Über Stufen zum warmen Ambiente

Die Architektur ins Innere übersetzt, einheitlich gestaltet und bis ins letzte Detail durchdacht – Lichtdesigner Tobias Ackermann von Property One verschafft dieser SAOTA-Villa den richtigen Glanz.

Über Stufen zum warmen Ambiente
Bodenlichter im Treppenbereich und Deckenspots in der Küche sorgen für funktionales Licht, während sowohl dekorative Stehlampen als auch die Bioethanolfeuerstelle im Herzen des offenen Wohnzimmers Wohlfühlatmosphäre entstehen lassen.
Text Lina Giusto | Fotos Holger Jacob
Die Architektur ins Innere übersetzt, einheitlich gestaltet und bis ins letzte Detail durchdacht – Lichtdesigner Tobias Ackermann von Property One verschafft dieser SAOTA-Villa den richtigen Glanz.
Das Lichtkonzept dieser Villa in der Nähe von Zürich hat sich der Dreifaltigkeit verschrieben. Zur ersten Beleuchtungsstufe gehört Licht in Bodennähe, beispielsweise die mit LED-Bändern ausgestatteten Aussen- wie auch Innentreppen. Bei der Kücheninsel und bei den Einbauschränken im Haus sorgen die im Bodenbereich eingebauten Lichtstreifen für ein angenehmes indirektes Licht. Auf zweiter Ebene haben die Bauherren zusammen mit ihrem Innenarchitekten und Lichtdesigner Tobias Ackermann von der Immobilienfirma Property One, welche die Bauherrschaft begleitete und zugleich als Local Office für das Architekturbüro SAOTA tätig war, auf Lichtschienen an den Decken gesetzt, die mit unterschiedlich ausrichtbaren kleinen Spots der Marke Flos bestückt sind. Mit Ausnahme des Küchenbereichs haben die Bauherren aufeingebaute Deckenspots verzichtet: «Wir wollten verhindern, dass wir später die fix installierten Deckenspots doch lieber an einer anderen Stelle gehabt hätten.» So kamen auf Empfehlung des Lichtdesigners LED-Bänder und Schienen zum Einsatz. «Nach Geschmack und Laune, abhängig von den Einrichtungshighlights, können wir so die Lichtstimmung in unserem Haus verändern», sagt der Bauherr, der von der Raffinesse des schlichten Lichtkonzepts begeistert ist. Zudem garantiert das durchgehende Boden- und Deckenbeleuchtungssystem ein fliessendes und vor allem warmes Raumgefühl, das frei von groben Schatten- und Lichtkanten ist. Gerade diese sichtbaren Lichteffekte betonen das warme mediterrane Gefühl zusätzlich, das die Villa aus der Feder des afrikanischen Architekturbüros SAOTA grundsätz-lich weckt. Schliesslich sind als dritte Beleuchtungsform im ganzen Haus skulpturale Lampen, Steh- und Hängeleuchten platziert. Sie sorgen für wohnliche Lichtakzente, die das südländische Interieur abrunden. Zu den aussergewöhnlichen Highlights zählen das beleuchtete Atrium, das im Herzen einen 500-jährigen Olivenbaum beheimatet, sowie die Bioethanolfeuerstelle im Wohnbereich mit Ausblick auf Terrasse und Pool.

Mit Linearität

Bis ins letzte Detail haben die Bauherren das von Tobias Ackermann vorgeschlagene Lichtkonzept umsetzen lassen: «Weil es dezent, aber bis zuletzt durchdacht ist», sagen die Bauherren. Diese Schlichtheit zeigt sich deutlich in der Harmonie und der in sich simplen Ausführung – gerade in den unterschiedlichen Wohn- und Rückzugsorten des Hauses. Lediglich in einem Zimmer haben die Bauherren auf Boden- und Deckenbeleuchtung verzichtet: im Schlafzimmer. Dort ist eine aus dunklem Holz gehaltene Wand, die als Kopfteil des Bettes dient, dreidimensional ausgearbeitet und ebenfalls von LED-Bändern hinterleuchtet. Zu beiden Seiten ist das Bett von zwei kleinen Leselampen sowie zwei Hängelampen eingerahmt, sodass gemütliche Lesestunden mit Aussicht auf den Zürichsee garantiert sind. Das Lichtkonzept wird denn auch im Aussenbereich des Hauses auf der Terrasse, beim Pool, beim Vogel- und beim Klavierdach sowie bei der Gartenbeleuchtung weitergeführt. Insgesamt betonen LED-Bänder im Klavierdach beim Pool, Bodenlichter bei der Aussentreppe sowie dezente Lichtskulpturen auf der Terrasse oder an der Fassade im Eingangsbereich die lineare Architektur. Alle Lichtelemente verfügen über Dimmfunktion, die über das Hausautomationssytem der Firma Lutron zentral steuerbar ist. Obwohl die Software bis jetzt hauptsächlich in der Hotellerie zum Einsatz kommt, haben sich die Bauherren aufgrund der Vielfalt der im Haus verbauten Beleuchtungsformen dafür entschieden. Damit sich ihr persönlicher Geschmack und ihre individuelle Stimmung jederzeit in allen drei Beleuchtungsebenen widerspiegeln.
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Über Stufen zum warmen Ambiente
Zwischen Ess- und Wohnbereich buhlen die Hängelampe über dem Tisch und die Feuerstelle um Aufmerksamkeit. Fliessend verbinden die beleuchteten Treppenstufen die beiden Ebenen.
Über Stufen zum warmen Ambiente
Eine hinterleuchtete Rückwand aus dunklem Holz, Leselampen sowie Pendelleuchten auf beiden Seiten definieren die Schlafzimmerbeleuchtung.
Über Stufen zum warmen Ambiente
Spiralförmig umrahmt das Treppenhaus die mehrteilige Hängeleuchte.
Über Stufen zum warmen Ambiente
Am Abend scheinen die Treppenstufen zu schweben. Sie führen am Atrium vorbei, das in sanftes Licht getaucht ist.
Über Stufen zum warmen Ambiente
Vom Eingangsbereich zum Ess- und Wohnbereich des Hauses führt die Treppe entlang des verglasten Atriums.
Über Stufen zum warmen Ambiente
Von der Büronische aus gibt ein raumhohes, schmales Fenster den Blick auf den Olivenbaum im Atrium frei.
Über Stufen zum warmen Ambiente
Auch draussen kommen LED-Bänder zum Einsatz, die raffiniert in das Klavierdach eingelassen sind.
Über Stufen zum warmen Ambiente
Linear, so sind Architektur und Lichtkonzept ausgeführt – innen wie aussen.
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Schwebend präsentiert sich auch die Aussentreppe, die zum Hauseingang führt.
«Nach Geschmack und Laune können wir die Lichtstimmung in unserem Haus verändern.»
Der Bauherr

