Zwischen Meer und Stille
Ein Apartment am Atlantik wird zum stillen Rückzugsort: Paulo Martins Arquitectura e Design inszeniert im «Barra Apartment» das Zusammenspiel von Licht, Holz und Sand – eine Hommage an die Ruhe der portugiesischen Küste.
Ein paar Schritte nur trennen das Gebäude vom Praia da Barra – jener Atlantikküste, an der Wind, Licht und Salz die Architektur zu formen scheinen. In einem klassischen, viergeschossigen Wohnhaus hat das Büro Paulo Martins Arquitectura e Design eine bestehende Wohnung vollständig neu interpretiert. Entstanden ist ein Interieur, das sich zwischen Minimalismus und Sinnlichkeit entfaltet – ein zeitgenössischer Rückzugsort, der die Essenz des Ortes in Raum übersetzt.

Dialog aus Licht, Holz und Sand
Das Innenkonzept zielt auf Ruhe, Klarheit und funktionale Eleganz. Weiche Beigetöne, inspiriert von der Farbe des Strandes, ziehen sich durch Räume, in denen Eichenholzflächen Wände und Böden umhüllen. Darüber spannen sich helle Decken, die das Tageslicht streuen und die Offenheit der Grundrissstruktur unterstreichen. Im Zentrum des Entwurfs steht ein Volumen aus grauem Spiegelglas, das die Sanitärräume beherbergt. Wie eine skulpturale Intervention reflektiert es die Umgebung, löst räumliche Grenzen auf und lässt den Innenraum fliessend und grenzenlos erscheinen.

Raumfluss statt Zonierung
Wohn-, Ess- und Küchenbereiche gehen nahtlos ineinander über. Der Grundriss folgt dem Prinzip der Offenheit, ohne an Intimität zu verlieren. Ein unauffällig integrierter Hauswirtschaftsraum wahrt die Klarheit der Linien. Die räumliche Kohärenz erzeugt jene subtile Spannung, die entsteht, wenn Funktion und Atmosphäre in Balance geraten – ein Raumgefüge, das sich dem Alltag anpasst, statt ihn zu diktieren.

Ein Refugium für Körper und Sinne
Das Schlafzimmer ist als eigenständiger Rückzugsort gestaltet – mit angeschlossenem Bad und grosszügigem Stauraum. Hier verdichtet sich das Konzept der Ruhe: natürliche Materialien, weiche Texturen, gedämpftes Licht. Alles zielt darauf, einen Ort der Gelassenheit zu schaffen, der die Aussenwelt ausblendet, ohne sie zu negieren.

Architektur als Resonanzraum
«Unsere Vision war es, die ruhige, zeitlose Schönheit des Strandes in einen bewohnbaren, emotionalen Raum zu übersetzen», erklärt der Architekt Paulo Martins. Das Ergebnis ist ein Apartment, das nicht laut gestaltet, sondern feinfühlig komponiert ist – ein Ort, der die Poesie des Einfachen feiert. Die Architektur tritt hier in einen stillen Dialog mit der Küstenlandschaft: Sie spiegelt, filtert, atmet – und schafft so eine Atmosphäre, die sich zwischen Klarheit und Geborgenheit bewegt.




