgeschoss

Verwitterte Holzfassaden

Holz lebt. Einer unbehandelten Holzfassade ist deshalb das Alter ebenso anzusehen wie den meisten von uns. Für Bauherren geht es vorrangig um Ästhetik und Funktionalität. Wie bringt man beides zusammen?

Verwitterte Holzfassaden
Dieses Doppeleinfamilienhaus mit einer unbehandelten Lärchenholzfassade ist hier kurz nach der Fertigstellung im Jahr 2004 abgebildet.
Text Jeanine Troehler | Fotos Renggli AG
Holz lebt. Einer unbehandelten Holzfassade ist deshalb das Alter ebenso anzusehen wie den meisten von uns. Für Bauherren geht es vorrangig um Ästhetik und Funktionalität. Wie bringt man beides zusammen?
Eine Fassade hat Ansprüche an die Gestaltung sowie an die Funktionalität zu erfüllen. Dennoch ist die wichtigste Aufgabe einer Fassade, das Gebäude vor Witterungseinflüssen zu schützen. Denn mit Dach und Fenstern bildet sie die grösste Schnittstelle nach aussen. Ein Grossteil der Fassadensysteme ist heutzutage hinterlüftet. Dabei wird die schützende, dem Regen ausgesetzte Aussenhülle durch einen belüfteten Hohlraum von der restlichen Gebäudehülle getrennt. Durch den Hohlraum wird die von innen nach aussen kondensierende bzw. von aussen eingedrungene Feuchtigkeit abgeführt.Keine Fassade ist komplett unterhaltsfrei. Da alle Oberflächen im Aussenbereich den Einflüssen der Umwelt ausgesetzt sind, sind Einwirkungen wie UV-Strahlung, Niederschlag, Temperaturschwankungen und Verschmutzungen nicht vermeidbar. Materialien wie Eternit und Glas auf der Aussenfassade eines Holzbaus sind zwar so gut wie unterhaltsfrei, müssen aber dennoch ausreichend gereinigt werden. Gestrichene oder verputzte Fassaden haben ein höheres Pflegeintervall, denn sie neigen zu Farbeveränderungen und Algenbesatz.

Holz – Natürlichkeit und weniger Pflege

Unbehandelte Holzfassaden benötigen weniger Aufwand und sind aufgrund der Pflegeleichtigkeit beliebt. Für den Einsatz von Holz in der Fassade sprechen dennoch vor allem die Argumente Nachhaltigkeit und Ökologie. Eine gute Detailausbildung sowie die Wahl einer geeigneten Holz- und Behandlungsart sind wichtig, um die Dauerhaftigkeit von Holz sicherzustellen. Durch den Holzsystembau bei Renggli können die Holzfassaden direkt im Werk unter besten Bedingungen an die Aussenwände montiert werden. Bei allen anderen Materialien passiert dieser Vorgang auf der Baustelle.

Entscheidet man sich für eine unbehandelte Holzfassade, wird die Oberflächenveränderung bzw. Verwitterung oder auch Verschmutzung bewusst akzeptiert. Von einer symmetrischen silberglänzenden Verfärbung darf dabei nicht ausgegangen werden. Denn Sonne, Regen und Standort des Gebäudes beeinflussen die Vergrauung des Holzes unregelmässig. Eine unterschiedliche Verwitterung der Fassade entsteht durch Vordächer, Balkone, Auskragungen und Fenstervorsprünge. Der Verwitterungsprozess, also die Farbveränderung, entsteht durch den Abbau von Lignin und deckt als feine Patina-Schicht das nach wie vor gesunde Holz ab. Die Farbe kann von hellem Silbergrau über verschiedene Brauntöne bis hin zu Schwarz gehen. Die unbehandelte Holzfassade kann mit ihrer Patina die Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben, ohne dass das Holz fault. Nach einigen Jahren stabilisiert sich die Farbe von unbehandelten Holzfassaden. Wer sich für eine unbehandelte Holzfassade entscheidet, aber dennoch eine schwache Verwitterung wünscht, kann das Material Lärche wählen. Diese Holzart ist von Natur aus widerstandsfähig und bietet eine hohe Resistenz gegenüber dem biologischen Alterungsprozess.

Wer die Natürlichkeit von Holzfassaden mag, aber keine sichtbare Verwitterung wünscht, kann Holzfassaden deckend streichen oder lasieren. Das Holz kann auch vorbehandelt werden. Damit wird der natürliche Verwitterungsprozess imitiert. Die Fassade sieht zudem bedeutend gleichmässiger aus. Dennoch werden auch hier mit den Jahren Wetter und Sonne Spuren an der Holzfassade hinterlassen, und an einigen Stellen wird die Farbschicht abgetragen. Dort ist das Holz anfällig für Feuchtigkeit. Diese dringt an den farblosen Stellen ins Holz ein, kann aber nicht mehr vollständig entweichen. In der Folge bleibt das Holz feucht und wird langsam zerfressen. Auch bei gestrichenen Fassaden ist es deshalb ratsam, regelmässige Kontrollen durchzuführen.

Pflegetipps für ein langes Fassadenleben

Das Erscheinungsbild der Fassade ist ausschlaggebend für den ersten Eindruck. Was man dabei aber nicht vergessen darf ist, dass eine Fassade nicht nur ästhetischen Wert hat, sondern vor allem für den Schutz vor äusseren Einflüssen, beispielsweise Witterungseinflüssen, mechanischen und biologischen Einwirkungen zu sorgen hat. Genau diese Einwirkungen machen die Alterung sichtbar. Eine Fassade sollte regelmässig gesäubert, erneuert und bei Beschädigungen repariert werden, damit sie weiterhin die konstruktiven und dämmenden Elemente schützen kann.

– Besonders exponierte Stellen gegen Schimmelpilz-, Algen- und Spinnwebenbefall behandeln.

– Kanten und rohe Holzstellen vorgrundieren und alle Fassadenbretter zweimal streichen.

– Den Sockel – meist aus Beton – ebenfalls reinigen, wo notwendig grundieren und streichen.

Bei einer gestrichenen Holzfassade empfehlen sich vor einem Neuanstrich ein paar Vorarbeiten, um wieder für viele Jahre ausgesorgt zu haben: Die Holzschalung sollte mit einer Bürstenmaschine abgeschliffen werden.

Vor dem Bau an die Fassadenpflege denken

Ein Fassadensystem sollte eine lange Lebensdauer, einen sicheren Witterungsschutz und Pflegeleichtigkeit bieten. Bei Renggli findet die Fassadenwahl während der Bemusterung mit den Architekten statt, bei der verschiedene Fassadenmuster und Systeme in unterschiedlichen Formen und Materialien gezeigt werden. Der Entscheid liegt schlussendlich bei der Bauherrschaft und sollte nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch den langfristigen Pflegeaufwand berücksichtigen.

«Sonne und Regen beeinflussen die Vergrauung des Holzes unregelmässig.»Jeanine Troehler

Verwitterte Holzfassaden
Dasselbe Haus im Jahr 2013. Neun Jahre nach der Fertigstellung ist der Verwitterungsprozess praktisch abgeschlossen.
Verwitterte Holzfassaden
Diese Fichtenfasade des Wohn- und Bürogebäudes von Renggli wurde grundiert und zweimal gestrichen.
Verwitterte Holzfassaden
Eternitplatten sind eine weitere Fassadenoption für Holzbauten. Sie sind zwar unterhaltsarm, müssen aber regelmässig gereinigt werden.
Verwitterte Holzfassaden
Nach neun Jahren ist die Fassade des Einfamilienhauses gleichmässig verwittert.
Verwitterte Holzfassaden
Ein Jahr nach der Fertigstellung sah die unbehandelte Lärchenfassade so aus.
Verwitterte Holzfassaden
Jeanine Troehler, Marketing/Kommunikation. Renggli AG, Sursee.

Alpin-Chic – so funktioniert’s

Wollen Sie Ihrem Zuhause Chalet-Charme verleihen? Star-Architekt Andrin Schweizer erklärt, was den Alpin-Chic ausmacht, wie er funktioniert und was es zu vermeiden gilt.

