Einrichtungs-Tipps fürs Wohnzimmer
Endlich ist das Haus einzugsbereit und wartet darauf, mit Leben gefüllt zu werden. Häufig weiss man aber nicht, wo man bei der Einrichtung beginnen soll. Andreas Buck, Inneneinrichter bei Pfister, verrät seine Tipps und Tricks und zeigt auf, wo die meisten Fehler beim Einrichten passieren.

In fünf Schritten zum gemütlichen Wohnzimmer
#1 Den Einrichtungsstil kennen
Es gibt viele Einrichtungsstile, die sich stets weiterentwickeln. Wichtig ist, dass Sie Ihren Geschmack kennen oder erkennen. Sind Sie eher der klassische Typ? Legen Sie Wert auf Designer-Möbel? Oder probieren Sie gerne Neues aus und verfolgen die neusten Trends? Denken Sie bei der Einrichtung nicht an einzelne Möbel, sondern überlegen sich, wie der Raum insgesamt wirken soll? Halten Sie sich bei der Wahl der Möbel deshalb stets das Gesamtbild vor Augen.
Als Beispiel hier die Stilwelten, wie sie Pfister definiert:
– Klassisch: Sie setzen auf hochwertige und natürliche Materialien, wie z. B. Massivholz. Die Einrichtung ist geprägt von nostalgischen Formen, traditionellen Mustern sowie dezenten Farben.
– Design: Sie mögen Designer-Möbel, eine klare Formensprache und sanfte Farben. Die Einrichtung ist eher minimalistisch.
– Trendy: Sie verfolgen die aktuellen Trends und sind mutig, diese auszuprobieren. Die Einrichtung darf bunt sein. Sie spielen mit eigenwilligen Farben und unterschiedlichen Textilien.
– Cozy: Die Einrichtung ist gemütlich und weckt Emotionen. Sie mögen viele Deko-Elemente, warme Farben, natürliche Materialien sowie romantische Muster.
#2 Farbakzente setzen ist die Königsdisziplin beim Einrichten
Wenn Sie Ihren Stil definiert haben, können Sie auf die richtigen Farben setzen. Eine Basisfarbe und Akzentfarben bilden das Konzept. Die Basisfarbe lässt sich von den Farben des Bodenbelags und der Einbauten ableiten. Sie wiederholt sich, wenn auch in unterschiedlichen Nuancen. Mit einer anderen Farbe in vielleicht etwas kräftigerem Ton setzen Sie Akzente. Zum Beispiel mit einem farbigen Sessel, mit gemusterten Zierkissen, farbigen Vasen und anderen Deko-Elementen oder auch mit Zimmerpflanzen.
Bedenken Sie, dass das Wohnzimmer verschiedene Funktionen hat. Einerseits ist es ein Ort der Begegnung: Hier herrscht viel Betrieb, was robuste Materialien verlangt. Andererseits ist das Wohnzimmer ein Ort zum Entspannen, deshalb sollten Sie hier auf zu viele Farben verzichten. Lebendig können Sie das Wohnzimmer dennoch gestalten. Nämlich durch das Spiel mit Mustern, Texturen und Materialien, die farblich aufeinander abgestimmt sind. Oder mit Pflanzen, die ausserdem die Luftqualität verbessern.
#3 Das richtige Licht finden
Gemütlichkeit schaffen Sie ebenso durch die richtige Beleuchtung und unterschiedliche Lichtquellen. Wie viel Licht ein Raum braucht, hängt auch vom Tageslicht ab. Kommt viel oder wenig Tageslicht in den Raum, und zu welcher Zeit steht hier die Sonne?
Es braucht ein Zentrallicht und ein Stimmungslicht. Das Zentrallicht sorgt dafür, dass der Raum abends genügend hell ist, während das Stimmungslicht Zonen schafft. Durch dieses Zusammenspiel wird auch Schatten kreiert, was dem Raum Tiefe gibt. Einen tollen Effekt gibt es zum Beispiel, wenn Sie eine Lichtquelle über einen Spiegeltisch positionieren. So wird das Licht auch zur Decke reflektiert.
#4 Die Positionierung der Möbel
Das Wichtigste bei der Positionierung der Möbel ist, dass Sie gut zirkulierende Laufwege schaffen. Achten Sie darauf, dass die Einrichtungselemente so angeordnet sind, dass sie keine Hindernisse bilden, und Sie sich frei bewegen können: Sie brauchen genügend Platz zwischen Sofa und Couch-Tisch. Der Sessel oder Hocker daneben verlangt ebenfalls ausreichend Abstand, um das Gegenüber nicht zu stören. Der Essbereich sollte so positioniert sein, dass jeder, ohne Hemmnis und ohne eingeengt zu werden, seinen Platz einnehmen kann.
#5 Die Proportionen müssen stimmen
Zu grosse Möbel in kleinen Zimmern lassen dieses noch kleiner wirken, während kleine Möbel in grossen Stuben verloren aussehen und wie in einem Puppenhaus wirken. Die Grössenverhältnisse der Möbel zur Umgebung und zueinander müssen stimmig sein, damit der Raum harmonisch und leicht wirkt. Die Berechnung der Proportionen lassen sich vom Grundriss ableiten.
