Licht im Garten richtig gemacht

Damit Sie Ihren Garten auch nach Einbruch der Dunkelheit geniessen können, braucht es auch draussen eine angemessene Beleuchtung. Dabei ist weniger manchmal mehr, wie Experte Josef Hager weiss.

Licht im Garten richtig gemacht
Text Anna Ettlin | Fotos Luce Elektro AG
Damit Sie Ihren Garten auch nach Einbruch der Dunkelheit geniessen können, braucht es auch draussen eine angemessene Beleuchtung. Dabei ist weniger manchmal mehr, wie Experte Josef Hager weiss.
Die Beleuchtung im Wohnzimmer, in der Küche und im Bad ist Gegenstand vieler Ratgeber und Diskussionen. Schliesslich bestimmt sie jeden Abend die Atmosphäre des Innenraums. Aber auch die Aussenbeleuchtung hat etwas Aufmerksamkeit verdient. Richtig umgesetzt bereitet Sie Ihnen nicht nur dann Freude, wenn Sie abends im Garten sitzen, sondern auch jedes Mal, wenn Ihr Blick durch das Fenster nach draussen schweift.Man unterscheidet zwei Arten von Gartenbeleuchtung: Eine erfüllt eine Sicherheitsfunktion, die andere dient der Ästhetik. «Wenn Sie Treppen und Gartenwege beleuchten, erhöhen Sie die Sicherheit», erklärt Josef Hager, Inhaber der Luce Elektro AG in Altendorf. «Alles andere sind Effektbeleuchtungen, die den Wohnraum am Abend optisch nach aussen erweitern.» Letztere können gemäss dem Fachmann bereits ganz einfach sein: Eine simple Leuchte, die einen Baum oder eine Skulptur anstrahlt. Aber auch wesentlich aufwändigere Gartenbeleuchtungen sind möglich, wenn die Bauherrschaft das wünscht und ein genügend grosses Budget zur Verfügung steht. So kann man ein Element in Szene setzen, indem man nur einen einzelnen Baum anleuchtet, oder aber mehr Tiefe schaffen, indem man auch die dahinterliegende Hecke anstrahlt. Die Möglichkeiten sind vielfältig und von Garten zu Garten unterschiedlich. Wichtig ist, das Licht im Aussenbereich mit Mass einzusetzen, denn nur so kommt es ideal zur Geltung. Auch vom Einsatz zu starker Beleuchtung rät der Fachmann ab. «Das menschliche Auge stellt sich immer auf den hellsten Punkt ein», erklärt er. «Wenn eine Leuchte zu hell ist, wirken die anderen schnell zu dunkel.» Im Zweifelsfall sollen besser zwei schwache Leuchten zum Einsatz kommen als eine starke. Damit das Licht nicht stört, sollte es zudem nicht blenden – weder Sie selbst noch Ihren Nachbarn. «Im Idealfall sieht man nur das Licht und nicht die Leuchte selbst», sagt Josef Hager. Eine besondere Art, diesen Grundsatz in die Tat umzusetzen, bietet sich für Besitzer von Gartenteichen und anderen Wasserelementen. «Wenn Sie eine Leuchte unter der Wasseroberfläche platzieren und damit beispielsweise einen Strauch ausserhalb des Wassers anstrahlen, entsteht ein schönes Lichtspiel, wenn sich das Wasser bewegt», erklärt der Experte. Alternativ könne man auch das Wasserbecken ausleuchten. Das empfiehlt Josef Hager allerdings nur bei Swimmingpools und Teichen, die eine gute Filteranlage haben. Ansonsten macht das Licht Schwebeteilchen im Wasser sichtbar und lässt es verschmutzt wirken. Bei der Beleuchtung von Pools darf man jedoch nicht vergessen, dass im Schweizer Klima die Poolabdeckung nachts meist geschlossen bleibt und die Beckenbeleuchtung daher eher selten zu sehen ist. Eine weitere Möglichkeit wäre, das Becken selbst dunkel zu lassen und stattdessen Bäume oder andere Elemente nebenan zu beleuchten. «Dadurch entsteht eine schöne Spiegelung auf der Wasseroberfläche», sagt der Fachmann.

Technisch vorbereitet

Jeder Garten ist einzigartig. Entsprechend individuell fällt auch die Beleuchtung aus. «Wir bemustern jeden Garten zunächst», sagt Josef Hager. «Das stellt sicher, dass jede Leuchte an den richtigen Ort kommt.» Dieser Schritt kann erst durchgeführt werden, wenn der Garten schon beinahe fertiggestellt ist, was bei vielen Bauherrschaften erst mehrere Jahre nach dem Hausbau geschieht. Dennoch kann man bereits bei der Planung des Eigenheims ein wenig vorsorgen. «Sie brauchen Strom- und möglicherweise auch Wasserleitungen aus dem Haus heraus», sagt der Fachmann. Wichtig ist, dass der Stromanschluss für die Aussenbeleuchtung eine eigene Sicherung hat und nicht an Wohnzimmer, Küche oder Keller samt Tiefkühler angeschlossen ist – schliesslich ist die Gartenbeleuchtung permanent Wettereinflüssen ausgesetzt. Wenn man im Garten selbst beim Bau noch eine Grundverrohrung macht, sind die wichtigsten Vorbereitungen für die spätere Beleuchtung getroffen. Die restlichen Arbeiten können bequem bei der Anlage des Gartens erledigt werden. Im Übrigen empfiehlt Josef Hager, mehrere Schaltkreise für die Gartenbeleuchtung einzurichten. «Dimmer kommen im Aussenbereich selten zum Einsatz, deshalb ist es wichtig, dass Sie die Beleuchtung in Teilen an- und abschalten können», erklärt er. Das eigentliche Ein- und Ausschalten kann über einen festen Schalter oder über eine Fernbedienung erfolgen. Empfehlenswert ist hier eine Zeitschaltuhr: Effektbeleuchtung, die nach oben oder zur Seite strahlt, trägt zur Lichtverschmutzung bei. «Das Gesetz schreibt vor, dass Effektbeleuchtungen nur bis 22 Uhr brennen dürfen. Ausgeschlossen von dieser Regelung sind Sicherheitsbeleuchtungen, zum Beispiel bei Treppenstufen», weiss Josef Hager. Der Energieverbrauch einer Gartenbeleuchtung bleibt dank LED-Leuchten relativ niedrig. Dies sei jedoch kein guter Grund, möglichst viele Leuchten zu installieren. «Damit die hellen Bereiche schön zur Geltung kommen, muss es irgendwo auch dunkel sein», weiss der Fachmann.

Licht im Garten richtig gemacht
Auch eine Sicherheitsbeleuchtung, hier auf der hölzernen Treppe, kann effektvoll sein. Wichtig ist, dass die eingesetzten Leuchten weder Sie noch Ihren Nachbarn blenden.Effektvoll angestrahlte Bäume und Hecken bilden die Highlights bei diesem grossen Garten. Mit der richtigen Beleuchtung kann man die Akzente im Aussenraum nachts anders setzen als tagsüber.
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