Alpin-Chic – so funktioniert's
Geweihe müssen nicht zwingend als Trophäen inszeniert sein. Warum die Sache nicht auf den Kopf stellen? Als Kerzenständer entfaltet das Geweih eine ganz andere Wirkung.
Interview Donika Gjeloshi | Fotos Andrin Schweizer Company
Wollen Sie Ihrem Zuhause Chalet-Charme verleihen? Star-Architekt Andrin Schweizer erklärt, was den Alpin-Chic ausmacht, wie er funktioniert und was es zu vermeiden gilt.
Andrin Schweizer, was ist Alpin-Chic?
Alpin-Chic oder Chalet-Chic ist ein Einrichtungsstil, der stark mit den Bergen verknüpft ist. Es werden Materialien verwendet, die in den Bergen vorkommen. Holz, Naturstein, Leder, einfache Textilien, wem es gefällt auch Geweihe. Das alles lässt sich auf einfache, ursprüngliche und altbewährte Art und Weise zu sehr gemütlichen Räumen kombinieren, die eine grosse Geborgenheit ausstrahlen.Ist der Chalet-Chic beliebter geworden oder eher weniger gefragt?
Wer eine Wohnung oder ein Haus in den Bergen besitzt, möchte diese entsprechend einrichten. Wir Unterländer haben nun mal eine – vielleicht etwas verklärte – Sehnsucht nach den Bergen. Entsprechend ist der Chalet-Chic zeitlos und immer gefragt.

Bei vielen Ihrer Projekte ist der Alpin-Chic vertreten. Sagt Ihnen dieser Wohnstil auch persönlich zu?
Wir haben in den letzten Jahren viele Projekte in den Bergen realisiert. In fast allen Fällen handelte es sich dabei um Ferienwohnungen oder Ferienhäuser. Mit Ferien in den Bergen sind gewisse ästhetische Erwartungen verbunden. Diese Erwartungen versuchen wir zu erfüllen. Zudem bin ich überzeugter Kontextualist. Ich arbeite gerne mit Materialien und Stilen, die zur jeweiligen Umgebung passen. Mein eigenes Haus in den Bergen habe ich selbstverständlich auch entsprechend eingerichtet.

Welche Einflüsse erlebte der Alpin-Chic in der letzten Zeit?
Ich erlebe diesen Einrichtungsstil wie gesagt als relativ zeitlos. In den letzten Jahren habe ich eine gewisse Versachlichung festgestellt. Man kommt etwas weg von allzu vielen Schnitzereien, Hirschgeweihen und karierten Kissen, und zwar zugunsten einer grösseren Einfachheit in der Formensprache.

«Alpin-Chic gehört in die Berge und sonst nirgendwo hin.»Andrin Schweizer, Architekt

Welche Elemente bzw. was für Materialien dürfen nicht fehlen, wenn man seinem Haus diesen gewissen Chalet-Charme verleihen möchte?
Das wichtigste und omnipräsente Material ist sicher Holz. Gemütlichkeit in den Bergen ist ohne Holz schwer vorzustellen. Es gehören aber auch schöne Textilien dazu, die für Wärme und Weichheit sorgen.

Sollte man den gewünschten Wohnstil bereits in die Architektur miteinbeziehen, oder kann jeder Wohnstil mit jedem Architekturstil harmonieren?
Ich versuche in meinen innenarchitektonischen Entwürfen mit und nicht gegen die vorhandene Architektur zu arbeiten. Alles andere wirkt leider oft aufgesetzt und wenig authentisch.

Welches Holz passt zum Alpin-Chic?
Es sind ausschliesslich einheimische Hölzer – Lärche, Arve, Tanne. Aber auch Eiche passt hervorragend.

«Je natürlicher die Materialien sind, desto glaubwürdiger ist die Einrichtung.»Andrin Schweizer, Architekt

Echtfell oder Kunstfell?
Ob in einer Einrichtung echtes Fell eingesetzt wird ist eine Gewissensfrage, die jeder für sich beantworten muss. Ich setze in unseren Projekten nur Felle ein, die ein Nebenprodukt der Fleischproduktion sind, also Felle, die nicht extra gezüchtet werden. Kuhfelle für Wandverkleidungen oder die kuschelige Kaninchenfelldecke liegen meiner Meinung nach schon drin.

Was gilt es bezüglich der Materialien und Texturen sonst noch zu beachten?

Je natürlicher die Materialien sind, desto glaubwürdiger ist die Einrichtung. Alpin-Chic hat für mich viel mit der Haptik der Materialien zu tun. Diese dürfen – oder sollen sogar – etwas grober sein. Die Hölzer sind gebürstet oder sandgestrahlt und nicht glänzend lackiert. Naturstein mag ich in den Bergen lieber gebrochen als geschliffen, und bei den Textilien finde ich einen stumpfen, groben Wollstoff oder gewaschenes Leinen passender als Samt oder Seide.

Und bezüglich Farben?

Ich persönlich kombiniere die warmen Holztöne gerne mit neutralen Farben wie Grau, Beige oder Taupe. Gerade Grau verleiht dem Chalet-Chic eine Extraportion Eleganz.

Welche Rolle spielt das Licht?

Licht spielt in jedem Raum eine zentrale Rolle. Die meisten Ferienhäuser in den Bergen werden ja vorwiegend im Winter benutzt. Wenn es draussen früh dunkel wird, sehnt man sich nach warmem Licht. Ich empfehle mehrere Lichtquellen, die unterschiedliche Lichtinseln im Raum schaffen. Man sollte unbedingt vermeiden, Räume gleichmässig ausleuchten zu wollen.

Was passt absolut nicht zum Alpin-Chic?
Ich bevorzuge harmonisch aufeinander abgestimmte Einrichtungen. Allzu grosse Brüche vermeide ich in der Regel. Deshalb würde ich auch von allen Dingen absehen, die die gewünschte Atmosphäre stören könnten. Dazu gehören für mich auch grelle Farben, was den Alpin-Chic betrifft.

Welche Fehler sollte man vermeiden, damit der Alpin-Chic-Traum nicht zum Alptraum wird?
Ich finde, dass der Grat zwischen gemütlich und kitschig gerade beim Alpin-Chic enorm schmal ist. Allzu viele Stoffe mit Hirschen und Geweihen können schnell zu einem atmosphärischen Overkill führen, in dem man nicht mehr atmen kann.

Alpen-Charme im Flachland, passt das überhaupt?
Für mich ist das ein absolutes No-Go. Alpin-Chic gehört in die Berge und sonst nirgendwo hin.

Im Winter mag ein Haus mit Berghütten-Flair gemütlich sein. Doch wie kann man einem rustikalen Haus im Frühling und Sommer Frische und Leichtigkeit verleihen?
Weg mit den Fellkissen und den schweren Wolldecken. Leichte Leinenstoffe passen wunderbar ins Chalet und sind absolut sommertauglich.

Alpin-Chic – so funktioniert's
Andrin Schweizer, Architekt. Andrin Schweizer Company, Zürich. andrinschweizer.ch
Alpin-Chic – so funktioniert's
Historische Motive aus der Umgebung spiegeln die Bergwelt im Hausinneren. Holzrahmen unterstreichen dabei die lokale Verbundenheit.
Alpin-Chic – so funktioniert's
Natürliche Materialien, die in den Bergen vorkommen, wie Holz, Naturstein und einfache Textilien, zeichnen den Alpin-Chic aus.
Alpin-Chic – so funktioniert's
Licht spielt eine wichtige Rolle. Setzen Sie mehrere Lichtquellen ein, die unterschiedliche Lichtinseln im Raum schaffen.
Alpin-Chic – so funktioniert's
Fell kann auch mal anders zum Einsatz kommen, z.B. als Zierkissen. Ob Echtfell oder Kunstfell bleibt jedem selbst überlassen.
Alpin-Chic – so funktioniert's
Chalet-Chic ohne Holz funktioniert nicht. Das Holz darf omnipräsent sein, dabei ist wichtig, dass einheimische Hölzer verwendet werden, sonst ist der Alpin-Chic nicht mehr authentisch.
Alpin-Chic – so funktioniert's
Stein reflektiert die Bergwelt. Das Naturmaterial muss jedoch nicht immer an einer Wand verbaut sein. Es kann auch als Accessoire fungieren, z.B. als Vase oder Schale.

