Keine Chance für Einbrecher

Ein Einbruch hat nicht nur finanzielle Folgen, sondern belastet auch psychisch. Mit wenigen, gezielten Massnahmen und einem guten Sicherheitskonzept lässt sich jedes Haus einbruchsicher planen und bauen.

Keine Chance für Einbrecher
Text Anna Ettlin | Illustration Vanessa baumann
Ein Einbruch hat nicht nur finanzielle Folgen, sondern belastet auch psychisch. Mit wenigen, gezielten Massnahmen und einem guten Sicherheitskonzept lässt sich jedes Haus einbruchsicher planen und bauen.
Viele Menschen schenken dem Einbruchschutz keine Beachtung. «Bei mir gibt es nichts zu holen», ist ein häufig vorgebrachtes Argument. Die meisten Einbrecher sind jedoch Gelegenheitstäter und brechen ein, weil sie eine Chance sehen. Der finanzielle Schaden beschränkt sich dabei nicht auf gestohlene Gegenstände: Durch aufgehebelte Türen oder Fenster kann grosser Sachschaden entstehen. Am meisten unterschätzt werden jedoch die psychischen Folgen eines Einbruchs. Betroffene fühlen sich danach oft nicht mehr sicher in den eigenen vier Wänden. Dabei lässt sich ein Einfamilienhaus bereits für relativ wenig Geld einbruchsicher gestalten – vorausgesetzt, man denkt schon bei der Planung daran.Man unterscheidet drei Arten von Schutzmassnahmen: bauliche, elektronische und Verhaltensmassnahmen. Bauliche Massnahmen umfassen vor allem einbruchsichere Türen und Fenster und erschweren einem Einbrecher die Arbeit. Die meisten Einbrecher nutzen einfaches Hebelwerkzeug, zum Beispiel mit einem gewöhnlichen Schraubenzieher, mit dem ungesicherte Türen und Fenster einfach aufgebrochen werden. Je schwieriger es ist einzubrechen, desto wahrscheinlicher, dass der Täter sein Vorhaben aufgibt. Einbruchsichere Türen und Fenster werden nach europäischen Normen geprüft und einer Widerstandsklasse (engl. Resistance Class, RC) zugeordnet. Für Einfamilienhäuser empfehlen sich Bauteile, die mit RC 2 oder RC 3 gekennzeichnet sind. Denken Sie daran, alle möglichen Zutrittspunkte zu sichern: nicht nur die Eingangs-, sondern auch die Terrassentür, nicht nur die Fenster im Erdgeschoss, sondern auch den Keller-Lichtschacht und das Dachfenster. Mechanischer Einbruchschutz kann durch elektronische Massnahmen unterstützt werden. Eine Alarmanlage löst einen stillen Alarm bei einer Sicherheitsfirma oder bei der Polizei aus. Um teure Fehlalarme zu vermeiden, ist eine fachmännische Beratung, Installation und Inbetriebnahme der Anlage wichtig.

Um eine umfassende und wirksame Lösung für Ihr Haus zu finden, bedarf es einer fachkundigen Beratung. In den meisten Kantonen bietet die Polizei eine Sicherheitsberatung für Bauherren an, ferner gibt es auch private Firmen. Die Experten erarbeiten mit Ihnen ein sinnvolles Sicherheitskonzept, das alle Eventualitäten abdeckt und auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Alle Baumassnahmen sind aber vergeblich, wenn Sie beim Weggehen Fenster offenlassen, die Haustür nicht abschliessen oder einen Schlüssel unter der Fussmatte verstecken. Verhaltensmassnahmen sind daher auch in einem gut gesicherten Haus wichtig. Dazu zählt, dass Sie Ihre Nachbarn über Ferienabwesenheiten informieren und Ihren Briefkasten leeren lassen.

Die Schwachstellen bei einem Einfamilienhaus

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Die Haustür und die Fenster im Erdgeschoss sind nicht alles. An all den folgenden Stellen kann ein Einbrecher ins Haus gelangen. Denken Sie beim Erstellen Ihres Sicherheitskonzepts auch an Dachfenster, Nebeneingänge und Lichtschächte.

1 Kellerfenster. Alle vom Erdgeschoss erreichbaren Fenster müssen einbruchsicher sein.

2 Kellereingang. Alle Türen sollten RC 2 oder RC 3 aufweisen.

3 Fenster im Erdgeschoss. Achtung: Gewöhnliche Rollläden bieten kaum Schutz. RC-2- oder RC-3-Fenster mit Verbundsicherheitsglas einbauen.

4 Balkon und Terrasse Lassen Sie keine Container oder Leitern herumstehen, mit denen der Balkon erklettert werden könnte.

5 HaustürRC-2- oder RC-3-Haustüren mit Mehrpunktverriegelung und Sicherheitsbeschlägen schützen vor Aufhebeln.

6 Lichtschacht. Abdeckungen von Lichtschächten sind häufig äusserst leicht zu öffnen.

7 NebeneingängeNicht nur die Hauseingangstür, sondern auch sämtliche Nebeneingänge sichern.

8 GarageDie Garage könnte ein Schwachpunkt sein. Wählen Sie eine einbruchsichere Verbindungstür zum Haus.

9 Dachfenster. Wenn das Dach erkletterbar ist, sollten auch die Dachfenster gesichert sein.

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