Filmreife Arena
Für die Gestaltung dieses Heimkinos nahm sich die Sfers AG nichts Geringeres als das Kolosseum in Rom zum Vorbild. Genau wie dieses seinerzeit verfügt auch das Kino über ausgeklügelte versteckte Technik, welche die Besucher zum Staunen bringt.

Eine Arena nach Mass
Ursprünglich wollte der Bauherr zwar ein ganz klassisches Heimkino mit roten Sitzen und einem roten Vorhang. «Wer sich zum ersten Mal ein Heimkino baut, entscheidet sich meistens für diese Variante. Erst beim zweiten wird es individuell», weiss Peter Gnidovec. «Da ich den Kunden aber gut kenne, habe ich ihm gesagt, er dürfe sozusagen von Anfang an in der Champions League mitspielen und ein Kino bekommen, das genau zu seinem Charakter und Geschmack passt.» Und so gestaltete er für den energischen und extrovertierten Bauherrn sein ganz persönliches Kolosseum.
Der Anbau fürs Heimkino wurde vom Baumeister im Rohbau an Sfers AG übergeben. «Wir haben sämtliche Arbeiten geplant, ausgeführt und koordiniert», sagt Peter Gnidovec. «Der Bauherr ist ein vielbeschäftigter Bauunternehmer und wollte in seiner Freizeit nicht mit einer weiteren Baustelle zu tun haben. Er schenkte uns sein vollstes Vertrauen.» Sfers AG kümmerte sich also um sämtliche Arbeiten am aufwendigen Projekt: Konzeption, 3D-Visualisierung, Innenarchitektur und -ausbau, Akustik, Stromversorgung, Klima – und natürlich die Kinotechnik.
Zunächst galt es, den rechteckigen Raum mit einer einzigen grossen Stufe drin in eine Arena zu verwandeln. Die Innenwände wurden von einem Schreiner so konstruiert, dass sie sich sanft um den Raum krümmen und dessen Form dem Oval eines Amphitheaters annähern. Der Boden fällt vom Eingang in der hinteren Wand bis zur Leinwand in sanften Abstufungen hinab, bis zuunterst schliesslich eine kleine runde Absenkung die eigentliche Arena andeutet. Grosse Rundbögen in den Wänden rufen das architektonische Vorbild, das Kolosseum, in Erinnerung. «Die Holzkonstruktion der Wände war so komplex, dass der Schreiner sie vor Ort aufbauen und justieren musste, bevor er sie im Werk lackiert hat», erinnert sich Peter Gnidovec. Die Rundbögen selbst wurden in Altsilberoptik gestrichen, die Wände hinter ihnen erstrahlen in einer speziellen Akustikfarbe mit schimmerndem Bronzeton. Die restlichen Wände sowie Boden und Decke wurden dunkel gehalten, sodass die warmen Metalltöne noch ausdrucksvoller zur Geltung kommen. Die Polster der elektrisch verstellbaren Kinositze nehmen den metallischen Schimmer wieder auf.
Unsichtbarer Hightech
Doch die grösste Stärke des stilvollen Heimkinos – seine modernste Technik – ist auf den ersten Blick kaum sichtbar. Erst wenn auf der grossen Leinwand im Kinoformat ein Film läuft, macht sich die versteckt eingebaute Technik bemerkbar. Die leistungsstarke Soundanlage mit 19 Lautsprechern, die dank dem Dolby-Atmos-Standard einen besonders lebendigen Klang erzeugen, versetzt die Kinobesucher mitten in den Film. «Der Sound ist so eindrücklich, dass manche Leute im ersten Moment fast etwas überfordert sind», sagt Peter Gnidovec. «Ein Heimkino ist nicht bloss ein aufgeblasener Fernseher – es ist ein sehr intensives Erlebnis.» Doch so komplex die Technik auch ist, ihre Steuerung muss einfach sein. Auch das Privat-Kolosseum lässt sich mit einer simplen Fernbedienung steuern. Lediglich ein kleiner Touchscreen unterscheidet sie von einer TV-Fernbedienung. Auf ihm können die Kinobesitzer auswählen, ob sie eine Blu-ray-Disc, Apple TV oder Filme ab Server schauen möchten. Denn das Heimkino ist nicht nur für cineastischen Genuss ausgelegt, sondern bietet sich auch mal an, um einen Fussballmatch zu geniessen. Da man dabei vielleicht lieber steht, befindet sich hinter den Kinositzen eine Bartheke, wo man seine Getränke abstellen kann – und im Gang, gegenüber des separaten Projektorraums, eine dekorativ beleuchtete Bar, wo ebendiese Getränke griffbereit aufbewahrt werden. Für das Wohl der Kinobesucher ist also rundum gesorgt. Da wundert es einen nicht, dass der Kunde von seiner privaten Arena im höchstem Mass begeistert ist. «Es ist wahrscheinlich eines der meistbenutzten Kinos, die wir je gebaut haben», sagt Peter Gnidovec.
Peter Gnidovec, Geschäftsführer Sfers AG
Das Heimkino im Überblick
Der High-End-Heimkinoprojektor mit 4K-Auflösung sorgt für ein gestochen scharfes Bild.
Auf der Leinwand im Cinemascope-Format 21:9 können Filme ohne störende schwarze Balken oben und unten
abgespielt werden.
Blu-rays-Discs, Apple TV oder Filme ab Medienserver stehen zur Auswahl.
Das Surround-Soundsystem von JBL mit mehreren Tausend Watt Leistung unterstützt den Dolby-Atmos-Standard, sodass man sich mitten im Geschehen wähnt.
Die insgesamt 19 Lautsprecher wurden unsichtbar in Wänden und Decke verbaut.
Die Raumakustik wurde physikalisch geprüft und optimiert. In den Ecken des Raums eingebaute Helmholtz-Resonatoren absorbieren unerwünschtes Dröhnen.
Acht Heimkinositze mit Bass Shaker sowie elektrisch verstellbarer Rücken-, Fuss- und Nackenlehne bieten höchsten Sitzkomfort.
An der Bartheke gibt es weitere Sitz- oder Stehplätze für bis zu fünf Kinogäste.
Die Steuerung erfolgt über eine einfache Fernbedienung – fast wie beim Fernseher.
Die LED-Beleuchtung wurde so konzipiert, dass sie nicht blendet und die Raumgeometrie unterstützt. So musste in der Bauphase Testbeleuchtung aufgebaut werden, um die optimale Ausleuchtung der Rundbögen zu finden. Separat zuschaltbare Bodenbeleuchtung ermöglicht einen Gang zur Bar oder zur Toilette, ohne dass das Raumlicht eingeschaltet werden muss.
Eine dekorativ beleuchtete Bar im Eingangsbereich empfängt die Besucher.
Wenn das Kino nicht in Betrieb ist, fahren in den Rundbögen automatisch dekorative Filmposter mit Fotos der Familienmitglieder herunter, welche die Bauherrin selbst gestaltet hat. Die Motive liess Sfers auf Rollos drucken, die beim Filmschauen zurückgezogen werden können und die Raumakustik nicht beeinträchtigen.