Nebenkosten und Unterhalt: Damit sollten Sie rechnen

Nach dem Hausbau gehen die Arbeit und die laufenden Kosten einer eigenen Immobilie häufig vergessen. Diese Übersicht hilft Ihnen zu kalkulieren und zeigt auf, warum Unterhalt und Nebenkosten durchaus auch positive steuerliche Aspekte aufweisen.

Nebenkosten und Unterhalt: Damit sollten Sie rechnen
Text Stefan Heitmann
Nach dem Hausbau gehen die Arbeit und die laufenden Kosten einer eigenen Immobilie häufig vergessen. Diese Übersicht hilft Ihnen zu kalkulieren und zeigt auf, warum Unterhalt und Nebenkosten durchaus auch positive steuerliche Aspekte aufweisen.
Während kleinere Unterhaltsarbeiten leichter zu stemmen sind, kann eine umfassende Renovation schnell ins Geld gehen. Als Faustregel sollten Sie rund ein Prozent des Immobilienwerts pro Jahr für Nebenkosten und Unterhalt auf die Seite legen. Davon fallen 0,6 Prozent auf die Nebenkosten und 0,4 Prozent auf den Unterhalt sprich die Instandhaltung der Immobilie. Ein Beispiel: Für eine Immobilie mit einem Wert von einer Million Franken sollten Sie pro Monat rund 850 Franken budgetieren. Zu den Nebenkosten zählen beispielsweise die Versicherungsprämien für die Gebäudeversicherung, aber auch die Abgaben für Wasser und Kehricht sowie sämtliche Betriebskosten der Immobilie. Der Unterhalt umfasst dagegen Kosten, die mit der Instandhaltung der Immobilie verbunden sind. Dazu zählen sowohl einfachere Reparaturen als auch grössere Budgetposten wie die Erneuerung der Bodenbeläge oder der Fassade.

Machen Sie Steuerbezüge geltend

Die gute Nachricht für Sie: Nebenkosten und Unterhalt der Immobilie lassen sich teilweise von den Steuern abziehen, sofern diese werterhaltend und nicht wertvermehrend sind. Eine werterhaltende Renovation ist z. B. der Ersatz einer alten Heizung, nicht aber der Einbau einer Luxusküche. Die Details zur Abzugsfähigkeit regelt jeder Kanton unterschiedlich – es lohnt sich aber in jedem Fall, die genauen Modalitäten zu kennen und sämtliche Abzüge geltend zu machen. Steuerlich abziehen können Sie entweder eine Pauschale, je nach Kanton zwischen 10 und 20 Prozent des Eigenmietwerts bzw. der Mietzinseinnahmen, oder die effektiven Kosten, sofern sämtliche Rechnungen vorgelegt werden können. In vielen Kantonen können Sie zudem von Jahr zu Jahr neu entscheiden, ob Sie vom Pauschalabzug Gebrauch machen möchten. So lohnt es sich oft, in einem Jahr mit geringen effektiven Unterhaltskosten vom Pauschalabzug zu profitieren. Im Folgejahr können Sie, falls es sich lohnt, dann immer noch einen effektiven Abzug wählen. Wenn also eine grössere Renovation ansteht, verteilen Sie die Kosten am besten auf mehrere Jahre, um nicht nur in einem einzelnen Steuerjahr von einem Abzug zu profitieren.

Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Lebensdauer der Einrichtung

Um die Kosten für grössere Reparaturen zu budgetieren, sollten Sie ein Gefühl dafür bekommen, wie lange Einrichtungsgegenstände im Schnitt halten, bevor sie ersetzt werden sollten. Küche und Badezimmer können nach 20 bzw. 30 Jahren eine Auffrischungskur vertragen. Während der Fassadenanstrich etwa 20 Jahre hält, sollten Fenster nach ca. 25 Jahren ersetzt werden. Die Wärmedämmung in Estrich und Keller hat eine Lebensdauer von etwa 30 Jahren. Ihr Einfamilienhaus hat einen Parkettboden? Dann haben Sie gute Chancen, dass dieser bis zu einem halben Jahrhundert intakt bleibt. Laminatböden hingegen haben eine Lebensdauer von ca. 25 Jahren. Weitaus häufiger müssen die Wand- und Deckenbekleidungen erneuert werden: Ungefähr alle acht Jahre steht hier eine kleine Renovation an. Um im Winter nicht zu frieren, sollten Sie etwa alle 20 Jahre über die Erneuerung der Heizung nachdenken. Übrigens: Bei der Erneuerung der Heizung oder der Fassade lohnt es sich, vorgängig zu prüfen, ob für die geplante Sanierungsmassnahme ein Förderprogramm besteht. Denn sowohl der Bund als auch die Kantone und Gemeinden fördern energetische Umbaumassnahmen. Wichtig ist, das Fördergesuch einzureichen, bevor mit dem Umbau oder der Renovation begonnen wird.

Was, wenn das Geld nicht reicht?

Prüfen Sie zunächst einmal eine Aufstockung Ihrer Hypothek. Wenn Sie die Belehnungsgrenze von 80 Prozent noch nicht – oder dank Amortisation nicht mehr – ausgereizt haben und die Tragbarkeit gegeben ist, könnte sich das gerade bei den aktuell sehr attraktiven Konditionen lohnen. Alternativ können Sie alle fünf Jahre Pensionskassengelder vorbeziehen. Kommen die beiden oben genannten Varianten nicht in Frage, bleibt Ihnen zu prüfen, ob allenfalls ein Privatkredit, ein Erbvorbezug oder ein Darlehen von Freunden möglich wäre. Sinnvoll ist in jedem Fall, die Wertentwicklung der eigenen Immobilie im Auge zu behalten und auch Verkaufs- und Neukaufmöglichkeiten nicht ausser Acht zu lassen.

Wer sich nicht selbst mit dem Unterhalt beschäftigen möchte, für den lohnt sich eventuell der Abschluss eines Serviceabonnements für Bereiche wie Sanitärinstallationen, Rohrreinigungen oder Dachdecker. Auch wenn ein Eigenheim viel Arbeit bedeutet und laufende Kosten verursacht, gibt es am Ende doch nichts Schöneres als die eigenen vier Wände.

«Nebenkosten und Unterhalt lassen sich von den Steuern abziehen.»Stefan Heitmann

Nebenkosten und Unterhalt: Damit sollten Sie rechnen
Stefan Heitmann, CEO von MoneyPark. MoneyPark AG, 8002 Zürich moneypark.ch

Stilwelten im Badezimmer

Wie entscheidet man sich angesichts der enormen Vielfalt für eine Badeinrichtung? Wer den eigenen Badstil kennt, hat eine Orientierungshilfe im Produktemeer. Expertin Carole Lovis erklärt, wie Stilwelten bei Sabag funktionieren und bei der Auswahl helfen.

Stilwelten im Badezimmer
Text Anna Ettlin | Fotos Sabag
Wie entscheidet man sich angesichts der enormen Vielfalt für eine Badeinrichtung? Wer den eigenen Badstil kennt, hat eine Orientierungshilfe im Produktemeer. Expertin Carole Lovis erklärt, wie Stilwelten bei Sabag funktionieren und bei der Auswahl helfen.
Einerseits ist die grosse Auswahl an Farben, Materialien und Produkten für das Bad ein Vorteil: Bei dieser Vielfalt ist garantiert für jeden das Richtige dabei. Andererseits ist das Sortiment vieler Anbieter so umfassend, dass dieses Richtige in etwa so einfach zu finden ist wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen. Erschwert wird die Suche zusätzlich, wenn die Bauherrschaft sich nicht sicher ist, was sie möchte. Um den Kunden in dieser Situation zu helfen, hat Sabag, der grösste Schweizer Baustoffhändler, vier Stilwelten ausgearbeitet, die bei der Auswahl helfen können. Carole Lovis, Verantwortliche Marketing/Kommunikation bei Sabag, erklärt, wie man diese Stilwelten aufs Bad anwenden kann.

