Der grüne Faden durchs Gartenjahr
Während Garten und Balkon unter der ersten Schneedecke verschwinden, und die Pflanzen sich vom Frost schmücken lassen, bleibt scheinbar nichts weiter zu tun, als Däumchen zu drehen und auf wärmere Zeiten zu hoffen. Kein Grund zu verzweifeln: Auch zum Jahresbeginn gibts Arbeit.

Hallo Garten, was steht an? Auch im Winter gibt es einige Dinge zu tun. Jardin Suisse hat einen Leitfaden veröffentlicht, der zeigt, was aktuell auf der Garten To Do-Liste steht.
Blumengarten
Steht Oleander im Winter in zu warmen Räumen über 15 Grad Celsius, ist er besonders anfällig für Schädlinge wie etwa Schildläuse. Kommt Trockenheit hinzu, weil man gelegentlich das Giessen vergisst, stellen sich auch gerne Spinnmilben ein. Beides passiert nicht, wenn Oleander zwischen zwei und max. zehn Grad Celsius überwintert wird. Selbst nächtliche Frostgrade meistert die Pflanze zum Beispiel in Garagen oder Gartenhäuschen, einzig längere Frostperioden bringen sie zum Absterben.
Salzschäden vermeiden
Von Streusalz lässt man bei Eis und Glätte am besten die Finger: Das praktische Streugut kann schwere Schäden im Garten anrichten. Es verbrennt bei direktem Kontakt die Blätter und Sprosse und beeinträchtigt die Pflanzengesundheit nachhaltig. Die Folgen der Salzbelastung zeigen sich erst im Frühjahr und Sommer, wenn z.B. salzgeschädigte Hecken trotz ausreichender Niederschläge allmählich vertrocknen. Sind bereits Salzschäden an der Pflanze entstanden oder sind sie zu erwarten, dann hilft nur häufiges, intensives Wässern, um die Salzkonzentration im Boden zu verringern. Splitt, Sägemehl, Häcksel und Sand sind weitaus umweltfreundlichere und schonendere Alternativen gegen Glatteis.
Kleine Klone aus Wurzeln
Mehrjährige Pflanzen mit dicken, fleischigen Wurzeln, wie Herbst-Anemone, Phlox und Türkischer Mohn, kann man während der winterlichen Ruhezeit über Wurzelschnittlinge vermehren. Dazu gräbt man die Pflanze aus, schüttelt die Erde ab und entfernt mit einem scharfen Messer einige kräftige, etwa bleistiftstarke Wurzeln. Davon schneidet man fünf bis zehn Zentimeter lange Teilstücke – je dünner die Wurzel, umso länger der Schnittling. Vorsicht: Die Wuchsrichtung muss beibehalten werden, wenn die Schnittlinge in Töpfe mit Anzuchterde gesteckt werden. Nach dem Pflanzen werden die Töpfe mit den Schnittlingen angegossen und ins Frühbeet oder auf die Fensterbank gestellt. Klappt es nicht, gibt es Ersatz bei der Gärtnerei in Ihrer Region.
Der Profi-Tipp: Vorsicht bei unsachgemässem Schnippeln
Mit Ausnahme von Obstbäumen ist es grundsätzlich nicht notwendig, einen Baum zu schneiden. Wem die Sträucher aber buchstäblich über den Kopf wachsen, hat im Januar und Februar Gelegenheit, zu lange Triebe an laubabwerfenden Gehölzen wegzuschneiden. Doch Vorsicht: Mit einem unsachgemässen Schnitt kann man grosse Schäden anrichten. Werden etwa zu viele Feinäste geschnitten, treibt der Baum im Frühjahr extrem aus, um genügend Blattmasse für die lebenswichtige Photosynthese zu produzieren – statt das Volumen zu reduzieren, erwirkt man also genau das Gegenteil.
Februar-Highlight: Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Zu den ersten Akteuren des neuen Gartenjahrs zählt das Schneeglöckchen. Als Sprinter unter den Zwiebelpflanzen durchbricht es schon im Februar die ersten Schneehürden. Dank der sogenannten Thermogenese funktioniert seine Zwiebel wie ein kleiner Heizstab im Boden, der die Schneedecke zum Schmelzen bringt. Dazu fährt die Pflanze in der unterirdischen Zwiebel die Atmung hoch, wodurch eine Temperatur von 8 bis 10 °C erreicht wird. Zusätzlich nutzt das Schneeglöckchen das entstehende Schmelzwasser als begehrte Wasserquelle.





