Ein Hauch Nostalgie
Diese Küche widerspiegelt das Haus, in dem sie steht: ein umgebautes Wohnhaus aus den Zwanzigerjahren. Mit geschickter Materialwahl und ausgesuchten Details gelang es dem Küchenplaner und dem Architekten, eine moderne Küche mit Retro-Touch zu entwerfen.

Fronten mit Tiefe
Die Küche besteht aus einer Hochschrankzeile und einer Insel, deren grosse Arbeitsplatte über den Korpus hinausragt. Durch die Materialwahl und sorgfältig ausgewählten Details erinnert die durchwegs moderne Küche an eine vergangene Zeit – passend zum renovierten Stadthaus, in dem sie sich befindet. Dunkle Fronten aus Räuchereiche erhalten räumliche Tiefe durch vertikale Massivholzprofile, welche dank einer kunstvollen Kehlung zugleich auch als Griffleisten dienen. Schwarzes satiniertes Glas bildet die Arbeitsfläche und die Rückwand der Nische in der Hochschrankzeile. Im Kontrast zu den dunklen Farbtönen stehen der helle Natursteinboden und die Abdeckung der Insel. Letztere wurde aus 20 Millimeter starkem Dekton in der Farbe «Edora» ausgeführt. Das Keramikmaterial ist äusserst widerstandsfähig und hat auch ästhetische Vorteile. «Eine Dektonoberfläche ist gleichmässiger als Naturstein», erklärt Alex Schibli. «Da die Front bereits sehr lebhaft ist, haben wir uns für diese ruhigere Arbeitsfläche entschieden.» Dank des warmen Farbtons passt die Abdeckung sowohl zum Holz als auch zum Boden optimal. Einen letzten Schliff verleiht der Materialisierung der Inselsockel aus Messing. Die Kombination der Werkstoffe und die Verzierung durch die Griffleisten lässt die Küche subtil an eine stilvolle Bar aus den Zwanzigerjahren erinnern.
Zusätzlich unterstützt wird dieser Eindruck durch offene Tablare in der Nische zwischen den Hochschränken. Beleuchtet werden die Regale und die Arbeitsfläche in der Nische mit modernen LED-Streifen. Ein kleines Fenster in der Rückwand lässt zudem Tageslicht hinein. Auf Wunsch lässt es sich mit einem schwarzen Glasschieber verschliessen, der sich hinter dem Hochschrank hervorziehen lässt. Ein Spülbecken mit einem Quooker-Heisswasserhahn, der kochendes, kaltes und warmes Wasser spendet, vervollständigt die Nische. Bei Bedarf kann sie mit Falttüren verschlossen werden, sodass die Küchenzeile eine einheitliche Front bietet. «Durch solche Türen wird aus einer Kochwerkstatt im Handumdrehen ein Wohnmöbel», sagt Alex Schibli. Sind die Türen offen, lassen sie sich in den Korpus zurückschieben und sind so komplett versorgt.
Gekocht wird in der Retroküche sehr modern: Ein Backofen und ein Kombisteamer von Miele sind in den Hochschränken untergebracht, auf der Insel liegt ein Induktionskochfeld mit integriertem Dunstabzug, ebenfalls von Miele. Nebenan befindet sich ein zweites Spülbecken, gefertigt aus dem hellen Kunststein «Silgranit» von Blanco. Eine grazile Armatur von Ceadesign mit mattem Goldfinish schafft einen eleganten Blickfang auf der Insel und kommt vor den dunklen Eichenfronten besonders gut zur Geltung.
«Es hat Spass gemacht, diese besondere Küche zu planen», sagt Alex Schibli. «Wir durften eng mit dem Architekten zusammenarbeiten, uns herausfordern lassen und unser Handwerk an den Tag legen.» Als Highlights des fertigen Projekts nennt er die Materialisierung und die speziellen Griffleisten, welche der Front Tiefe verleihen.







