Über Stufen zum warmen Ambiente
Die Architektur ins Innere übersetzt, einheitlich gestaltet und bis ins letzte Detail durchdacht – Lichtdesigner Tobias Ackermann von Property One verschafft dieser SAOTA-Villa den richtigen Glanz.

Mit Linearität
Bis ins letzte Detail haben die Bauherren das von Tobias Ackermann vorgeschlagene Lichtkonzept umsetzen lassen: «Weil es dezent, aber bis zuletzt durchdacht ist», sagen die Bauherren. Diese Schlichtheit zeigt sich deutlich in der Harmonie und der in sich simplen Ausführung – gerade in den unterschiedlichen Wohn- und Rückzugsorten des Hauses. Lediglich in einem Zimmer haben die Bauherren auf Boden- und Deckenbeleuchtung verzichtet: im Schlafzimmer. Dort ist eine aus dunklem Holz gehaltene Wand, die als Kopfteil des Bettes dient, dreidimensional ausgearbeitet und ebenfalls von LED-Bändern hinterleuchtet. Zu beiden Seiten ist das Bett von zwei kleinen Leselampen sowie zwei Hängelampen eingerahmt, sodass gemütliche Lesestunden mit Aussicht auf den Zürichsee garantiert sind. Das Lichtkonzept wird denn auch im Aussenbereich des Hauses auf der Terrasse, beim Pool, beim Vogel- und beim Klavierdach sowie bei der Gartenbeleuchtung weitergeführt. Insgesamt betonen LED-Bänder im Klavierdach beim Pool, Bodenlichter bei der Aussentreppe sowie dezente Lichtskulpturen auf der Terrasse oder an der Fassade im Eingangsbereich die lineare Architektur. Alle Lichtelemente verfügen über Dimmfunktion, die über das Hausautomationssytem der Firma Lutron zentral steuerbar ist. Obwohl die Software bis jetzt hauptsächlich in der Hotellerie zum Einsatz kommt, haben sich die Bauherren aufgrund der Vielfalt der im Haus verbauten Beleuchtungsformen dafür entschieden. Damit sich ihr persönlicher Geschmack und ihre individuelle Stimmung jederzeit in allen drei Beleuchtungsebenen widerspiegeln.
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Der Bauherr
Interview mit dem Innenarchitekten und Lichtdesigner

Die SAOTA-Architektur dreht sich um Licht, Raum und Leben. Inwiefern ist die Beleuchtung dieser Villa dafür typisch?
Das Haus charakterisiert sich als Monolith bestehend aus vier verbundenen Baukörpern. Durch diese Verbindung sollte das Tageslicht in das Haus integriert werden. Aufgrund des Schweizer Klimas wurden die vier Einheiten näher zusammengeführt als ursprünglich geplant, was zu einer geringeren Lichtdurchflutung führte. Die Lichtführung in der Nacht sollte aber den Lichteinfall am Tag ideal ergänzen. So setzt das Tageslicht vor allem das Atrium ins Zentrum, während in der Nacht der Fokus auf die Architektur, sprich auf die Treppe, gerichtet ist, die mit der Treppentrittbeleuchtung betont wird.
Was war bei diesem Beleuchtungskonzept die grösste Herausforderung?
Sicherlich dieser für die Schweiz aussergewöhnlichen Architektur gerecht zu werden. Wir wollten die Lichttemperaturen beziehungsweise die Formensprache der Innen- sowie der Aussenbeleuchtung vereinigen. Das veranschaulicht die ununterbrochene Lichtführung der Lichtstreifen bei den Treppenstufen im Wohnbereich, die ebenfalls an der Fassade wieder aufgenommen werden. Ursprünglich war jedoch die Fassade nicht dafür ausgerichtet, endlose Lichtprofile über mehrere Meter zu integrieren.
Wie haben Sie das gelöst?
Die Fassadenbauer, Elektriker, Leuchtenlieferanten, Planer und Lichtdesigner haben alle intensiv zusammengearbeitet, um ein technisch nachhaltiges, funktionstüchtiges Lichtkonzept zu realisieren.
Die Villa besteht hauptsächlich aus Glas, weissem Travertin und Stahl. Welchen Einfluss haben diese Materialien auf das Beleuchtungskonzept?
Die Materialien beeinflussen das Beleuchtungskonzept stark. Denn Licht funktioniert immer als Reflektion. Der helle Travertin-Stein reflektiert und dient als Träger des Lichts. Tagsüber übernimmt die Sonne die Lichtfunktion. Die Beleuchtung, die abends als Grundlicht dient, ist in den Bauelementen so integriert, dass sie am Tag unsichtbar ist.
Wo Licht ist, ist auch Schatten: Wie kann Letzteres Ambiente schaffen?
Die Funktion der Räume spielt bei der Schaffung von Ambiente eine wichtige Rolle. Reduzierteres Licht im Wohnzimmer macht den Aussenbereich zum erweiterten Wohnraum. Der Schatten im Wohnzimmer ermöglicht die Wahrnehmung dieser räumlichen Erweiterung.
Was ist Ihr persönliches Highlight?
Die Verschmelzung von Licht, Architektur und Materialisierung als Gesamtwerk.