Orientierungshilfe statt einschränkung

Sabag unterscheidet vier Stilwelten: puristisch und zeitlos, lebendig und natürlich, traditionell und rustikal sowie elegant und glamourös. «Die Stilwelten sind eine Orientierungshilfe für die Kunden, die sich ihrer Wünsche nicht sicher sind», sagt die Expertin. «Wir möchten mit ein paar Fragen in etwa spüren, was dem Kunden gefällt.» Sehr hilfreich sei es auch, wenn Bauherrschaften beim Termin in der Ausstellung Fotos aus Zeitschriften und dem Internet mitbringen, die ihnen besonders gut gefallen haben. Indem sie sehen, welche Stilwelt den Kunden am ehesten zusagt, wissen die Kundenberater, welche Materialien und Produkte sie zeigen können, um die Zeit der Bauherrschaft möglichst effizient zu nutzen. «Die Stilwelten dienen jedoch nicht der Einschränkung», betont Carole Lovis. Wer zu Beginn der Beratung dem lebendig-natürlichen Stil am nächsten schien, entdeckt vielleicht währenddessen, dass ihm der zeitlose und puristische Stil doch mehr entspricht. Auch Stilmischungen sind möglich. Und schlussendlich ist jedes Badezimmer individuell auf seine zukünftigen Nutzer zugeschnitten. Egal, welchen Stil man für sich aussucht, es ist praktisch ausgeschlossen, dass sich zwei Bauherrschaften für genau das gleiche Bad entscheiden. Denn die Auswahl an Oberflächen und Einrichtungsgegenständen ist auch innerhalb eines Stils noch gross und vermag verschiedenste Bedürfnisse zu erfüllen. Auch die individuelle Dekoration macht im fertigen Bad einen beachtlichen Teil der Atmosphäre aus.

Die Stilwelten sind also weder in Stein gemeisselt noch präskriptiv. Sie dienen lediglich als Starthilfe, um in der grossen Auswahl an Produkten die richtigen für das neue Bad auszusuchen. In der folgenden Übersicht können Sie sich ein Bild davon machen, welche Stilwelt Ihnen am meisten zusagt. Die Stilrichtungen gelten nicht nur fürs Bad: Auch für Küche und Wohnbereich können sie eine Hilfe sein.

Puristisch und Zeitlos

Stilwelten im Badezimmer
Funktionell, zeitlos und eher monochrom: Ein solches Badezimmer gefällt fast jedem, und das auch noch nach vielen Jahren.

Im puristisch-zeitlosen Bad gilt: Die Form folgt der Funktion.

Auf das Wesentliche reduziert: Funktionelle Elemente überwiegen, Dekoration wird eher zurückhaltend eingesetzt.

Hochwertige Ausstattung namhafter Designer überzeugt durch eine klare Formensprache, die auch nach 10 oder 15 Jahren noch zeitgemäss sein wird.

Universeller Designanspruch: Der puristische, zeitlose Stil gefällt fast jedem Bewohner. Im Zweifelsfall liegt man damit immer richtig.

Auch die Farbgestaltung in einem puristisch-zeitlosen Bad folgt dem Grundprinzip der Reduktion. Grau, Schwarz und Weiss an Boden und Wänden lassen die Einrichtung besonders gut zur Geltung kommen. Muster, falls sie überhaupt zum Einsatz kommen, sind eher dezent und zurückhaltend. Dafür darf man bei der Gestaltung ruhig etwas perfektionistisch sein und unter all den schwarzen, weissen und grauen Keramikplatten diejenigen mit der idealen Oberfläche und dem exakt passenden Farbton und Format aussuchen. Das sorgt auch beim minimalistischen Bad für den Wow-Effekt.

Lebendig und Natürlich

aStilwelten im Badezimmer
Holz- und Steinoptiken verbinden sich mit matten Oberflächen und warmen Farben zu einem Bad, das man am liebsten nicht mehr verlassen möchte.

Das Bad ist heute keine Nasszelle mehr, sondern ein Ort der Erholung, an dem man gerne seine Zeit verbringt. Der lebendige und natürliche Stil widerspiegelt diesen Wandel.

Natürliche Materialien wie Stein und Massivholz stehen im Mittelpunkt. Matte Oberflächen harmonieren mit den lebhaften Texturen der Naturstoffe. Wem Holz und Stein zu anspruchsvoll sind, der darf auch auf kunstvolle Keramik mit entsprechenden Optiken zurückgreifen.

Warme Farben, beispielsweise Grün, Orange oder Violett, verstärken den Wohlfühlfaktor.

Stilvolle Accessoires und Gebrauchsgegenstände mit Design-Anspruch vervollkommnen das lebendig-natürliche Badezimmer.

Der lebendig-natürliche Stil ist verspielt und versprüht gute Laune – dabei sollte man jedoch die Funktionalität nicht vergessen. Richtig umgesetzt bringt der Stil ein entspanntes, naturbezogenes Ambiente in ein modernes Umfeld. Deshalb erfreut er sich einer grossen Beliebtheit. Es besteht ein fliessender Übergang zwischen dem lebendig-natürlichen und dem traditionell-rustikalen Stil.

Elegant und Glamourös

Stilwelten im Badezimmer
Glanzvolle Akzente, moderne Oberflächen und eine Hightech-Ausstattung sind typische Elemente des elegant-glamourösen Stils.

Brauchen Sie ein bisschen Drama? Dann ist der elegant-glamouröse Badstil etwas für Sie.

In einem elegant-glamourösen Badezimmer stellt sich ein Gefühl von Luxus ein, das nicht unbedingt etwas mit dem Preis zu tun haben muss.

Kleine Akzente in Kupfer, Messing und Gold bringen Glanz ins Bad.

Auch die Oberflächen dürfen glänzen: Ob Glasmosaik oder leicht schimmernde Keramikplatten, im elegant-glamourösen Bad ist Glitzern erlaubt. Passende Farben wie Aubergine oder Taupe sorgen für eine einladende und warme Atmosphäre mit unverkennbarem Stil.

Der Stil bietet aber mehr als nur oberflächlichen Glanz: Hochmoderne Materialien und eine Hightech-Ausstattung gehören ebenfalls dazu. Ob ein elektronischer Wasserhahn mit Temperaturlicht oder Touch-Bedienelemente in der Dusche, ein elegantes und glamouröses Badezimmer will auf nichts verzichten. Für Technikbegeisterte und Luxusaffine bietet dieser Stil eine Möglichkeit, ihr Badezimmer genau nach ihren Wünschen markant und exklusiv zu gestalten.

Traditionell und rustikal

Stilwelten im Badezimmer
Ob im typischen Chalet oder im romantischen Stadthaus: Der traditionell-rustikale Stil setzt auf Bewährtes und Vertrautes.

Der traditionell-rustikale Stil verkörpert die Nostalgie nach der simplen Gemütlichkeit eines Landhauses.

Manchen mag er altmodisch scheinen, für andere bietet er jedoch einen willkommenen Gegenpunkt zum schnellen und stressigen Alltag.

Ob im Chalet in den Bergen oder in einem Stadthaus, das sich nach einfacheren Zeiten sehnt: Ein traditionell-rustikales Bad entschleunigt und entspannt.

Erprobte Materialien und Komponenten werden auf die modernen Bedürfnisse abgestimmt: Tradition geht auch auf dem neuesten Stand der Technik.

Die Materialien in einem traditionellen Bad ähneln denjenigen im lebendig-natürlichen Stil. Holz und Stein spielen auch hier die Hauptrolle. Der Unterschied liegt im Detail: Mit Elementen wie etwas raueren Oberflächen, rustikalen Griffen und Löwenfüssen an der Badewanne kann sich der traditionelle Stil absetzen. Eine massgebliche Rolle spielt hier auch die Dekoration: Traditionelle Textilien und handgemachte Accessoires verleihen dem rustikalen Bad den letzten Schliff.

