Zwei Bäder, die das Fernweh stillen

Geräumig, praktisch im Alltag und eine persönliche Note – diese Anforderungen der Bauherrschaft an die Badezimmer wurden kreativ umgesetzt.

Zwei Bäder
Der Boden und die Badewanne sind mit gemusterten Platten verkleidet. Zum Farbton passend wurde eine Eichenholzplatte als Waschtisch gewählt

Text Donika Gjeloshi | Fotos Holger Jacob

Wir brauchten Unterstützung bei der Ausgestaltung unserer Eigentumswohnung», sagt der Bauherr Fabio Schopp-­Zandonella und führt weiter aus: «Insbesondere was die Badezimmer betrifft, wollten wir Inputs von einem Innenarchitekturbüro. Franziska, meine Frau, hat schon ein paar Mal mit Bogen Design zusammengearbeitet, deshalb haben wir sie für unser Projekt ins Boot geholt.» Die von RGP Architekten errichtete und 2021 fertiggestellte Liegenschaft in der aargauischen Gemeinde Wettingen besteht aus Terrassenwohnungen mit Ausblick auf das Limmattal. Alle Räume profitieren von der schönen Aussicht. Mit Ausnahme des Gästebads haben alle Zimmer Zugang zur Terrasse.

Für das Masterbad war ursprünglich eine Badewanne vorgesehen. Das Gästebad sollte eine Dusche haben. Das entsprach jedoch nicht den Bedürfnissen des Paares. «Wir duschen morgens, um wach zu werden; auf die Badewanne wollten wir aber nicht verzichten», sagt der Bauherr. Es brauchte also eine neue Grundrisslösung für beide Badezimmer. Die Dusche wurde zunächst mit Glastrennwand vorgeschlagen. Weil die Fenstertür geöffnet werden können musste, nahm die Dusche mit dieser Lösung zu viel Platz ein. Damit der Raum an Grosszügigkeit nichts einbüsst, kam das Team von Bogen Design auf die Idee, anstelle von Glaswänden einen Duschvorhang einzusetzen. Dadurch stand neu die ganze Zimmerbreite als Duschbereich zur Verfügung. Die Idee überzeugte das Paar. Doch die Fenstertür stellte eine Herausforderung dar: Sie konnte nicht wie geplant boden­eben sein, da der Nassbereich neu den gesamten Raum beansprucht. Um das Risiko von Wasserschäden zu vermeiden, wurde der Fensterrahmen um ein paar Zentimeter höher angesetzt.

Marokkanisches Flair
Das Design der Badezimmer ist von den Reisen des Ehepaars geprägt, denn gemusterte Plattenbeläge in den Badezimmern verschiedener Hotels sind ihnen positiv in Erinnerung geblieben. Im Masterbad ist der Boden mit Ornamenten verzierten Platten in Blau, Schwarz, Beige und Weiss verlegt. Dieses verspielte Gestaltungselement lockert das ansonsten schlichte Interieur mit geradlinigen Möbeln und Armaturen mit zeitloser Formensprache auf. Der fugenlose und erdfarbige Wandbelag rundet die moderne Badgestaltung ab.

Ein Innenfenster öffnet die Sicht durch das unmittelbare Zimmer auf die Stadt. Ist Privatsphäre gewünscht, ver­wandelt sich das transparente Fenster per Knopfdruck schlagartig in ein Milchglasfenster. Der Wechsel von transparent zu blickdicht ist dank einer im Glas eingebauten Flüssigkirstallfolie möglich.

Das Konzept zieht sich auch im Gästebad durch. Im Gegensatz zum Masterbad ist das Dekor dezenter und fasst die Wanne mit ein, sodass hier ebenfalls nur Platten und fugenloser Belag den Innenraum auskleiden. Ein Highlight ist das Fenster, das den Blick zum Zimmer und weiter über die Dächer von Wettingen­ schweifen lässt. Der Clou dabei: Das Fenster lässt sich dank einer integrierten Smartfolie per Schalter von transparentem in blickdichtes Glas verwandeln und schafft damit Privatsphäre.

bogen.ch

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