Grüne Hypotheken in der Schweiz

Grüne Hypotheken sind ein attraktives Angebot für Hausbesitzende, die ihre Immobilie modernisieren, Energiekosten sparen und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten. Das Immobilienportal Newhome hat aus Fachartikeln die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt.

Klimaziele und die Rolle des Gebäudesektors

Die Schweiz hat sich im Rahmen des Bundesgesetzes über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit vom 18. Juni 2023 dazu verpflichtet, bis 2050 eine treibhausgasneutrale Zukunft zu erreichen. Zur Einhaltung dieses Ziels spielt der Gebäudesektor eine Schlüsselrolle, da er für rund ein Viertel der CO2-Emissionen in der Schweiz verantwortlich ist.

Gezielte Massnahmen wie die verbesserte Gebäudeisolierung, der Einbau von energieeffizienten Fenstern und die Nutzung von Solarenergie können den Verbrauch senken und zusammen mit dem Austausch fossiler Energieträger die CO2-Emissionen reduzieren. Die optimierte Energiebilanz wirkt sich zudem positiv auf den Werterhalt der Immobilie aus.

Hohes Potenzial für Einsparungen

Ein Grossteil der bestehenden Bausubstanz in der Schweiz wurde vor 1990 erbaut und ist daher energetisch nicht auf dem neuesten Stand. Nahezu zwei Drittel aller Gebäude werden weiterhin mit fossilen Brennstoffen beheizt. Dies führt zu einem starken Energieverbrauch und hohen CO2-Emissionen. Es besteht daher ein grosses Potenzial für Energieeinsparungen in diesem Bereich.

Grüne Hypotheken als Anreiz für Sanierungen

Um die Sanierung des Gebäudebestands voranzutreiben, bieten die Banken sogenannte grüne Hypotheken an. Diese zeichnen sich durch günstigere Zinssätze aus, wenn die Immobilie bestimmte energetische Anforderungen erfüllt. Bei vielen Banken ist es etwa üblich, dass sowohl bei Neu- als auch bei Umbauten ein Minergie-Zertifikat vorausgesetzt wird. Auch ein Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) von den Klassen A bis C wird anerkannt. So belohnen die Banken zum Beispiel energetische Sanierungen nach diesen Standards mit einer Ermässigung beim Zinssatz von 0,5 Prozent. Grundlage des Angebots ist jeweils eine Festhypothek, wobei der vergünstigte Maximalbetrag meist begrenzt ist. Abgesehen von der Zinsvergünstigung gelten bei Amortisationen, Tragbarkeit etc. die sonst üblichen Bankrichtlinien. Kundinnen und Kunden profitieren während einer Laufzeit von fünf Jahren von der Vergünstigung.

Oft kommt es vor, dass das Gebäude oder die Heizung deutlich verbessert werden, aber dennoch kein Gebäudelabel vorliegt. Daher werden oft auch Einzelmassnahmen berücksichtigt, die sich jeweils an den kantonalen Förderprogrammen orientieren, wie z.B. ein Heizungsersatz oder eine Photovoltaikanlage.

Nachfrage nach grünen Hypotheken steigt

Es gibt eine starke Nachfrage nach Finanzierungen, um zum Beispiel den Einbau einer Wärmepumpe oder von Panels für Solarenergie zu ermöglichen. Bei Neubauten wird dabei vorausgesetzt, dass das Projekt zertifiziert ist, zum Beispiel nach dem Minergie-Standard oder nach dem Schweizer Standard für nachhaltiges Bauen (SNBS). Auch ein Gebäudeenergieausweis (GEAK-Klasse A/A) genügt als Nachweis.

Bei Sanierungen wird darauf Rücksicht genommen, dass die Voraussetzungen je nach Gebäude sehr unterschiedlich sind. Für die Bank sind daher zwei Ansätze denkbar:

– Energie/Heizung: Es gibt spezifische Angebote für alle Eigenheimeigentümerschaften, die eine Wärmepumpe oder Photovoltaikanlage installieren wollen.

– Energieeffizienz: Es können auch bauliche Erneuerungen berücksichtigt werden, die den Energiebedarf eines Gebäudes senken (z.B. Ersatzfenster, Dämmung).

Vorteile einer energetischen Sanierung

Die Vorteile einer Gebäudesanierung sind vielfältig:

– Geringere Energiekosten: Durch die energetische Sanierung sinkt der Energieverbrauch der Immobilie. Dies führt zu geringeren Energiekosten für die Hausbesitzer.

– Höherer Immobilienwert: Eine energieeffiziente Immobilie ist in der Regel wertvoller als eine vergleichbare Immobilie mit einem hohen Energieverbrauch.

– Beitrag zum Klimaschutz: Durch die energetische Sanierung werden CO2-Emissionen eingespart und somit wird zum Klimaschutz beigetragen.

Förderprogramme und Beratung

Neben grünen Hypotheken gibt es in der Schweiz noch weitere Förderprogramme, um Hausbesitzende bei der energetischen Sanierung ihrer Immobilien zu unterstützen. Viele Banken, Kantone und Gemeinden bieten Beratungsangebote an, um Hausbesitzer bei der Planung und Umsetzung von Sanierungsmassnahmen zu unterstützen.

Fazit

Grüne Hypotheken sind ein attraktives Angebot für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, die ihre Immobilie energieeffizient sanieren sowie gleichzeitig von finanziellen Vorteilen und einem Beitrag zum Klimaschutz profitieren möchten. Die Schweiz bietet verschiedene Förderprogramme und Beratungsangebote an, um die Hausbesitzenden bei der Umsetzung von Sanierungsmassnahmen zu unterstützen. || newhome.ch

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