Die Wahl des Heizsystems ist keine Sisyphusarbeit

In welchem Mass jemand mit seiner Heizung zufrieden ist, hängt davon ab, inwieweit sie den individuellen Bedürfnissen entspricht. Deshalb ist es keine vergebliche Mühe, sich über die Vielfalt des Angebots zu informieren. Im Fokus dieses Beitrags stehen Neubauten, insbesondere Einfamilienhäuser.

Die Wahl des Heizsystems ist keine Sisyphusarbeit
Wer ausschliesslich erneuerbare Energien für Heizen und Kühlen nutzt, braucht nicht auf Komfort zu verzichten: Durch Erd- und Solarwärme wird in diesem Haus auch der Pool beheizt.
Text Jean Haag | Fotos Elco
In welchem Mass jemand mit seiner Heizung zufrieden ist, hängt davon ab, inwieweit sie den individuellen Bedürfnissen entspricht. Deshalb ist es keine vergebliche Mühe, sich über die Vielfalt des Angebots zu informieren. Im Fokus dieses Beitrags stehen Neubauten, insbesondere Einfamilienhäuser.
Im Vergleich zu Küchen- oder Badeinrichtungen weckt eine Heizung selten Emotionen. Das Thema beschäftigt Bauherrschaften alles in allem nur wenig. Meist lässt man es dabei bewenden, Investitionsrahmen und Energieträger festzulegen. Das kann gutgehen, muss es aber nicht. Bedenken sollte man, dass es sich bei der Wahl eines Heizsystems, dessen Lebenszyklus 15 bis 20 Jahre beträgt, um eine Entscheidung mit weitreichenden Auswirkungen auf Bereiche wie Komfort, Wirtschaftlichkeit oder Laufruhe handelt, wo verpasste Chancen sich nicht oder nur mit grösserem Aufwand kompensieren lassen.

Wärmepumpen sind die erste Wahl

In neuen Ein- und Mehrfamilienhäusern wird heute meist eine Wärmepumpe installiert. Ein Grund für deren häufigen Einsatz ist neben ihrer Umweltfreundlichkeit der Umstand, dass dank guter Dämmung der Gebäudehülle der Wärmebedarf für die Raumheizung markant zurückgegangen ist, ja teils gar unter demjenigen für die Warmwasserbereitung liegt. Wärmepumpen erzeugen aus Umweltwärme mit Hilfe von Antriebsenergie (meist Strom) Nutzwärme. Je nachdem, ob Luft, das Erdreich oder Wasser als Wärmequelle genutzt wird, spricht man von Luft-Wasser-, Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Luft-Wasser-Wärmepumpen werden innen oder aussen aufgestellt, auch gibt es Splitgeräte, die aus einem Aussenteil mit Ventilator, Verdampfer und Verdichter und einer kompakten, platzsparenden Inneneinheit bestehen. Weiter sind modulierende Wärmepumpen erhältlich, die besonders effizient arbeiten.

Je nach Bauart können Wärmepumpen auch zur aktiven oder passiven Raumkühlung im Sommer verwendet werden. Bei der Passivkühlung wird Wärme dem Fussboden entzogen und der Erdsonde zugeführt. Neben der Steigerung des Komforts kann diese Wärme auch zur Regeneration oder Entlastung zu kühler Erdwärmesonden eingesetzt werden. In Einfamilienhäusern werden Wärmepumpen meist monovalent betrieben, decken somit den gesamten Wärmebedarf. Sie lassen sich aber auch mit anderen Heizsystemen zu bivalenten Anlagen kombinieren, so mit Solaranlagen, Brauchwasser-Wärmepumpen oder Holzfeuerungen. Zwar verteuert eine Gerätekombination die Heizungslösung, doch muss auch berücksichtigt werden, dass, je grösser der Anteil an erneuerbaren Energien zur Wärmeerzeugung ist, desto stabiler und niedriger die Betriebskosten ausfallen.

