Weitsicht bis nach Wien
Warum sollte man sich der Natur mit Wänden verschliessen, wenn man sie förmlich ins Haus holen kann? Mit diesem Gedanken zeichnete der Architekt Zoran Bodrožic´ eine transparente Villa, die dank grosszügiger Verglasung mit ihrer Umgebung verschmilzt.

ein Spiel mit Licht und Schatten
Auf allen Etagen erweitern raumhohe und rahmenlose Schiebfenster von Sky-Frame die Innenräume von drei Seiten her nach aussen. Mühelos lassen sich die Fenster per Knopfdruck öffnen und schliessen. Während die dreifache Verglasung für eine optimale Wärme- und Schalldämmung sorgt, spenden die filigranen Jalousien bei starker Sonneneinstrahlung Schatten. «Bei Niedrig-Energie-Bauten ist die Beschattung der zur Sonne ausgerichteten Seiten unumgänglich», erklärt Zoran Bodrožic` . «In meiner Architektur ist der umliegende Sonnenschutz immer eingeplant, sei es durch Dachvorsprünge, Beschattungssysteme oder die Begrünung», führt er weiter aus. So ist es auch bei diesem Objekt nicht anders. Nebst dem filigranen Lamellen-System sorgen auch die umliegenden Bäume, die Bepflanzung im Garten und das Wasser des Bio-Pools und des Seerosenbeckens für ein angenehmes Klima im Sommer. Viel Sonnenschein braucht es keineswegs, um die Räume mit natürlichem Licht zu erhellen. Dank der grossflächigen Verglasung ist das Haus tagsüber auch bei bedecktem Wetter und im Winter stets lichtdurchflutet. Die Lichtreflexion nach innen funktioniere sogar am besten, wenn die Sonne weniger scheint, berichtet der Hausherr.
Ausgeklügelte Architektur
Sobald der Besucher den Fuss in dieses Haus setzt, verspürt er die spezielle Atmosphäre, die aufgrund der verwendeten Materialien herrscht. Die angenehme Aura hat dabei sowohl akustische wie auch optische Komponenten. Bei den Werkstoffen spielen Glas, Beton und Stahl die Hauptrolle, wobei die Natursteinfliesen einen besonderen Akzent setzten. Für die Innenarchitektur hat der Architekt mit dem Künstler Zsolt Szalai zusammengearbeitet, mit dem er auf Anhieb einig war, dass in diesem Haus nichts glänzen durfte, da dadurch das natürliche Lichtspiel durcheinander gebracht würde. So hat Szalai ein kunstvolles Treppenhaus aus Cortenstahl entworfen. Ein Element, das sich auch beim Cheminée, bei der Küchenverkleidung, den Esstischbeinen und der Decke des Kellergeschosses wiederfindet. Ebenfalls eindrücklich ist das Raumgefühl im Erdgeschoss, wo das Kochen, Essen und Verweilen auf einer grossen, offenen Fläche nebeneinander stattfindet. Eine Akustikdecke aus Eichenholz dämpft die Geräusche im lebendigen Raum, wodurch eine angenehme Ruhe das Empfinden bestimmt. Auf diese Idee kam der Architekt aufgrund der Zaha-Hadid-Bibliothek des Wiener WU-Campus, wo eine ähnliche Decke aus Gipskarton errichtet wurde. Die grosszügige Verglasung lässt den Wohnraum mit dem Garten verschmelzen, insbesondere im Sommer, wenn alle Schiebefenster die meiste Zeit offen bleiben.
Wenn man sich zu hause in den Ferien fühlt
Diese Villa lässt keine Wünsche offen. Im Kellergeschoss finden die Bewohner Erholung im Home-Spa, wo ein voll umfängliches Wellness-Programm absolviert werden kann. Sauna, Dampfbad und Indoor-Pool laden zur Entspannung ein. Wer Bewegung braucht und deshalb lieber aktiv sein möchte, kann sich im Fitness-Raum auspowern. Und wem nach einem guten Glas Wein ist, findet edle Tropfen im hauseigenen Weinkeller. Über die Treppe oder den Lift gelangt man zu den oberen Etagen. Neben der Bibliothek im Wohnbereich findet man auch im Heimkino gute Unterhaltung. Im Obergeschoss ist mit den vier Schlafzimmern genügend Platz vorhanden, damit nach einem geselligen Abend die Gäste der Bewohner gleich im Haus übernachten können. Am besten schläft es sich aber natürlich im Master-Bedroom im Penthouse, das in der vierten Ebene zurückversetzt errichtet wurde, um Platz für eine eigene Terrasse mit wunderschöner Aussicht zu schaffen. Das Hausherren-Paar kann hier in der frei stehenden Wanne ein Bad nehmen oder am Cheminée-Feuer sitzen und gleichzeitig den Blick über die Baumspitzen bis zum Petersdom in der Wiener Innenstadt schweifen lassen.









