Bettwäsche als Design und Kunst

Feinste Materialien, meisterhafte Verarbeitung und ein unverkennbarer Sinn für Ästhetik – dafür steht Schlossberg Switzerland seit Generationen. Jede Kollektion erzählt von der Kunst, Tradition in vollendete Harmonie zu bringen. Susanne Krebs ist Head of Design bei Schlossberg Switzerland und gibt einen Einblick in ihre Arbeit.

Das hauseigene Atelier in Turbenthal ist das Markenzeichen und Herzstück von Schlossberg. Mit jeder Kollektion entstehen neue, in liebevoller Handarbeit gezeichnete florale, grafische und illustrative Designs unterschiedlicher Stil- und Maltechniken. Das vierköpfige Design-Team lässt sich dafür von der aktuellen Modeszene, Einrichtungstrends, Kunst, Kultur und gesellschaftlichen Themen inspirieren. Mit Hilfe von innovativen Textil-Technologien werden die Designs auf exquisite Stoffe in exzellenter Satin-Noblesse- und Jersey-Royal-Qualität gedruckt – stets mit einem einzigen Gedanken im Hinterkopf: einen Alltagsmoment zu einem einzigartigen, individuellen Wohlfühlmoment machen. Wie gelingt es, zeitlose Eleganz immer wieder neu zu interpretieren? Welche Rolle spielen Farbe, Form und Inspiration in der Designentwicklung? Darüber spricht Susanne Krebs, Head of Design bei Schlossberg Switzerland, im Interview.

Susanne Krebs, seit rund zehn Jahren leitest du das Design bei Schlossberg und hast den Stil der Marke entscheidend geprägt. Wie fühlst du dich, wenn du auf diesen gemeinsamen Weg zurückblickst, und wie hat sich dein eigener Stil in dieser Zeit entwickelt?

Ich blicke mit einem guten Gefühl auf die letzten zehn Jahre zurück. Ich durfte viel mitgestalten, Neues ausprobieren, Dinge verändern – und auch manches wieder verwerfen. Die grösste Herausforderung dabei war immer, die Balance zu halten: dem Stil unserer Marke treu zu bleiben und ihn gleichzeitig kontinuierlich weiterzuentwickeln, ohne dabei die typische Schlossberg-Handschrift zu verlieren. Ich würde sagen, es gibt keinen typischen Susanne-Stil. Bei Schlossberg habe ich gelernt, meinen Stil für jede Kollektion möglichst neu zu erfinden, um immer wieder etwas Neues und Überraschendes zu schaffen. Gleichzeitig hat mich diese Zeit gelehrt, geduldiger und sorgfältiger zu arbeiten. Heute lege ich mehr Wert darauf, Dinge reifen zu lassen und Details auszuarbeiten.

Wie hat sich die Schlossberg Design-DNA im Laufe dieser Jahre verändert und bei welchen Projekten oder Designs hast gerade du die stärkste Handschrift hinterlassen?

Als ich bei Schlossberg angefangen habe, dominierten eher florale Designs und klassische Stoffqualitäten. Heute ist unser Sortiment viel breiter geworden – von schlicht bis üppig floral, von Satin und Perkal bis hin zu Leinen, Seersucker und Tencel. Unser Ziel war es, mit der Weiterentwicklung von Stil und Stoffqualitäten eine breitere Zielgruppe anzusprechen und für unsere Designs zu begeistern. Der Schlossberg-Blume bleiben wir dabei treu, sie gehört fest zu unserer DNA. Meine stärkste Handschrift zeigt sich wohl dort, wo ich klassische Motive neu interpretiere und in einen modernen Kontext übertragen habe.

Mit welcher inneren Haltung beginnst du einen Designzyklus? Gibt es bewusste Quellen, etwa bestimmte Stoffe, Orte oder Traditionen, die du immer wieder aufgreifst?

Es ist gar nicht so einfach, die ideale Haltung für diesen Prozess zu finden. Für mich bedeutet ein neuer Designzyklus, jedes Mal wieder möglichst offen zu sein – für neue Produkt- und Designideen – und zugleich auf den Erfahrungen der letzten Jahre aufzubauen. Wichtig ist, den Kunden dabei immer im Blick zu behalten, denn am Ende soll eine Kollektion entstehen, die nicht nur inspiriert, sondern auch überzeugt. Eine feste Tradition ist für uns die Schlossberg-Blume, die wir in jeder Saison auf neue, überraschende Arten interpretieren.