Die Effizienz der Wärmepumpe hängt von mehreren Faktoren ab, so von der Leistungszahl bzw. dem COP-Wert. Aussagekräftiger sind jedoch die Jahresarbeitszahlen JAZ, die das Verhältnis von Nutzwärme zu Stromverbrauch während eines Betriebsjahrs umschreiben. Mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe lassen sich im Neubau Werte von 4,5 erreichen, was heisst, dass mit 1 kWh Strom 4,5 kWh Wärme erzeugt werden.

Fossil und erneuerbar kombiniert

Öl- und Gasheizungen werden in Neubauten immer seltener eingesetzt, und wenn doch, dann in der Regel in Kombination mit Solaranlagen oder anderen Systemen, die erneuerbare Energie nutzen. Die Vorteile beider Wärmeerzeuger liegen in der bewährten, ausgereiften Technik, der Effizienz sowie den geringen System- und Einbaukosten. In der Schweiz sollen Ölheizungen auch künftig in neuen Wohnbauten erlaubt sein, insbesondere wenn eine andere Lösung technisch nicht möglich oder unwirtschaftlich ist. Stein des Anstosses bei fossilen Brennstoffen ist das Kohlendioxid wegen des Treibhauseffekts, wobei Gasheizungen 25 Prozent weniger CO₂ als Ölheizungen emittieren. Dieses Problem kennen Holzheizungen bzw. Pelletheizungen nicht, weil die Verbrennung CO₂-neutral ist. Allerdings ist der Brennstoff, wie auch bei Öl- und Gasheizungen, Preisschwankungen unterworfen.

Gasheizungen sind dank tiefer unterer Modulationsgrenze auch in Niedrigenergiehäusern gut einsetzbar. Sie werden in Mehrfamilienhäusern nicht selten mit Wärmepumpen kombiniert, welche die Grundlast erbringen. Mitunter trifft man auch auf eher ungewöhnliche Heizungslösungen, so etwa die Kombination von Solaranlagen mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe oder einem Schwedenofen. Auch nimmt die Zahl der Hauseigentümer zu, die komplett auf erneuerbare Energien umgestellt haben und Wärme, Kälte und Strom in eigenen Anlagen für den Eigenbedarf produzieren.

Produkt und Dienstleistungen

Der Trend im Heizungsmarkt geht klar in Richtung massgeschneiderte Heizungslösungen aus einer Hand. Neben innovativen Qualitätsprodukten und einer intelligenten, einfach zu bedienenden Regelungstechnik sind heute auch umfassende Dienstleistungen gefragt. Bei Elco zum Beispiel, einem führenden Anbieter im Wärmeerzeugermarkt, zählen zum Dienstleistungsangebot Beratung, Inbetriebnahme, Service und Wartung. Dank vollständigem Sortiment kann die Beratung neutral, ohne Präferenzen für einen bestimmten Energieträger erfolgen. Service und Wartung bilden die Voraussetzung, eine Heizung über die ganze Lebensdauer hinweg begleiten zu können, bis deren Ersatz fällig wird. Sodann verfügt die Firma über das dichteste Servicenetz in der Schweiz. Gut 400 Fachleute, verteilt auf alle Landesgegenden, garantieren einen professionellen Service und eine effiziente Störungsbehebung rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Mehr unter elco.ch.

«Neben Qualitätsprodukten sind auch umfassende Dienstleistungen gefragt.»
Jean Haag
Die Wahl des Heizsystems ist keine Sisyphusarbeit
Eine moderne Heizungsanlage mit Sole-Wasser-Wärmepumpe, Boiler und Pufferspeicher.
Die Wahl des Heizsystems ist keine Sisyphusarbeit
Jean Haag, Fachredaktor BR.
(Visited 25 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema

up to date mit dem
traumhaus 
Newsletter
Entdecken Sie mit traumhaus Ihr zukünftiges Eigenheim – inspirierende Architektur, moderne Technik und innovative Designkonzepte.
anmelden!
Sie können sich jederzeit abmelden!
close-link