Persönliche Reflektion

Einheitlichkeit wird bei diesem Küchenobjekt grossgeschrieben. Farb- und Materialwahl führen vom Ess- und Wohnbereich bis in die privaten Räume dieser Villa am Zürichsee.

Persönliche Reflektion
Raumhohe Schränke geben der 35 Quadrat-meter grossen Küche einen Rahmen und betonen unaufdringlich den kubischen Inselkörper.
Text Lina Giusto | Fotos André Herger, Orea AG
Einheitlichkeit wird bei diesem Küchenobjekt grossgeschrieben. Farb- und Materialwahl führen vom Ess- und Wohnbereich bis in die privaten Räume dieser Villa am Zürichsee.

Je schlichter die Optik, desto anspruchsvoller die Details. Dieses Motto trifft bei dieser sich über 35 Quadratmeter erstreckenden Wohnküche den Nagel auf den Kopf. Besonders ihre dunkelgraue Farbe sowie die Einrichtung des angrenzenden Wohn- und Essbereichs in Tönen aus dem gleichen Farbspektrum geben dem Innenausbau des Hauses einen edlen und zurückhaltenden, aber auch zeitlosen Charakter.Im Grundriss ist das Gebäude sowohl längs als auch quer in Schichten zoniert, zweigeschossige Räume verbinden die unterschiedlichen Etagen vertikal. Als Kubus kommt das Gebäude daher, dessen private Aussenräume in das Volumen eingeschnitten sind. Im Zentrum des Erdgeschosses befindet sich die grossflächige, offen gestaltete Wohnküche, die sich bis ins Entree des Hauses zieht und dabei die architektonische Form des Hauses wiedergibt. Durch die einheitliche Materialisierung von den Küchenfronten bis zu den Schränken und weiteren Einrichtungselementen in den angrenzenden Räumen ist eine starke optische Einheit entstanden. Das Farb- und Materialkonzept führt sogar bis in die Badezimmer, die Ankleiden und die Garderobenschränke in den restlichen Wohnebenen. In enger Abstimmung zwischen den Bauherren, dem Innenarchitekten und dem Küchenbauer Orea wurde der Innenausbau des Familienhauses entwickelt und gestaltet. «Die Bauherrschaft hatte eine klare Vorstellung von Material und Design des Innenausbaus. Es ging darum, dieses Bild zusammen weiter zu schärfen und zu bestärken», sagt Orea-CEO David Spielhofer. Vorbildlich sei allerdings auch vonseiten der Bauherrschaft gewesen, dass sie sich viel Zeit genommen habe für den Auswahl- und Gestaltungsprozess. Auf die Küchenfirma wurde sie durch einen Artikel in einem Wohnmagazin aufmerksam.

Funktionale Raffinesse

Neben dem durchgehenden Farbkonzept vermittelt auch die Kombination aus Dampfgarer, Backofen und Weinkühler eine harmonische Einheit. Sie geben der Multifunktionswand «The Wall», in die auch Kühl- und Gefrierschrank eingelassen sind und die sich im Rücken der Kochinsel befindet, einen klaren Rahmen, wodurch die Abläufe beim Rüsten und Kochen klar strukturiert werden. Besonders macht die Küchenwand die Möglichkeit einer variablen Strukturierung mit unterschiedlichen Geräten und Schrankelementen.

Ebenso funktional wie auch raffiniert präsentiert sich die Kücheninsel. Neben vielen grifflosen Schubladen sind auf der Rückseite der Insel bis auf den Boden laufende Drehtüren eingelassen, was dem mittigen Kubus einen unverfälschten Charakter verleiht. Betont wird das durch die Edelstahlarbeitsfläche. Ihre farbliche Nuance strahlt trotz des robusten und kühl anmutenden Materials eine gewisse Wärme aus. Auch beim in die Arbeitsfläche eingeschweissten Spülbecken sowie bei den Armaturen haben die Bauherren auf Edelstahl gesetzt.

Sämtliche Hochschränke im Rücken der Küche sind raumhoch, bilden mit der umlaufenden Schattenfuge einen gelungenen Übergang zur Decke und führen bis zur Haustür. Mit flächenbündigem, dimmbarem Licht wird die Küchennische in Szene gesetzt. «The Wall» verfügt zudem über weitere Beleuchtungselemente. Ansonsten lebt die Wohnküche der Familie von der Raumbeleuchtung im Ess- und Wohnbereich und den vielen Deckenspots, die für angenehme Lichtszenarien sorgen und die einheitliche Farbwahl wie auch die schlichte Materialisierung der Küche zur Geltung kommen lassen. Spätestens nun fällt auf, dass sämtliche Fensterrahmen in derselben Farbe gehalten sind wie die matt lackierten Küchenfronten. Gerade diese durchgehende Optik ist laut Orea-Mitinhaber David Spielhofer bei diesem Objekt als herausragend zu bezeichnen: «Es lohnt sich, die Zeit für eine Reflektion der eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu nehmen und zusammen mit dem Küchenbauer und dem Innenarchitekten für die beste Lösung zu kämpfen.» Tatsächlich zeugen die schlichte Eleganz und die klare Farb- und Materialsprache des Innenausbaus von einer intensiven, aber auch persönlichen Reflektion der vier Hausbewohner.

Persönliche Reflektion
Das Farb- und Materialkonzept der Wohnküche zieht sich von der Möblierung bis zur Ausstattung von Badezimmer und Ankleiden durch das ganze Haus. Auch die Fensterrahmen sind auf die Farbe der Küchenfronten abgestimmt.
Persönliche Reflektion
Bis ins Entree hinein zieht sich die dunkelgraue Wohnküche, deren Nische in der Rückwand für wohnlichen Charme sorgt.
Persönliche Reflektion
Über zwei Wohngeschosse hinweg öffnet sich der Essbereich nach oben. Typisch für das Einfamilienhaus sind die quer und längs verlaufenden Zonierungen im Inneren.
Persönliche Reflektion
Erdige Töne aus dem gleichen Farbspektrum finden sich auch in der zur Küche offenen Sofaecke mit Cheminée und grossflächigem Wandgestell.
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