Verwitterte Holzfassaden
Holz lebt. Einer unbehandelten Holzfassade ist deshalb das Alter ebenso anzusehen wie den meisten von uns. Für Bauherren geht es vorrangig um Ästhetik und Funktionalität. Wie bringt man beides zusammen?

Holz – Natürlichkeit und weniger Pflege
Unbehandelte Holzfassaden benötigen weniger Aufwand und sind aufgrund der Pflegeleichtigkeit beliebt. Für den Einsatz von Holz in der Fassade sprechen dennoch vor allem die Argumente Nachhaltigkeit und Ökologie. Eine gute Detailausbildung sowie die Wahl einer geeigneten Holz- und Behandlungsart sind wichtig, um die Dauerhaftigkeit von Holz sicherzustellen. Durch den Holzsystembau bei Renggli können die Holzfassaden direkt im Werk unter besten Bedingungen an die Aussenwände montiert werden. Bei allen anderen Materialien passiert dieser Vorgang auf der Baustelle.
Entscheidet man sich für eine unbehandelte Holzfassade, wird die Oberflächenveränderung bzw. Verwitterung oder auch Verschmutzung bewusst akzeptiert. Von einer symmetrischen silberglänzenden Verfärbung darf dabei nicht ausgegangen werden. Denn Sonne, Regen und Standort des Gebäudes beeinflussen die Vergrauung des Holzes unregelmässig. Eine unterschiedliche Verwitterung der Fassade entsteht durch Vordächer, Balkone, Auskragungen und Fenstervorsprünge. Der Verwitterungsprozess, also die Farbveränderung, entsteht durch den Abbau von Lignin und deckt als feine Patina-Schicht das nach wie vor gesunde Holz ab. Die Farbe kann von hellem Silbergrau über verschiedene Brauntöne bis hin zu Schwarz gehen. Die unbehandelte Holzfassade kann mit ihrer Patina die Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben, ohne dass das Holz fault. Nach einigen Jahren stabilisiert sich die Farbe von unbehandelten Holzfassaden. Wer sich für eine unbehandelte Holzfassade entscheidet, aber dennoch eine schwache Verwitterung wünscht, kann das Material Lärche wählen. Diese Holzart ist von Natur aus widerstandsfähig und bietet eine hohe Resistenz gegenüber dem biologischen Alterungsprozess.
Wer die Natürlichkeit von Holzfassaden mag, aber keine sichtbare Verwitterung wünscht, kann Holzfassaden deckend streichen oder lasieren. Das Holz kann auch vorbehandelt werden. Damit wird der natürliche Verwitterungsprozess imitiert. Die Fassade sieht zudem bedeutend gleichmässiger aus. Dennoch werden auch hier mit den Jahren Wetter und Sonne Spuren an der Holzfassade hinterlassen, und an einigen Stellen wird die Farbschicht abgetragen. Dort ist das Holz anfällig für Feuchtigkeit. Diese dringt an den farblosen Stellen ins Holz ein, kann aber nicht mehr vollständig entweichen. In der Folge bleibt das Holz feucht und wird langsam zerfressen. Auch bei gestrichenen Fassaden ist es deshalb ratsam, regelmässige Kontrollen durchzuführen.
Pflegetipps für ein langes Fassadenleben
Das Erscheinungsbild der Fassade ist ausschlaggebend für den ersten Eindruck. Was man dabei aber nicht vergessen darf ist, dass eine Fassade nicht nur ästhetischen Wert hat, sondern vor allem für den Schutz vor äusseren Einflüssen, beispielsweise Witterungseinflüssen, mechanischen und biologischen Einwirkungen zu sorgen hat. Genau diese Einwirkungen machen die Alterung sichtbar. Eine Fassade sollte regelmässig gesäubert, erneuert und bei Beschädigungen repariert werden, damit sie weiterhin die konstruktiven und dämmenden Elemente schützen kann.
– Besonders exponierte Stellen gegen Schimmelpilz-, Algen- und Spinnwebenbefall behandeln.
– Kanten und rohe Holzstellen vorgrundieren und alle Fassadenbretter zweimal streichen.
– Den Sockel – meist aus Beton – ebenfalls reinigen, wo notwendig grundieren und streichen.
Bei einer gestrichenen Holzfassade empfehlen sich vor einem Neuanstrich ein paar Vorarbeiten, um wieder für viele Jahre ausgesorgt zu haben: Die Holzschalung sollte mit einer Bürstenmaschine abgeschliffen werden.
Vor dem Bau an die Fassadenpflege denken
Ein Fassadensystem sollte eine lange Lebensdauer, einen sicheren Witterungsschutz und Pflegeleichtigkeit bieten. Bei Renggli findet die Fassadenwahl während der Bemusterung mit den Architekten statt, bei der verschiedene Fassadenmuster und Systeme in unterschiedlichen Formen und Materialien gezeigt werden. Der Entscheid liegt schlussendlich bei der Bauherrschaft und sollte nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch den langfristigen Pflegeaufwand berücksichtigen.










