Grosse Leistung mit kleinem Budget

Auch Architekten träumen vom Eigenheim. Laetitia Rieger hat zusammen mit ihrem Mann den gemeinsamen Traum am Neuenburgersee wahr werden lassen.

Grosse Leistung mit kleinem Budget
Das bestehende Kellergeschoss bestimmte das Volumen. Aufgrund dessen erstellte Laetitia Rieger ein kompaktes Raumprogramm.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Jacques Michel
Auch Architekten träumen vom Eigenheim. Laetitia Rieger hat zusammen mit ihrem Mann den gemeinsamen Traum am Neuenburgersee wahr werden lassen.
Über ein Jahr arbeitete Laetitia Rieger am Projekt Eigenheim. Während sie tagsüber Luxusvillen für Klienten ihres Arbeitgebers entwarf, arbeitete sie abends an ihrem eigenen Projekt. Von der Planung bis zu den Schreinerarbeiten haben sie und ihr Mann den Traum vom Haus mit Garten verwirklicht, und das innert kürzester Zeit.In einer Zeitung wurden Laetitia und Vincent auf ein ausgeschriebenes Grundstück aufmerksam. «Eine erblose Eigentümerin wollte an Private verkaufen. Wir haben uns die Parzelle angeschaut und wussten sofort, dass sie perfekt für uns ist», erzählt die Architektin. Das Grundstück befindet sich inmitten von Rebbergen und Weideland, bietet einen weiten Blick über das Dorf Colombier und den Neuenburgersee bis zur Felsenarena des Creux du Van. Auf dem 1430 m² grossen Terrain, wovon ein Drittel nicht bebaubar ist, stand bereits ein Ferienhaus mit Garage. Da der Altbau nicht den heutigen Anforderungen genügte, beschloss die Architektin, das Gebäude bis auf einen Teil des Untergeschosses zurückzubauen und ein kompaktes Holzhaus zu errichten. Die Wohnräume sollten hell, offen und gemütlich sein und Möglichkeiten für zusätzliche Zimmer frei halten. Grosse Abstellräume für die Sportausrüstung und das Gartenwerkzeug waren ebenso wichtig.

Ökologisch und effizient

«Wir hatten ein begrenztes Budget und mussten Prioritäten setzen», erinnert sich Laetitia. Die Liebe zur Bergwelt habe die Materialwahl mit beeinflusst. Die Holzbauweise hat Vorteile in vielerlei Hinsicht: «Wir versuchen, stets umweltbewusst zu leben und unseren CO₂-Fussabdruck möglichst klein zu halten», erklärt sie weiter. «Der Anteil an grauer Energie ist bei Holz niedriger als bei Beton oder Mauerwerk. Ein Holzhaus kostet auch weniger Zeit und Geld. Schliesslich ist Holz ein natürliches Material, das atmet. Die Atmosphäre variiert mit den Jahreszeiten, und die Luftfeuchtigkeit ist immer optimal.» So schaffte es das Paar, in eben nur zwölf Monaten das Haus fertigzustellen und trotz kleinem Budget eine hochwertige, energieeffiziente Gebäudehülle zu gestalten. Die Photovoltaikanlage auf dem Garagendach versorgt die Luftwärmepumpe mit Strom. Aus einem Regenwasserbehälter wird Wasser für die WC-Spülung, die Waschmaschine und die Gartenbewässerung gespeist.

Während die Aussenwände aus vorvergrautem Holz sind, wählte die Architektin Fichtenholz für das Hausinnere. Dank einer Schutzschicht behält das Holz seine von Natur aus helle Farbe. Einen erdenden Kontrast dazu bildet der Boden im Erdgeschoss aus eingefärbtem Sichtestrich. In der Galerie bleibt das Ambiente durch das helle Parkett leicht. Durch die grossen Fenster wird die Natur im Haus erlebbar. Das Interieur und auch die Gartengestaltung sind schlicht gehalten, um das Budget nicht zu überschreiten. Wenn der Schnee geschmolzen ist, wird sich draussen eine grosse Grünfläche zeigen. Ein Teil wird mit Wildblumen bewachsen sein. Ein Gemüsebeet ist ebenfalls angedacht. «Für uns stellten das Budget und der Zeitplan eine sehr grosse Herausforderung dar», sagt Laetitia. Sie sei aber stolz, dass sie und ihr Mann so viel selbst geschafft hätten. So konnten sie ohne Hilfe eines Bauphysikers und ohne Mehrkosten den Minergie-P-Standard erreichen. Auch ohne Tischlerausbildung haben sie vieles selbst gebaut. «Wir hätten nie gedacht, dass es so schwierig sein würde, selbst zu bauen. Zum Glück wussten wir das auch nicht, sonst hätten wir uns nie auf dieses Abenteuer eingelassen. Wir fühlen uns sehr wohl in unserem Haus.»

Grosse Leistung mit kleinem Budget
Ein Highlight ist die Terrasse, die dank der Böschung kein Geländer braucht. Lange hatten die Bauherren überlegt, wie die Terrasse aussehen soll.
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Im EG bilden Küche und Wohnbereich einen offenen Raum. Wenige Stufen hinunter geht es zu den beiden Schlafzimmern und dem Badezimmer.
Grosse Leistung mit kleinem Budget
Zugunsten eines luftigen Raums ist das OG als Galerie konzipiert. Hier könnten später zwei weitere Schlafzimmer entstehen.
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