Interview mit dem Innenarchitekten und Lichtdesigner

Über Stufen zum warmen Ambiente
Tobias Ackermann, Head Gestaltungskonzepte und LichtdesignerProperty One propertyone.ch

Die SAOTA-Architektur dreht sich um Licht, Raum und Leben. Inwiefern ist die Beleuchtung dieser Villa dafür typisch?
Das Haus charakterisiert sich als Monolith bestehend aus vier verbundenen Baukörpern. Durch diese Verbindung sollte das Tageslicht in das Haus integriert werden. Aufgrund des Schweizer Klimas wurden die vier Einheiten näher zusammengeführt als ursprünglich geplant, was zu einer geringeren Lichtdurchflutung führte. Die Lichtführung in der Nacht sollte aber den Lichteinfall am Tag ideal ergänzen. So setzt das Tageslicht vor allem das Atrium ins Zentrum, während in der Nacht der Fokus auf die Architektur, sprich auf die Treppe, gerichtet ist, die mit der Treppentrittbeleuchtung betont wird.

Was war bei diesem Beleuchtungskonzept die grösste Herausforderung?
Sicherlich dieser für die Schweiz aussergewöhnlichen Architektur gerecht zu werden. Wir wollten die Lichttemperaturen beziehungsweise die Formensprache der Innen- sowie der Aussenbeleuchtung vereinigen. Das veranschaulicht die ununterbrochene Lichtführung der Lichtstreifen bei den Treppenstufen im Wohnbereich, die ebenfalls an der Fassade wieder aufgenommen werden. Ursprünglich war jedoch die Fassade nicht dafür ausgerichtet, endlose Lichtprofile über mehrere Meter zu integrieren.

Wie haben Sie das gelöst?
Die Fassadenbauer, Elektriker, Leuchtenlieferanten, Planer und Lichtdesigner haben alle intensiv zusammengearbeitet, um ein technisch nachhaltiges, funktionstüchtiges Lichtkonzept zu realisieren.

Die Villa besteht hauptsächlich aus Glas, weissem Travertin und Stahl. Welchen Einfluss haben diese Materialien auf das Beleuchtungskonzept?
Die Materialien beeinflussen das Beleuchtungskonzept stark. Denn Licht funktioniert immer als Reflektion. Der helle Travertin-Stein reflektiert und dient als Träger des Lichts. Tagsüber übernimmt die Sonne die Lichtfunktion. Die Beleuchtung, die abends als Grundlicht dient, ist in den Bauelementen so integriert, dass sie am Tag unsichtbar ist.

Wo Licht ist, ist auch Schatten: Wie kann Letzteres Ambiente schaffen?
Die Funktion der Räume spielt bei der Schaffung von Ambiente eine wichtige Rolle. Reduzierteres Licht im Wohnzimmer macht den Aussenbereich zum erweiterten Wohnraum. Der Schatten im Wohnzimmer ermöglicht die Wahrnehmung dieser räumlichen Erweiterung.

Was ist Ihr persönliches Highlight?

Die Verschmelzung von Licht, Architektur und Materialisierung als Gesamtwerk.

Über Stufen zum warmen Ambiente
Zwischen Ess- und Wohnbereich buhlen die Hängelampe über dem Tisch und die Feuerstelle um Aufmerksamkeit. Fliessend verbinden die beleuchteten Treppenstufen die beiden Ebenen.
Über Stufen zum warmen Ambiente
Eine hinterleuchtete Rückwand aus dunklem Holz, Leselampen sowie Pendelleuchten auf beiden Seiten definieren die Schlafzimmerbeleuchtung.
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Spiralförmig umrahmt das Treppenhaus die mehrteilige Hängeleuchte.
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Am Abend scheinen die Treppenstufen zu schweben. Sie führen am Atrium vorbei, das in sanftes Licht getaucht ist.
Über Stufen zum warmen Ambiente
Vom Eingangsbereich zum Ess- und Wohnbereich des Hauses führt die Treppe entlang des verglasten Atriums.
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Von der Büronische aus gibt ein raumhohes, schmales Fenster den Blick auf den Olivenbaum im Atrium frei.
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Auch draussen kommen LED-Bänder zum Einsatz, die raffiniert in das Klavierdach eingelassen sind.
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Linear, so sind Architektur und Lichtkonzept ausgeführt – innen wie aussen.
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Schwebend präsentiert sich auch die Aussentreppe, die zum Hauseingang führt.
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Tobias Ackermann, Head Gestaltungskonzepte und LichtdesignerProperty One propertyone.ch
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