Schimmelbefall im Wohneigentum
Schimmel in den eigenen vier Wänden wird schnell zu einem sich ausbreitenden Problem. Fabian Kail-Hentschel ist als Bausachverständiger immer wieder für Bauherren bei Schäden und Schimmelbefall im Einsatz und kennt die Tücken, welche Schimmel mit sich bringen kann. Er klärt über Ursachen, Prävention und Massnahmen gegen Schimmelbefall im Wohneigentum auf.
n rund 30 Prozent aller Fälle ist es die Kombination von baulichen Mängeln und falschem Verhalten, welche sich für die Schimmelbildung verantwortlich zeigen. Bei 60 Prozent aller Fälle ist die Bildung von Schimmel allein auf bauliche Mängel zurückzuführen. In jedem Fall sollte man Schimmel bekämpfen und aktiv vorgehen, falls eine Schimmelbildung festgestellt wird.
Hauptverursacher von Schimmelschäden in Gebäuden
Besonders häufig tritt Feuchtigkeit in die Bausubstanz über verbaute Rohre ein. Der klassische Fall ist hier der Wasserrohrbruch, welcher in der Regel aufgrund der grossen Menge an Wasser schnell bemerkt wird. Undichte Leitungsrohre hingegen geben über einen sehr langen Zeitraum immer nur geringe Mengen an Wasser ab, was dazu führen kann, dass sich der Schimmel viel weiter ausbreiten kann. Die Bausubstanz wird somit allmählich immer stärker durchfeuchtet, was im schlimmsten Fall zur Bildung von Schimmel an den Wänden führen kann.
Solche Schäden lassen sich präventiv kaum verhindern. Wird allerdings Schimmel entdeckt, muss nicht nur der Schimmel entfernt werden, sondern es muss vor allem die Ur- sache der Schimmelbildung gefunden werden. Ansonsten beseitigt man nur die Folgen und muss in Zukunft mit weiterer Schimmelbildung rechnen. Ist die Ursache gefunden und behoben, ist es wichtig, den Schimmel zu entfernen. Es müssen alle organischen Stoffe, welche mit dem Schimmel in Berührung gekommen sind, grossflächig entfernt werden. Diese Arbeiten sind von den Versicherungen abgedeckt, sodass man hier keine explodierenden Kosten erwarten muss.
Schimmelbildung durch eindringendes Wasser
Nicht nur Rohre stellen eine Wassergefahr dar, sondern auch Regen kann bei starkem Wind und Schäden an Fenstern oder der Fassade in den Innenraum und somit auch an die Bausubstanz gelangen. Wird diese Feuchtigkeit nicht schnell und nachhaltig beseitigt, kann diese im Laufe der Zeit ebenfalls zur Bildung von Schimmel führen und somit eine Gefahr darstellen.
Hier ist allerdings der Mieter oder Eigentümer in der Verantwortung, solche Schäden rechtzeitig zu entdecken und diese zu beheben. Es muss zum einen natürlich das weitere Eindringen von Wasser verhindert werden. Zum anderen muss die eingedrungene Feuchtigkeit entfernt werden. Mit einem passenden Bautrockner lässt sich ein stärkerer Schaden mit einem geringen finanziellen Aufwand verhindern. Es ist wichtig, solche Massnahmen zu ergreifen und auch zu dokumentieren, damit die Versicherung im Schadensfall nicht eine Obligenheitsverletzung begründen kann.
Gesundheitliches und hygienisches Problem
Das grosse Problem bei Schimmelbildung ist, dass sich der Schimmelpilz immer weiter ausbreitet und somit eine immer grössere Gefahr für den Menschen darstellt. Dies gilt nicht nur für Asthmatiker und Allergiker, sondern für uns alle. Denn regelmässiger Kontakt mit den Schimmelsporen kann unter anderem zur Bildung von Allergien und zur Entwicklung einer asthmatischen Erkrankung führen. Aus diesem Grund ist es ratsam, bei Schimmelbildung schnell zu reagieren und den Schimmel grossflächig zu bekämpfen. Dabei sollte man immer auch die Ursachen für die Schimmelbildung finden, da der Schimmelbefall an sich von den meisten Versicherungen nicht abgedeckt wird. Anders sieht es bei Gründen für den Schimmelbefall wie einem Rohrbruch aus. Es ist daher in jedem Fall sinnvoll, die eigenen Versicherungspolicen genauer in Augenschein zu nehmen.
Fazit
Schimmel ist immer ein sichtbares Zeichen vorhandener Probleme.