Stilwelten im Badezimmer
Funktionell, zeitlos und eher monochrom: Ein solches Badezimmer gefällt fast jedem, und das auch noch nach vielen Jahren.
Stilwelten im Badezimmer
Holz- und Steinoptiken verbinden sich mit matten Oberflächen und warmen Farben zu einem Bad, das man am liebsten nicht mehr verlassen möchte.
Stilwelten im Badezimmer
Glanzvolle Akzente, moderne Oberflächen und eine Hightech-Ausstattung sind typische Elemente des elegant-glamourösen Stils.
Stilwelten im Badezimmer
Ob im typischen Chalet oder im romantischen Stadthaus: Der traditionell-rustikale Stil setzt auf Bewährtes und Vertrautes.

Warmes Holz unter den Füssen

Dieses Haus aus den 50er Jahren mit Blick auf die Churfirsten erfuhr dank dem neuen Eigentümer eine sanfte Renovierung. Dabei stellte der Boden eine besondere Herausforderung dar. Das Ergebnis überzeugt und ist eine Ruhepause fürs Auge.

Warmes Holz unter den Füssen
Text Donika Gjeloshi | Fotos Simone Vogel | Bauwerk Parkett AG
Dieses Haus aus den 50er Jahren mit Blick auf die Churfirsten erfuhr dank dem neuen Eigentümer eine sanfte Renovierung. Dabei stellte der Boden eine besondere Herausforderung dar. Das Ergebnis überzeugt und ist eine Ruhepause fürs Auge.
Das zweigeschossige, von einem naturbelassenen Garten umgebene Haus liegt auf einem leicht geneigten, 1200 m² grossen Grundstück und ist nach Süden ausgerichtet. Der Baukörper mit Flachdach unterteilt Wohn- und Schlaftrakt in zwei Kuben, die einen L-förmigen Grundriss bilden. Die Architektur aus dem Jahr 1957 war für ihre Zeit sehr modern, zumal traditionelle Bauten mit Giebeldächern das Dorfbild in Ebnat-Kappel noch heute prägen.Der Bungalow-Stil ist inspiriert von verschiedenen Amerikareisen des damaligen Bauherrn. Damals sollte der Zürcher Architekt Thomas Schmid ein offenes Wohnhaus für die fünfköpfige Familie planen. Das weitläufige Wohnkonzept mit einer Küche, die lediglich durch ein Cheminée mit Sichtbetonverkleidung von der Sofalandschaft getrennt wird, ist noch heute aktuell und fand auch bei den neuen Eigentümern Anklang. «Wir wünschten uns schon lange ein älteres Haus mit modernem Grundriss, welches wir renovieren konnten», erinnert sich Beat Weilenmann. Er selbst stammt aus Ebnat-Kappel. Durch Zufall wurde er in diesem Doppeldorf fündig, als er nach einem spannenden Objekt suchte. «Der Aussenbereich, vor allem aber auch das Haus waren in die Jahre gekommen und nur oberflächlich renoviert oder unterhalten worden», erzählt Beat Weilenmann. In allen Räumen herrschte ein Mix aus verschiedensten Materialien und Oberflächen. Auch die Bodenbeläge waren in jedem Raum anders: Terrakottaplatten mit eingelassenem Teppich im Wohnzimmer, Teppichböden in den Kinderzimmern, Linoleum in den Bädern, und im Zwischenbereich war Laminat schwimmend auf Teppich verlegt.

Moderner und grosszügiger

Der Hausherr selbst hat die Umbauarbeiten geplant und vom Architekten Walter Bösch umsetzen lassen. Es war ihm ein Anliegen, den besonderen Stil des Hauses zu erhalten. Jedoch bedurfte es, abgesehen von einem neuen Boden, noch anderer Veränderungen, um mehr Platz und ein zeitgemässes Erscheinungsbild im Hausinneren zu schaffen. So wurden die Windschutztüren beim Durchgang zum Esszimmer und im Zwischenbereich zu den Schlafzimmern entfernt. Mit dem Entfernen des Deckensturzes und der Einbauschränke mit Durchreiche zwischen Küche und Esszimmer konnte noch mehr Platz geschaffen werden, während eine Wand hinter der neuen Küche ein praktisches Reduit entstehen lassen sollte. Auch die Bäder erfuhren eine Generalüberholung. Durch die Auflösung der Garderobe und den Einsatz einer neuen Wand konnte der Architekt genug Platz für das Gästebad mit Badewanne schaffen. Beim Hauptbadezimmer entfernte der Architekt die Badewanne und erstellte eine begehbare Dusche. Aus dem Entfernen des Einbauschranks auf der Gangseite resultierte auch im relativ kleinen Badezimmer ein Raumgewinn.

Beat Weilenmann arbeitet im Marketingbereich für die Bauwerk Parkett AG. Durch seine Tätigkeit in der Branche wusste er bereits über die Vorzüge eines hochwertigen Holzbodens Bescheid. «Für uns war klar, dass der neue Boden aus natürlichem Material bestehen sollte. Die Grundwärme des Holzbodens war dabei relevant, weil das Haus nicht über eine Bodenheizung verfügt. Aus diesem Grund haben wir das Parkett auch in den Badezimmern und in der Küche verlegt.» Wichtig war für die neuen Hauseigentümer auch, dass das Parkett die Grosszügigkeit des Hauses unterstreicht. Dies sollte mit Landhausdielen gelingen. Die grossformatige Landhausdiele «Villapark» von Bauwerk Parkett entsprach genau den Vorstellungen des Ehepaars. Damit das Parkett verlegt werden konnte, mussten vorher alle Schichten an Bodenbelag entfernt werden. Anschliessend war es nötig, das Niveau des Unterbodens in allen Räumen auszugleichen, um mit dem Parkettboden schliesslich eine schwellenfreie Ebene zu erzielen.

Das helle, tief gebürstete und naturgeölte Eichenholzparkett zieht sich nun durch alle Räume hindurch und sorgt für ein ruhiges, warmes Raumgefühl. In den Badezimmern kamen lediglich im Nassbereich der Dusche und der Badewanne Mosaikplatten zum Einsatz. Die Richtung der Dielen konnte in beiden Stockwerken fast durchgehend beibehalten werden. Bei den drei Kinderzimmern ändert die Ausrichtung der Dielen zu den Fenstern hin, sodass die Riemen in einer Linie mit dem Tageslicht liegen und die Dielen ihre Wirkung auch im kleinen Raum entfalten. Die Zweischichtdielen garantieren ausserdem ein flüsterleises Begehen. Und wie steht der Familienvater zu Kratzern und Flecken im neuen Holzboden? «Grundsätzlich ist das Parkett sehr pflegeleicht, aber für uns gehören kleinere Gebrauchsspuren zu einem natürlichen Boden einfach dazu. Man soll das Leben spüren.» Beat Weilenmann ist sehr zufrieden mit dem neu gestalteten Innenbereich. Ebenso ist im Aussenbereich die neu errichtete Terrasse sehr gelungen. Doch die Umbauarbeiten sind noch nicht fertig. Als nächstes sollen die Fassade und die Fenster erneuert werden.

Warmes Holz unter den Füssen
Der Boden harmoniert mit der Inneneinrichtung und bringt die neue weisse Küche gut zur Geltung.
Warmes Holz unter den Füssen
Auch im Korridor und in den Badezimmern sorgt das Eichenholz für ein angenehmes Barfussgefühl.
Warmes Holz unter den Füssen
Das helle Parkett bringt Ruhe in den Raum und lässt den Sichtbeton aus den 60er Jahren wirken.
Warmes Holz unter den Füssen
Im Aussenbereich liess der neue Eigentümer eine Terrasse errichten. Als nächstes sollen die Fenster und die Fassade erneuert werden.

Alpine Erholung

Natur und Handwerk, Geborgenheit und Wärme: Das waren die Grundsätze, nach denen die Emulsion Innenarchitektur aus Sils diesen Wellnessbereich gestaltet hat. Im Mittelpunkt steht die grosszügige Sauna von Küng Sauna & Spa.

