Warmes Holz unter den Füssen

Dieses Haus aus den 50er Jahren mit Blick auf die Churfirsten erfuhr dank dem neuen Eigentümer eine sanfte Renovierung. Dabei stellte der Boden eine besondere Herausforderung dar. Das Ergebnis überzeugt und ist eine Ruhepause fürs Auge.

Warmes Holz unter den Füssen
Text Donika Gjeloshi | Fotos Simone Vogel | Bauwerk Parkett AG
Dieses Haus aus den 50er Jahren mit Blick auf die Churfirsten erfuhr dank dem neuen Eigentümer eine sanfte Renovierung. Dabei stellte der Boden eine besondere Herausforderung dar. Das Ergebnis überzeugt und ist eine Ruhepause fürs Auge.
Das zweigeschossige, von einem naturbelassenen Garten umgebene Haus liegt auf einem leicht geneigten, 1200 m² grossen Grundstück und ist nach Süden ausgerichtet. Der Baukörper mit Flachdach unterteilt Wohn- und Schlaftrakt in zwei Kuben, die einen L-förmigen Grundriss bilden. Die Architektur aus dem Jahr 1957 war für ihre Zeit sehr modern, zumal traditionelle Bauten mit Giebeldächern das Dorfbild in Ebnat-Kappel noch heute prägen.Der Bungalow-Stil ist inspiriert von verschiedenen Amerikareisen des damaligen Bauherrn. Damals sollte der Zürcher Architekt Thomas Schmid ein offenes Wohnhaus für die fünfköpfige Familie planen. Das weitläufige Wohnkonzept mit einer Küche, die lediglich durch ein Cheminée mit Sichtbetonverkleidung von der Sofalandschaft getrennt wird, ist noch heute aktuell und fand auch bei den neuen Eigentümern Anklang. «Wir wünschten uns schon lange ein älteres Haus mit modernem Grundriss, welches wir renovieren konnten», erinnert sich Beat Weilenmann. Er selbst stammt aus Ebnat-Kappel. Durch Zufall wurde er in diesem Doppeldorf fündig, als er nach einem spannenden Objekt suchte. «Der Aussenbereich, vor allem aber auch das Haus waren in die Jahre gekommen und nur oberflächlich renoviert oder unterhalten worden», erzählt Beat Weilenmann. In allen Räumen herrschte ein Mix aus verschiedensten Materialien und Oberflächen. Auch die Bodenbeläge waren in jedem Raum anders: Terrakottaplatten mit eingelassenem Teppich im Wohnzimmer, Teppichböden in den Kinderzimmern, Linoleum in den Bädern, und im Zwischenbereich war Laminat schwimmend auf Teppich verlegt.

Moderner und grosszügiger

Der Hausherr selbst hat die Umbauarbeiten geplant und vom Architekten Walter Bösch umsetzen lassen. Es war ihm ein Anliegen, den besonderen Stil des Hauses zu erhalten. Jedoch bedurfte es, abgesehen von einem neuen Boden, noch anderer Veränderungen, um mehr Platz und ein zeitgemässes Erscheinungsbild im Hausinneren zu schaffen. So wurden die Windschutztüren beim Durchgang zum Esszimmer und im Zwischenbereich zu den Schlafzimmern entfernt. Mit dem Entfernen des Deckensturzes und der Einbauschränke mit Durchreiche zwischen Küche und Esszimmer konnte noch mehr Platz geschaffen werden, während eine Wand hinter der neuen Küche ein praktisches Reduit entstehen lassen sollte. Auch die Bäder erfuhren eine Generalüberholung. Durch die Auflösung der Garderobe und den Einsatz einer neuen Wand konnte der Architekt genug Platz für das Gästebad mit Badewanne schaffen. Beim Hauptbadezimmer entfernte der Architekt die Badewanne und erstellte eine begehbare Dusche. Aus dem Entfernen des Einbauschranks auf der Gangseite resultierte auch im relativ kleinen Badezimmer ein Raumgewinn.

Beat Weilenmann arbeitet im Marketingbereich für die Bauwerk Parkett AG. Durch seine Tätigkeit in der Branche wusste er bereits über die Vorzüge eines hochwertigen Holzbodens Bescheid. «Für uns war klar, dass der neue Boden aus natürlichem Material bestehen sollte. Die Grundwärme des Holzbodens war dabei relevant, weil das Haus nicht über eine Bodenheizung verfügt. Aus diesem Grund haben wir das Parkett auch in den Badezimmern und in der Küche verlegt.» Wichtig war für die neuen Hauseigentümer auch, dass das Parkett die Grosszügigkeit des Hauses unterstreicht. Dies sollte mit Landhausdielen gelingen. Die grossformatige Landhausdiele «Villapark» von Bauwerk Parkett entsprach genau den Vorstellungen des Ehepaars. Damit das Parkett verlegt werden konnte, mussten vorher alle Schichten an Bodenbelag entfernt werden. Anschliessend war es nötig, das Niveau des Unterbodens in allen Räumen auszugleichen, um mit dem Parkettboden schliesslich eine schwellenfreie Ebene zu erzielen.

Das helle, tief gebürstete und naturgeölte Eichenholzparkett zieht sich nun durch alle Räume hindurch und sorgt für ein ruhiges, warmes Raumgefühl. In den Badezimmern kamen lediglich im Nassbereich der Dusche und der Badewanne Mosaikplatten zum Einsatz. Die Richtung der Dielen konnte in beiden Stockwerken fast durchgehend beibehalten werden. Bei den drei Kinderzimmern ändert die Ausrichtung der Dielen zu den Fenstern hin, sodass die Riemen in einer Linie mit dem Tageslicht liegen und die Dielen ihre Wirkung auch im kleinen Raum entfalten. Die Zweischichtdielen garantieren ausserdem ein flüsterleises Begehen. Und wie steht der Familienvater zu Kratzern und Flecken im neuen Holzboden? «Grundsätzlich ist das Parkett sehr pflegeleicht, aber für uns gehören kleinere Gebrauchsspuren zu einem natürlichen Boden einfach dazu. Man soll das Leben spüren.» Beat Weilenmann ist sehr zufrieden mit dem neu gestalteten Innenbereich. Ebenso ist im Aussenbereich die neu errichtete Terrasse sehr gelungen. Doch die Umbauarbeiten sind noch nicht fertig. Als nächstes sollen die Fassade und die Fenster erneuert werden.

Warmes Holz unter den Füssen
Der Boden harmoniert mit der Inneneinrichtung und bringt die neue weisse Küche gut zur Geltung.
Warmes Holz unter den Füssen
Auch im Korridor und in den Badezimmern sorgt das Eichenholz für ein angenehmes Barfussgefühl.
Warmes Holz unter den Füssen
Das helle Parkett bringt Ruhe in den Raum und lässt den Sichtbeton aus den 60er Jahren wirken.
Warmes Holz unter den Füssen
Im Aussenbereich liess der neue Eigentümer eine Terrasse errichten. Als nächstes sollen die Fenster und die Fassade erneuert werden.
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