Schlossberg steht für handgemalte, hochwertig gefertigte Bettwäsche. Wie gelingt es dir, diese Handwerkskunst stets neu und zeitgemäss zu interpretieren? Wie schaffst du dir dabei kreative Freiräume?

Neue Ideen entstehen für mich nur durchs Ausprobieren und Experimentieren – sei es mit Farben, Formen oder Techniken. Gerade darin liegt die Möglichkeit, die handgemalte Tradition von Schlossberg immer wieder neu zu interpretieren. Gleichzeitig gehören zu unserem Alltag nicht nur das Entwerfen von Designs, sondern auch viele andere Aufgaben. Umso wichtiger ist es, bewusst kreative Freiräume zu schaffen, in denen wirklich Neues entstehen darf. Dazu gehört aber auch, eine Idee wieder verwerfen zu können.

Welcher Teil des Design- und Gestaltungsprozesses macht dir persönlich am meisten Freude – zum Beispiel Skizzen, Farbauswahl, Stoffmuster oder finale Abstimmung – und gibt es einen Moment, in dem du weisst: Das ist Schlossberg?

Am meisten Freude macht mir der Anfang und das Ende des Prozesses. Am Anfang ist es das erste Skizzieren, das Ausprobieren und Experimentieren, besonders das Kombinieren von Farben, was ich mag. Der zweite Lieblingsmoment ist dann, wenn die fertige Bettwäsche zum ersten Mal im Showroom aufgezogen wird. Es ist jedes Mal ein besonderer Augenblick, wenn ein Design seine volle Wirkung entfaltet. Dazwischen kann der Prozess auch fordernd sein: Es braucht viel Ausdauer und Durchhaltevermögen, bis alles in sich stimmig ist – vom Motiv über die Farbauswahl bis hin zur passenden Mal- oder Zeichentechnik und der finalen Komposition.

Gibt es ein derzeitiges Design aus der Schlossberg-Kollektion, das für dich eine ganz besondere Bedeutung hat, und was sind deine Lieblingsdesigns?

Eine besondere Bedeutung hat für mich die Bettwäsche „Bello“. Es ist eine Hommage an unseren Familienhund Pablo, der seit diesem Jahr im Hundehimmel ist. Ich habe immer wieder neue Lieblingsdesigns – es sind aber immer diejenigen meiner Kolleginnen. Ich schlafe nicht in meinen eigenen Designs – ich war da jeweils zu nahe dran und kann einen gewissen kritischen Blick nicht ablegen.

Welche Designerin oder welchen Designer generell im Wohnbereich schätzt du am meisten? Gibt es ein Vorbild?

Ich bin kein Mensch, der bestimmte Vorbilder hat. Mich inspiriert vielmehr die Vielfalt, die zusammenkommt – von grossen Namen bis hin zu spannenden Arbeiten von Newcomern. Neben Design begeistert mich vor allem das Handwerk. Ich habe eine grosse Bewunderung für Menschen, die über viele Jahre eine Perfektion in ihrem Handwerk entwickelt haben. Diese Hingabe ist für mich mindestens so inspirierend wie ein grosser Designname.

Von aussen wirkt es, als könntest du den ganzen Tag malen und zeichnen. Ist das so, und wie vielfältig sind deine Aufgaben als Head of Design?

Das Malen und Zeichnen sind in meiner Position tatsächlich nur ein kleiner Teil. Als Head of Design halte ich die Fäden für sämtliche Projekte in meinem Bereich zusammen – das bedeutet, ich führe ein Team und übernehme viele Management- und Koordinationsaufgaben. Ausserdem gestalten und entwickeln wir nicht nur Bettwäsche, sondern sämtliche Produkte, die ein Schlossberg-Label tragen – von der Frottierwäsche bis zum Morgenmantel. Diese Vielfalt macht den Job sehr spannend.

Wie sieht die Zukunft aus – ein Blick in die Kristallkugel: Entwicklungen im Unternehmen, im Design, und gibt es ein Projekt, das du unbedingt umsetzen möchtest?

Ich glaube daran, dass Qualität und Handwerkskunst auch in Zukunft ihren hohen Stellenwert behalten werden – gerade in Zeiten von KI und rasanter technologischer Entwicklung. Ich bin überzeugt, dass der Kern von Schlossberg – die Liebe zum Detail, das Persönliche, Authentische – dadurch sogar noch an Bedeutung gewinnen kann. Die Kunst liegt darin, sich weiterzuentwickeln, ohne die eigene DNA zu verlieren. Ein persönlicher Wunsch wäre es, unsere Produkte künftig noch erlebbarer zu machen – sinnlich, emotional und vielleicht auf ganz neue Art zugänglich.

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