Alpine Erholung
Die sorgfältig verarbeitete Sauna von Küng bildet den Kern der Wellnesszone und ermöglicht unterschiedliche klimatische Einstellungen.
Text Anna Ettlin | Fotos Andrea Badrutt
Natur und Handwerk, Geborgenheit und Wärme: Das waren die Grundsätze, nach denen die Emulsion Innenarchitektur aus Sils diesen Wellnessbereich gestaltet hat. Im Mittelpunkt steht die grosszügige Sauna von Küng Sauna & Spa.
Die neue Ferienwohnung sollte der Bauherrschaft einen Ort bieten, wo sie sich inmitten der Natur vom Grossstadttrubel und Alltagsstress erholen könnte. Die geeignete Liegenschaft fand sich im schönen Pontresina im Oberengadin, umgeben von Berggipfeln. Nun ging es darum, die neue Wohnung einzurichten. Das Interieur sollte die alpine Landschaft mit Materialien und Details widerspiegeln. Mit diesem Wunsch kam die Bauherrschaft zu Werner Woodtli und Tanja Jörimann von Emulsion Innenarchitektur in Sils.Die Innenarchitekten gestalteten die Wohnung in einem unaufdringlichen alpinen Stil und achteten dabei besonders auf Wärme und Geborgenheit. Natürliche Materialien und Handwerkstradition stellen den Bezug zur Bergregion her und harmonieren mit dem Alpenpanorama, welches sich aus dem Wohn- und Esszimmer der Wohnung öffnet. Im Kontrast zu dieser Offenheit steht ein eher geschlossener, besonders gemütlicher Raum, der voll und ganz der Entspannung dient: der Wellnessbereich.

Natürliche Materialien und sorgfältiges Handwerk

Ausgestattet mit einer Sauna von Küng Sauna & Spa AG, einer Wellness-Dusche von Dornbracht, einem separaten WC und einem kleinen Erholungsbereich setzt auch der Wellness-Raum auf regionale Materialien und alpinen Charme. Grauer Valser Quarzitstein zieht sich über den Boden und einen Teil der Wände. Für den Einbauschrank und die WC-Türe kam regionales Lärchenholz zum Einsatz. Auch das Fenster ist mit Lärchenholzlatten bedeckt. Dekorative Aussparungen, wie man sie von den kunstvoll geschnitzten Balkonen der Region kennt, zieren die hölzernen Schiebeläden. So lassen sie etwas Tageslicht hinein, ohne den Sichtschutz zu gefährden.

Das Herzstück der exklusiven Wellnesszone bildet die Sauna von Küng. Der Valser Quarzit, welcher sich nahtlos in die Schwitzstube weiterzieht, harmoniert mit dem Arvenholz, mit dem die Liegen und zwei der Wände verblendet wurden. Arve geniesst einen Ruf als «Gesundheitsholz», dessen ätherische Öle eine positive Wirkung aufs menschliche Wohlbefinden haben. Deshalb gilt sie auch als ideales Saunaholz. Die Glasfront lässt das Innere zum Vorschein kommen und gibt den Saunanutzern das Gefühl, geborgen, aber nicht eingeengt zu sein. Sämtliche Abschlüsse wurden mit grösster Sorgfalt gestaltet, damit nichts die Harmonie des Wellness-Raums stört. Dafür musste die Sauna in einem ständigen Dialog von Emulsion Innenarchitektur und Küng Sauna & Spa AG geplant werden – ein Aufwand, der sich für alle Beteiligten gelohnt hat.

Dafür, dass das Saunavergnügen auch technisch einwandfrei funktioniert, sorgt der Ofen «Biosa Tower» von Küng. Mit dem Biosaunaofen sind unterschiedliche Klimaeinstellungen möglich, von der klassisch heissen finnischen Sauna bis hin zu einer sanfteren Entspannung in der Biosauna bei 55 Grad und 45 Prozent Luftfeuchtigkeit. Gesteuert wird der Ofen über ein praktisches Touch-Panel an der Wand. Eine indirekte Beleuchtung mit RGB-LEDs verleiht der Sauna den letzten Touch.

Rundum relaxt

Für die erfrischende Abkühlung nach dem Saunieren sorgt eine in einer separaten Nische untergebrachte Walk-in-Dusche, ausgestattet mit einer exquisiten Wellness-Armatur von Dornbracht. Dank ausgeklügelter Technik können die Seitenbrausen und die Regendusche auf unterschiedliche Strahlarten und Temperaturen eingestellt werden, sodass eine erquickende oder entspannende Wirkung entsteht. Komplettiert wird die Wellnesszone durch einen kleinen Erholungsbereich, den Emulsion Innenarchitektur mit zwei Sesseln ausstattete. Eine Stehleuchte streut indirektes Licht nach oben und unten und trägt zur harmonischen Atmosphäre bei. Die geschickte Beleuchtung und Möblierung setzt im natürlichen Ton, der vom Holz und Naturstein bestimmt wird, elegante Akzente.

Interview

Urs Wehrle, gehen Sie selber gerne in die Sauna ?

Ja, sehr gerne. Manchmal glaube ich, es ist die letzte Ruheoase, die wir in unserem Leben noch haben. Klar könnte man das Handy abstellen, aber bis zu einem gewissen Grad sind wir der ständigen Erreichbarkeit verpflichtet. In die Sauna oder ins Dampfbad nimmt man das Handy nicht mit. Da kann man sich wirklich erholen und sich in Ruhe Gedanken machen. Angesichts der Informationsflut, die täglich auf uns einströmt, ist das sehr wichtig.

Was macht für Sie eine gute Sauna aus ?

Sie muss auf den Menschen abgestimmt sein, von der Grösse, der Formgebung und der Holzart her. Es muss ein Ort sein, an dem man sich wohlfühlt. Vor allem die Wahl des Holzes ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Der Firmengründer Tony Küng hat unterschiedliche Hölzer von blinden Menschen testen lassen. Sie haben sich in die Saunen gesetzt und gesagt, wo sie sich wohler fühlen. Heute gibt es Trends zu Hölzern, die zwar gut aussehen, aber saunatechnisch vielleicht nicht die beste Wahl sind. Diese Versuche haben gezeigt, dass die klassischen Hölzer wie Polarkiefer eindeutig bevorzugt werden, sobald die visuelle Komponente wegfällt. Wir entscheiden wohl etwas zu stark mit den Augen.

Wie wird die Individualität bei Küng Sauna & Spa umgesetzt ?

Der erste wichtige Schritt zu einer Küng Sauna ist der Besuch in unserer Ausstellung. Wir sind dort sehr kundenorientiert und zeigen möglichst viele verschiedene Varianten. So können die Kunden ihre Bedürfnisse besser definieren, und wir entwickeln daraus eine persönliche Lösung, die schlussendlich wirklich passt. Das mag zwar zunächst etwas mehr kosten, ist aber besser investiertes Geld, weil die Sauna den ganz persönlichen Bedürfnissen entspricht.

Welche Trends gibt es bei der Sauna ?

Im Moment ist die Beleuchtung mit RGB-LEDs gefragt, die in Richtung Farbtherapie geht. Sie kommt vor allem bei der Biosauna immer mehr zum Einsatz. Die Grösse ist sehr individuell: Man will eine Sauna, die in den eigenen Grundriss passt und nicht einfach vordefinierte Abmessungen hat. Meistens wünschen sich die Kunden, dass zwei Personen gleichzeitig dort liegen können.

Muss man auf Wellness verzichten, wenn man nicht ganz so viel Platz hat?

Es gibt auch auf kleiner Fläche viele Möglichkeiten. Unsere Sauna «Trias» bietet beispielsweise Infrarot, Biosauna und die klassische finnische Sauna auf nur 1,40 mal 1,40 Metern. Wenn gar kein Platz vorhanden ist, besteht die Möglichkeit, eine Dusche zu einer Dampfdusche umzufunktionieren. Sauna und Dampfbad kann man zwar nicht direkt vergleichen, aber auch eine Dampfdusche bietet das schöne Wellness-Gefühl.