Die 5 häufigsten Fehler
#1 Angst vor Farbe
Wenn es einen Ort gibt, wo man sich zurückziehen und neue Energie auftanken können soll, dann sollte das zumindest das eigene Zuhause sein. Mit Farbe können Sie Ihr Wohlbefinden steigern, denn Farbe macht glücklich. Ob Sie die Wände streichen oder Farbakzente mit Textilien, Möbeln und Accessoires setzen wollen, bleibt dabei Ihnen überlassen.
#2 Kein roter Faden
Stilbrüche sind zwar erlaubt, doch wenn kein roter Faden zu erkennen ist, wirken Möbel aus unterschiedlichen Stilrichtungen einfach nur willkürlich zusammengewürfelt. Entscheiden Sie sich deshalb für eine Stilrichtung, und haben Sie den Mut, sich von alten Möbeln oder Einzelstücken zu trennen, wenn diese nicht mehr in die neue Umgebung oder zur restlichen Möblierung passen.
#3 Zu pragmatisch
Ein Sofa macht noch kein Wohnzimmer. Ein Tisch mit Stühlen noch kein Esszimmer. Lassen Sie Wohnlichkeit einziehen und schaffen Sie ein einladendes Ambiente. Dabei gehen Sie von den wesentlichen Funktionsmöbeln wie dem Sofa und dem Couchtisch aus und ergänzen mit einem Teppich, mit Vorhängen, unterschiedlichen Lichtquellen sowie dekorativen Accessoires.
#4 Zu kleiner Teppich oder gar kein Teppich
Ein Teppich verbessert die Raumakustik und gibt den Möbeln visuell einen Halt. Er sollte ausreichend gross sein, um Sofa, Couchtisch und Sessel miteinander zu verbinden.
#5 Zu wenige Ablageflächen und zu wenig Stauraum
Schlüssel, Laptop, Zeitschriften, Briefpost und Co. haben oft keinen richtigen Platz, weshalb es schnell einmal unordentlich aussieht. Geben Sie mit Highboards, Sideboards, Vitrinen und Regalen jedem Objekt ein Daheim, wo Sie es immer verräumen, wenn es nicht gebraucht wird. Mit offenen und geschlossenen Modulen kann dabei gespielt werden, um die Lieblings-Gegenstände in Szene zu setzen.
Harmonie zwischen Wohn- und Esszimmer
In der modernen Architektur teilen sich Wohn- und Essbereich einen Raum. Für ein harmonisches Gesamtbild bieten sich zwei Herangehensweisen an:
1. Den offenen Raum als einen Raum behandeln.
Stimmen Sie die Einrichtung in beiden Bereichen aufeinander ab, um einen schönen Übergang zu schaffen. Das gelingt durch Repetition von Farben, Texturen oder Mustern.
2. Den offenen Raum bewusst in zwei Bereiche aufteilen.
Eine markante Abgrenzung des Wohnzimmers vom Essbereich schaffen Sie beispielsweise, indem Sie bewusst unterschiedliche Stilrichtungen wählen. Alternativ können Sie die Stilrichtung einheitlich halten und mit Farben eine andere Atmosphäre kreieren – trauen Sie sich, eine Wand zu streichen! Auch Sideboards und Pflanzen eignen sich als Raumtrenner.
So bringen Sie Persönlichkeit in die Einrichtung
Damit Ihr Wohnzimmer oder Ihr Essbereich nicht unpersönlich wie aus einem Katalog wirkt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um mehr Individualität einzubringen. Zum Beispiel mit Dingen, die die Sinne ansprechen, wie Ihr Lieblings-Raumduft, mit Kunst, mit Deko-Elementen, die Ihre Hobbys zum Ausdruck bringen, mit Bildern oder Gegenständen, die an schöne Reisen erinnern.
Nicht zuletzt schaffen Sie Persönlichkeit mit individuell konfigurierten Möbeln. Kaufen Sie nicht alles «ab Stange» und im Set. Fragen Sie nach anderen Ausführungen, Lehnen, Füssen, möglichen Stoffbezügen und Materialien. Es gibt verschiedene Optionen, um ein Möbel aus dem Handel einzigartig zu gestalten. Farbig muss nicht bunt bedeuten. Sie können beispielsweise zurückhaltende Farbtöne für die grossen Einrichtungsgegenstände wie Sideboard, Leuchte und Sessel verwenden und Akzente mit der Dekoration setzen. Wichtig ist dabei, dass sich die Farben wiederholen wie hier beim Beistelltisch, bei der Vase und beim Zierkissen.
Einrichten mit dem Profi
Wer sein Wohnzimmer oder andere Räume vom Experten einrichten lassen will, kann den Service der Inneneinrichtungsberatung von Pfister nutzen. Die erste Inspirationsberatung ist dabei kostenlos und unverbindlich. Weitere Infos finden Sie unter pfister.ch/Inneneinrichtungsberatung











