Transparent: Die Wahl der Fenster
Obwohl man es ihm nicht unbedingt ansieht, ist das Fenster ein technisch fortschrittliches Bauteil. Es empfiehlt sich deshalb, seine Anschaffung mit einem Grundwissen über Wärmeisolation, die unterschiedlichen Glasarten und die Auswahl des Fensterbauers anzugehen.

Die inneren Werte
Die technischen Daten eines Fensters wirken auf den ersten Blick kompliziert. Aber keine Sorge: Damit befasst sich meist der Architekt oder der Bauphysiker. Er stellt sicher, dass die eingebauten Fenster die Vorschriften bezüglich Wärmedämmung, Schallschutz und Sicherheit erfüllen. Wer auf Energieeffizienz bedacht ist, sollte auf den sogenannten U-Wert achten. Er gibt an, wie viel Wärme über das Fenster verlorengeht. Je tiefer der U-Wert, desto besser die Isolation. Idealerweise wird die Energiebilanz des Fensters ganzheitlich betrachtet. Karl Neumüller erklärt: «Neben dem U-Wert gibt es den Energiedurchlassgrad g, welcher den solaren Wärmegewinn bezeichnet. Scheint im Winter die Sonne auf die Fensterfront, so hilft das, den Wohnraum zu erwärmen und das Heizsystem zu entlasten. Je höher der g-Wert, desto grösser der Wärmegewinn im Innenraum durch die Sonneneinstrahlung.» Ist der Gewinn grösser als der Verlust, erhält das Fenster die Energieetikette A.
Für die Ästhetik sind Form und Grösse der Fenster sowie das Material des Rahmens wichtig. Es gibt Holz-, Metall-, Holz-Metall- und Kunststofffenster. «Ich empfehle ganz klar Fenster aus Holz-Metall, ob im Neubau oder in der Renovation», sagt Karl Neumüller. «Sie sind Multitalente in Sachen Funktionalität und Kombinierbarkeit. Auch punkto Design und Ästhetik sind sie das Mass der Dinge. Das Holz auf der Innenseite vermittelt Wärme und Behaglichkeit. Das klare Plus gegenüber reinen Holzfenstern ist die Aluschale auf der Wetterseite, die die Unterhaltskosten auf praktisch Null reduziert.»
Beim Glas gibt es sowohl unterschiedliche Stärken der Verglasung als auch verschiedene Glasarten. Einfachverglasungen kommen heute nicht mehr zum Einsatz, man hat die Wahl zwischen doppelt- und dreifachverglasten Fenstern. «Bei 4B ist die Dreifachverglasung Standard, da sie eine bessere Wärmeisolation bietet», sagt der Fachmann. Bei den Scheiben selbst unterscheidet man zwischen herkömmlichem Glas, auch Floatglas genannt, Einscheiben- sowie Verbundsicherheitsglas. Wo Floatglas bei einer Beschädigung zu grossen, scharfkantigen Scherben zerbricht, bildet das gehärtete Einscheibensicherheitsglas (ESG) kleine Stückchen. Ausserdem ist ESG widerstandsfähiger als gewöhnliches Glas. Verbundsicherheitsglas (VSG) besteht aus zwei Scheiben, die mit einer Folie dazwischen verklebt sind. Dank der Folie behält das Glas seine Form auch nach dem Bruch – man kennt es auch von der Frontscheibe eines Autos. Die neue SIGAB-Richtlinie 002 schreibt für Fenster und Türen neue Anforderungen für die Sicherheit mit Glas vor.
Bedürfnisse erfüllen
«Wir wollen verstärkt die Bedürfnisse der Bauherrschaft ansprechen und entsprechende Lösungen anbieten», sagt Karl Neumüller. «In dieser Kommunikation treten die technischen Werte der Produkte anfangs in den Hintergrund, um Bauherren nicht unnötig zu verwirren.» Unter dem Thema Komfort hat 4B relevante Produkte nach den Kategorien Hell, Leicht, Flach und Behaglich zusammengefasst (vgl. 4-b.ch/komfort). Zur Behaglichkeit tragen Wärmeisolation und Schallschutz, aber auch der Sicht- und der Sonnenschutz bei. Leichtigkeit ist wichtig bei grossen Hebeschiebetüren. «Ein solcher Flügel ist schnell einmal 400 Kilogramm schwer», erklärt der Fachmann. «Wir bieten deshalb eine Motorisierung an.» Das Stichwort Flach bezieht sich auf den Übergang zwischen Aussen und Innen: «Ein schwellenloser Übergang ist nicht nur für Menschen im Rollstuhl wichtig, er verhindert auch Stolperunfälle», weiss der Experte. Und nicht zuletzt sollte man bei der Auswahl des Fensterbauers auf die Servicequalität achten. «Ein gutes Produkt bringt wenig, wenn die Beratung, die Montage und der Service nach dem Einbau nicht stimmen», sagt Karl Neumüller. Er empfiehlt, auf eine kompetente und verständliche Beratung, fristgerechte Reaktionen und ein gutes Servicepaket beim Fensterbauer zu achten.
Karl Neumüller, Produktmanager 4B