Wie werden sich die privaten Wellness-Bereiche in Zukunft weiterentwickeln ?

Man hat tendenziell wieder weniger Platz, und der Wellnessbereich wird entsprechend kleiner gestaltet. Gleichzeitig bekommt das Bad, und damit auch die Sauna, einen besseren Standort innerhalb des Hauses oder der Wohnung: Man leistet sich ein Badezimmer mit einer schönen Aussicht. Ein weiterer aufkommender Trend ist die Aussensauna. Unser Aussenmodell «Omnia» hat an der Giardina 2017 ein sehr positives Echo ausgelöst und wurde kürzlich mit dem German Design Award ausgezeichnet.

«Die Sauna ist die letzte Ruheoase, die wir in unserem Leben noch haben.»Urs Wehrle, CEO Küng Sauna & Spa AG

«Bei der Auswahl des Holzes entscheiden wir zu sehr mit den Augen.»Urs Wehrle, CEO Küng Sauna & Spa AG

Alpine Erholung
Eine kleine Erholungszone lädt nach dem Saunieren zum Verweilen ein. Der Wellnessraum vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit.
Alpine Erholung
Die hölzernen Schiebeläden sind mit dekorativen Aussparungen versehen, welche die Kultur der Region wiedergeben.
Alpine Erholung
In der Sauna kam Arvenholz zum Einsatz, das restliche Interieur wurde mit Lärche gestaltet, die mit dem Valser Quarzit an Boden und Wänden harmoniert.
Alpine Erholung
Urs Wehrle, CEO und Mitinhaber. Küng Sauna & Spa AG, Wädenswil. kuengsauna.ch

Licht im Garten richtig gemacht

Damit Sie Ihren Garten auch nach Einbruch der Dunkelheit geniessen können, braucht es auch draussen eine angemessene Beleuchtung. Dabei ist weniger manchmal mehr, wie Experte Josef Hager weiss.

Licht im Garten richtig gemacht
Text Anna Ettlin | Fotos Luce Elektro AG
Damit Sie Ihren Garten auch nach Einbruch der Dunkelheit geniessen können, braucht es auch draussen eine angemessene Beleuchtung. Dabei ist weniger manchmal mehr, wie Experte Josef Hager weiss.
Die Beleuchtung im Wohnzimmer, in der Küche und im Bad ist Gegenstand vieler Ratgeber und Diskussionen. Schliesslich bestimmt sie jeden Abend die Atmosphäre des Innenraums. Aber auch die Aussenbeleuchtung hat etwas Aufmerksamkeit verdient. Richtig umgesetzt bereitet Sie Ihnen nicht nur dann Freude, wenn Sie abends im Garten sitzen, sondern auch jedes Mal, wenn Ihr Blick durch das Fenster nach draussen schweift.Man unterscheidet zwei Arten von Gartenbeleuchtung: Eine erfüllt eine Sicherheitsfunktion, die andere dient der Ästhetik. «Wenn Sie Treppen und Gartenwege beleuchten, erhöhen Sie die Sicherheit», erklärt Josef Hager, Inhaber der Luce Elektro AG in Altendorf. «Alles andere sind Effektbeleuchtungen, die den Wohnraum am Abend optisch nach aussen erweitern.» Letztere können gemäss dem Fachmann bereits ganz einfach sein: Eine simple Leuchte, die einen Baum oder eine Skulptur anstrahlt. Aber auch wesentlich aufwändigere Gartenbeleuchtungen sind möglich, wenn die Bauherrschaft das wünscht und ein genügend grosses Budget zur Verfügung steht. So kann man ein Element in Szene setzen, indem man nur einen einzelnen Baum anleuchtet, oder aber mehr Tiefe schaffen, indem man auch die dahinterliegende Hecke anstrahlt. Die Möglichkeiten sind vielfältig und von Garten zu Garten unterschiedlich. Wichtig ist, das Licht im Aussenbereich mit Mass einzusetzen, denn nur so kommt es ideal zur Geltung. Auch vom Einsatz zu starker Beleuchtung rät der Fachmann ab. «Das menschliche Auge stellt sich immer auf den hellsten Punkt ein», erklärt er. «Wenn eine Leuchte zu hell ist, wirken die anderen schnell zu dunkel.» Im Zweifelsfall sollen besser zwei schwache Leuchten zum Einsatz kommen als eine starke. Damit das Licht nicht stört, sollte es zudem nicht blenden – weder Sie selbst noch Ihren Nachbarn. «Im Idealfall sieht man nur das Licht und nicht die Leuchte selbst», sagt Josef Hager. Eine besondere Art, diesen Grundsatz in die Tat umzusetzen, bietet sich für Besitzer von Gartenteichen und anderen Wasserelementen. «Wenn Sie eine Leuchte unter der Wasseroberfläche platzieren und damit beispielsweise einen Strauch ausserhalb des Wassers anstrahlen, entsteht ein schönes Lichtspiel, wenn sich das Wasser bewegt», erklärt der Experte. Alternativ könne man auch das Wasserbecken ausleuchten. Das empfiehlt Josef Hager allerdings nur bei Swimmingpools und Teichen, die eine gute Filteranlage haben. Ansonsten macht das Licht Schwebeteilchen im Wasser sichtbar und lässt es verschmutzt wirken. Bei der Beleuchtung von Pools darf man jedoch nicht vergessen, dass im Schweizer Klima die Poolabdeckung nachts meist geschlossen bleibt und die Beckenbeleuchtung daher eher selten zu sehen ist. Eine weitere Möglichkeit wäre, das Becken selbst dunkel zu lassen und stattdessen Bäume oder andere Elemente nebenan zu beleuchten. «Dadurch entsteht eine schöne Spiegelung auf der Wasseroberfläche», sagt der Fachmann.

Technisch vorbereitet

Jeder Garten ist einzigartig. Entsprechend individuell fällt auch die Beleuchtung aus. «Wir bemustern jeden Garten zunächst», sagt Josef Hager. «Das stellt sicher, dass jede Leuchte an den richtigen Ort kommt.» Dieser Schritt kann erst durchgeführt werden, wenn der Garten schon beinahe fertiggestellt ist, was bei vielen Bauherrschaften erst mehrere Jahre nach dem Hausbau geschieht. Dennoch kann man bereits bei der Planung des Eigenheims ein wenig vorsorgen. «Sie brauchen Strom- und möglicherweise auch Wasserleitungen aus dem Haus heraus», sagt der Fachmann. Wichtig ist, dass der Stromanschluss für die Aussenbeleuchtung eine eigene Sicherung hat und nicht an Wohnzimmer, Küche oder Keller samt Tiefkühler angeschlossen ist – schliesslich ist die Gartenbeleuchtung permanent Wettereinflüssen ausgesetzt. Wenn man im Garten selbst beim Bau noch eine Grundverrohrung macht, sind die wichtigsten Vorbereitungen für die spätere Beleuchtung getroffen. Die restlichen Arbeiten können bequem bei der Anlage des Gartens erledigt werden. Im Übrigen empfiehlt Josef Hager, mehrere Schaltkreise für die Gartenbeleuchtung einzurichten. «Dimmer kommen im Aussenbereich selten zum Einsatz, deshalb ist es wichtig, dass Sie die Beleuchtung in Teilen an- und abschalten können», erklärt er. Das eigentliche Ein- und Ausschalten kann über einen festen Schalter oder über eine Fernbedienung erfolgen. Empfehlenswert ist hier eine Zeitschaltuhr: Effektbeleuchtung, die nach oben oder zur Seite strahlt, trägt zur Lichtverschmutzung bei. «Das Gesetz schreibt vor, dass Effektbeleuchtungen nur bis 22 Uhr brennen dürfen. Ausgeschlossen von dieser Regelung sind Sicherheitsbeleuchtungen, zum Beispiel bei Treppenstufen», weiss Josef Hager. Der Energieverbrauch einer Gartenbeleuchtung bleibt dank LED-Leuchten relativ niedrig. Dies sei jedoch kein guter Grund, möglichst viele Leuchten zu installieren. «Damit die hellen Bereiche schön zur Geltung kommen, muss es irgendwo auch dunkel sein», weiss der Fachmann.

Licht im Garten richtig gemacht
Auch eine Sicherheitsbeleuchtung, hier auf der hölzernen Treppe, kann effektvoll sein. Wichtig ist, dass die eingesetzten Leuchten weder Sie noch Ihren Nachbarn blenden.Effektvoll angestrahlte Bäume und Hecken bilden die Highlights bei diesem grossen Garten. Mit der richtigen Beleuchtung kann man die Akzente im Aussenraum nachts anders setzen als tagsüber.

Gasthaus mit Stil

Seit 2011 bewirten Ruth Kramer und Thomas Schacht in ihrer Pension Gäste aus aller Herren Länder. Das liebevoll renovierte Haus mit vier Zimmern ist mit seiner familiären Atmosphäre ein erholsamer Rückzugsort bei einen Aufenthalt in Vals.

Gasthaus mit Stil
Ruth Kramer (links im Bild), Thomas Schacht und ihr Team begrüssen ihre Gäste in familiärer Atmosphäre.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Brücke 49
Seit 2011 bewirten Ruth Kramer und Thomas Schacht in ihrer Pension Gäste aus aller Herren Länder. Das liebevoll renovierte Haus mit vier Zimmern ist mit seiner familiären Atmosphäre ein erholsamer Rückzugsort bei einen Aufenthalt in Vals.
Fast zuhinterst im bündnerischen Val Lumnezia liegt das kleine, charmante Dorf Vals. Als deutsche Sprachinsel im rätoromanischen Gebiet und mit seinen auffälligen Giebeldächern aus Schieferplatten verfügt das Dorf über eine ganz eigene kulturelle Identität. Seinem Charme ist auch das schweizerisch-dänische Paar Ruth Kramer und Thomas Schacht verfallen.Die Designerin und der Marketing- und Business-Entwickler erhielten im Jahr 2010 die Möglichkeit, ein über 100-jähriges Haus zu erwerben. Die Pläne für dieses Haus hatte ein Valser noch vor 1896 in Paris angefertigt, weshalb die Räume nach französischem Vorbild höher und geräumiger sind als die der traditionellen Bauten im Dorf. Das Haus erschien dem Paar perfekt, um seine Vorstellungen von einer gemütlichen Pension zu verwirklichen – für Leute aus aller Welt, die die Schönheit der Valser Berglandschaft für sich entdecken wollen. Nach umfangreichen Renovationsarbeiten mit viel Liebe fürs Detail und mit Sinn für Ästhetik begrüssen Ruth und Thomas seit 2011 Reisende in ihrem attraktiven Gasthaus.

Elegant und persönlich

Das «Brücke 49» liegt zentral, unmittelbar neben dem Dorfplatz, welcher über die Rheinbrücke erreicht werden kann. Von dieser Gegebenheit rührt auch der Name der Pension her. Ziel war es, den ursprünglichen Charakter des Hauses zu erhalten und ihn gleichzeitig mit modernster Ausstattung und zeitgemässem Design zu ergänzen. Auf diese Weise hat das Haus vier verschiedene Gästezimmer erhalten, die alle individuell eingerichtet sind. Die Gäste teilen sich zwei grosszügige Badezimmer, wobei die vom spanischen Designer Jamie Hayon entworfene Badeinrichtung ein besonderer Blickfang ist. Einzig in seiner Art besteht jedes Zimmer aus einer Kombination von ursprünglichen Elementen, neuen handgemachten Accessoires und Kunstwerken. «Bei den Möbeln haben wir auf Produkte der skandinavischen Unternehmen Louis Poulsen und Royal Copenhagen zurückgegriffen», erklärt die Gastgeberin. Das Wohnzimmer dient der Pension als Treffpunkt und Ort des gemütlichen Beisammenseins vor dem Cheminée. Verschiedenste Bücher und Zeitschriften liegen in der Bibliothek bereit. Auch die gut ausgestattete Küche dürfen die Gäste nutzen, und schon manch eine Freundschaft wurde in diesem ungezwungenen Ambiente geschlossen. Morgens servieren die Gastgeber ein reichhaltiges Frühstück. «Unsere Gäste sollen sich hier frei bewegen können, denn wir wollen, dass man sich so wohl wie daheim oder bei Freunden zu Hause fühlt», erklärt Thomas ihre Philosophie. Hat man Sportgeräte wie Velos, Schlitten oder Skis zu verstauen, so steht hierfür genügend Platz zur Verfügung. Auch kostenlose Parkplätze stehen für die Autos der Gäste bereit.

Thomas und Ruth war auch die Nachhaltigkeit ein grosses Anliegen. Sie führen die Pension so umweltfreundlich wie möglich. So erledigen sie einiges auf altmodische Art, wie beispielsweise das Trocknen der Bettwäsche und Tücher an einer Wäscheleine im Garten. Aus dem Grundgedanken der Nachhaltigkeit heraus werden den Gästen vorwiegend lokale Lebensmittel von den nahegelegenen Bauernhöfen und Dorfläden aufgetischt. Die Pension «Brücke 49» ist idealer Ausgangspunkt für eine aufregende Wanderung in der herrlichen Berglandschaft, ein Skiwochenende oder einen Besuch in der berühmten Therme Vals. In der Therme erhält man als Gast der Pension sogar 50 Prozent Rabatt auf den Eintrittspreis. Doch auch für Urlauber, die nur gemütlich ein Buch lesen und im Haus entspannen wollen, ist die «Brücke 49» der richtige Ort.

[ Brücke 49 ]

Stauraum für Sportausrüstungen stehen zur Verfügung.

brucke49.ch

Gasthaus mit Stil
Treffpunkt und Ort des gemütlichen Beisammenseins ist das Wohnzimmer.
Gasthaus mit Stil
In jedem Stockwerk gibt es ein grosszügiges Bad, das sich jeweils zwei Zimmer teilen.
Gasthaus mit Stil
Alle vier Zimmer verfügen über handgefertigte Betten für erholsamen Schlaf.
Gasthaus mit Stil
Der Tag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück am liebevoll gedeckten Tisch.
Gasthaus mit Stil
Designstücke von Jamie Hayon verwandeln die Bäder in luxuriöse Oasen.
Gasthaus mit Stil
Einen Teil des gemeinschaftlich genutzten Wohnzimmers hat das Paar in eine gemütliche Leseecke verwandelt.
Gasthaus mit Stil
Serviert werden frische Bioprodukte aus der Region, selbstgemachtes Brot und Birchermüesli, frischgepresste Fruchtsäfte und Honig von einheimischen Bienen.
Gasthaus mit Stil
Antike Accessoires und Kunstwerke verleihen dem renovierten Haus Charakter.

Ai Weiwei. D’ailleurs c’est toujours les autres

Ai Weiwei. D’ailleurs c’est toujours les autres
Kunstausstellung
Noch bis zum 28. Januar 2018 zeigt das Kantonale Kunstmuseum in Lausanne, das mcb-a, bekannte und neue Arbeiten sowie monumentale Installationen des chinesischen Künstlers Ai Weiwei. Die Ausstellung «Ai Weiwei. Dʼailleus cʼest toujours les autres» vereint mehr als 40 Werke aus Porzellan, Holz, Aluminium, Marmor, Jade, Kristall, Bambus und Seide sowie Tapeten, Fotografien und Videos, welche die Vielfalt von Ai Weiweis Schaffen und seine fundierte Kenntnis der kulturellen Überlieferung seines Landes belegen. Die neuesten Arbeiten kommentieren die problematische und globale Komplexität der internationalen Beziehungen. Die Werke sind nicht nur im Kunstmuseum zu sehen, sondern im ganzen Palais de Rumine verteilt, gut sichtbar oder gut versteckt. Es ist die letzte Ausstellung des mcb-a in seinen heutigen Räumen vor der Neueröffnung auf der Plateforme 10. Der Eintritt ist frei.[ Musée Cantonal des Beaux-Arts de Lausanne ] Palais de Rumine, Lausanne | mcba.ch

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